Nach Beikonsum: Schwierigkeiten Anschluss zu finden

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Sugar
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.10.2009
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2009 14:55    Titel: Nach Beikonsum: Schwierigkeiten Anschluss zu finden Antworten mit Zitat

Ich habe ein wirklich unheimlich großes Problem!
Bin seit drei Jahren Beikonsumfrei,Mutter von drei Kindern.

Ich habe große Schwierigkeiten,Anschluß zu finden.
SEITDEM ICH BEIKONSUMFREI UND VON DEN LEUTEN AUS DER SZENE WEGBIN!
Ich habe nicht eine Bekannte oder Freundin und es belastet mich sehr! Habe zwar meine Kinder den ganzen Tag um mich (worauf ich keinesfalls verzichten möchte!) und bin verheiratet,aber ich hab irgendwie manchmal das Gefühl,nur ein halber Mensch zu sein... Sad

Hatte zuvor nie solche Probleme...mir geht es verdammt schlecht damit,bin oft depressiv.
Mein Selbstwertgefühl ist auf ein Minimum geschrumpft...

Könnt ihr mir helfen?
Würde mich sehr über Antworten und Hilfe von Euch freuen.

Liebe Grüße,Sugar



[/b]
Nach oben
Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2009 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Worum gehts jetzt hier? Wie man Kontakte knüpft, oder wie du nicht rückfällig wirst oder was man gegen Depressionen macht? Erklär mal genauer.
Nach oben
ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2009 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sugar!

Das kann ich gut verstehen, dass es für dich schwierig ist wieder Anschluss zu finden! Ich denk mal das hat in erster Linie weniger mit "Beikonsu-frei" zu tun, als damít, dass es grds. schwer ist, sich einen neuen Freundeskreis aufzubauen!
Sei aber erstmal froh und stolz auf dich, dass du es so weit geschafft hast! Und den Absprung von der alten Szene geschafft hast!
Ich selber bin nicht süchtig, allerdings mein Freund und der hat das so große Problem, das er den Absprung an sich schaffen würde, aber er will seine Freunde nicht verlassen, sie sind praktisch so ein Art Familienersatz.

Gibt es denn im Kindergarten, Schule usw keine Möglichkeit sich da durch die Kinder oder durch deinen Ehemann einen neuen Kreis aufzubauen?
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass einige wahrscheinlich etwas skeptisch sind und leider leider viele Vorurteile gegen Süchtige/Abhängige haben, das macht es nicht leichter!

Wäre es nicht eine Möglichkeit über Beratungsstellen möglich an Frauen zu kommen, die in einer ähnlichen Lage sind (weiß nicht, ob du das möchtest).

LG Ulla
Nach oben
Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2009 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

@sugar

Ich wundere mich,daß Dich das erst nach 3 Jahren auffällt...aber ich kenne das Problem Wink
Du sagst,Du hast 3 Kinder,wie alt ist denn das jüngste? Die Kinder könnten ein weg sein Kontakte zu knüpfen Wink .Ich weiß,auch das ist nicht immer einfach...man muß schon jemanden finden,der auf gleicher Wellenlänge ist,und wo mehr als nur Smalltalk bei rumkommt. Ich weiß ja nicht,wie Du mit Deiner Sucht umgehst,ob Du es verheimlichst,oder offen damit umgehst? Ich für meinen Teil gehe eher offen damit um...Natürlich binde ich das nicht jedem sofort auf die Nase,sondern checke erstmal ab.Ich muß sagen,daß ich eigentlich positive Erfahrungen damit gemacht habe,keiner hat mich bisher dafür verachtet.Aber das mußt Du selber wissen...
Ansonsten wäre eine Arbeit auch nen Weg,überhaupt erstmal Kontakt zur Aussenwelt zu kriegen.Oder ne ehrenamtliche Tätigkeit die Dir Spass macht?
Ich muß mich im Moment auch in den Hintern treten,um unter Leute zu gehen... Very Happy
lg Zora
Nach oben
Verzweifelt
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2009 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sugar,

dieses Gefühl, das du beschreibst kenne ich sehr gut.

Mir geht es bis heute so, dass ich echte Schwierigkeiten damit habe, mit den "Otto-Normalverbrauchern" ins Gespräch zu kommen.
Bei mir hat es aber irgendwie nichts mit Selbstvertrauen zu tun, sondern ich weiss auch gar nicht, über was ich z. B mit den anderen Eltern aus der Schule reden sollte.

Ganz ehrlich interessiert mich die Themenwelt der "Ottos" relativ wenig. Empfinde es oft als sehr oberflächlich.
Oder vielleicht liegt es daran, dass ich mir früher, als ich noch drauf war, das ganze wie eine Friede-Freude-Eierkuchen-Welt vorgestellt habe. Und irgendwie muss ich jetzt feststellen, das die zwar nicht süchtig sind, aber größtenteils noch bessere Schauspieler sind, wie wir Junkies.

Viele die ich kenne und den Absprung ganz geschafft haben oder in Substi ohne BK sind, geht es so.
Also wenn du irgendwann ein Rezept gegen dieses Problem hast, wende dich vertrauensvoll an mich. Wink

verzweifelt
Nach oben
M3V4L0T1
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.08.2009
Beiträge: 296

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2009 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

ich hatte nie Freunde in der Szene, habe mich in meiner H-Zeit oft einsamer gefühlt, als jetzt in der Substi. Jetzt habe ich halt die Zeit Kontakte zu knüpfen, die hatte ich vorher nicht. Die ging für Beschaffung drauf...

-Besuche mit deinen Kindern/Kind einen Spielkreis oder Kinderturnen, da lernt man schnell andere Muttis kennen

-wie wäre es mit einem VHS_Kurs? Eine neue Sprache lernen? Baselkurs? Da gibt es soviel Auswahl und teuer ist es nicht

-ehrenamtlich engagieren. Die Stadtverwaltung hat meistens Kontaktadressen von Vereinen, die auf der Suce nach Helfern sind. Da kann man zB in ner Suppenküche helfen oder in nem Tierheim...

Alles Gute MEvaloti
Nach oben
Sugar
Anfänger


Anmeldungsdatum: 18.10.2009
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2009 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben!

Erstmal vielen herzlichen Dank dafür,das ihr Euch die Zeit genommen habt,mir zu antworten.Das tut echt gut!

@Jana:
Ich hoffe,von Euch Hilfe zu bekommen,wie ich es schaffe,neue Freundschaften aufzubauen.

@Ulla:Ja,ich bin auch stolz darauf,beikonsumfrei zu sein,es war ein langer Weg bis dahin...
Ich bin mit meiner (knapp dreijährigen) Tochter in einer Spielgruppe,eine Vorbereitung auf den Kindergarten.
Die Mütter dort sind eigentlich sehr nett,doch mehr als Smalltalk,meist über die Kinder,läuft dort nicht.
Auch bei den Eltern von den Klassenkameraden meines Sohnes lief es so...Die Eltern haben sich (größtenteils) so gut verstanden,das sie außerhalb des normalen Elternabends monatlich einen "Elternstammtisch" organisiert haben. Einmal bin ich da hin gegangen und fühlte mich sowas von fehl am Platze,ich gehör einfach überhaupt nicht dazu...

Ich habe mich in meiner Ambulanz bei der Psychologin in einer Frauen-Gesprächsgruppe angemeldet und hoffe auch auf diesem Wege,evtl. mit Frauen in Kontakt zu kommen,denen es ähnlich geht wie mir...

@Rote Zora:
Es fällt mir natürlich nicht erst nach drei Jahren auf,das ich keine Freunde habe.
Es ist vielleicht so,das es mir jetzt schlechter damit geht,weil ich Feb. 2007 und Sept. 2008 meine beiden Mädchen geboren habe und zu der Zeit wegen Schwangerschaften und Entbindungen viel mit mir selbst zu tun hatte.

Meine Kinder sind (Junge) knapp 11,(Mädchen) knapp drei und (Mädchen) 1 Jahr alt.

Gegenüber Nicht-Süchtigen würde ich nie von meiner Sucht erzählen! Ich hätte einfach eine zu große Angst,das,wenn es denn schonmal zu einer Freundschaft kommen sollte,es dadurch wieder kaputt geht...

Für eine regelmäßige Arbeit oder ehrenamtliche Tätigkeit fehlt mir jetzt noch die Zeit,da meine Kleinste gerade ein Jahr alt ist.

@verzweifelt:
Weisst Du,genau so geht es mir auch!
Ich weiß nicht,worüber ich reden sollte! Das ist mir gerade auf den Elternabenden immer aufgefallen.Ich war die Letzte,die kam und die Erste,die ging.
Ich finde da keinerlei Gemeinsamkeiten und fühle mich so anders als die Anderen.
Ich denke,das schürt meine Angst auch so.
Das ich nicht mal den Anfang dazu hinbekomme!

Ich wünsche mir so verdammt dringend eine gute Freundin...

@M3V4L0T1:
Richtige Freunde in der Szene hatte ich eigentlich auch nicht,doch ich war nicht so einsam wie jetzt.
In einer Spielgruppe bin ich schon mit meiner (knapp) Dreijährigen und ich sehe auch oft andere Mütter auf dem Spielplatz,doch ich kriege es nicht hin da Kontakte aufzubauen.

Ich hab oft das Gefühl,das die doch eh nichts mit mir zu tun haben wollen.
Das ich so anders bin,das es nicht zustande kommt...


H E L P!


Liebe Grüße,Sugar
Nach oben
ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 18. Okt 2009 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Sugar hat Folgendes geschrieben:
Gegenüber Nicht-Süchtigen würde ich nie von meiner Sucht erzählen! Ich hätte einfach eine zu große Angst,das,wenn es denn schonmal zu einer Freundschaft kommen sollte,es dadurch wieder kaputt geht...



Weißt du, manchmal glaub ich, ist es gar nicht so schlecht darüber zu sprechen. Ich habe auch lange verheimlicht, dass mein Freund ein Drogenproblem hat und zudem im Knast sitzt. Irgendwann hab ich es dann mal erzählt, ich war mir bewusst, ich kann meine Freunde dadurch verlieren, aber auf der anderen Seite wollte ich ihn auch nicht verheimlichen und ihm das Gefühl geben, dass ich nicht hinter ihm stehe. Es gab eine, die mich "fallen gelassen" hat, bei anderen werden so ungefähr schon "meine Arme kontrolliert", aber die meisten sind erstaunlich offen, und es sind weitaus mehr mit den oder ähnlichen Problemen betroffen oder kennen zumindest jemanden! Es ist zwar an sich ein schlimmes Thema, aber es gibt so wahnsinnig viele und vielleicht findet sich ja genau dadurch auch eine nette Freundin! Ich hatte auch zu einer Bekannten nie so wirklich engen Kontakt, aber seit ich mit ihr über meinen Freund gesprochen habe und ich ihr problem kenne, sind wir sehr gut miteinander befreundet.

LG Ulla
Nach oben
Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 19. Okt 2009 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man eine echte Freundschaft aufbauen will,sollte die auch auf Ehrlichkeit basieren Wink und da die Drogen ein Teil Deines Lebens sind,wird es einen auf Dauer eher belasten da nicht drüber reden zu dürfen weil der andere nichts weiß...denke ich!

OK,die jüngste ist 1 Jahr,kann ich nachvollziehen...meine auch Very Happy
Ich habe den Vorteil,daß ich noch Leute kenne,die nicht konsumieren,aber mich seit Jahren damit kennen. Da liegt es lediglich an mir...ich komm nich aus dem Arsch... Sad Obwohl ich auch mal neue Leute kennelernen möchte,die kommen aber nicht zu mir...das is mein Problem im Moment Wink

Ich weiß wie scheisse es ist,wenn man niemanden zum reden hat! Kannst Du in der Familie mit niemanden reden erstmal? Es hört sich ja dringend an bei Dir .
Ansonsten schau Dir mal die Frauengruppe an,vielleicht ist das ja was ?!
Berichte mal,wie´s war,würd mich auch interessieren... Smile

lg Zora
Nach oben
Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 19. Okt 2009 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Freundschaften aufbauen? Raus in die Welt gehen. Einen anderen Tipp kann dir da keiner geben, mir zumindest ist noch nie ein wirklich hilfreicher Tipp untergekommen, der den Kontakt mit der Realität ausgestochen hätte. Wenn man durch Schule, Ausbildung oder Studium niemanden "mitgenommen" hat, ist es höllenschwer, diese Aufgabe zu lösen, das schöne daran ist aber, dass du keine Punkte abgezogen bekommst, wenn du keine Freunde hast. Man braucht nicht unbedingt welche. Man muss erwähnen können, sozial aktiv zu sein, aber keine verlangt von dir, Freunde zu haben.

Wenn's dir um Liebe und Pferde stehlen und den anderen Kram geht, versuch's mit 'ner Partnerbörse, wenn du zu schüchtern bist. Oder geh in viel zu laute Diskotheken, wo du leicht bekleidet rumläufst und Leute anmachst. Oder geh' in den Park, und rede mit alten Leuten übers Tauben füttern und Enten mit Brot bewerfen. Oder tritt' einem Verein bei. Mach Sport. Geh mal joggen. Geh mit 'nem Tier spazieren. Tierheime freuen sich. Möglichkeiten gibt es viele, aber wer hat dazu schon Lust...
Nach oben
Verzweifelt
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 28.06.2009
Beiträge: 737

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2009 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

... Gähn ...
Nach oben
M3V4L0T1
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.08.2009
Beiträge: 296

BeitragVerfasst am: 20. Okt 2009 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

@Jana: dein Post zeigt, dass du kaum Ahnung davon hast, wie man soziale Kontakte zu "Gleichgesinnten" knüpft.
Sugar geht es weder darum, Kerle in der Disco abzuschleppen oder mit Senioren im Park zu sitzen (obwohl das auch Spaß machen kann)

Und klar gibt es Leute, denen es Spaß macht, im Tierheim zu helfen. Das es dir keinen Spaß machen würde, das glaube ich.

Und das du keine Freunde brauchst, das glaube ich dir gerne. Vielleicht erklärt das auch deine hohe Postinganzahl in einem Forum, in dem hauptsächlich Leute verkehren, die du verachtest. Den eine Antwort auf meine Frage im "eine halbe Flasche Vodka am Tag" hast du ja nicht gegeben.

@Sugar: wenn du bereits in einer Spielgruppe bist, das ist doch wunderbar. Faß dir einfach mal ein Herz und sprich eine Mutti an, die dir sympatisch ist. Frage, ob ihr vielleicht mal gemeinsam auf den Spileplatz gehen wollt.
Oft geht es den anderen Muttis ähnlich, die sind froh über neue Kontakte. Aber es kann ja keiner ahnen, dass du Interesse an deren Person hast. Mehr als nein sagen können sie ja nicht.
Ich fühle mich auch oft einsam, gerade wenn man den ganzen Tag mit seinem Kind zu Hause ist. Ich rufe dann Muttis aus dem Spielkreis an, die freuen sich idR.
Ein anderer Tipp: googgle mal nach "new in town" Das ist eine Plattform, wo es um gemeinsame Interessen geht, Sexualität/Partnersuche findet dort nicht statt.

Ich erzähle von meiner Sucht erst, wenn ich mit den Leuten länger befreundet bin. Manche Leute wissen es bis heute nicht. Kommt immer drauf an, ob sich eine Situation ergibt, wo man es erzählen kann...

Grüße Mevaloti
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin