Totaler Tiefpunkt

[Gwendoline]

Guten Abend zusammen,

Ich habe im Moment das Bedürfnis, Euch mein "Leid" zu klagen.
Könnte etwas länger werden.

Seit einiger Zeit (genauergesagt seit Anfang März) bin ich ja mehr oder weniger clean, d.h. ich werde mit Subutex substituiert, habe bis jetzt noch keinen Shore-Beikonsum gehabt, bin aber im Moment ständig ganz ganz kurz davor.

Irgendwie fühle ich mich insgesamt ziemlich elend, merke, dass ich total reizbar bin, leicht agressiv werde und herumschreie, was sonst eigentlich nicht meine Art ist, außerdem schwankt meine Stimmung enorm von einem Moment auf den anderen, war ich gerade halbwegs zufrieden und motiviert, so bin ich im nächsten Moment todunglücklich und sehe in allem keinen richtigen Sinn mehr.
Meine Grundstimmung würde ich eher als depressiv, gereizt und auch in gewisser Weise unzufrieden beschreiben.
Körperlich bin ich auch immer noch nicht ganz auf der Höhe, ich habe regelmäßig recht heftige Schweißausbrüche, hin und wieder Krämpfe, im rechten Oberschenkel kein Gefühl (okay, das wird wohl daran liegen, dass ich da beim Ballern den Nerv verletzt habe)...
Das verwirrt mich alles ein bisschen, das kann doch eigentlich kein Entzug mehr sein und die Subutex-Dosis verändern wir im Moment auch nicht.
Ich habe auch schon mit meinem Substi-Arzt darüber mehrfach gesprochen, woraufhin er mir riet, Aponal (Doxepin) zu nehmen, wenn der Suchtdruck so heftig wird, was mir aber nur äußerst bedingt hilft.
Schlafen kann ich auch keine Nacht mehr vernünftig, ich schlafe meist erst am frühen Morgen ein und kann überhaupt nicht durchschlafen, Schlaftabletten, Aponal etc. helfen dabei überhaupt nicht, mit Ropies kann ich halbwegs schlafen, aber das ist auch schei*e.

Auf der einen Seite bin ich ja motiviert, clean zu bleiben, schmiede gemeinsam mit meinem Freund Pläne, was wir alles so in nächster Zeit vorhaben etc. auf der anderen Seite schreit mein Inneres immer noch nach H, ich träume ständig vom Konsum (hatte ich hier auch schonmal geschrieben, daran hat sich bis jetzt auch noch nichts gebessert), denke superoft daran und bin oft schlicht und einfach schussgeil, kriege mich zwar (bis jetzt) immer noch kurz vor knapp gebremst, bzw. lasse mich noch von anderen Leuten bremsen, aber ich habe das Gefühl, das wird so nicht mehr lange klappen.

Mit dem "richtig-clean-sein" ist das dann auch so eine Sache bei mir, klar, ich nehme Subutex, außerdem saufe und kiffe ich fast täglich, das wird mir im Moment auch ein bisschen zu heftig, habe da auch i-wie Angst, die Kontrolle zu verlieren, kann aber ganz ohne "Dröhnung" einfach nicht leben, bzw. bin noch nicht weit genug dafür.
Zwei-, Dreimal habe ich auch schon wieder Ropies genommen, was meine mir selbst gesetzte Grenze schon heftig überschritten hat.

Mit meiner Schussgeilheit nerve ich natürlich auch meinen Freund (was ich voll und ganz verstehen kann), dadurch haben wir mehr oder weniger kleine und große Spannungen in unserer Beziehung, außerdem geht mir unsere gemeinsame Sauferei und Kifferei auf die Nerven, darauf verzichten will ich aber auch nicht wirklich!?
Wenn ich dann selbst merke, dass ich wieder gedanklich abdrifte (gestern bspw. war ich sogar schon geil auf Methaballern ), werde ich sauer auf mich und dann werden diese Gedanken immer dominanter - das ist ein bescheuerter Teufelskreis.

Therapieartige Versuche mit Psychologen habe ich auch schon hinter mir - ging vollkommen nach hinten los, jetzt habe ich da natürlich auch erstmal wieder voll das Vertrauen verloren.

Was mir wahrscheinlich auch nicht allzu gut tut, ist, dass mein Freund und ich viel zu oft auf der Scene herumhängen, mit allen möglichen Bekannten quatschen (die natürlich alle druff sind) und in einem ziemlichen "Junkie-Nest" wohnen, wenn ich ständig Bubbles sehe, fördert das meinen Suchtdruck/Schussgeilheit natürlich ungemein.


Wie ist das bei Euch?
Kommt Euch die Situation/die Gefühlslage bekannt vor?
Habt Ihr vielleicht Strategien, damit umzugehen, bzw. allgemein Tipps für mich?
Wäre jedem dankbar, der mir antwortet, bin im Moment wirklich verzweifelt.

[babsi]

[Rote Zora]

High gwendoline

Dein Text könnte auch von mir sein
Ich bin eben falls im Subutexprogramm,das schon seit 2000 immer mal wieder!Mit Cleanphasen. Anfangs fand ich es super,und es hat auch gut geholfen. Aber heute bin ich auch an einen Punkt angekommen, an den ich nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist. Ich bekomme mittlerweile 16 mg Subu, und habe trotzdem Suchtdruck. Ich kiffe dann, aber das befriedigt mich auch nur bedingt.(mein Arzt sagt übrigens nichts zum kiffen, wenn Du schon vorher gekifft hast.Wenn Du aber erst in der Substi damit anfängst wird er suer,Suchtverlagerung..)
Auch Deine Stimmungsschwankungen kommen mir sowas von bekannt vor. Ist bei mir genauso.In einem Moment total euphorisch, und dann wieder total depressiv,könnte heulen. Ich frage mich mittlerweile, ob das nicht sogar vonn den Subus kommt? Ich habe auch schon überlegt auf Meta zu wechseln.Aber ich hasse das Zeug,zumindest wenns ans Entgiften geht. Da lobe ich mir Subutex.Das ist der einzige Grund,warum ich noch nicht gewechselt habe.Vielleicht ist das ja Deine Wahl?

Naja, ne große Hilfe war ich Dir wahrscheinlich jetzt nicht,aber ich fühle mit Dir mit.
Gruß Rote Zora

[Infinity18]

Jemand der die Ultimation gesehen hat kann nur hart bleiben und versuchen sie immer weiter in vergessenheit zu drängen, und das mein freund kostet einfach zeit.

In der gesllschaft angesehen hast du keinen erfolg mit einer bekämpften sucht, weil es die leute nicht verstehn wolln und/oder können, du allerdings weißt genau wie hart das ist....
Daher musst du dir die erfolgsbrücke mit jeder sec. abstinenz selber weiterbaun, auch wenn dir dein/mein opiat getrieftes hirn dir das anfangs natürlich versucht strickt zu verweigern....

Die drogen werden immer stärker und somit auch die leute weniger die dann dazu "nein" sagen....

Sehn wir in 30 jahren "!WAS!" für eine problematik das dann sein wird......

[Infinity18]

[Luke]

Hi,verstehe dich sehr gut.mir gings genauso als ich auf subutex war.dadurch das das tex so klar im hirn macht sind stimmungsschwankungen u depressionen tür u tor geöffnet.ich würde dir dringend raten dich als erstes aus der szene zu verabschieden.wenn ich in die szene gehe(was ich leider auch immer wieder tue)baue ich auch jedesmal einen rückfall u wenns nur benzos sind.nüchtern mit leuten abzuhängen die zugeballert sind ist die hölle.da benzos so wie bei mir nur zu einer suchtverlagerung führen würde(bin zwar nicht körperlich auf benzos drauf aber "mißbrauche"sie doch ziemlich häufig würde ich dir empfehlen mit deinem doc mal über antidepressiva zu sprechen.z.b.effectin hat mir gut geholfen den suchtdruck zu verringern mich auch ruhiger gemacht ohne mich draufzubringen.wünsche dir alles gute-lg luke

[otto1]

hallo GWENDOLINE ich fand die zeit als ich subutex genommen habe gut bin jeden tag inlineskates gefahren abends weggegangen open air conzerte im sommer... es ist halt so als würde man nichts nehmen da denk ich mir wenn man keinen beigebrauch hat über 1-1,5 jahre sollte man aufhören mit dem zeugs. bei mir hatte es ca 3 wochen gedauert bis körperlich wieder alles ok war (von metha auf subutex) einschlafen konnte ich auch immer erst morgens.gehst du arbeiten? du brauchst eine beschäftigung die dir spass macht sonst siegt die langeweile früher oder später. kannst ja mal in eine selbsthilfegruppe gehen. tschau

[Gwendoline]

Danke erstmal Euch allen für Eure Antworten, werde später ausführlich antworten, bin gerade auf dem Sprung zu meinem Freund und habe dort kein I-Net/PC.