Partner trinkt und nimmt wieder Drogen. Brauche Rat!

[Cappu]

Im Übrigen.
Diese Schuldfrage. Schlags dir ausm Kopf. Da wird dir jeder hier was andres sagen. Die einen geben den äußeren Umständen wie der Familie und der eigenen Vergangenheit die Schuld - für andere gibts gar keine Sucht und Drogen sind halt ne feine Sache. Manche glauben das ist genetisch bedingt. Da gibts keine Antwort drauf.
Er ist ein erwachsener Mann der Probleme hat, aufgrunddessen er das Gefühl hat sich betäuben zu müssen (hört sich jetzt auf jeden Fall schwer danach an). Und wenn er dir die Schuld gibt, solltest du dich erst recht trennen, denn dann ist noch nicht mal die Basis für ne normale Beziehung gegeben, auch ohne Drogen. Also wenn ich das alles so lese frag ich mich ernsthaft, was IHN denn bei dir hält. Liebe? Naja... stell ich mir was andres drunter vor.
Bei einem Suchtkranken steht halt meist der Suchtkranke selbst im Mittelpunkt und das macht den Umgang so schwierig. Schuld wird überall gesucht, nur nicht bei einem selbst - ebenfalls typisch.
Aber das lässt sich alles nicht pauschalisieren, das muss dein Freund wohl erst mal für sich selbst rausfinden bei jemandem, der sich da besser auskennt und der ihm hilft.
Es gibt nun mal kein Patentrezept für den Umgang mit Drogenabhängigen.

[Cappu]

Die elementare Frage ist jetzt allerdings:

Hats denn ohne Drogen und Alkohol besser geklappt als jetzt? War denn da alles so schön? Und jetzt isses plötzlich alles für den Arsch? Ich komm nicht ganz dahinter wie lang das bei euch jetzt schon so geht.

[Kismet]

also wir sind jetzt 4 jahre zusammen.. streit gab es immer mal........ er kam ja direkt aus dem betreuten wohnen zu mir. in seiner wg war alkohol immer verboten. sie durften nichts trinken. wir haben uns am anfang echt gut verstanden, sehr gut sogar. nur manchmal gab es streit, wenn er sich von mir zurückgestossen vorkam. er ist da sehr sensibel. so langsam fing es dann mit dem alkohol an es wurde immer mehr und mehr bis er auf grund meines meckerns schon die flschen versteckte.
das spitzte sich bis heute immer mehr zu. jetzt trinnkt er jeden tag auch richtig viel und manchmal auch schon morgens oder am frühen mittag. das mit den drogen habe ich nicht so mitbekommen. hab da auch nie dran gedacht... dachte er nimmt den alk als ersatz dachte aber nie das er zugang zu drogen hat.
bis er dann vor ca. 2 jahren nach frankfurt gefahren ist und sich da wieder koks besorgte. suchte sich aber direkt bei alten bekannten aus seiner ex-wg hilfe. therapie oder so wurde aber niemals gemacht. er meinte immer zu mir das er kein problem hat und das nicht brauch. dann fuhr er letztes jahr hier bei uns an den bahnhof und besorgte sich was. auch da durfdte ich ja nie gross was sagen. wurde immer nieder gemacht ich hätte eh keine ahnung und wüsste nicht wie es sei. auch hier wurde keine therapie in angriff genommen, weil er meinte das brauch er nicht. ja und nun habe ich von den drogen nur was erfahren da ich sie hier in meinem wohnzimmer gefunden habe und ihn angesprochen habe. darauf sagte er mit das er speed nimmt immer mal wieder mit freunden. ich wusste aber nie wann und wie regelmässig. kann dazu also auch nichts sagen. gestern gestand er mir zum erstenmal das er es angeblich seit 1 woche regelmässig nimmt. ich denke
das dies aber schon länger geht. und jetzt will er ja auch eine therapie machen und entgiftung oder was weiss ich.

jetzt wo ich das alles hier so aufschreibe merke ich wie blöd ich eigentlich bin und wieviel ich schon einfach so hingenommen habe, weil ich ihm vertraute. aber er hat mich ganz schön angelogen. und nie hat er mitm ir drüber geredet, weil ich das eh nicht verstehen würde noch nie kontakt mit drogen gehabt hätte und eh kein ansprechpartner für ihn wäre.
selbst wenn ich fragen stellte hatte ich keine ahnung war weltfremd und sollte wie erstmal auf der strasse gelebt haben bevor ich mitreden kann.

[Cappu]

Oh je da kommen Erinnerungen hoch...
Einsicht ist natürlich der erste Schritt in die richtige Richtung, aber so wie er sich dir gegenüber verhält denke ich einfach nicht, dass es tragbar ist für eure Beziehung. Das geht halt alles zu weit.
Und so sind nicht alle drogensüchtigen. Nicht alle werden aggressiv und geben dem Partner die Schuld - diese tollen Charaktereigenschaften hat er von ganz allein, die Drogen und der Alkhol verstärken so Veranlagungen halt gerne mal. Also der normale Weg ist immer erst mal der nach unten bis es nicht mehr geht und man es vielleicht dann schafft. Gib ihm eventuell diese Chance wenn er jetzt tatsächlich sofort in die Entgiftung geht (das ist immer der erste Schritt, da schaut man dann weiter wegen Therapie etc.).
Die Drogen scheinen eh das kleinere Problem zu sein (naja wobei sich das halt auch steigert wie du jetzt siehst). Alkohol halte ich persönlich ja immer für gefährlicher, grade weil Männer da oft so tief fallen und aggressiv werden. Speed an sich ist keine Droge von der man jetzt so schnell abstürtzt. Koks ist da natürlich was andres, vor allem weil da sau viel Geld drauf geht.

[Kismet]

ich glaube das er koks sich gar nicht erst leisten kann und ich befürchte auch das er davor zuviel respekt hat.
ich hoffe es zumindest.........

ich muss erstmal jetzt abwarten ob er sich heute oder morgen in entgiftung oder in eine beratung geht.

kann man denn sofrt in eine entgiftung gehen oder muss man dazu erst in eine beratung und brauch für alles einen termin?

wenn er nämlich noch 2 wochen warten muss auf einen termin dann weiss ich nicht wie die sache ausgeht.

[ulla79]

Hallo Kismet!

Ich kann dich gut verstehen, dass du hin und her gerissen bist. Die perfekte Antwort, wie du dich genau mit deinem Freund verhalten sollst, kann dir wahrscheinlich niemand geben, weil ja jeder anders ist, aber du kannst ja vergleichen.

Wie man einen drogenabhängigen behandelt, hängt natürlich auch von ihm ab, was er letztlich für ein Mensch ist. Aber das heißt noch lange nicht, das alle drogenab. Lügen. Klar was den Konsum angeht, kann das schon vorkommen, sie schämen sich ja letztlich dafür, es ist ihnen klar peinlich. Sie haben ja trotzdem den gleichen Verstand wie wir und erkennen ihre Lage und das was sie machen, sie kommen nur nicht los davon und weil das so ist, machen sie weiter...
Was hältst du davon dir mal professionelle Hilfe bei einer Beratung zu holen?

Ich kann dir nur raten, sag ihm, dass du, wenn du ihn wirklich liebst für ihn da bist, er soll auf dich zukommen, wenn er Hilfe braucht. Ich kenn das aus leidiger Erfahrung, es ist brutal, aber machen kannst du außer für ihn da sein, nicht viel. Das geht mir gerade genauso 

Ob er selbst schuld ist, klar, er hat das Zeug genommen, aber meistens beruht das auf tief sitzenden psychischen Problemen. Und du hast keine Schuld!!! Lass dir das nicht einreden!!!

LG Ulla

[Cappu]

Also soweit ich weiß muss man sich eine Überweisung holen vom Hausarzt wenn man eine Entgiftung machen möchte. Von dort aus kann man dann quasi alles weitere regeln. Die Entgiftung dauert 10 Tage (?). Danach kann man dann in eine Therapie oder wenn grade kein Platz frei ist auch in ein "Übergangshaus", damit man da erst mal gesichert ist.
Es ist halt für alle schwierig, auch für ihn. Er ist ja kein Unmensch nehm ich mal schwer an - hat also auch Schuldgefühle (haben denke ich alle, rational gesehen weiß man ja, dass man Schaden anrichtet). Es ist halt sehr schwierig wenn man wie er schon so lange damit kämpft.

[Kismet]

.................

heute mittag rief er mich an. für mich hörte es sich so an als wolle er mit mir sprechen. darauf sagte ich ihm dann das, wenn ich zurück bin ich mich bei ihm melden würde und dann kann er ja runter zu mir kommen.
( wir hatten ja gestern ein gutes gespräch indem er auch viel geweint hat und meinte sich am dienstag hilfe zu suchen)

ich dachte er wollte mir nun sagen was er sich für gedanken gemacht hat.
als er dann vorhin kam fragte er mich was ich denn bis jetzt getan hätte dann würde er mir sagen was er getan hat. ich sagte das ich nichts viel gemacht habe sondern nur unseren pfarrer ( seelsorge) angerufen habe und bei ihm einen termin für ein gespräch an dem wir beiden teilnehmen wollten auszumachen.

das fand er gut.....

dann kam was er gemacht hat.

NICHTS! AUSSER SEINE GEDANKEN HEUTE NACHT SORTIERT!

allerdings wusste ich ja das er heute noch nicht machen wollte sondern erst morgen. doch plötzlich strit er auch dies ab. er hätte nicht gesagt das er morgen was machen wollte sondern bis mittwoch und ich hätte wieder nur gehört was ich hören wollte. mir kamen natürlich gleich wieder eure worte in den sinn. ich also alle warnsignale gehört und habe auch dementsprechend reagiert. ich sagte ihm ganz bestimmt das er mir das aber so gesagt hätte worauf ein handfester streit sich wieder entwickelte.

er meinte er würde sich bei mir immer wieder vorkommen wie ein kleiner junge der rechenschaft abgeben muss. er hätte sogar angefangen zu stottern, weil er nicht wusste was er mir sagen solle und schon wieder hätte ich versucht sein leben zu leben und ihm gesagt was er zu tun und zu lassen hätte. das würde ihn verrückt machen und soviel schmerz bereiten. er ist völlig ausgeflippt und hat sich mit einem kantigen gegenstand das bein total aufgerissen 3 riesen tiefe kratzer hat gehuelt das ihm mein verhlten so weh tun würde und das er sich eben in der küche fast das messer in den bauch gerammt hätte damit er diesen schmerz den ich ihm mit meinem verhalten antue nicht spüren müsste.

klar würde er drogen nehmen und saufen wie ein loch aber man müsste auch verstehen warum er das tut. und zwar wie immer wegen unserer beziehung. er möchte niemandem der ihm sagt wie sein leben zu laufen hätte. dann war er plötzlich sogar der meiung er wüsste gar nicht von uns beiden wer wirklich krank wäre und therapeutische hilfe brauch. ich wäre völlig krank mit meinem verhalten usw.. er könnte mir nicht versprechen ob er überhaupt was tut. dort wo er jetzt wäre ( bei seinem kumpels) wäre es viel leichter für ihn da würde keiner fragen wohin er geht wann er wieder kommt und was er gemacht hat.

ich solle mir mal hilfe suchen ich wäre krank.......

am anfang unseres gespräches wo es noch darum ging was er gegen seine sucht unternimmt meinte er noch so lange er dort oben bei den kumpels wäre könnte er eh nichts anfangen da er da saufen würde wie ein loch. aber runter kommen und bei mir wieder wohnen könnte er auf grund der situation auch nicht. und als ich ihn dann fragte wie lange er noch da oben bleiben will redete er davon die ganze woche dort zu bleiben. ich frage mich halt nur wann denn der anfang startet und ob es gut ist ihn unter druck zu setzen. er reagiert ja wie ich gesehen habe ziemlich aggri dann auf mich.

zum schluss was er dann wieder etwas ruhiger er meinte sein alkoholpegel wäre gesunken und hat mir versprochen bis mittwochabend sich in der fachambulanz zu melden.

ich weiss gar nicht ob mein verhalten so schlimm war das er so austickt oder ob das ein normles verhalten ist bei einem suchtkranken?

ach noch dazu meinte er das das er das gefühl hätte das seine sucht jetzt in den vordergrund gestellt werde und das hauptproblem ( ICH) jetzt einfach mal schnell vom tisch gewischt wird und ich mit der sache gar nix mehr zu tun hätte dabei wäre es aus diesem grund erst zu seiner sucht gekommen.

aber die sucht wurde ein wenig herunter gespielt und fast so dargestellt als wenn er keine hilfe bräuchte und wenn ich mich ändere sich das andere von selbst gibt.
ich weiss ja nicht ob das so stimmt.... bin hin und her gerissen...... vielleicht bin ich ja echt schuld.

allerdings kam ja danach dann sein versprechen mit der fachambulanz.

was haltet ihr von seinem verhalten?

[Cappu]

Tjoar....

[Zauderer]

... ich denke er weiß das, dass problem bei ihm liegt, sucht aber allerdings noch einen esel der das trägt ...

Zaudi

[sunnyanka]

das problem liegt bei ihm,nicht bei dir,aber es ist immer einfacher jemand anderes die schuld zu geben

ich glaube auch das eine trennung vlt besser wäre,so wie du schreibst,hört es sich nicht an als wenn er es ernst meint u nach liebe hören sich seine aussagen auch nicht an