yet another drug-story?

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Anonymizer
Gast




BeitragVerfasst am: 10. Jun 2008 16:07    Titel: yet another drug-story? Antworten mit Zitat

Hey Leute,
ich habe ein Problem mit Cannabis, dachte ich bis vorhin, nein denke ich immer noch, aber beim Schreiben dieses Textes ist mir aufgefallen, dass meine Probleme nicht nur darauf zurückzuführen sind.
Zuerst einmal: Heute bin ich 22 ½ Jahre alt.
Ich weiß, der Text ist ziemlich lang, aber ich möchte, dass man meine Situation nachvollziehen kann: Ich denke, dass viele Faktoren in meinem Leben zu meiner jetzigen Situation führten.
Das erste Mal habe ich gekifft mit 15(im Urlaub mit Freunden), in den folgenden 2 Jahren dann nur ab und zu mal(so höchstens einmal im Monat), mit 17 wurde ich dann zum typischen Wochendskiffer durch einen guten Freund, der dadurch auch zu meinem Besten wurde. Rückblickend muss ich wohl sagen nur der beste Freund, weil er mich mit dem Shit versorgte und der finanziellen Situation seiner Eltern, sprich bei ihm war immer alles da: Die neuesten Spiele-Konsolen, der ganze Luxus-Kram, den sich Jugendliche wünschen und vor allem immer genügend Shit.

Die nächsten 2-3 Jahre sahen dann so aus:
Montag bis Freitag brav zur Schule, immer klar im Kopf und dann am Wochenende mit meinem besten Freund zusammen einen draufgemacht(Naja, draufgemacht im Sinne von 3 Tage am Stück bekifft in seiner Wohung rumhängen). Durch ihn bin ich auch an Sachen wie Speed oder X-Tasy rangekommen, was ich aber lediglich ausprobiert habe, und somit in meiner „Laufbahn“ eine sehr untergeordnete Rolle spielt.

Dann kam die Abi-Zeit, in der ich aufgrund der unterrichtslosen Zeit auch unter der Woche gekifft habe, komischerweise hatte das keine schlechten Auswirkungen auf meine schulischen Leistungen im Abi, die Noten wurden sogar besser als in der Vorprüfungszeit.
Aufgrund eines 2,2er Abis wurde ich dann nicht für meinen gewünschten Studiengang zugelassen, was ein Jahr totalen Nichtstuns mit sich zog.
Der Kontakt zu meinem besten Freund brach ab(hatte seine Art und sein Verhalten nach einigen Jahren satt, mir wurde klar, warum er mein bester Freund war).
Gekifft habe ich in diesem Jahr eher selten, mein bester Freund wurde der Alkohol.
Ich wohne (auch heute noch) bei meinen Eltern, in diesem einem Jahr sah dann mein Tagesablauf so aus: 15Uhr aufstehen, die Zeit durch Fernsehen, vorm Computer-Sitzen bis 19/20Uhr rumkriegen, dann 4-6 Bier geholt um diese dann wieder vorm Fernseher- oder Computer sitzend bis 3 oder 4Uhr in der Nacht, zu konsumieren. Der gegenläufige Tagesablauf meiner Eltern schützte mich vor einer Konfrontation mit ihnen.
Das hört sich jetzt sehr krass sozial isoliert an, und das war ich sicherlich auch meistens von Montag bis Freitag, das Wochenende habe ich zwar dann mit Freunden in Diskos, Bars verbracht, aber ihr könnt euch vorstellen, wie dann mein Alkoholkonsum an diesen Tagen aussah)

An diesen Wochenenden merkte ich das erste mal richtig, was ich auf Alkohol für ein Arschloch sein kann, habe jenseits der 2 Promille oft wildfremde Leute angepöbelt, etc. wahrscheinlich um den Frust, den ich aus den Tagen unter der Woche mit mir trug, irgendwie rauszulassen.
Seit Oktober 2007 studiere ich jetzt endlich, meine Erwartungen wurden allerdings enttäuscht.
Ich dachte mein Leben würde sich ändern, würde zwangsläufig viele neue Menschen kennenlernen und einfach mehr Lebensmotivation kriegen.
Doch es war anders: Morgens war ich oft unmotivert( habe auch unter der Woche trotz Uni weitergetrunken, zwar nicht mehr so krass wie vorher, kam aber nicht wirklich aus dem alten Trott heraus), sodass ich auf oft erst gar nicht in die Uni gegangen bin. Die Anonymität in der Uni und der unter des Semesters nicht vorhandene Leistungsdruck ließen mir da nur noch mehr Spielraum.

Zum Jahreswechsel 07/08 habe ich dann jmd kennengelernt, der mich bis gestern zumindest, wöchentlich mit Shit versorgte, wodurch ich dann zum Täglich-Kiffer wurde.
Das wohl einzig positive daran ist, dass ich größtenteils vom Alk weg bin(jetzt sinds so 10-15 bier die woche), sich aber an meiner Lebenseinstellung nicht viel verändert hat.
Die Konsummuster unterscheiden sich aber beim Kiffen und Alkohol bei mir.
Die letzten 6 Monate bestand mein Start in den Tag aus einem Kopf, dem so durchschnittlich im Laufe des Tages noch so 7-14 folgten(~0,8-1,2g Cannabis pro Tag). Es gab also kaum Momente, in denen ich klar war, lediglich die Zwangspausen, an denen mein Kumpel für mich keine Zeit oder keinen Shit hatte, was mir so 2-3 klare Tage im Monat verschafftte, an denen ich aber meistens dann wieder zum Alkohol gegriffen habe, zur Kompensation.
Dass ich mir jetzt mal Gedanken mache und schlussendlich meine Story hier aufschreibe, verdanke ich einer solchen Zwangspause, die ich aber nun zu einer freiwilligen (vll unbegrenzten?) machen will.
Zudem habe ich das Gefühl, dass meine Introvertiertheit zusammen mit dem Kiffen schon fast psychotische Ausmaße annimmt, verschiebe Sachen oft, treffe mich seltener mit freunden, obwohl ich diese doch mag, habe kein Bedürfnis neue soziale Kontakte zu knüpfen, gehe ungern in die Uni, obwohl mein Studiengang in der Schule mein Lieblingsfach(eine Geisteswissenschaft) war?! Die Symptome erinnern mich an eine Selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung). Würde gern einen Wiki-Link dazu hier einbauen, darf ich aber als Gast nicht .Eine feste Freundin hatte ich auch noch nie, vll bin ich objetktiv gesehen nicht der Hässlichste, aber die Bekanntschaften, die ich mit Hilfe des Alkohols gemacht habe, halten/hielten nur für eine Nacht. Sobald ich dann wieder nüchtern bin, habe ich Angst vor einer festeren Bindung bzw vor dem Entstehen solch einer.

Ich bewundere Leute, die das Kiffen zum Abschalten benutzen, ich denke aber, dass ich nicht solch ein Mensch bin, sobald ich etwas zum Rauchen habe, wird dauerhaft konsumiert, da komme ich auch schon zum nächsten Punkt: Meine Eltern
Das Komische ist, dass ihnen mein Dauerkonsum nicht auffällt. Sie sind beide über 60 und einer von ihnen, mein Vater, ist sogar permanent zuhause, geht keiner arbeit (mehr) nach, meine Mutter kommt abends um 7 von der Arbeit und merkt dann anscheinend nicht, dass sie, wenn sie ihrem Sohn ins Gesicht schaut, einen Dauerkonsumenten ins Gesicht schaut.
Dieses permanente Verheimlichen erhöht den psychischen Druck denke ich nur:
Sobald ich mir einen Kopf anmixe und ihn rauche stehe ich permanent davor erwischt zu werden, dh., dass die Tür aufgeht und mich einer von ihnen dabei erwischt. Sie wissen also nichts von meinem Konsum(ob mein benebeltes hirn nur davon ausgeht, oder ob diese in den 50er-Jahren aufgewachsenen Menschen sich einfach nur nicht trauen mich darauf anzusprechen, kann ich natürlich nicht 100%ig sagen, ihre Aussagen ggü. meinem Aloholkonsum lassen mich davon ausgehen, dass sie nichts wissen, denn meinen Alkoholkonsum, auch wenn sie hier nicht das wahre Ausmaß kannten, haben sie immer kritisiert)

Jetzt bin ich also seit gestern Nachmittag(ja, wow) clean, habe vor das mit dem Kiffen jetzt aber zu stoppen und werde gleichzeitig versuchen es wieder nicht mit Alkohol zu kompensieren, denn dann komme ich wieder nach ein paar Wochen/Monaten zu dem Punkt, wo ich aufhöre zu Trinken und das dann wieder mit Cannabis kompensiere
Ich könnte noch so viel mehr schreiben, denke aber, dass sich dann wohl keiner mehr findet, der das ganze hier freiwillig liest, deshalb beende ich das hier mal jetzt.
Ich weiß nicht wirklich, ob ich auf der Suche nach Tipps/Hilfe bin, denn ich glaube der einzige, der mir helfen kann, das bin ich selber.
Aber über Anregungen und Stellungnahmen würde ich mich sehr freuen.
Ciao!
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Kiffer85
Gast




BeitragVerfasst am: 10. Jun 2008 21:47    Titel: Hallöchen Antworten mit Zitat

Ich kenne deine Situation sehr genau.
Habe mir vorige Woche vorgenommen mit dem Kiffen aufzuhören, aber kaum ist irgendwas nicht in Ordnung. Kommt der Gedanke an Shit so intensiv das ich auch dann garnicht anders kann als mir was zu holen.

Also bin ich jetzt seit Samstag wiedermal Dauerstoned.

Finde es super das du es versuchst aufzuhören. Wünsche dir viel Kraft und Nerven dafür.

glg. Jasi
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Bix´n
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.02.2008
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: 27. Jun 2008 22:01    Titel: Bix´n Antworten mit Zitat

Huhu Anonymizer,

bin jetzt seit fast einem halben Jahr clean. Du hast recht mit dem was du sagst. Nur du selber kannst es schaffen, dein Wille muss stärker sein als die Sucht. Habe insgesamt 10 jahre lang gekifft. Ich muss sagen mir geht es jetzt wirklich besser. Glaub an dich

Liebe Grüße
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der Mietnomade
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2008
Beiträge: 60

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2008 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin/war leider in einer ähnlichen situation.immer wenn nix zu kiffen da war wurde alles mit alk kompensiert...

später wird sogar wenn was da ist ein paar bier dazu getrunken usw...
ich kiffe jetzt seit nem halben jahr nicht mehr und das tut mir auch gut !
ich brauchte aber auch nen ansporn und der hieß mpu !

ich glaube kiffen kann man sich von allen drogen noch mit am besten abgewöhnen,da es fast nur reine kopfsache ist ( hab auch 7 jahre geraucht und nicht zu knapp,n paar pausen dazwischen aber immer wieder selbstgewollter rückfall irgendwann ala : ach komm den kannste jetzt ma mitrauchen...und dann wieder gut dabei Confused

die ersten 3-5 tage wirst du depressiv sein,schlecht schlafen können und vielleicht vermehrt schwitzen aber dann geht es schnell berauf und nach den ersten 2 wochen ist das suchtgefühl fast ganz weg !
und es tut gut nicht zu kiffen ! man ist viel aktiver und fühlt sich körperlich fitter

greez
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