Ich verstehe es nicht

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TwiggyRamirez
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2010 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Raxaaa hat Folgendes geschrieben:



die legalisierung von heroin ist doch aber leider nicht die lösung des problems. der körper gewöhnt sich an die dosis und braucht mehr.



Eben nicht.
Die Studien, die man mit dem DAM-Programm in Deutschland machte, ergaben, dass es eine Dosissteigerung bis zu einem gewissen Punkt bzw. einer gewissen Dosis gab, diese dann aber immer konstant blieb.
Es kann ja keine ständige Steigerung geben, weil man irgendwann nah an die letale Dosis kommt und dann der Rausch auch nichts mehr ist.
Also, wie gesagt, die Probanden pendelten sich afaik auf eine bestimmte Dosis ein, deshalb wäre eine Legalisierung von Heroin in meinen Augen sehr sinnvoll. In der Schweiz und in anderen Ländern ist es eh schon eingeführt. (keine vollständige Legalisierung versteht sich, wir reden vom DAM-Programm)


Danke Sienna,Du hast schon das geschrieben,was ich posten wollte.Es ist richtig,dass wenn man seine optimale Dosis hat,man keine Steigerung mehr braucht.Ich bin auf 100mg Metha,jetzt schon seit Jahren und ich brauch keine Erhöhung der Dosis.Und so ist es mit dem Heroin auch.Ich hab mich auch mal erkundigt,von wegen Heroinprogramm,aber man sagte mir,dass ich die Auflagen nicht erfülle,was ja wohl nicht sein kann.Zwar gibts das Programm bei uns in der Stadt noch nicht,aber es soll kommen und ich kann es angeblich direkt vergessen,dort aufgenommen zu werden.
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bripple
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.01.2010
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2010 16:58    Titel: Re: Antwort auf deine Frage! Antworten mit Zitat

[quote="BLADE"]Wieso TROPE bist du in so einem Forum, wenn du selber nicht von Sucht betroffen bist?! Wieso , denkst du etwas verstehen zu wollen, das du nicht verstehen kannst.

Bin auch hier in diesem Forum, bin auch nicht von der Sucht betroffen.
Finde aber, das dieses Forum einem schon helfen kann, Dinge wenigstens im Ansatz zu verstehen die man normalerweise nicht verstehen kann.

Oki, jobmäßig hab ich wohl nun damit durch Zufall zu tun...das räume ich auch ein... Wink

Eine Frage hab ich mir allerdings niemals gestellt: Wie gehe ich mit einem Drogenabhängigen um...wie wohl? Wie ich es auch von jedem anderen Menschen mir gegenüber erwarte...freundlich, respektvoll, mitunter auch freundschaftlich.

Nur weil man sich "rühmen" kann niemals Drogen genommen zu haben, ist man noch lange nichts besseres!

liebe Grüße an Alle
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2010 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

@TwiggyRamirez: Du hast dir beim Antworten zwar Mühe gegeben, aber nicht zwischen den Zeilen gelesen und meine Frage beantwortet. Denn Knackpunkt dabei war, dass ihr einerseits auf den Staat, das Gesetz und seine "scheiss Paragraphen" schimpft, andererseits aber meint, man müsse die Aussagen der WHO im Bezug auf Sucht/Krankheit in den Himmel preisen. So lange es euch in eurem selbst verschuldetem Leid zu gute kommt, sagt ihr zu allem ja und amen, glaubt jemand der Drogenpolitik, bezeichnet ihr ihn/sie als verblendetes, minderbemitteltes Würstchen... äh, hallo?

Noch dazu kapierst du wieder nicht, dass Vergewaltigung nicht das einzige ist, was einem so widerfahren kann. Egoismus lässt aber wieder mal grüßen. Und zum Thema Aufgeben in Bezug auf Flüchten in die Welt des Heroins sag' ich jetzt mal lieber nichts mehr Rolling Eyes
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TwiggyRamirez
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2010 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:
@TwiggyRamirez: Du hast dir beim Antworten zwar Mühe gegeben, aber nicht zwischen den Zeilen gelesen und meine Frage beantwortet. Denn Knackpunkt dabei war, dass ihr einerseits auf den Staat, das Gesetz und seine "scheiss Paragraphen" schimpft, andererseits aber meint, man müsse die Aussagen der WHO im Bezug auf Sucht/Krankheit in den Himmel preisen. So lange es euch in eurem selbst verschuldetem Leid zu gute kommt, sagt ihr zu allem ja und amen, glaubt jemand der Drogenpolitik, bezeichnet ihr ihn/sie als verblendetes, minderbemitteltes Würstchen... äh, hallo?


Zum ersten hast Du mir keine Frage gestellt,außerdem lese ich meistens auch zwischen den Zeilen.Aber dazu bräuchte ich erstmal einen Beitrag, denn ohne Text ist es schwierig zwischen den Zeilen zu lesen.
Und ich preise die Aussagen der World Health Organization auch nicht an, weil ich sie gar nicht kenne.Mich interessiert auch nicht irgendeine Organisation wie die WHO,ich hab da meine eigene Meinung,was das Thema angeht.Denn was mich stört ist die Sturheit der Gesetzesgeber,die doch langsam verstanden haben müssten,dass eine Legalisierung von Diacethylmorphin vielen Menschen helfen würde.Allein schon die Arbeitslosenzahl würde runtergehen,weil die meisten Süchtigen ja aufgrund ihres Tagesablaufs nicht arbeiten können.Bei uns im Programm sind sehr viele,die früher nicht arbeiten gehen konnten,aber durch die Hilfe des Programms wieder arbeiten gehen.70% der Substituierten bei uns gehen arbeiten.
Wie idiotisch die Drogenpolitik ist,sieht man doch am Thema THC.Alkohol, ein starkes Nervengift ist legal und wird sogar noch beworben,obwohl jedes Jahr 40.000 Menschen dran sterben und ungefähr 2 Millionen Menschen alkoholabhängig sind.Aber das ist denen da oben scheissegal, weil durch die Alkoholsteuer unfassbar viel Geld in die Staatskasse fliesst.
Wäre Heroin legal wäre das aber nicht profitabel,denn es ist in der Herstellung sehr sehr billig,so dass es sich nicht lohnt es zu legalisieren.Es geht nur um die Scheisskohle.Wieviele Psychiatrieanstalten vom Staat finanziert werden,wo man dann diese halbtoten Opfer des Alkohols behandelt.Das ist denen da oben aber völlig egal,denn ein Alkoholverbot wäre ein Skandal,weil dem Staat dann viel Geld fehlen würde und viele Deutsche würden protestieren,dass man ihnen die Volksdroge Nr.1 genommen hat.
Dann könnte man auch Cannabis legalisieren.Ist bei weitem nicht so schädlich wie Alkohol,denn es ist nicht toxisch,soll heissen es ist sowohl physisch,wie psychisch nicht schädlich.Es ist medizinisch sowie allgemein auch kein Cannabistoter bekannt,weil es eben keinen gibt.Man kann sich nicht überdosieren,weil wenn man genug hat,raucht man nicht weiter.Und selbst wenn man weiterrauchen würde,würde es nix bringen,ausser dass man länger schläft.Holland ist uns da einen Schritt voraus,dort kann man es sich aussuchen ob man Alkohol trinken möchte oder Cannabis konsumieren.Allein diese Entscheidung sollte man uns auch gewähren.
Ich fahre immer am Anfang eines Monats und hole dann 20g für 20 Tage, die restlichen 10 Tage rauche ich nicht,weil nach der Pause ist die Wirkung wieder richtig intensiv,anders als würde ich ohne Pause durchrauchen.Das hab ich früher mal gemacht,aber wie gesagt wurde die Wirkung immer etwas schwächer.Ich rauch jetzt schon 23 Jahre all abendlich,aber es hat mir nie geschadet.Wenn ich jetzt die 23 Jahre täglich gesoffen hätte,sähe es heutzutage schlechter für mich aus.Wahrscheinlich wäre ich Stammgast in der Klapse um zum wiederholten Mal 'nen Alkoholentzug zu machen.Ich hätte bestimmt schon Organschäden,wobei die Leber und Nieren wohl am meisten angegriffen wären.All dieses ist mir erspart geblieben,weil ich das Cannabis dem Alkohol vorgezogen habe.Achja,vom kiffen hab ich keine Entzugssymptome,es macht eben nicht abhängig.Das merke ich daran,wie einfach es mir fällt die 10 Tage im Monat nicht zu rauchen...

Zitat:
Noch dazu kapierst du wieder nicht, dass Vergewaltigung nicht das einzige ist, was einem so widerfahren kann. Egoismus lässt aber wieder mal grüßen. Und zum Thema Aufgeben in Bezug auf Flüchten in die Welt des Heroins sag' ich jetzt mal lieber nichts mehr Rolling Eyes


Natürlich weiss ich,dass Missbrauch nicht alles ist,was einem widerfahren kann,es gibt auch andere Dinge,die Menschen verletzen.Und wo bitte schön bin ich egoistisch?Dir gehen wohl die Argumente aus,denn sonst würdest du diese polemischen,aus der Luft gegriffenen Anschuldigungen lassen.Aber bei dir weiss man nie.Ich bin weder egoistisch,noch flüchte ich in die Welt des Heroins.Was soll der Blödsinn denn nun wieder?Wenn Dir langweilig ist,dann kaufe Dir ein Yps-Heft und baue die Überraschung der Woche zusammen.Danach geh damit spielen und lass das posten hier mal besser.Du hast ja noch nicht mal ein Opiat konsumiert,meinst aber hier den Experten raushängen zu lassen.Das ist dasselbe,als müsste ich jemand vor Gericht verteidigen,weil dessen Anwalt krank ist.Genauso ahnungslos wie ich in der Situation wäre,so ahnungslos bist du,was das Thema Opiate angeht.Es kommen von dir ja überhaupt keine sinnvollen fachlichen und sachlichen Beiträge.Das einzige was du machst,ist Leute zu
provozieren,Leute ohne Hintergrundwissen zu verurteilen,Streit anzuzetteln
aber zum Thema Opiate selbst sagst du nix und das ist wirklich armselig.

Twiggy
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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2010 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe vielleicht keine Ahnung von Opiaten, aber haben der Rest des Forums und auch du im Vergleich zu richtigen "Experten" auch nicht. Weder bist du Suchtexperte, noch bist du Psychologe, und ein Mediziner bist du um Längen nicht. Bei dem Thema hier muss man eine gewisse, soziale Intelligenz und Aufnahmefähigkeit spielen lassen.

"soll heissen es ist sowohl physisch,wie psychisch nicht schädlich"

Zu einer solch schwachsinnigen Aussage muss man einfach keine "Gegenargumente" recherchieren, die möglichen, psychischen Schäden, die davon entstehen können, sind bekannt, wissenschaftlich erfasst, und sind sogar vielen Cannabiskonsumenten, die ich kennen lernen musste, als "andere Seite der Medaille" bekannt. Aber um die Droge gehts hier nicht, und deswegen verkneife ich, verkneifst du dir bitte jedes weitere Statement dazu.

Doch, ich hab' dir 'ne Frage gestellt. Die Frage war nach der Logik dahinter, wieso die WHO als Lieblings-Rückendeckung des Junkys gewählt wird. Aber du hast es mir ja indirekt doch irgendwie beantwortet.

"Wäre Heroin legal wäre das aber nicht profitabel,denn es ist in der Herstellung sehr sehr billig"

Du solltest nicht nur einen Juristen-Job wählen, noch solltest du Betriebswirt werden, wenn du anhand dieses Faktors schon fest machst, was sich lohnt, und was nicht. Ich gebe dir ja sogar recht, Alkohol macht die Menschen aggressiv, sie randalieren, sie reden dummes Zeug, sie verblöden. Alles vollkommen richtig. Aber, und das sage ich auch immer wieder: Egal, wie oft ich einen Whisky oder einen Cognac getrunken habe - bis heute bin ich nicht süchtig, was ich vom Heroin schon längst wäre.

Ich muss kein medizinisches oder biochemisches Fachwissen über Heroin haben. Auch bei uns gibts Bahnhofjunkys, auch ich kann so weit das Thema verstehen, um zu wissen, dass das Zeug ein gewaltiges Suchtpotential hat, und auch wenn nicht "alle so sind", und "manche das ja im Griff haben", gehe ich von dem her aus, was ich gesehen habe, was ich überall nachlesen kann, was mir jeder Mediziner mit Verstand sagen wird, und was Realität ist. Ein verschwindend geringer Anteil der Menschen stürzt da nicht wegen ab. Und das ewig leidige Thema "Dann ändert die Drogenpolitik" ist nicht nur total dreist sondern auch totaler Käse. Ich kann nicht verlangen, dass sich ein ganzes System meinem Problem mit diesem Zeug anpasst, und lösen tut Heroin schon mal rein gar nichts.

Was meinst du, wie viele Menschen in deiner Heroin legalisierten Traumwelt wie viel Heroin bräuchten? Wenn es jeder bekommen könnte? Und jeder süchtig wird und seine scheiss Droge braucht? Mal sehen, wie lange das gut geht, oder? Rolling Eyes
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2010 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:
Ich habe vielleicht keine Ahnung von Opiaten, aber haben der Rest des Forums und auch du im Vergleich zu richtigen "Experten" auch nicht.


Achja und woher weißt du das?
Die "richtigen Experten" also Mediziner haben dieses Fachwissen sich auch nur angeeignet, sie sind keine Wundermenschen oder sonst was, auch wenn du das vielleicht glaubst. Das Wissen dieser Welt ist erlernbar, und auch ich habe mir im Laufe der Zeit einiges selbst beigebracht, sodass ich mittlerweile im Bezug auf Opiate sehr gut mitreden kann.

Jana hat Folgendes geschrieben:
Ich gebe dir ja sogar recht, Alkohol macht die Menschen aggressiv, sie randalieren, sie reden dummes Zeug, sie verblöden. Alles vollkommen richtig. Aber, und das sage ich auch immer wieder: Egal, wie oft ich einen Whisky oder einen Cognac getrunken habe - bis heute bin ich nicht süchtig, was ich vom Heroin schon längst wäre.

Es ging hier aber um den Vergleich zwischen Cannabis und Alkohol.
Es gibt ebenfalls Gelegenheits-Kiffer, die wenigsten kiffen schließlich täglich. Cannabis hat übrigens ein weitaus niedrigeres Abhängigkeitspotential als Alkohol.

Jana hat Folgendes geschrieben:

Was meinst du, wie viele Menschen in deiner Heroin legalisierten Traumwelt wie viel Heroin bräuchten? Wenn es jeder bekommen könnte? Und jeder süchtig wird und seine scheiss Droge braucht? Mal sehen, wie lange das gut geht, oder? Rolling Eyes

Es ging ihm auch nicht darum, dass Heroin im Supermarkt um die Ecke verkauft werden sollte, sondern um die Abgabe von H an Abhängige. Das ist ein sehr großer Unterschied Rolling Eyes
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Anita
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.08.2009
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2010 01:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte mal so dreist sein und eine Frage beantworten, die eigentlich an die Threaderstellerin gerichtet war.

Irgendwo in diesem Thread kam die Frage auf, warum sich "Nichtdrogenabhängige" dafür entscheiden in diesem Forum zu lesen und ob man nicht angenehmere Beschäftigungen hat. Da hab ich mir die Frage auch direkt mal durch den Kopf gehen lassen. Ich lese hier zwar nicht total regelmäßig, aber doch immer mal wieder. Und irgendwer hat am Anfang dieses Threads total treffend beschrieben, dass es eben Menschen gibt, die sich nicht nur für das Moralische, Glänzende und Schöne interessieren, sondern für die andere Seite, dass es die Kinder sind die im Film für den Bösewicht sind.

Ich denke das ist ein Grund warum ich hier bin. Ich war in vielerlei Hinsicht so ein Kind. Ich mochte den Mythos der alles oberflächlich erstmal als "böse" und "verboten" Angesehene umweht. Ich hatte "Glück" an einer Angststörung zu leiden, die es immer verhindert hat, dass ich wirklich alles Verbotene ausprobiere was mich irgendwann mal interessiert hat, ich hatte oft einfach zuviel Angst davor und ich wusste auch zu genau was für Folgen es haben kann. Damit will ich aber nicht sagen, dass eine Angststörung nicht auch direkt in den Drogenkonsum führen kann...bei mir hat es nur Schlimmeres verhindert, ich hab selbst auch einiges genommen, aber ich bin nie richtig endgültig hängengeblieben..abgesehen von Kippen.

Inzwischen halte ich es so wie Jana es von ihren Mitmenschen erwartet: Ich beiss mich durch, ohne Drogen, ob legal oder illegal. Ich nehm auch keine Beruhigungsmittel obwohl ich unter Panikattacken leide. Ich versuche alles mit psychischer Weiterentwicklung und Selbstreflektion zu lösen und immer stärker zu werden. Das Einzige was ich für mich persönlich nicht möchte ist "total belastbar werden". Das kann man nicht erzwingen, das macht einen krank. Ich denke die individuellen Belastbarkeitsgrenzen eines jeden Menschen sind stark unterschiedlich. Man kann das nicht einfach so trainieren. Aber man sollte sich seiner Grenzen bewusst sein und fähig sein sie auszureizen bzw. den Versuch starten dies zu lernen. Na, was heisst MAN, ich habe diesen Anspruch an mich. Möchte das gar nicht auf jeden übertragen.

Was ich nicht verstehe, ist, warum soviele Leute die nicht drogensüchtig sind, nichtmal ansatzweise nachvollziehen können, warum manche Leute eben ein Suchtproblem haben. Für mich macht es keinen großen Unterschied ob ich krank bin wegen Sucht oder krank wegen Depression oder Panikstörung, oft besteht ja auch ein direkter Zusammenhang. Außerdem ist es wohl einfach in unseren Anlagen. Warum und wieso man es nun macht oder nicht macht ist doch dabei völlig unerheblich und außerdem abhängig von sovielen äußeren wie inneren Faktoren das ein Vergleich nur sehr schwierig möglich ist, erst recht keine allgemeingültige Aussage.

Dieser permanente Vergleich zwischen psychischer Krankheit/Sucht und organischen Leiden ist einfach nur scheisse ums mal deutlich zu sagen. Warum kann nicht endlich akzeptiert werden, dass unser Hirn ein verdammt komplexes Organ ist, was uns auf unterschiedliche Art und Weise sehr krank machen kann, was wiederum an vielen Faktoren hängt. Kein Mensch sagt sich: Ja ich möchte jetzt heroinabhängig werden und am Ende als totales Wrack enden. Ich denke es sollte endlich mal deutlich werden, dass es eben nicht immer und dauernd total einfach ist den Apparat unter der Schädeldecke vollends zu kontrollieren. Keiner entscheidet sich für eine lebenszerstörende Sucht, genausowenig wie für eine psychische Krankheit, die einen temporär oder auch dauerhaft unfähig macht sein Leben zu leben.

Und ums direkt mal vorwegzunehmen: Ich bin weder arbeitsunfähig noch total dämlich und ohne Schulbildung und sage es nur deswegen. Ich finds einfach unterste Schublade wie mit Erkrankungen die im Kopf anfangen umgegangen wird, wie immer wieder relativiert wird, gesagt wird man hätte es sich selbst zuzuschreiben.

Man entscheidet eine Droge zu nehmen (in der Regel),das kann eine völlige Impulsentscheidung sein, unüberlegt, es kann auch eine Verzweiflungsentscheidung sein, es kann eine Spassentscheidung sein...IN DEM MOMENT entscheidet man es jedenfalls. Aber was danach passiert und was noch kommt weiss man in dem Moment nicht und wer denkt dann drüber nach? Meine erste Entscheidung für eine Droge fiel mit 14 und meine einzigen Gedanken waren "Voll verboten und hoffentlich ist mein Kopp gleich ganz weit in den Wolken". Bei der zweiten Droge dachte ich nur "Cool, kenn ich nicht, mal sehen wie es wirkt". Gut, es war die Rede von Leuten die jenseits der 18 anfangen, aber dennoch...manchmal hängt an dieser Entscheidung kaum was dran, man denkt nichtmal wirklich, man macht es einfach und das hat nix mit mangelnder Intelligenz zutun, sondern lediglich mit Neugierde oder dem Reiz den das Verbotene auf einen ausübt. Deswegen ist man nicht dumm, man ist leichtsinnig in dem Stadium.

Wenn man erstmal in einer Sucht drinhängt trifft man die Entscheidung da drinzuhängen oder eben aufzuhören. Wenn man aufhört kann einem aber trotzdem ein Rückfall passieren und auch deswegen ist man nicht dumm. Wir sind Menschen, wir haben alle Schwächen. Der eine hat sie an der Stelle und der andere eben an ner anderen Stelle. Der Drang permanent zu funktionieren und perfekt zu sein hat ja nun auch schon ne Menge Leute in die Drogensucht getrieben. Jeder kann schwach sein, ein jedes Leben kann sich so gravierend verändern das man Dinge tut, die man vorher niemals getan hätte. Was sollen die Verurteilungen also? Wir haben alle unsere Probleme und der eine löst sie schnell und effektiv, der andere muss durch härtere Zeiten gehen um ans Ziel zu kommen.

Jemand hier schrieb, ich glaub Twiggy war es, dass er Respekt verdient hat, weil er versucht aus dem Schlimmsten noch das Beste zu machen. Und ja, verdammt, so ist es. Es gehört sehr viel Stärke dazu jeden Tag aufzustehen und noch Lebensmut zu haben wenn man gar nicht weiss ob man den nächsten Tag noch erleben wird. Und es ist dann doch echt scheissegal WIE man dahingeraten ist, es macht die Stärke doch nicht minderwertiger nur weil man keinen Krebs hat sondern drogeninduzierte Erkrankungen. Wenn jemand außerdem noch täglich versucht das Positive zu sehen will er eins nicht und das ist Mitleid, jemand der soviel Mumm besitzt ist nicht angewiesen darauf permanent von anderen Bestätigung zu bekommen - schätze ich.

Cheers
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TwiggyRamirez
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2010 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Anita hat Folgendes geschrieben:
Kein Mensch sagt sich: Ja ich möchte jetzt heroinabhängig werden und am Ende als totales Wrack enden. Ich denke es sollte endlich mal deutlich werden, dass es eben nicht immer und dauernd total einfach ist den Apparat unter der Schädeldecke vollends zu kontrollieren. Keiner entscheidet sich für eine lebenszerstörende Sucht, genausowenig wie für eine psychische Krankheit, die einen temporär oder auch dauerhaft unfähig macht sein Leben zu leben.


Hallo Anita,Du hast Recht,keiner von uns Junkies wachte eines Tages auf und dachte sich:"Hmm,schönes Wetter heute,ich glaub dann werd ich mal heroinsüchtig.Aber genau so denkt Jana.Sie akzeptiert auch nicht,wenn jemand durch ein Trauma(so wie bei mir)süchtig wird.Ihre Argumente sind dann,dass viele Menschen was Schlimmes erlebt haben, aber nicht süchtig wurden.Mag ja sein,aber jeder Mensch geht mit seinen Problemen und Erlebnissen anders um.Der eine stürzt sich in Arbeit,andere werden drogensüchtig,wiederum andere werden depressiv,werden Borderliner und schneiden sich die Arme auf und manche begehen Suizid.


Anita hat Folgendes geschrieben:
aber dennoch...manchmal hängt an dieser Entscheidung kaum was dran, man denkt nichtmal wirklich, man macht es einfach und das hat nix mit mangelnder Intelligenz zutun, sondern lediglich mit Neugierde oder dem Reiz den das Verbotene auf einen ausübt. Deswegen ist man nicht dumm, man ist leichtsinnig in dem Stadium.

Für Leute wie Jana ist solches Denken dumm,ich verstehe gut was Du meinst.Der Reiz des Verbotenen übt eben bei manchen eine Versuchung aus,die man dann gerne befriedigen will und so kann es passieren,dass man die eine oder andere Droge ausprobiert.Das hat mit mangelnder Intelligenz überhaupt nichts zu tun oder waren Menschen wie William Burroughs,Rainer Werner Fassbinder,Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine,Edgar Allan Poe usw. dumm,nur weil sie Opiate(meistens Morphin,Opium oder Laudanum)genommen haben?Ich denke nicht,denn diese Personen waren äusserst intelligent,das dürfte mittlerweile bekannt sein.

Anita hat Folgendes geschrieben:
Jemand hier schrieb, ich glaub Twiggy war es, dass er Respekt verdient hat, weil er versucht aus dem Schlimmsten noch das Beste zu machen. Und ja, verdammt, so ist es. Es gehört sehr viel Stärke dazu jeden Tag aufzustehen und noch Lebensmut zu haben wenn man gar nicht weiss ob man den nächsten Tag noch erleben wird. Und es ist dann doch echt scheissegal WIE man dahingeraten ist, es macht die Stärke doch nicht minderwertiger nur weil man keinen Krebs hat sondern drogeninduzierte Erkrankungen. Wenn jemand außerdem noch täglich versucht das Positive zu sehen will er eins nicht und das ist Mitleid, jemand der soviel Mumm besitzt ist nicht angewiesen darauf permanent von anderen Bestätigung zu bekommen - schätze ich.


Ich habe nie selbst geschrieben,dass ich Respekt verdient habe,würde ich mir nicht anmaßen.Gut,mein Leben ist bisher ziemlich scheisse verlaufen.Ich leide unter chronischer Thrombosegefahr, was soviel heisst, daß täglich, stündlich,minütlich eine Thrombose entstehen kann und sich eine Lungenembolie bildet,so dass ich noch wenige Minuten zu leben habe.Es könnte z.B. theoretisch passieren,dass ich beim einkaufen umfall und das ist es dann gewesen.Ist nicht einfach,damit umzugehen.Hinzu kommt,dass ich eine Angst/Panikstörung habe,die auch jederzeit kommen kann.Ich habe täglich mindestens eine Angstattacke oder sogar Panik,was so richtig ekelhaft ist,weil ich dann total hilflos bin und mir dann nur noch meine Pillen oder Tropfen helfen.Das ist noch längst nicht alles,aber das Wichtigste.Warum ich drogensüchtig bin,müsste ja bekannt sein.Daß ich ein Kindheitstrauma habe und damit nicht umgehen konnte und daher Hilfe in den Drogen gefunden habe,ist ja nix neues.Ich bin aber auch ein Stehaufmännchen, welches sich selbst nie aufgegeben hat und es auch in Zukunft nicht wird.Das Leben ist schon kurz genug,da muss ich das durch Suizid oder irgendeiner Scheisse nicht noch verkürzen.Ich war vor paar Jahren einige Tage dem Tod näher,als dem Leben.Alle Ärzte meinten,dass ich das zu 90% nicht überleben werde,sollten die 10% eintreten und ich wache doch noch auf,dann bin ich aber definitiv ein Pflegefall.Nun,ich habs entgegen aller Diagnosen doch überlebt und ein Pflegefall bin ich auch nicht geworden.Danach hab ich gerafft,dass ich um einiges kürzer treten muss und bin ins Methadonprogramm.Seitdem geht es mir suchttechnisch ganz gut,wären da nicht die anderen Beschwerden,die mir manchmal ja doch Sorgen machen.Ich hör jetzt mal auf Euch zuzutexten und wünsche ein schönes WE !

Liebe Grüße,Twiggy
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2010 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:

Hallo Anita,Du hast Recht,keiner von uns Junkies wachte eines Tages auf und dachte sich:"Hmm,schönes Wetter heute,ich glaub dann werd ich mal heroinsüchtig.Aber genau so denkt Jana.Sie akzeptiert auch nicht,wenn jemand durch ein Trauma(so wie bei mir)süchtig wird.Ihre Argumente sind dann,dass viele Menschen was Schlimmes erlebt haben, aber nicht süchtig wurden.Mag ja sein,aber jeder Mensch geht mit seinen Problemen und Erlebnissen anders um.Der eine stürzt sich in Arbeit,andere werden drogensüchtig,wiederum andere werden depressiv,werden Borderliner und schneiden sich die Arme auf und manche begehen Suizid.


Genau, so sieht es leider aus.
Was habe ich schon für Zeit investiert, um Jana davon zu überzeugen. Aber hat alles keinen Sinn. Sie hat ihre festgefahrene Meinung, von der sie keinen Zentimeter abweicht. Ich sage A und sie B Smile
Ach und die Menschen die sich ritzen sind in Janas Weltbild 13-16-jährige Mädchen, die gerade eine "Emo-Phase" haben und SVV als Modeerscheinung sehen.
Jawoll Very Happy
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Anita
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.08.2009
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2010 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Entschuldige Twiggy, dass ich da etwas falsch weitergetragen habe. Ich find die Stelle jetzt gerade auch nicht wieder, es ging darum das man eben auch Stärke braucht um in ner üblen Situation den Kopf weiterhin über Wasser zu halten und das es gerade bei Drogensüchtigen oft überhaupt nicht gewürdigt wird. Tut mir leid, dass ich das mit dir dann in Verbindung brachte, lag wohl daran, dass ich persönlich Respekt davor habe wie sich jemand immer wieder hochzieht und es mich beeindruckt hat wie du das bisher geschafft hast. War jedenfalls nicht meine Absicht etwas Falsches zu verbreiten.

Zum Thema "Viele haben Schlimmes erlebt und sind nicht süchtig": Nunja, ich persönlich finde ja auch, dass süchtig sein an sich nix ist, was einen als dumm und schwach auszeichnet. Jeder Süchtige ist anders. Selbstverständlich gibt es zig Beispiele für intelligente Menschen die richtig was bewegt haben und dabei trotzdem abhängig waren. Eigentlich bedarf es gar keiner Diskussion, weil jeder der schon verschiedene Menschen kennengelernt hat weiss, dass Sucht kein Kriterium ist um den Menschen als Ganzes zu beurteilen.

Offenbar ist Sucht eben ein Teil des menschlichen Wesens, nur der Umgang damit unterscheidet Menschen voneinander. Mancher geht dran zu Grunde, mancher hat ne gesellschaftlich kompatiblere Sucht und merkts gar nicht, andere kämpfen und kämpfen usw. usw. Es gibt sicher auch vereinzelt mal nen völlig Suchtfreien, meine Erfahrungen zeigen mir bisher das sowas aber ganz selten ist.

Da Heroin soweit ich weiss ein Stoff ist der bis in die 50er in Deutschland frei verkauft wurde und Opium generell früher auch ein gängiges Mittel war, ist es ja auch noch relativ neu, dass diese Stigmatisierung und Verteufelung damit einhergeht süchtig danach zu sein.
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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2010 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber TwiggyRamirez,

Bezugnehmend hier drauf:

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:
Hallo Anita,Du hast Recht,keiner von uns Junkies wachte eines Tages auf und dachte sich:"Hmm,schönes Wetter heute,ich glaub dann werd ich mal heroinsüchtig.Aber genau so denkt Jana


frage ich doch dich mal, wieso du jetzt plötzlich meinst, [i]mich dahingehend zu kennen? Ich bin verantwortlich für das, was ich sage, nicht das, was du verstehst. Natürlich haben viele aus Verzweiflung damit angefangen. Vorher wissen, dass man abhängig wird kann jeder nicht zurückgebliebene Bahnhofspenner. Ich z.B. habe nie etwas mit Drogen, Schmerzen oder Überstunden betäubt. Die Überstunden kommen bei mir aus dem Mangel an Interesse, nach hause zu fahren.

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:
Für Leute wie Jana ist solches Denken dumm,ich verstehe gut was Du meinst.Der Reiz des Verbotenen übt eben bei manchen eine Versuchung aus,die man dann gerne befriedigen will und so kann es passieren,dass man die eine oder andere Droge ausprobiert.


Menschen, die was von Grund aus mit dem Übergang vom Regen in die Traufe verbundenes probieren, handeln in dem Moment dumm. Das, woran sie dann gerade denken ist dumm. Diese Menschen müssen aber gewiss nicht dumm sein. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, niemals was dummes gemacht zu haben. Erst heute morgen, ganz kurz nach dem Aufwachen, hätte ich mich selber erschlagen können. Gründe irrelevant.

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:
Das hat mit mangelnder Intelligenz überhaupt nichts zu tun oder waren Menschen wie William Burroughs,Rainer Werner Fassbinder,Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine,Edgar Allan Poe usw. dumm,nur weil sie Opiate(meistens Morphin,Opium oder Laudanum)genommen haben?


Du unterstellst mir, ich würde auf schwammige Weise argumentieren, wenn ich sage, dass Willenskraft und Disziplin einen Probleme aller Art ohne Drogen lösen lassen, und jetzt kommst du mit dieser manipulativen Methode, kultivierte Größen der Menschheitsgeschichte als Beispiele zu bringen? Diese Leute waren sicher überragend, aber sicher nicht, weil sie Drogen genommen haben. Wie weit wären sie ohne gekommen?

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:
Warum ich drogensüchtig bin,müsste ja bekannt sein.Daß ich ein Kindheitstrauma habe und damit nicht umgehen konnte und daher Hilfe in den Drogen gefunden habe,ist ja nix neues.


Ich sag's dir zum tausendsten Male. Das ist eine Erklärung, vielleicht ein Schicksal, für das man dich bemitleiden kann, aber es ist keine Entschuldigung und auch keine Linderung der Schwere deines Vergehens. Du allein hast den Weg gewählt, das mit Drogen zu betäuben. Dir hat ein Missbrauch Jahre, wenn nicht gar deine ganze Jugend zerstört, bei mir war's die frühzeitige Abschottung zur Außenwelt für Dinge, die ich nicht getan habe, für Unterstellungen an meiner Persönlichkeit, die falsch waren. Für mich gab's keine Telefonate mit Freundinnen/Freunden, keine Partys, und kleine, dumme, angebliche Liebesbeziehungen auch nicht. Wegen Verantwortung für Dinge, mit denen ich gänzlich gar nichts zu tun hatte.

Zwar ist das bereits zu viel Ausschüttung meiner Seele bei einem Thema, wo das nicht gefragt ist, aber der Umstand hat mich nie dazu getrieben, mir Heroin oder was anderes reinzudrücken, zu trinken, zu rauchen, oder mir wie eine kleine Heulboje mit zu viel zeit, die Arme anzuritzen.

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:
Ich bin aber auch ein Stehaufmännchen, welches sich selbst nie aufgegeben hat und es auch in Zukunft nicht wird.


Du hast aufgegeben, als du die Regelung deines Lebens dem Heroin überlassen hast. Du kannst wieder viele Kämpfe gewinnen, und hast es sicher auch längst, und ich würde dich auch gar nicht verurteilen oder kritisieren, wenn du nicht immer behaupten würdest, du könntest nichts dafür. Wenn man eines Tages mit komischen Beschwerden aufwacht und der Arzt einem 'ne Gürtelrose diagnostiziert, dann ist man nicht schuld gewesen. Dann war's wohl ein Virus, aber die Spritze bewegt der Mensch selbst an seinen Arm.

Es gibt einfach keine rationale Argumentationsweise, mit der ihr Kritik von Menschen los werdet, die Sucht und Drogenkonsum als das ansehen, was sie sind: Bremser. Für Gesellschaft, Fortschritt, für vernünftigen Umgang. So etwas ist in jedem Fall eine Last. Der Threadstarter hat somit mit seiner Kritik einfach nur recht und ich weiß nicht, was da so schwer dran zu akzeptieren ist.
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2010 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:

Diese Leute waren sicher überragend, aber sicher nicht, weil sie Drogen genommen haben. Wie weit wären sie ohne gekommen?


Falsch, stimmt so verallgemeinernd nicht.
Edgar Allan Poe beispielsweise schrieb seine besten Werke auf Opium.
Er war nicht der einzige, den Drogen kreativ "beflügelt" haben.
Es kommt nur auf den Umgang damit an. Die Dosis macht das Gift und so. Rolling Eyes


Jana hat Folgendes geschrieben:
Ich sag's dir zum tausendsten Male. Das ist eine Erklärung, vielleicht ein Schicksal, für das man dich bemitleiden kann, aber es ist keine Entschuldigung und auch keine Linderung der Schwere deines Vergehens.

Ja welch ein schweres Vergehen Rolling Eyes
Da sind Vergewaltigungen, Morde und sonstige Verbrechen nur Bagatellen gegen. Rolling Eyes
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2010 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage, nicht das, was du verstehst. Natürlich haben viele aus Verzweiflung damit angefangen. Vorher wissen, dass man abhängig wird kann jeder nicht zurückgebliebene Bahnhofspenner. Ich z.B. habe nie etwas mit Drogen, Schmerzen oder Überstunden betäubt. Die Überstunden kommen bei mir aus dem Mangel an Interesse, nach hause zu fahren

Man merkt mal wieder, wie beschränkt dein Weltblick ist.
Natürlich weiß man in der Theorie, dass man abhängig werden kann und dies auch mit großer Wahrscheinlichkeit passieren wird, jedoch denkt man sich "Mir wird das nicht so gehen." Bis zum Schluss, bis man wirklich mit beiden Füßen drin steht, ist es quasi Selbstverarsche.
Außerdem gibt es auch beim Heroin/Opiaten Gelegenheitskonsumenten und solche, die nach einmaligem Konsum die Finger davon gelassen haben. Warum auch immer.

Willst du jetzt Applaus dafür, dass du deine Kindheitstraumatisierung ohne Drogen überwunden hast? Jeder Mensch tickt nunmal anders, der eine betäubt den Schmerz mit Drogen, der andere zum Beispiel mit SVV. Das hat auch nichts mit "Heulbojen" zu tun. In dieser Gesellschaft dreht sich nunmal alles um "höher, schneller, weiter". Schwäche darf man sich nicht eingestehen, sonst wird man gleich als "Heulboje" abgetan, stimmts?
Irgendwie wirst auch du dein Erlebnis verarbeitet haben - oder du hast es verdrängt, was auch nicht gerade gut ist. Ach egal, ich will jetzt hier nicht den Hobbypsychologen spielen.
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TwiggyRamirez
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 292

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2010 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:
frage ich doch dich mal, wieso du jetzt plötzlich meinst, [i]mich dahingehend zu kennen? Ich bin verantwortlich für das, was ich sage, nicht das, was du verstehst. Natürlich haben viele aus Verzweiflung damit angefangen. Vorher wissen, dass man abhängig wird kann jeder nicht zurückgebliebene Bahnhofspenner. Ich z.B. habe nie etwas mit Drogen, Schmerzen oder Überstunden betäubt. Die Überstunden kommen bei mir aus dem Mangel an Interesse, nach hause zu fahren.


Ja und auch die,die aus Verzweiflung,Depressionen usw. angefangen haben Drogen zu nehmen,wussten natürlich,dass sie wohl abhängig werden,aber ich denke es war denen in dem Moment egal,weil der seelische Schmerz meist schlimmer ist,als der Entzugsschmerz.Und wenn Du aus Mangel an Interesse nach Hause zu fahren Überstunden machst, scheinst Du ja ein tolles zuhause zu haben.Manchmal erzählst Du was für ein dolles Elternhaus Du hast,heute erzählst Du,dass Du kein Bock hast nach Hause zu fahren.Du hast bestimmt keinen Freund,denn mit Dir würde jeder noch so tolerante Mann keine 5 Minuten aushalten.Außerdem wie kann man was mit Überstunden betäuben?Ist doch Mumpitz,je länger 'ne Diskussion geht,desto schneller gehen Deine Argumente aus und Du fängst an,über mich und andere zu urteilen obwohl Du uns nicht kennst.

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:
Das hat mit mangelnder Intelligenz überhaupt nichts zu tun oder waren Menschen wie William Burroughs,Rainer Werner Fassbinder,Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine,Edgar Allan Poe usw. dumm,nur weil sie Opiate(meistens Morphin,Opium oder Laudanum)genommen haben?


Jana hat Folgendes geschrieben:
Du unterstellst mir, ich würde auf schwammige Weise argumentieren, wenn ich sage, dass Willenskraft und Disziplin einen Probleme aller Art ohne Drogen lösen lassen, und jetzt kommst du mit dieser manipulativen Methode, kultivierte Größen der Menschheitsgeschichte als Beispiele zu bringen? Diese Leute waren sicher überragend, aber sicher nicht, weil sie Drogen genommen haben. Wie weit wären sie ohne gekommen?


Diese Größen der Menschheitsgeschichte verfassten ihre Meisterwerke unter dem Einfluss von Opiaten.Burroughs schrieb "Junkie" und "Naked Lunch" auf Morphin und hatte genau wie Jack Kerouac und Allen Ginsberg seine kreativsten Phasen,wenn er auf Opiaten war.Diese 3 Schriftsteller (Kerouac,Ginsberg und Burroughs)wurden später als Autoren der Beat Generation bekannt.Heinrich Heine schrieb den Großteil seiner Werke auf Morphin.Poe trank Alkohol und Laudanum.Ohne Drogen wären sie aber bestimmt nicht weitergekommen,denn sie hatten ja eh alles erreicht.Wie weit hätten sie denn noch kommen können,sie sind unvergessliche Künstler mit beeindruckendem Lebenswerk...

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:
Warum ich drogensüchtig bin,müsste ja bekannt sein.Daß ich ein Kindheitstrauma habe und damit nicht umgehen konnte und daher Hilfe in den Drogen gefunden habe,ist ja nix neues.


Jana hat Folgendes geschrieben:
Ich sag's dir zum tausendsten Male. Das ist eine Erklärung, vielleicht ein Schicksal, für das man dich bemitleiden kann, aber es ist keine Entschuldigung und auch keine Linderung der Schwere deines Vergehens.


Ich brauch mich für meine Sucht auch nicht entschuldigen,wo kommen wir denn dahin?Ich glaub langsam wirds lächerlich.Ich will mich auch gar nicht entschuldigen,bei wem auch?Bei Dir? Ja sicher Rolling Eyes Und welche Schwere meines Vergehens?Welches Vergehen hab ich denn begangen?Langsam spinnst Du wohl komplett.Ich hab nix verbrochen,was irgendwie kriminell ist.Also was soll das ganze Gelaber von Entschuldigungen und Vergehen?

TwiggyRamirez hat Folgendes geschrieben:
Ich bin aber auch ein Stehaufmännchen, welches sich selbst nie aufgegeben hat und es auch in Zukunft nicht wird.


Zitat:
Du hast aufgegeben, als du die Regelung deines Lebens dem Heroin überlassen hast.

Ich hab noch längst nicht aufgegeben.Trotz der niederschmetternden Nachricht vom chronischen Thromboserisiko,der Panik-und Angststörung, der kaputten Hüfte und noch so anderen Kleinigkeiten,geh ich jeden Tag mit neuer Hoffnung ins Leben und bin dankbar für jeden Tag.Da ich vom Arbeitsamt nicht vermittelbar bin und mein Gutachten sagt,dass ich nicht mehr als 2 Stunden arbeiten kann(hängt mit der Thrombose zusammen), arbeite ich im Büro von meiner Mum und mache dort die Buchhaltung,weil ohne Arbeit fällt einem die Decke auf den Kopf.Wenn ich aufgegeben hätte
säße ich jetzt nicht hier sondern läge Six Feet Under.Erzähl Du mir nicht, was ich tue oder getan habe,denn das weiss ich besser als Du...
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 12. Apr 2010 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber TwiggyRamirez,

nun reg' dich nicht gleich wieder auf. Mit "Schwere des Vergehens" meine ich im übertragenen, salopp ausgedrücktem Sinne natürlich, das Ausmaß an zusätzlichem Leid, das dir selbst entstanden ist. Etwas weniger hysterisch spontan reagieren, erst einmal gucken, wie das gemeint sein könnte. Gleiches gilt für Sienna. Das hat mit Spinnen nichts zu tun.


Sicher ist es den verzweifelten Menschen, die keinen Ausweg mehr gesehen haben, in dem Moment wohl egal gewesen oder sie haben es aufgrund der großen Versuchung verdrängt, komisch finde ich nur, dass aber die, die angeblich aus solcherlei Gründen angefangen haben, die sind, die am lautesten schreien, wenn man Drogenkonsum mit etwas grundsätzlich schlechtem verbindet, von dem in jedem Fall abzuraten ist. Oder aber es sind komischerweise die, die selten dreist öffentlich munter fröhlich fragen, wo's den nächsten Dealer gibt. Wenn ich mir eine blöde Angewohnheit angeeignet habe, die ich mit den unangenehmsten Zeiten meines Lebens verbinde, dann gehe ich damit nicht um, als wär's ein super witziger Party-Gag. Tun aber viele. Von den angeblich nicht selbst verschuldeten, 98% der Drogenopfer tun das verdammt viele. Und auch hier gilt wieder: Rhetorik, Wortzwitz, parodistische Ausdrucksweise sehen, dann meckern.

"Manchmal erzählst Du was für ein dolles Elternhaus Du hast"

Was um Himmels Willen hat mein Elternhaus mit dem ganzen Thema zu tun? Auch das mit den Überstunden war bezugnehmend auf den Beispiel mit den Menschen verbunden, die statt Drogen zu konsumieren, sich in Arbeit stürzen. Sorry, aber da widersprichst du dir jetzt sowas von.

Lass ausserdem bei so was doch jetzt bitte die großen Helden der Geschichte außen vor. Mit etwas Nachdenken nenne ich dir mindestens 10 große Künstler, die so'n Scheiss nicht brauch(t)en.

In absolut gar keinem Fall ist Drogensucht für den Fortschritt der Menschheit essentiell. Im Gegenteil, sie ist und bleibt ein Bremser. Dass totale Hinterwäldler das vielleicht nicht kapieren, erscheint mir vielleicht noch logisch, aber das unfassbare ist ja, dass wir hier nach wie vor als moderne, zivilisierte Menschen darüber reden, die immerhin Internetzugang haben...

Rolling Eyes
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