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Pina Anfänger
Anmeldungsdatum: 14.03.2010 Beiträge: 2
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Verfasst am: 14. März 2010 21:14 Titel: Tochter kifft- Was tun |
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Hallo zusammen,
meine Tochter ist 16 und besucht die 10.Klasse einer Gesamtschule. Sie ist schon immer sehr dominant und hat Schwierigkeiten, Regeln zu akzeptieren.
Ich lebe seit 8 Jahren allein mit ihr und musste mir schon des öfteren Hife bei der Diakonie oder dem Jugenamt holen, da ich das Gefühl hatte, sie entgleitet mir. Hilfe habe ich leider nicht erfahren. Hatte eher das Gefühl, die engagierten Mitarbeiter haben nur eine Art Vermittler-Funktion und einige Zugeständnisse ausgehandelt, so dass im Endeffekt die Ausgangszeiten gelockert, das Taschengeld aufgestockt wurde und im Gegenzug Respekt und Regelakzeptanz versprochen wurde. Inzwischen hat sich aber alles rückläufig entwickelt, jeder Respekt ist verloren und meine einzige Funktion in ihrem Leben, sei die Versorgungspflicht, die ich als Mutter nun mal zu erfüllen habe (Zitat/Tochter). Es gibt keine Grenze, die meine Tochter -mir gegenüber- noch nicht überschritten hat- angefangen, von verbalem Angriff bis zu körperlichen Übergriffen.
Jetzt mein Problem: Seit einer Woche vermute ich, dass sie kifft. Habe heimlich den Pc durchstöbert (ja, ja da macht man nicht...) und wurde bestätigt. Sie hatte eine Chattseite nicht geschlossen und ich konnte nachlesen, dass sie versuchte eine Tikker (?!) zu finden, da sie bisher ihre Joints immer über ihren Freund bekam, von dem sie frisch getrennt ist. Unser Verhältnis ist eh schon sehr angespannt, so dass ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. Wenn ich sie anspreche, würde sie alles abstreiten, es sei denn ich gebe zu, das ich die Info's aus ihrem Pc habe.
Also- Hilfe bitte
Ist das eine Erklärung für ihre Agressionen?
Für ihr schulisches Desinteresse?
Was soll ich tun?
Freue mich über Antworten von Gleichaltrigen, genauso wie von Eltern, die ähnliches erlebt haben.
Grüße!
Pina |
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Rote Zora Platin-User
Anmeldungsdatum: 28.05.2009 Beiträge: 1041
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Verfasst am: 14. März 2010 23:47 Titel: |
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Hi Pina
Ups...gaanz schwieriges Alter..hmm..wird schwer.
Vorwürfe oder Standpauken werden nix bringen/bewirken! Wenn Du nicht an Deine Tochter rankommst,vielleicht jemand aus Eurem Umfeld? kA Tante,Onkel Geschwister,Freunde...? Man sollte sie auf Gefahren bei Drogenkonsum generell aufmerksam machen,ohne durchblicken zu lassen,daß Du weißt,daß sie es eh schon tut. Fällt mir jetzt so spontan ein...Ich weiß,daß ich in dem Alter mir mal hab gar nix sagen lassen . Sorry,mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Vielleicht kann jemand anderes noch helfen?!
Ansonsten alles Gute
Gruß Zora |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 15. März 2010 01:12 Titel: |
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Hallo Pina,
ich habe eine Theorie. Die hilft Dir zwar nicht weiter, aber ich schreibe sie trotzdem nieder:
Eltern haben etwa 14 Jahre Zeit, ihr Kind zu prägen und ihm Werte zu vermitteln, die sie für wichtig und richtig halten. Ist das Kind dann etwa 14-18 Jahre alt, haben die Eltern kaum noch Einfluss. Sie können nur hoffen und darauf vertrauen, dass sie dem Kind die richtigen Grundlagen vermittelt haben, an die es sich irgendwann erinnern wird und die es auf den richtigen Weg führen. Erfahrungsgemäß kehren viele Kinder wieder zu ihren "Wurzeln" zurück, wenn sie sich ein paar Jahre ausgetobt und das auch gut überstanden haben. Das betrifft mich und auch einige Freunde von mir. Vor fast 20 Jahren hätte mancher keinen Pfifferling auf uns gewettet und heute sind wir brav und anständig und unseren Eltern (sofern sie noch leben) näher als jemals zuvor.
Im Einzelfall haben auch radikale Methoden geholfen, wie z.B. das Unterbringen des Kindes bei Verwandten auf dem Land.
Ansonsten fällt mir dazu nur ein, dass ich ihr das Taschengeld weitestgehend kürzen würde mit dem Hinweis, dass sie nun alt genug ist, sich selbst etwas zu verdienen. Ich bin zum Beispiel neben der Schule putzen gegangen und habe mir von dem Geld meine Drogen gekauft. Besser von Anfang an dafür arbeiten müssen, als es von den Eltern zu bekommen.
Versuche Dich emotional abzugrenzen, ich kann mir vorstellen, wie weh das tut, wenn man von seinem Kind so behandelt wird. Ich weiß auch nicht genau, warum manche Kinder noch einen Rest Respekt behalten und andere völlig aus dem Ruder laufen.
Ich hoffe, den anderen hier fällt noch was Besseres dazu ein ... Grüße! |
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Pina Anfänger
Anmeldungsdatum: 14.03.2010 Beiträge: 2
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Verfasst am: 15. März 2010 22:34 Titel: |
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Tja... Danke dass Ihr Euch Gedanken gemacht habt Bleibt also nur, mich als stiller Beobachter zu üben und einen gesunden Optimismus aufzubauen...
Liebe Grüße
Pina |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 15. März 2010 22:40 Titel: |
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Nicht unbedingt. Eine resignative Haltung bringt ja auch nix. Du kannst Deiner Tochter schon deutlich sagen, was Du von ihrem Verhalten hältst (nicht zu oft, sie ist weder taub noch blöd) und wie Du Dich fühlst, wenn Du von ihr so behandelt wirst. Bloß (um)erziehen im klassischen Sinne wirst Du sie jetzt kaum noch können. Du kannst aber Konsequenzen ziehen und ihr klar machen, dass Ihr unter den gegebenen Umständen nicht mehr unter einem Dach leben könnt. Vielleicht muss sie sich ihre Hörner jetzt in einem Heim oder einer betreuten Wohngruppe abstoßen. Vielleicht merkt sie dann, dass sie mit ihrem Verhalten nichts erreicht. |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 15. März 2010 23:12 Titel: |
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Weißt Du, Pina, aus der Entfernung und ohne Euch je erlebt zu haben, ist es unglaublich schwierig, Aussagen zu Euren Problemen zu treffen. Da gibt es so einiges zu bedenken:
Wie war Euer Verhältnis, als Du noch mit ihrem Vater zusammen warst? Was hat sich durch die Trennung geändert? Nimmt sie Dir übel, dass sie jetzt ohne Vater sein muss? Hat ihr Vater Dich schlecht behandelt? Hat sie deswegen keinen Respekt vor Dir, weil Du Dir das so lange hast gefallen lassen? Ähnelt sie ihrem Vater? Hast Du ihr das schon mal vorgeworfen?
Jedenfalls kannst Du ihr sagen, dass Du sie immer lieben wirst, weil sie Deine Tochter ist. Dass Du Dich aber nicht von ihr schikanieren lassen wirst. Und wenn sie sich nicht zusammenreißt, muss sie woanders wohnen. Du hast eben NICHT die Pflicht, sie zu versorgen, wenn sie die Regeln nicht einhält. Ruhig und konsequent vorbringen, lass Dich auf keinen lauten Streit mit Geschrei ein. Sei ihr überlegen. DU steuerst die Situation! Begib Dich nicht auf ihr Argumentationsniveau! Das mit dem Kiffen würde ich erstmal nicht thematisieren, ich glaube, das ist im Moment das kleinere Problem.
Viel Glück und Grüße! |
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Angus Anfänger
Anmeldungsdatum: 24.03.2010 Beiträge: 9
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Verfasst am: 24. März 2010 19:53 Titel: |
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Also ich persönlich habe auch in dem Alter gekifft und nur scheisse gebaut, habe aber nie den Respekt zu meinen Eltern verloren.
Ich glaube das Problem liegt nicht beim kiffen, sondern bei der Beziehung zwischen euch beiden.Das Kiffen läuft so nebenbei daher.Ist aber nicht euer Problem.
Würde auch den Rat bei "veilchenfee"s Kommentar suchen.
Ertstmal muss euer Verhältnis stimmen, wenn das der Fall ist, kannst du auch das Kiffen ansprechen ohne Angst zu haben das es ausartet.
Die Idee einzelne Verwandte zu integrieren kann auch manchmal helfen.
Ich habe damals z.B. erst lieber mit meinem Onkel gesprochen, bevor ich zu meinem Vater gegangen bin.Vielleicht ne Cousine ?
Wünsche dir viel Glück mit deiner Tochter...
PS:Mit dem Rechner durchschnüffeln, würde ich ihr nie erzählen, das wäre für sie ein totaler Vertrauensbruch, was es alles nur noch schwieriger macht. |
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