Entzug in Klinik, aber wie?

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kokujo
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.07.2009
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 9. Nov 2009 21:06    Titel: Entzug in Klinik, aber wie? Antworten mit Zitat

Hallo,
mein Cousin ist H- abhängig seit gut 19 Jahren. Er ist seit ein paar Monaten aus dem Knast entlassen worden. Ich arbeite beim O-Amt und sehe ihn dadurch Täglich. In der Zeit habe ich ein super gutes Verhältnis zu ihm aufgebaut. Leider ist er mitlerweile total runter gekommen. Er ist o.f.W. und holt sein essen aus Mülleimern. Das bricht mir das Herz, das jeden Tag zu sehen.
Vor 2 Tagen hat er mir gesagt, dass er nicht mehr kann, er will in eine Klinik. Ich habe mich natürlich riesig gefreut. Er will nur mit mir dahin und ich möchte ihm auch auf jeden Fall helfen!
Nur, Wie wird der Entzug in einer Klinik gemacht, kalt? Was passiert danach, wie kann ich ihn helfen?
Ich kann ihn zumindest helfen, dass er sofort angenommen wird, wenn ich ihn im Dienst dahin bringe. Ich darf das zwar eigentlich nicht, aber er ist mir wichtiger.

Könnt Ihr mir ein paar Tips geben?
Danke
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otto1
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 03.04.2009
Beiträge: 310

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2009 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

hallo KOKUJO weisst du wo eine entzugsklinik ist bei dir in der nähe? obwohl dein cousin wird es wissen wenn er 19 jahre dabei ist. er muss dort anrufen und fragen ob was frei ist ein bett frei ist. ich hab das letzte mal in einer klinik auf subutex umgestellt da hab ich angerufen an einem freitag morgen und ich konnte gleich hinkommen. das war vor 7 jahren vieleicht ist das jetzt anders vieleicht brauch man eine überweisung ? ich denk mal wenn man glück hat kann man sofort hin schwieriger wird es mit einer eventuellen therapie danach dafür müssen die kosten übernommen werden. so mehr weiss ich darüber nicht hab noch nie eine langzeittherapie gemacht.
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Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2009 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hi kokujo

Warst Du das,der vor einigen Monaten schon verzweifelt über Deinen Neffen/Cousin berichtet hatte...?!

Also zunächst mal brauchst Du auf jeden Fall eine Einweisung vom Hausarzt! Wenn Du als Beamter die Möglichkeit hast,ihn sofort in eine Klinik unterzubringen,dann nutze das Wink . Er muß auf keinen Fall kalt entgiften! Er wird dort runterdosiert bis er irgendwann auf Null ist.Dauert in der Regel(wenn nur vom H) ca. 3 Wochen. Es wär schon wichtig,wenn er danach noch so etwas wie eine Therapie machen würde,zumal er ja auch ohne festen Wohnsitz ist. Allerdings könnte es schwer werden innerhalb von 3 Wochen eine Kostenzusage dafür zu bekommen. Zumindest sollte erstmal klar sein,wo er hingeht,wenn die Entgiftung abgeschlossen ist. Die Drobs kann auch dabei helfen. Ich glaub die ist sogar nötig für eine Kostenzusage um Therapie zu machen?! Wenn Du noch konkrete Fragen hast,bin ich gerne da,ich habe bereits einige Entgiftungen/Theras hinter mir... Smile .

Nur mal am Rande,ich finde es gut,wie Du Dich für ihn einsetzt!

Gruß Zora
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kokujo
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.07.2009
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2009 08:57    Titel: Antworten mit Zitat

ja, ich war das damals auch schon.

Ich versuche ihn so gut zu helfen wie es mir möglich ist. Ich habe auch auf Euch gehört und gewartet bis er hilfe wollte. Das war sehe schwer. Am Sonntag habe ich ihn in der Stadt gefunden, da hat er schon aus einen Mülleimer gegessen, das hat sehr weh getan. Als ich mit den dienstwagen angehalten habe, bin ich alleine ausgestiegen, weil ich in Ruhe mit ihm reden wollte. Das war echt schlimm, er hatte geweint und hat gesagt, dass er total froh ist, das ich da bin. Nur er totale Angst vor dem Entzug.
Wenn ich ihn in meinen Dienst da hin bringe, müssen die ihn sofort auf nhemen, der Forteil für ihn ist dann, wenn er freiwillig rein geht, kann er auch freiwillig wieder raus gehen. Ich denke mal beim ersten Anlauf wird er es eh nicht schaffen, aber der Wille ist da.
Er hat mir versprochen, das ich ihn Mittwoch in die Kinik bringen kann, er hat mir seine Hand drauf gegeben.
Danach möchte er wieder Kontakt mit seiner Familie, aber die wollen nicht. Kann ich nicht verstehen, aber das werden wir wohl hin nehmen müssen.

Kann man ihn besuchen während des Aufenthaltes?

Kommt er danach automatisch ins Mehtadonprogram?

Was kann ich überhaupt für ihn tun?

Eins will er auf keinen Fall miehr, in den Knast! Nur muß er dann jetzt langsam was machen, er hat ja kein Geld und nichts und was er mir alles erzählt, dürfte ich eigentlich nicht wissen. Zum Glück haben wir so ein Gutes verhältnis aufgebaut.

Am liebsten würde ich ihn mit nach Hause nehmen, aber in seinen Zustand geht das nicht, dann wäre meine Wohnung Morgens leer, dass sagt er sogar. Schlimm ist, dass er ein total lieber ist und leider so am Ende.

Aber, ich höre immer jeden zu, der reden möchte. Ich habe mit vielen bei uns in der Szene ein sehr gutes Verhältnis, einer hat es jetzt geschaft und hat wieder einen Lebenssinn, der macht jetzt einen Gabelstablerschein. Viele freuen sich, wenn ich Dienst habe, ich wäre wohl auch besser Sozialarbeiter geworden, dann könnte ich wenigstens richtig helfen. Jetzt muß ich immer aufpassen, dass mein Chef das nicht mit bekommt, dann wäre was los. Mittwoch wird ein anstrengender tag, Meinen Cousin in die Klinki bringen ohne das es einer merkt und ich habe mich mit 2 Anderen verabredet, die haben keinen Ausweis mehr und sind auch o. f. W.. Die brauchen jemanden der Bestätigt das die sind für wen sie sich ausgeben. In Deutschland wird es denen sehr schwer gemacht! LEIDER
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Rote Zora
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2009
Beiträge: 1041

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2009 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Na,da bin ich ja beruhigt,funktioniert mein Gedächtnis ja doch noch ein wenig Wink Laughing

Zu Deinen Fragen:

Ich glaube bei Besuch hängt es von der Einrichtung ab,aber als Angehöriger (dann noch im öffentlichen Dienst Wink )dürfte das eigentlich no Prob sein...

Und danach ins Metha Programm zu gehen,ist eigentlich eher unüblich...wenn auch nicht unmöglich,aber wenn er in eine Klinik geht,wird er normalerweise komplett entgiftet. Oder er geht als Alternative nicht in die Klinik und stattdessen ins Metha Programm...

Tja,das die Familöy nix mit ihm zu tun haben will,ist natürlich blöd,aber muß man wohl so hinnehmen...oder? Wenigstens hat er Dich. Hilf ihm,eine Whg. zu finden und sei für ihn da. Vielleicht wäre sogar betreutes wohnen besser ?! Keine Ahnung. Tu was in Deiner Macht steht,aber achte dabei auf Dich...nicht daß Du noch Ärger auf der Arbeit bekommst!
Und außerdem muß er selbst auch aktiv werden,Du kannst ihn lediglich unterstützen.

Ich wünsch Euch alles Gute und viel Erfolg Wink

lg Zora
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M3V4L0T1
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.08.2009
Beiträge: 296

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2009 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Polizisten wie dich gibt es viel zu wenig ;o)

Ist dein Cousin krankenversichert? Das müsstet ihr unbedingt vorher klären, sonst kommt im Schlimmstenfall eine riesige Rechnung auf ihn zu.

Er wird im KH MEthadon erhalten und runterdosiert. Wenn er sofort aufgenommen werden soll, geht das idR nur als Notfallpatient (Überdosis). Aber vielleicht klappt es ja, wenn du ihm im Dienst draussen "verwirrt aufgreifst" und ihn dann in die Klinik bringst. Wäre ja auch ein Notfall.

Länger als 3 Wochen wird er nicht in der Klinik bleiben können, solange zahlt die Krankenkasse nur.
Was ist mit der Zeit danach? Bei 19 Jahren Draufsein halte ich eine Substitution für sinnvoll. Wenn er entlassen wird, wird er, so ist leider die Realität, 99%ig rückfällig. In einer Substitution bekommt er sein Methadon und kann sein Leben regeln. Wohnung suchen, Therapie suchen etc.
Einen Platz zum schlafen braucht er nach der Klinik ja auch. Wendet euch an die ArGe oder das Sozialamt, die weisen ihm eine Übergangswohnug zu oder ihr findet eine kleine Wohnug, die die ArGe übernimmt.

Wünsch dir und deinem Cousin alles Gute, Mevaloti
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kokujo
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.07.2009
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2009 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

Er ist nicht Versichert, er hat leider gar nichts mehr. Aber ich denke mal, wenn ich ihn im Dienst in die Klink bringe müssen die ihn aufnehmen. Im Moment ist er bei der Arge gesperrt, weil ein einen Termin verpasst hat, ich denke bund hoffe, das er über die Arge auch krankenversichert ist. Ich werde mein Glück einfach versuchen, wenn er morgen noch möchte. Aber wenn nicht Morgen, dann ein anderes Mal. Ich habe hier auf jeden Fall gelernt, dass ich ihn nicht unter Druck setzen darf.
Leider hat sich seine Familie total abgewannt, die interessiert nichts mehr, im Gegenteil, die beschimpfen mich noch, weil ich ihn helfen will. Aber das würde ich auch für jeden Anderen tuen.
Eins ist sehr schade und schwer zu verstehen,: das man nicht immer helfen kann, sondern warten muß, selbst wenn einer total am Ende ist. Die gesellschaft ist auch schrecklich, nur Verurteilung, ohne mal dahinter zu schauen. Menschen bleiben Menschen!

Leider sitze ich sehr oft Abends zu Hause und weine, ein hilfloses weinen, weil alles was in ihm vorgeht kann ich leider nicht verstehen und würde es gerne.
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M3V4L0T1
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.08.2009
Beiträge: 296

BeitragVerfasst am: 10. Nov 2009 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

klärt das unbedingt mit der Krankenversicherung. Auch wenn du ihm im dienst hinbringst, aufnehme werden sie ihn. Die Rechnung geht dann aber auch an ihn, und die ist heftig. Auch wenn es bei ihm nix zu holen gibt, ich denke er hat genug Probleme und am Ende in ne Privatinsolvenz oä, bringt noch mehr Probleme.
Auch wenn er bei der ArGe gesperrt ist und keine Leistungen (Hartz 4) bezieht, bekommt er doch Essensgutscheine, oder?! Da müsste er auch noch krankenversichert sein.
ruf mal bei der ArGe an oder google mal, das ist echt wichtig.

WAS du noch tun kannst: geh mit ihm essen oder being ihm was mit, so dass er nicht aus Mülltonnen essen muss. Vielleicht kannst du in ne Drogenberatung gehen, die können dir bei Fragen weiterhelfen. Kannst ihm ja auch gebrauchte warme Kleidung geben.
Aber ganz wichtig: du darfst dich nicht kaputt machen. DU bist immer noch am wichtigsten. Wenn es dir zuviel wird, pass auf, dass du nicht noch drunter leidest...Wünsch dir viel Kraft, Mevaloti
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YanoTed
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 12.04.2009
Beiträge: 96

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2009 11:39    Titel: Mülleimer Antworten mit Zitat

Cool Wenn er aus Mülltonnen ist, k.A. das hört sich für mich nicht nach Junkie an --> denke dein "Cousin" müßte in eine sozio.th. Einrichtung wenn das alles so ist. Aber wenn Du Ihn schon nicht mit nach Hause nimmst - dann ist eer ganz weg und Du hast niemand mehr an dem u dich besser vorkommst ? Aber wahrscheinlich wird er eh bald von einem Streetworker oder ähnlichem aufgegriffen und die helfen Ihm dann weiter. Ansonsten wird er bald erfrieren. viel glück --> Ciao
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kokujo
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.07.2009
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 14. Nov 2009 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Der ist seit sehr langen h abhängig. Der wollte eine Zeit lang keine Wohnung! Die Sozialarbeiter habe sich schon um ihn gekümmert, aber der möchte von denen so gut wie keine Hilfe haben. Die Sozialarbeiter habe ich sofort über ihn informiert, als er aus dem Knast kam. Der drückt seit vielen Jahren und hatte Montag eine tierische Entzündung in der Hand (Falsch gesprietzt). Ist aber jetzt in Behandlung dafür. Leider war sein Vorsatz in den Entzug zu gehen weg diese Woche, aber ich habe Zeit und werde warten auf ihn.
Mit zu mir nach Hause nehmen kann ich ihn leider nicht. der ist sehr stark drauf und hat kein Geld, leider klaut er dann und macht auch vor Wohnungseinrichtungen keinen Rückzug, weil er Geld braucht für den nächsten Schuß! Und mein Sohn hat Angst vor ihm. Davon abgesehen, wissen alle vom Platz, dass wir verwand sind und das wäre eine frage der Zeit, wann alle wissen wo ich wohne, das geht nicht, das sind nicht alle nett und freundlich, leider. Wer Hilfe möchte, bekommt die auch, zumindest so weit es mir möglich ist. Ich habe da auch noch nie einen Verurteilt, aber wer bei uns am Platz strandet ist leider am Ende, das ist die Drogenszene von der Straße mit allen Drum und Dran.
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