Ich will ihn nur verstehen ...

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Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2009 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Generell vielleicht nicht,aber in diesem Fall denke ich das schon....
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Mardou
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.09.2009
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

ich finde, du solltest den brief UNBEDINGT ernstnehmen... er hat dich demnach geliebt und gemerkt, dass es so nicht weitergeht ... wenn irgendwann einmal die zeit reif ist, schreibt er, damit sieht er doch ein, dass es dauert und er sich erst einmal um sich und seine sucht kümmern muß.
ich bi n dafür deiner tochter sehr genau zu erklären wie das damals war...man mutet kindern viel zu, oft aber nur so seltsam hinter vorgehaltener hand...sprecht darüber, wenn sie fragen hat, versuch sie zu beantowrten oder geh mit ihr zu einer beratungsstelle.
er ist ihr vater, selbst, wenn er drogensüchtig ist und sie hat ein recht darauf, dass zu wissen und ihn kennenzulernen...
vertrau darauf, dass du halt genug für sie bist und anlaufstelle nummer eins, wenn sie fragen hat...
ich bin für offenheit...
viel erfolg
mardou
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Wyda-eve81
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.07.2009
Beiträge: 299

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2009 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte mich an dieser Stelle einfach mal Mardou anschliessen, soweit ich die Situation einschätzen kann und darf.
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Chaos²
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.08.2009
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 11. Sep 2009 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Schön, dass noch jemand schreibt. Very Happy
Ich denke wir sind was meine Tochter angeht bisher auf einem guten Weg.
Der Papa ist regelmäßig präsent und zeigt ihr damit sein Interesse und seine Verlässlichkeit.
Allerdings ist ihr Alter ein bisschen problematisch.
Wäre sie erst 5 oder so in dem Dreh, könnte man mit ihr in den Zoo gehen oder ähnliches. Aber 12 ist irgendwie ein schwieriges Alter. Da ist alles doof, besonders die Eltern. Rolling Eyes Laughing

Was seine Gefühle damals sowie heute angeht, blicke ich aber immernoch nicht durch. Er ruft jeden Tag an, manchmal auch mehrmals. Wir sprechen oft auch über damals. Aber gerade gestern hat er mir wieder gesagt, das er psychisch manchmal noch sehr labil und depressiv ist.
Ich weiß nicht, worauf das zurückzuführen ist.
Sicher ist in den vergangenen Jahren viel passiert und man ist jetzt gezwungen, sich damit auseinander zu setzen.
Aber an ihn ran komme ich irgendwie nicht wirklich.

Er hatte es noch nie so mit "Gefühle zeigen". *seufz*
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Gwendoline
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 12. Sep 2009 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Chaos² hat Folgendes geschrieben:

Aber gerade gestern hat er mir wieder gesagt, das er psychisch manchmal noch sehr labil und depressiv ist.
Ich weiß nicht, worauf das zurückzuführen ist.



Würde sagen, dass das durchaus mit seinem (früheren) Drogenkonsum zusammenhängen kann.
Wie lange war er denn drauf?
Stell Dir mal vor, wie das für ihn ist: Er hat im Laufe der Zeit gelernt/festgestellt, dass die Droge ihm hilft, dass man sie einsetzen kann, um Probleme, Trauer, Wut, Stress... wegzudrücken.
Irgendwann kam dann der Punkt, an dem er entgiftet hat und in Therapie gegangen ist, eine sehr schwierige Zeit, denn die Droge als "Stütze" war plötzlich weg und zudem musste er in der Therapie sicherlich seín Leben und seine Vergangenheit immer wieder durchkauen und aufarbeiten, schon für Leute ohne Suchtproblematik nicht unbedingt leicht, aber für jemanden, der gerade entgiftet hat, den körperlichen Entzug gerade durchgestanden etc. ist das wirklich nochmal ein paar Nummern schwieriger.

Habe schon von einigen Leuten gehört, die schon ziemlich lange clean sind, dass auch nach Jahren manchmal noch sehr heftiger Suchtdruck aufkommen kann, vielleicht meint Dein Ex das ja mit "manchmal sehr labil"?!



Chaos² hat Folgendes geschrieben:

Aber an ihn ran komme ich irgendwie nicht wirklich.
Er hatte es noch nie so mit "Gefühle zeigen". *seufz*


Auch hierzu kann ich eig. nur das wiederholen, was ich schon geschrieben habe.
Mit Heroin kann man Gefühle ganz gut von sich "wegdrücken", verstehst Du, was ich meine?
Umso schwerer fällt es dann, clean offen Gefühle zu zeigen und dazu zu stehen, bzw. auch selbst erstmal (wieder) damit klarzukommen.
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Chaos²
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.08.2009
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 12. Sep 2009 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Gwen, Deine Worte helfen mir sehr!
Ich bin nicht sicher, wie lange er drauf war.
Jedenfalls hatte er in der Zeit von Koks bis Crack alles durch.
Einige Jahre werden es schon gewesen sein.
Wir waren aber nur ca. 1,5 Jahre zusammen.
Im Nachhinein kann ich mir gar nicht erklären, warum ich seine Abhängigkeit erst so spät bemerkt habe. Echt unglaublich, aber ich hatte noch nie was mit Drogen zu tun, ich hab´s einfach nicht gerafft. Confused

Problematisch wird es, wenn wir wie heute Nachmittag / Abend zusammen sitzen. Außer dieser scheiß Zeit von damals haben wir (mal abgesehen von unserer Tochter) keine Gemeinsamkeiten.
Immer wieder diese Zeit von damals durchzukauen ist auch nicht das Wahre. Wie gesagt ist er einerseits auf der Suche nach seiner Gefühlsebene von damals, andererseits will er aber scheinbar nicht drauf kommen oder glauben, wie sehr er mich und unsere Tochter damals geliebt hat. Ja, sogar "irgendwann" noch mal von vorne beginnen wollte. Warum hat er bloß solche Angst davor, sich mit diesen Gefühlen zu befassen?

Von Suchtdruck lange nach dem Entzug hat er mir auch erzählt. Ich bin echt froh, das auch mal von euch zu hören und nicht nur von ihm. *seufz* Er ist ja noch immer in therapeutischer Behandlung, arbeitet mit seinem (mittlerweile befreundeten) Psychiater alles von A bis Z auf. Auch Gefühle. Setzt mit mir gemeinsam Puzzleteilchen zu einem Bild zusammen, weil ich ihm eben auch viel helfen kann.

Aber ich verstehe ihn nicht. Der Umgang ist nicht so leicht..
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Gwendoline
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2009
Beiträge: 288

BeitragVerfasst am: 26. Sep 2009 04:55    Titel: Antworten mit Zitat

Mach Dir keine Vorwürfe, weil Du damals nicht direkt dahinter gekommen ist, dass Dein Ex-Freund drogensüchtig ist, das ist nichts ungewöhnliches, wenn Du selbst nie näher mit dem Thema (harte) Drogen in Kontakt gekommen bist.
Außerdem sind Junks auch wirklich sehr geschickt darin, wenn es darum geht, die Sucht zu verbergen, denn es gehört einfach zum "Gesamt-Krankheitsbild" eines Junks dazu, sein Umfeld, aber in erster Linie sich selbst zu belügen und zu verarschen.
Diesbezüglich kann ich leider aus eigener Erfahrung ein Liedchen singen.

Angst vor Gefühlen ist auch keine Seltenheit, kenne ich z.B. sowohl von mir selbst, als auch von meinem Freund, als auch von Bekannten...
Wie ich ja schon schrieb, setzen wir die Droge ja auch gewissermaßen dazu ein, Gefühle von uns wegzuhalten, wenn die Droge als "Bewältigungs-Hilfsmittel" dann aber weggefallen ist, kommt man sich zunächst mal sehr schwach, unsicher und labil vor, das dauert auch seine Zeit, bis man wieder ein wenig Vertrauen in sich selbst fassen kann.

Wenn Dein Ex-Freund seinem Therapeuten vertraut und ihm die Gespräche mit ihm weiterhelfen, ist das ja schon mal sehr gut.
Durch die Droge verpasst man m.E. gewissermaßen auch Teile seines eigenen Lebens, das ist nicht ganz einfach zu erklären.
Als Süchtige/r verbringt man ja einen Großteil des Tages/der Nacht damit, i-wie wieder an sein Suchtmittel zu kommen, in dieser Zeit geht einem das "normale" Leben ziemlich ab, das muss man auch später erstmal aufarbeiten.

Dass der Umgang mit ihm nicht so leicht für Dich ist, ist auch vollkommen klar und verständlich, aber trotzdem finde ich es super, dass Ihr beide nochmal versucht, Euch auszusprechen und für Eure gemeinsame Tochter ist es sicherlich auch nicht verkehrt.
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