Nichtkonsumentin braucht dringend Hilfe oder Rat

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Nuitfleur
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.09.2008
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2009 21:37    Titel: Nichtkonsumentin braucht dringend Hilfe oder Rat Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit mal hir geschrieben.

Mein Verlobter und ich sind nun seit über einem Jahr zusammen. Kurz nach dem wir zusammen gekommen sind teilte er mir mit, dass er mal H genommen hat (das auch über lange Zeit) nun ist er im Methadon programm. Wir haben einiges erreicht in dem Jahr. Er hat bei einem Bekannten angefangen zu arbeiten als Aushilfe, er hat take Home bekommen so das er nicht mehr jeden Tag mit den anderen Betroffenen kontakt hat (diese treffen sich immer, er vorher auch).
Seit Montag ist er in einer Entgiftung in Bonn Venusberg. Er ist mit 5 Metha rein gegangen. Wir telen jeden Tag, gestern war ich ihn das erste mal besuchen, er hatte gute Laune ihm tut nichts weh, ihm ist morgens und abends nur manchmal kalt. Heute war ich wieder da und das hat mir in meinem Tun ihn zu unterstützen einen rückschlag gegeben.

Er spricht immer von einer zukunft mit mir, mit heirat nächstes jahr festen job, führerschein wieder machen und einem Kind.

heute aber lag er in seinem Bett sagte immer er wäre sehr müde und sah irgend wie aus als ob er nicht ganz anwesend war.

für mich ist das sehr schwer weil ich das zum ersten mal mitmache. Er möchte es auch danach schaffen clean zu bleiben, das weis ich. Aber ich weis nicht wie... der Körper ist zwar so gesehen geheilt aber der kopf der schreit doch weiter danach. wenn er raus ist und zuhause sitzt und nichts zu tun hat. kann das dann nicht schnell zu einem Rückfall kommen? Wie kann ich dem ganzen entgegenwirken oder ihn unterstützen das es nicht dazu kommen muss?

BZW. was kann ich tun damit er es hinterher so leicht wie möglich hat?

danke für euren rat.

lg
steffi
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2009 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Steffi,

erstmal würd ich mir da wegen der heutigen situation keine Sorgen machen. Es kommen während der Zeit sicher immer wieder Höhen und Tiefen. Auch wenn das Zeug aus dem Körper raus ist, kann es immer noch zu vereinzelten Abbaumechanismen kommen (hab ich mal gehört).
Das stimmt schon, der größte Kampf ist der im Kopf, der im Körper ist "einfach".
Mit Rückfällen wird er und du ein Leben lang rechnen müssen, aber ich denke, er ist doch auf einem guten Weg. Klar würde eine feste Arbeit usw. gleich danach, evtl. das Risiko ein bißchen mindern. Du kannst ja versuchen, dich soweit es geht darum zu kümmern und immer für genügend Ablenkung zu sorgen. Ein bißchen bespaßen, etwas unternehmen, einfach ablenken.
Aber denk dran, verhindern wirst du es nicht können! Und mach einen Fehler nicht, versuch ihn nicht zu kontrollieren. Das wichtigste ist das ihr jetzt viel Vertrauen aufbaut. Du musst aber schauen, dass es dir nicht zu viel wird. Davon hat er nämlich auch nichts.
Und versuch ihm nicht das Gefühl zu geben, dass du jetzt alles regelst, er braucht Aufgaben!

LG Ulla
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elgounafan
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.11.2009
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2009 04:12    Titel: Antworten mit Zitat

so seh ich das auch. geb ihm das gefühl, daß er daheim gebraucht wird. wie ulla schon sagte, unternehmt was. er braucht aufgaben. ablenkung ist ne gute medizin, wenn nicht sogar die beste. studiert zusammen stellenanzeigen etc. er sollte sich beschäftigen. versuche ihn aber nicht mit biegen und brechen zu etwas zu zwingen was er nicht möchte.
wenn er dann daheim das gefühl hat, dass er gebraucht wird, drogenfrei natürlich, fällt es ihm sicher viel leichter nicht rückfällig zu werden. setzt euch ein Ziel. Heiraten, Kinder usw worauf ihr spart etc.
ich wünsche euch wirklich, dass er bzw ihr das zusammen schafft.
viel glück Very Happy
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Johnny
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.07.2009
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 9. Dez 2009 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Kinder...Klasse!
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Stomp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 05.12.2009
Beiträge: 170

BeitragVerfasst am: 10. Dez 2009 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin auch am 5.Nov. in die Entgiftung mit 5ml Methadon gegangen-habe 1o Jahre Metha gesoffen,die ersten Jahre mit Beikonsum,die letzten Jahre ohne(ging nur weil ich Bärlin den Rücken gekehrt habe,mit Kind u.Frau)
2 Wochen stationäre Entgiftung, jetzt bin ich wieder ca.3 Wochen zu Hause
und der Entzug nimmt kein Ende.Körperlich u.noch viel mehr psychisch.
Wo ich jetzt lebe finde ich keine adäquate Hilfe-bin mehr oder weniger auf kalten Entzug. Am schlimmsten ist die innere Lethargie,die innere Gefühlskälte u.eine grenzenlose Gereiztheit. Ich weiß nicht wie lange dein Partner drauf war aber mach dich auf das schlimmste gefasst. Die Geschichte mit Aktivitäten u.Ablenkungen funktioniert nur marginal-der Affe wird immer stärker sein. Nach 3 Wochen Entzug zu Hause ist meine Partnerin völligst entnervt von meinem Zustand u.meine Tochter(10) geht mir mittlerweile auch lieber aus dem Weg. Mit diesem Entschluss auf Metha zu verzichten habe ich mir die Hölle auf Erden geschaffen u.es bis jetzt bereut überhaupt das Metha abzusetzen. Scheiß Idee,es ging mir viel besser vorher-hatte natürlich auch Take Home 14 Tage. Manche Sachen sollte man vielleicht so lassen wie sie waren. Wenn es bei deinem Partner nicht so kommt wie bei mir dann hast du verdammtes Glück und DAS wünsche ich dir auch! Du kannst nur bedingt deinen Partner helfen,pass aber auf das du dich dabei nicht verlierst u.auf der Strecke bleibst. Ich will dich nicht runterziehen u.wenn deine nächsten Erfahrungen mit deinem Partner besser sind dann soll es dir nur Recht sein. Ich drück dir die Daumen das alles Gut wird.
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Kilon
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.11.2008
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 10. Dez 2009 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ja keine Sorgen machen, der Entzug hat sowieso nichts mit "Entgiftung" zu tun, die Symptome werden nicht dadurch ausgelöst dass irgendwelches Gift aus dem Körper gespült wird oder was man so oft hört/denkt. Die Symptome fangen eigentlich, gerade bei Methadon, erst richtig an wenn der Körper kein Methadon mehr über den Harn ausscheidet, Methadon hat einen vergleichsweise langen aber oft schubartig-verlaufenden Entzug (wie eine Welle die immer wieder mal etwas auf und ab schlägt).

Während eines Entzug sind manche Leute aber wirklich in schlechter Verfassung, so dass sie überhaupt keinen Besuch empfangen wollen. Das sagt aber nichts aus über die Zukunft. Das beim körperlichen Entzug ist eine Überdosis (Nor)Adrenalin. Da kann dein Freund nichts für.

Man kann immer leicht rückfällig werden, aber das sollte einen nicht davon abhalten es zu tun. Ich kenne Leute die von Metha entzogen haben und zumindest einige Jahre clean waren, meist bis zu irgendwelchen Rückschlägen die dann als Rückfallgrund dienten.

Wichtig ist denke ich auch wie weit er in die Szene eingebunden ist. Denn Methadon soll "uns" ja quasi von der Szene fernhalten, da ein Substituierter ja eigentlich nichts mehr auf der Szene zu suchen hat (wenn da der Beikonsum nicht wäre...), manche sind aber auf der Szene unterwegs, einfach weil sie da ihre einzigen Freunde haben und sich da wohl fühlen.

Eine stabile Substi mit Abstand von der Szene, längerer Heroinabstinenz und dem Willen die Opioide wirklich hinter sich zu lassen sind IMHO auf jeden Fall eine bessere Ausgangssituation für einen Entzug als jemand der einfach von Heroin entzieht, statistisch gesehen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

@Stomp:

Ja leider ist Methadon dafür bekannt. Es wird vermutet, dass der Entzug mit der HWZ zusammenhängt, da kurzwirksame Opioide (Fentanyl, Heroin) einen kurzen aber doch vergleichsweise heftigen Entzug auslösen, während die etwas länger wirksamen Opioide (Morphin oder Codein welches ja indirekt als Morphin wirkt) dann einen etwas längeren Entzug bereiten. Die ganz lang wirksamen wie Methadon bereiten dann so ziemlich den längsten, allerdings sagt man auch dass die Intensität weniger intensiv ist (daher dieses "wellenartige").


Ich wünsch dir trotzdem viel Glück Stomp, aber ich habe für mich persönlich aus diesem Grund entschieden solange auf Metha zu bleiben wie ich kann (vom Gesetz/Ärzten etc. aus). Ich möchte nicht "zurück", zurück in die Abgründe meiner Psyche und auch nicht zurück in den Entzug, das Craving und alles... aber das ist wirklich sehr stark unterschiedlich von Person zu Person.

Wenn psychische Probleme dazu kommen, die durch das Heroin und später auch in abgeschwächter Form durch das Metha gelindert worden sind, dann sind die Erfolgschancen IMHO immer etwas geringer wenn man keine adäquate Hilfe bekommt was diese Probleme angeht. Allerdings ist es unter Therapeuten auch umstritten ob man Leute die Opioide nehmen überhaupt therapieren kann.
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