...Antidepressiva....

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RoteZora
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.01.2008
Beiträge: 178

BeitragVerfasst am: 21. Jan 2008 17:36    Titel: ...Antidepressiva.... Antworten mit Zitat

Hallo Leute!!

Wie immer in meinem Leben jagt ein Problem das andere...

Jetzt wo ich irgndwie wieder einen Sinn im Leben sehe und auch Hoffnung habe alles zu schaffen und auch eine Therapie machen will....eben irgendwie alles eine positive Wendung bekommen hat....hat mein Freund ein großes Problem.
Er hat circa ein halbes Jahr Antidepressiva genommen (Paroxetin). Die hat er auch von seinem Hausarzt verschrieben bekommen (was ich auch irgendwie nicht so ganz richtig finde aber naja) und die hat er eben jetzt abgesetzt. Er hat keine Therapie nebenher gemacht und mag Therapien nicht (wobei ich denke das ihm das auch gut täte....). Jedenfalls hat er die vor ner Woche oder so abgesetzt einfach so von alleine und als er das seinem Hausarzt dann gesagt hat auf mein Anraten und meine Bitte hin meinte dieser nur es wäre sein freier Wille die abzusetzen....
Jedefalls geht es ihm jetzt wahnsinnig scheiße, er ist wieder in einem tiefen Loch, so wie letztes Frühjahr, ich will ihm helfen, komme aber gar nicht an ihn ran und er leidet an Kopfschmerzen wie damals ist zu nichts zu motivieren und zu gebrauchen und jegliche Versuche meinerseits block er ab oder tragen oben keine Früchte...

Jetzt wo ich gerade anfange den Dingen nochmal einen Sinn zu geben....

Letztes Wochenende war total abgefuckt, wir haben nicht viel geredet obwohl wir uns nur am Wochenende sehen und uns eigentlich immer riesig darauf freuen...

Ich weiß nicht was ich machen soll und habe Angst das mich das wieder extrem mit runter ziehen wird....

Weiß irgendjemand einen Rat??

LG Zora
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markus
Gast




BeitragVerfasst am: 28. Jan 2008 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Also erstmal ist es toll das du wieder Sinn im Leben siehst, das ist nicht leicht und braucht oft lange Zeit. Das ist schon mal schön.
Allerdings ist die Geschichte mit deinem Freund wirklich etwas unpassend.

Das wäre einerseits der Konflikt, mit ihm zusammen sein wollen gegen das nicht herunter gezogen werden wollen.

Außerdem ist das absetzen eines Antidepressiva immer sehr problematisch, es kann zu einem massiven stimmungsabfall kommen,so dass der Zustand in manchem fällen schlimmer wird als vor der Behandlung
Erschwerend hinzu kommt noch, das es sein kann, das das Antidepressiva bei einer Erneuten Behandlung nach dem Absetzen nicht mehr Wirkt (bei einer Freundin von mir passiert, der geht es seitdem beschissen und sie hat bs jetzt kein Medikament gefunden, dass ihr helfen konnte)

Aber wir wollen mal nicht den Teufen an die Wand malen.

Sicher ist, eine Behandlung mit antidepr. sollte nie ohne gleichzeitige oder nachfolgende Psychotherapie vorgenommen werden!

Dies sollte dein Freund wirklich tun!
Es kann nicht sein, das du beim versuch ihm zu helfen selbst kaputt gehst.
Ega wie lieb du ihn hast.
An Menschen mit Depression heranzukommen ist immer sehr schwer. Diese Menschen fühlen sich fast immer Missverstanden und lehnen Hilfe ab.

Du musst versuchen, dass er sich verstanden fühlt und du ihn akzeptierst und mit ihm fühlst, dann kannst du mit ihm über weitere schritte Sprechen.

Wenn dein Freund merkt, das es ihm ohne das Medikament schlecht geht wird er vielleicht noch einmal damit anfangen (diesmal dann aber hoffentlich mit Psychotherapie) oder er geht nur zur Therapie, weobei ich den alleinigen Erfolg der Psychotherapie stark anzweifle... zumindest bei tiefer gehenden neurologischen Problemen.

Also nochmal zusammengefasst:
Meine Tipps

Lass den Kopf nicht hängen, denk daran: das wichtigste ist das DU psychisch zurrecht kommst!!!!

Wenn du bei deinem Freund bleibst, sei verständnisvoll, versuch ihn unter LEute zu bringen, das hilft wenn er noch nicht ganz abgesackt ist (ansonsten wird das eher zu einer qual für ihn...)

Versuch mit ihm Bewegung zu machen (Studien haben gezeigt, dass Sport Antidepressiv wirkt!!!)

Falls dein Freund zu tief gefallen ist um ohne Medikamente herauszukommen, geh mit ihm zum Psychiater oder Neurologen (auf jedenfall nicht irgendein Hausarzt ohne Fachwissen) und lass ihm Antidepressiva UND eine (eventuell sogar gemeinsame?) Psychotherapie verschreiben.

Und letztlich pass bitte bitte auf DICH auf! Man wird von sowas schneller herunter gezogen als an glaubt! bevor du depressiv wirst, brich ab nimm dir zeit für dich und für Freunde! Klar solltest du ihn nach Möglichkeit nicht im Stich lassen udn verhindern, dass er sich selbst verletzt oder umbringt, allerdings darfst du nicht die ganze Last auf dich nehmen!

Such dir selbst eine gute Freundin, die dir hilft da durch zu kommen, wenn möglich hol dir von einem Freund deines Freundes (am besten sein bester Freund) Hilfe damit er dich etwas entastet.


Ich hoffe ich konnte meine Gedanken hirzu etwas ordnen und dir ein Stück weit weiterhelfen

Ich wünsche dir vom Herzen Glück!
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RoteZora
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 14.01.2008
Beiträge: 178

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2008 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Markus!!!

Erst mal vielen lieben Dank für deine Antwort!!!

Ich schreibe zur Zeit Prüfungen und bin deshalb jetzt nur kurz angebunden, weil ich eigentlich wiederholen wollte....
Aber naja, egal.

Mir geht es irgendwie eigentlich immer noch ganz gut außer dem normalen Prüfungsstress.....

Nach der Woche sind meine Prüfungen endlich um und ich kann mal mit meinem Freund "ernste" Gespräche führen. Das habe ich eh vorgehabt, da ich im mitteilen will, dass ich von unserer Heroin-Sucht weg kommen will, weg bin, wie auch immer jedenfalls schon mal einen Schritt weiter gemacht habe als er!Ich habe eine Therapie in einer niederschwelligen Drogenberatungsstelle angefangen und fühle mich da wohl. Alles weitere wird sich dann ergeben mit mir...

Ich mache mir nur eben Gedanken um meinen Freund. Er sagt neulich am Telefon, wenn er sich selbst zerstören will dann soll ich ihn doch lassen.

Eigentlich habe wir eine schöne Beziehung, die auf Vertrauen und Ehrlichkeit basiert. Aber an Depressive menschen kommt man eben sehr schwer heran, weil sie es nicht wollen, wie du auch schon so zutreffend gesagt hast!!!

Ich werde aber versuchen mit ihm zu reden. Ich weiß das ich ihm keine Therapie aufzwingen kann, ich studiere Soziale Arbeit und weiß, das der Klient selber draufkommen muss und es von sich aus wollen muss, weil es sonst keinen Sinn hat. Aber ich kann ja mal mit ihm reden und ihm meinen Standpunkt erklären. Denn ich war vorher auch nicht so pro-therapie eingestellt, aber ich habe mir gedacht, wie kann ich etwas so strikt abweisen und schlecht reden, wenn ich es noch nicht einmal ausprobiert habe. Und dann habe ich eben alles ins Rollen gebracht. Ich werde versuchen es meinem Freund zu erklären....

Eine gemeinsame Therapie wäre natürlich auch eine schöne und bestimmt auch gute Sache, vielleicht hat er dann mehr Mut oder Lust sich das überhaupt mal anzusehen.

Das Antidepressiva nicht nochmal wirken wenn man sie einmal abgesetzt hat, das wusste ich gar nicht, das hat mich ziemlich erschreckt. Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist das nicht immer bei jedem Menschen so...

Für Sport ist er leider recht wenig zu begeistern, eigentlich nur fürs Gitarre spielen, schreiben, künstlerisch aktiv sein und Musik hören....

Ist echt schwierig ihm neue Perspektiven zu eröffnen, wenn er sich so dagegen wehrt....

Aber irgendwie werde ich das Gespräch schon führen und zu einem Ergebnis kommen. Mal schaun wie es läuft.

Vielen Dank nochmal für deine Antwort. Es hat echt gut getan was dazu zu lesen mal.

Ich passe schon gut auf mich auf!!!!
Aber wenn ich bei ihm bin was ich ja gerne bin dann muss ich eben noch mehr aufpassen.
Aber ich schaffe das schon irgendwie!!!

Ich werde ihm mal ein paar von deinen Ratschlägen geben, also als meine übernehmen.

Unter Leute geht er noch auch gerne, und da schlepp ich ihn meisten zwar mit hin, also nicht das das jetzt meine Freunde sind, es ist unser Freundeskreis, aber ich animiere ihn eben mitzukommen und wenn wir dann mal da sind gefällt es ihm auch eigentlich immer....


Liebe Grüße Zora
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