Wo fängt Sucht/Entzug an: im Kopf oder im Körper?

[otto1]

wenn man genau nach dem wort sucht geht würde ich sagen die sucht fängt an wenn man körperlich die folgen zu spüren bekommt dahinsiecht so auch psychisch.
HYDRA wenn du schon "probleme" mit alk hast dann ist das nicht so gut. ich finde das allerwichtigste ist ein hobby sport oder so was dir halt spass macht es ist wichtig dem dope sofort was entgegen zu setzen was irgendwie besser ist.

[Hydra]

->otto1:

Auch Dir lieben Dank für Deine Antwort. Meinen Alkoholkonsum sehe persönlich als Problem an. Wenn ich bei Nachbarn eingeladen bin, trinken alle mehr wie ich. Ich gehe auch rechtzeitig, weil es dann auch oft ausartet. Meine beste Freundin trinkt gar nichts oder maximal ein Glas Sekt mit mir. Dann denke ich immer, den Rest aus der Flasche würde ich gerne weiter trinken. Nach einer halben Stunde spielt das keine Rolle mehr.

Wenn ich an das Wort Sport denke, dann bin ich auch wieder bei dem Wort Sucht oder Zwang. Habe über mehrere Jahre jeden Tag genau 100 km Fahrrad fahren müssen. Hat sich über mehrere Monate auf 100 km gesteigert. Bis ich unverschuldet durch einen Unfall einen Wirbelkörperbruch erlitten habe. Dann lag ich im Krankenhaus u. war innerlich am zittern u. beben, weil die stundenlange Bewegung fehlte. Da habe ich mich total auf Entzug gefühlt. Alkohol hatte überhaupt keine Bedeutung für mich. Bis heute habe ich das mit dem Fahrradfahren nie wieder in den Griff bekommen, weil ich mich dann immer wieder steigern würde oder müßte.

Bei mir scheinen einige Dinge etwas exzessiv zu laufen. Sorry, daß ich jetzt so weit ausgeholt habe.

Du hast natürlich total Recht, daß man einer Sucht das entgegen setzen sollte, was besser ist u. demzufolge auch Spaß macht.

Ich bin noch fest davon überzeugt, daß ich damit aufhören kann.

Also lieben Dank und nette Grüße

von Hydra

[Verzweifelt]

@Maria: Es kann schon sein, dass du mit den Botenstoffen Recht hast. Aber ehrlich gesagt, habe ich von den Dingen so wenig Plan und kann es auch nicht verstehen, sodaß ich mich damit nicht unbedingt beschäftige.
Ich würde es gerne verstehen, aber mir gehts da wie mit der Relativitätstheorie. Es ist für meine Gehirnwindungen nicht nachvollziehbar.

Was jetzt aber nicht heissen soll, das deine Annahme falsch ist.
Als süchtige Mutter muss ich das aber für mich anderes sehen, sonst würde ich vor Angst durchdrehen. Ich hätte ja ständig im Kopf, mein Kind kommt drauf, weil ich es war.

[Verzweifelt]

@Hydra: Nach all dem was du erzählst, gehe ich schon davon aus, dass du ein erhöhtes Suchtpotential hast.

Sehr viele die mal drauf waren, betreiben den Sport wie du es beschreibst. Süchtige finden sehr oft kein ausgewogenes Mass.

[Maria]

@verzweifelt
Mir hilft es, weil durch Stressreduktion und viel Liebe und Aufmerksamkeit sich alles gesund entwickel kann, trotz familiärer Disposition. Ich beschäftige mich damit, weil es im Umkehrschluß eine Heilung der Sucht nicht ausschließt. Wenn man durch Liebesentzug bei Säuglingen dafür sorgt, dass sie weniger D2-Rezeptoren entwickeln, und sie dadurch weniger Glückshormone aufnehmen können, dann müssen sie ja viele D2-Rezeptoren bei Liebe entwickeln. Man kann demnach Kinder glücklich machen, indem man sie wirklich liebt!

[Rote Zora]

[otto1]

HYDRA das war natürlich nur ein beispiel mit dem sport ich denke wenn man es exzessiv betreibt egal was solls. du hast ja geschrieben daß du warscheinlich alk probleme hast da liegt es nahe zu vermuten daß es mit h genauso sein kann. "wehret den anfängen" ist da die beste methode nur glaube ich das funktioniert nicht wenn du dir das einfach nur vornimmst. in angetrunkenem zustand fallen deine hemmungen du wirfst deine guten vorsätze über bord und kaufst dir dope obwohl du es nicht wolltest. vieleicht ist es ja gar nicht so ich weiß es nicht und du hast alles noch gut im griff ich kann ja nur schreiben was ich denke. das geht ruck zuck und du bist drauf selbst wenn du dir nur ab und zu was holst . die einzige möglichkeit ist ab jetzt nichts mehr zu nehmen nie wieder. dadurch daß du das zeug probiert hast dast du die "büchse" aufgemacht was solls jetzt ist es halt passiert und du hast nicht mal einen turkey gehabt.

[Hydra]

Hallo an Alle,

-> Maria:
Deinen Bericht über die Glücksforschung habe ich mit Interesse gelesen. Gerade bei diesen Botenstoffen setzen die Drogen ja an. Wenn ich einer Fernsehsendung glauben darf, verhindert die Einnahme von Drogen die körpereigene Produktion u. es dauert einige Zeit, bis der Körper wieder selber produziert.

-> Verzweifelt:
Du hast Recht, bei mir scheint ein erhöhtes Suchtpotential vorzuliegen. Auch bei Dingen, die eigentlich ungefährlich sind (z.B. Herumwerkeln am PC) finde ich kein Maß mehr.

->otto1:
stimmt, die "Büchse" ist aufgemacht. Jetzt darf ich sie nur nicht leeren.

Wohne hier neben einem Obdachlosenheim mit ca. 80 - 90 Einwohnern. Soviel ich mitbekommen habe sind alle auf Alk u. mindestens 1/3 auf H oder andere Drogen. Ich stelle mich nie dabei und trinke mit denen. Dann hätte ich ganz verschissen. Sind aber alles Menschen u. so unterhält man sich ab und an mal mit dem ein- oder anderen. Und ich mußte mir immer anhören, daß wenn man ein paar mal gespritzt oder geraucht hat sofort drauf ist und auch diesen "fürchterlichen" Entzug bekommen soll. So habe ich dummerweise genau 22 Tage lang geraucht und habe dann auch den Entzug erwartet. Aber es passierte gar nichts. Mir ging es nicht schlechter. Nur, daß ich dann daran denken mußte. War ja auch schon so eine Art Gewohnheit. Wie Ihr mir netterweise geschrieben habt, fängt die Sucht ja bereits im Kopf an. Unschön ist, daß der Drogenumschlagsplatz dieser Stadt genau von meiner Wohnung 5 Minuten zu Fuß ist u. ich beim Einkaufen oft daran vorbeikomme. Die Dealer rennen förmlich hinter mir her u. fragen, ob ich nicht wieder was brauche. So auch vorhin. Da habe ich nur geantwortet keine Kohle. Stimmte zwar nicht. Sofort bekam ich dann das Angebot von einem: kannst ja auch mit mir pennen. Da habe ich mich maßlos geärgert. Ewigkeiten habe ich diesen Platz verachtet. Bin aber nun selber einige Male dort aufgelaufen zwecks Beschaffung. Nun wird man die Leute so schnell nicht wieder los. Vor allem hat man mir auch so einige Scheiße verkauft. War alles andere als H. Roch ein wenig wie Eistee. Kann mir nun alles egal sein.

Ich merke, je länger ich nicht mehr rauche, desto weniger denke ich auch dran. Außer, wenn die Dealer einen wieder anquatschen.

Wenn ich das Zeug geholt habe, habe ich mich nach ungefähr einer Woche (vorher wußte ich gar nicht daß der Drogenumschlagsplatz auch mit Kameras überwacht wird und dachte gar nicht drüber nach, daß H unter BtMG fällt) wie eine Kriminelle gefühlt u. bin den Rückweg in Todesangst angetreten. Das fällt nun ja zum Glück alles wieder weg. Auto gefahren bin ich während der Zeit des Rauchens nicht. Bin mir aber nicht sicher, wenn man mich als Fußgängerin beim Kauf oder nach dem Kauf erwischt hätte, ob dann nicht auch mein Führerschein weg wäre. Muß mich damit noch eingehender beschäftigen.

Ist zum Glück nichts passiert. Und dank Eurer Informationen u. sehr hilfreichen Antworten, werde ich mich wohl von dem Zeug fernhalten.

Liebe Grüße und ganz vielen Dank an Alle!

Hydra