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kuuhkuuh Anfänger
Anmeldungsdatum: 14.01.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 8. Apr 2010 23:19 Titel: Stationäre Entgiftung - was passiert nun? wie weitermachen? |
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(das hier schreibt ein bekannter für den user, der grad inner station is)
Hi
Also.. lange geschichte kurz: Ich dachte ich sei Schmerzpatient, habe mir meine Schmerzen aber mehr oder weniger zurecht geredet und war recht erfolgreich damit durch aktives Ärzte-shopping und eine begabung medizin-kauderwelsch besser zu beherrschen als die meisten Ärzte. Wie auch immer - bin auf eigentlich 2x(?) 40mg oxy retard eingestellt, nehm sie aber unretadiert und manchmal bis zu 8 stck.
dazu das übliche.. alles halt. vorallem benzos und kiff, aber gerne auch bzp, koks, barbiturate, modafinil, eigetnlich alles was ich in die finger bekomm. ich red mir natürlich gern ein das ich ja ewig kein speed mehr konsumiert hätte oder ewig dies/das nichtmehr, aber das stimmt natürlich nicht, im grunde bin ich durch und durch polytox und denk den ganzen tag an nix anderes. ich les medizin bücher wie ein idiot, laber so das kein normaler mencsh mich versteht wenn ich davon erzähle was ich alles für probleme hätte und mein alltag dreht sich auch nur darum. allerdings nichts straßen-drogen artiges, also bekomm alles vom arzt oder aus der apotheke oder bekomms irgendwie geschenkt. bin aber auch seit 2 jahren arbeitlos und warte mit meinem 3er abitur darauf endlich zum medizin studium angenommen zu werden bzw mich einzuklagen, da ich mir einbilde das migt meiner sucht vereinbaren zu können, der schlauste auf dem gebiet zu sein und mehr zu wissen als jeder arzt (was manchmal auch stimmt..) und sowieso kein bock darauf habe mein leben lang ärzte nach drogen anbetteln zu müssen. dazu kommt, das ich im krankenhaus mein soziales jahr gemacht hab und dort oft geklaut hab und 2x kurz vorm rausschmiss stand, was nur wegen gutmütigkeit meiner kollegen doch nicht soweit kam - ich kam zb auf die idee den medikamenten schrank neu sortieren zu müsesn, weil ich mich ja besser auskenne als die ärzte. leider sehe ich noch nicht ein, das das mit dem medizin studium einfach ne beschissene idee ist, und das ich mal lieber anstatt zu hause warten und drogen nehmen ne vernünftige ausbildung oder ein gutes studium machen sollte, dein eigntlich bin ich ein intelligenter typ der in richtung geisteswissenschaften/politik/sozialwissenschaften eine echte begabung hat.
angefangen hat es mit tilidin aus dem medi-schrank meiner mutter, nach einiger zeit durch entzüge und deren RLS, sowie gezieltes zureden der ärtze es geschafft das diese mich als schmerzaptient einstufen, erst für schwache probleme (handgelenk, rls etc) auf tilidin, später neuropathische schmerzen und dadurch oxy bekommen. allerdings sind die schmerzen erst nach dem konsum aufgetreten und defintiv ohne drogen aushaltbar, aber leider rede ich mir immernoch ein das es anders sei und ich wirklich körperliche schmerzen hätte, die nicht psychosomatisch sind.. (kennt das jemand?). man muss zu der ganzen geschichte auch sagen, das mein vater früh gestorben ist, ich ihn einmal wiederbelebt habe und direkt danach mit ca 12 ne phase von psycho/psychosomatischen problemen hatte, die unterbrochen waren, aber an die ich dann selbst-überredungs-technisch angeknüpft habe. diese phase ist auch einer der grunde dafür, das ich aus dem krankenhaus absurdestes material habe mitegnommen, wie unmengen an spritzen, beatmungsgeräte, tonnen "unnützer" medikamente, ärztekittel usw usw usw
ich habe also mich, mehr oder weniger ohne nachzudenken was passiert, dazu entschieden iboga zu nehmen, nachdem zwei freunde mich dazu gedrängt haben. habe ca 50g wurzelrinde zu nem extrakt verarbeitet genommen, leider daovn viel ausgekotzt bevor es gewirkt hat. hat aber alles an sich knapp 3 tage gedauert, hatte viele einsichten was meine psychicshen ursachen-aspekte für die sucht angeht, leider aber weniger einsichten was die sucht selber angeht, was wohl an mangelndem willen lag. allerdings war ich kaum entzügig danach, eher psychisch.. aber gegen abend des 4ten tages war ich so gut wie clean. also immernoch leicht gezittert und so, pscyhisch klar noch abhängig, aber körperlich durch im großen und ganzen. kein durchfall etc. während ich "drauf" war haben meine freunde (und meine ma) mein zimmer durchsucht, ne ikea tüte voll mit medikamtenten zusammengesammelt und alles weggeschmissen. ich konnte mich ja auch nicht richtig wehren. als ich wieder klar war wurd ich erstmal extrem agressiv und wollte "mein oxy" haben, habs aber nicht bekommnen. hab dann verschiedenste ärzte kontaktiert, die (zum glück) nicht zu erreichen warne und deren krankenschwestern was von meinem sympathikus erzählt und das ich ja schmerzpatient bin und meine drogen will. aber zu keinem erfolg. dann haben mich meine freunde halb überredet-halb gezwungen in die suchtaufnahme einer klinik zu gehen, wo ich hoffte einfach was zu bekommen für ein paar tage, bis meine ärtze wieder ausm urlaub da sind- war natürlich nicht so. abgesehen davon, das die mir kaum geglaubt haben das ich gerad auf entzug bin denn ich war viel zu fit dafür, war die einzige möglichkeit ein 20-tage entzug mit methadon. bin jetzt bei tag 3. ich glaube nicht das es danach, psychisch, direkt auf 0 geht, sondern entweder da sich irgendwas ausgedacht werden muss in richtugn nachsorge (vielleicht auch nochmal iboga dazu und defintiv psychologische betreuung) oder ob ich direkt ins metha programm geh, auch in der hoffnung mal den ernst der lage zu erkennen und meinen arsch hochzukriegen, auch die drogentests dort würden mir gut tun. insgeheim hoffe ich natürlich, das ich wieder mein oxy bekomme, hab aber den verdacht das meine freunde meien ärtze benachrichtigt haben.
ich schreib hier um das einmal festzuhalten, also ne art bericht, aber auch würd ich gerne meinung und tipps hören. wie gehts weiter? was prognostiziert ihr von eurer erfahrung? wie krieg "ich" es hin mir nichtmehr einzureden ich sei ein schmerzpatient?
desweiteren: wie siehts eigentlich aus mit ärzten und KK? weiss die krankenkasse nun "was los ist"? wird ärtze-shopping was drogen angeht dadurch schwerer in zukunft? wenn nicht, was muss man tun damit dies so ist?
ps. sorry für die rechtschreibung! ist grad ein wenig in eile alles geschrieben. bitte nehmt es nicht zu übel. und werds noch nicht gemerkt hat: das hier schreibt ein freund für ihn. |
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Sienna Platin-User
Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 8. Apr 2010 23:40 Titel: |
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Hey,
hab deinen Thread schon im DF gelesen, bin da aber nicht angemeldet
Deshalb antworte ich dir hier mal.
Du redest dir ein, dass du Schmerzpatient bist, nur um an Drogen zu kommen, richtig?
Ich denke mal, solange du selbst nicht den Entschluss fasst, damit aufzuhören, wirst du in alte Muster zurückfallen.
"Ärzte-Shopping" wird in deiner Umgebung vermutlich schwerer werden, das kann sein. Obwohl die KK sich da wohl nicht groß einmischen wird, du hast ja keine Rezepte gefälscht, oder?
Aber wenn du bei den Ärzten bekannt bist, gibts da auch nichts mehr.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie leicht man an BtMg-pflichtige Medikamente kommt, wenn man den Medizinern nur eine glaubwürdige Story auftischt. Schon schockierend irgendwo.
Nun ja.
Also wenn du weiter so machst wirst du trotzdem noch an Drogen kommen. Seien es nun legale oder illegale. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
Es muss in deinem Kopf "klick" machen, vorher läuft nichts. |
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kuuhkuuh Anfänger
Anmeldungsdatum: 14.01.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 9. Apr 2010 00:28 Titel: |
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(nochmal.. "ich" bin nicht ich, sondern ein freund. ich schreib hier im namen eines freundes, nur das das klar ist )
also.. die frage ist: wenn die KK weiss, das ich ins krankenhaus zur entgiftung geh, gibts da keine konsequenzen bezüglich zukünftiger verschreibungen durch die ärzte? stresst die da nicht rum, wenn der arzt doch wieder das teure oxycodon verschreibt? kriegen das ärzte und KK garnicht mit? das kann doch garnicht sein.
"ich" hab zwar rezepte gefälscht aber natürlich auf privat. also in dem sinne, von einer illegalen sucht bekommen die nichts mit. war wie gesagt schmerzpatient. aber hab eigentlich nur missbraucht. und bisher sehe ich es leider nicht ein, das ich eigentlich kein schmerzpatient bin. (oh gott, das aus der 1sten person zu schreiben ist verwirrend).
ich schreib jetzt mal lieber in der 3ten person, ist einfacher:
also, bei ärzten ist er nicht wirklich bekannt. er war halt immer so schlau, das er sich eben die "richtigen" ärzte rausgesucht hat, zT ausländer die seine sprache sprechen (er is auch im ausland geboren ud spricht 3 andere sprachen fließend) oder einfach welche die leicht beeinflussbar sind. ich denke, in einer großstadt wie der wo wir wohnen ist es auch unmöglich alle apotheken oder ärzte zu warnen, ausser wenn es halt die krankenkasse verhindert. kann doch nicht sein, das die weiterhin einem süchtigen der wegen polytoxikmanie und opiat-such in die klinik gegangen ist, seine drogen bezahlt?!
und ja.. ich bin auch ein wenig erstaunt, aber irgendwo auch nicht. man muss halt einfach nur den willen (und die "eier") haben oft genug zu probieren, früher oder später findet man einen arzt der das macht. oder sich halt irgendwas "ausdenken", was schwer zu diagnostiziern ist. halt die richtige story auftischen und nen ordentlichen eindruck machen. ähnlcih mit den rezepten die er gefälscht hat.. kinderspiel. bin echt schockiert das wir hier so ein kack system haben. naja, es hat auch seine guten seiten, wenn man mal konsumieren will, aber .. eben auch seine schlechten. geht ja nicht nur um BTMs.. Diaz, Tili & Co sind ja ohne zu holen.
Das ding ist, das der typ vorallem ein problem mit verschreibungspflichtigen sachen hat. Ich glaub fest, das er bei "illegalen" Drogen keine abhängigkeit hätte, zumindest keine körperliche und keinen 24/h konsum. Vorallem wäre er auch ohne geld quelle, denn er vertickt das Tili zu höchstpreisen, was er aus der apotheke holt. Also ich sag mal so: wenn er nix mehr von "offiziellen" bekommt, also apotheken und ärzten, dann legt sich das problem quasi von alleine, jedenfalls schafft es eine basis. es geht ja nicht nur um einsicht sondern auch sehr viel um gewöhnung. der typ hält halt einen lebensstil für völlig normal, der alles ist ausser normal. genauso seine gedanken und seine qualität der selbsteinredung. das ist einfach krass.. er weiss ja das er süchtig ist, aber solange die ärtze sagen er sei schmerzpatient und ihm was geben, ist das ne andere qualität der rechtfertigung als wie wenn er eben "nur" ein junky ist. daher wär das ne super sache wenn die KK da irgendwie eingreift.
sonst, klar, apotheken in der nähe und seine ärtzen bescheid sagen bring ein wenig was, aber nicht wirklich. dann geht er halt zum näcshten. man muss aber dazu sagen, das unser freundeskreis extrem nicht-optimal ist für einsicht was drogen angeht, bzw langsam im wandel aber er ist quasi der ort wo immer konsumiert wird. ganz schlimm. und zum teil der versorger. da gehen ja noch ganz andere ängste einher mit aufhören, zb das die leute nichtmehr kommen. kein geld, keine freunde, keine "freude"... aber trotzdem gehts so nicht weiter.und seine familie ist leider auch machtlos und viel zu manipulierbar. die sind halt acuh am boden zerstört, ist ja klar..
was denkt ihr denn, bringt das mit der methadon dings jetzt was?
in welche richtung sollte er danach gehen? probieren ohne? einfach weitermachen wie bisher damit er zur selbsteinsicht kommt? ich hoffe ja ein wenig, das man dieses zeitfenster des stresses jetzt benutzt und ihn überredet ins metha programm zu gehen, da wird dann ewnigstens der bei-konsum limitiert und er macht alles unter aufsicht un bekommt feste dosierungen und muss früh raus. das wäre schon ein EXTREMER fortschrifft. problem ist das metha ja noch schlimmer ist eignetlich. oder wie seht ihr das? was nun? |
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AsLi Silber-User
Anmeldungsdatum: 22.03.2010 Beiträge: 127
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Verfasst am: 9. Apr 2010 17:15 Titel: |
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Hi Kuuhkuuh,
erstmal frage ich mich, was Dein Beweggrund ist, hier und im DF "für einen Freund" zu posten. Mir geht dieses ständige Hinweisen darauf, dass Du nicht er bist, auf die Nerven und je öfter Du drauf hinweist, umso unglaubwürdiger wird es für mich.
Zum zweiten denke ich, kann man dazu keinen Rat geben. Wenn er/Du/wer auch immer aus der Entgiftung kommt, kann er/Du/wer auch immer sich ohne Probleme die Medis wieder besorgen, die er haben möchte. Wozu also Methadon?
Gruß |
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kuuhkuuh Anfänger
Anmeldungsdatum: 14.01.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 9. Apr 2010 22:38 Titel: |
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haha, ja kann ich verstehen. ist mir aber ziemlich egal, also ich bins nicht. wenn ichs wär, dann würd ichs ja garnicht schreiben können, denn der typ is ja grad inner station. und da gibts kein internet hab ihn grad heute besucht..
mein beweggrund ist, das ich ziemlich besorgt bin wie es weitereghen soll mit dem typen. das ist halt eifnach n super freund und noch dazu ist sein suchtverhalten auch gefährlich für mich auf eine gewisse art, also ich bin da nicht ganz uneigennützig. ich schreib hier und im DF weil mir weiter hier noch dort geantwortet wird.
wird doch sicher leute geben die wissen wie es aussieht mit
1. krankenkasse - wird die das mitbekommen, ist er jetzt als "abhängiger" gebrandmarkt, wo die krankenkasse zahlung von opioiden vermeiden wird?
2. was ist die prognose für danach? er meinte heute er sei schon fast runter (liegt wohl am iboga) und will bald raus aber meint er bräcuhte danach keine therapie und würde das auch so schaffen.. dieses typische "nie wieder drogen" in der euphorie phase nach dem entzug. da ichz weiss, das es bald verschwinden wird, frag ich mich wie man ihn da beeinflussen soll, was für optionen es gibt, was hat zukunft?
3. was gibts sonst noch für allgemeine ratschläge im umgang mit so einer person? es belastet mich selber auch, allerdings vorallem auch seien mutter bei der ganz klar eien co-abhängigkeit besteht. wie geht man damit um? sie besucht ihn andauernt und ruft ihn 24/h an, und jegliche versuche ihr zu sagen das das kontrakproduktiv ist glaubt sie einem einfach nicht. ihr "armer armer sohn"... diese masche..
4. macht es sinn, da überhuzaot selber zu kämpfen, e.g. sein dealen zu verhindern durch verschiedene sachen (apotheken und ärzten bescheid sagen zb, evtl sogar zur polizei oder es zumindest androhen)? mir ist schon klar, das eine einsicht von einem selber kommen muss, allerdings denke ich das man ja trotzdem jemand auf den richtigen weg zwingen kann..
5. wie sieht ads aus mit dem medizin studium? er will defintiv dieses jahr medizin anfangen und sich einklagen - und ich hab angst das das sogar funktioniert. das würde entgültig sein aus bedeuten, denn er würde sich fühlen wie ein gott der alles was er tut rechtfertigen kann denn er hätte ja voll die ahnung. dann ist jegliche hilfe zu spät.. was natürlich garnicht mal zwingen das schlimmste ist, wenigstens macht er dann überhaupt was (zumal ich bezweifel das er diszpliniert genug ist dafür..) .. aber naja.. ein ungutes gefühl hab ich schon dabei.. |
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kuuhkuuh Anfänger
Anmeldungsdatum: 14.01.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 9. Apr 2010 22:40 Titel: |
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naja das methadon würde, wenn er doch sich dafür entscheidet nicht clean zu sein, jeglcihen beikonsum einschränken. das wär schonmal ein fortschritt. ausserdem würde das ärzte-shopping aufhören und dadurch die rezept-fälscherei. denke ich jedenfalls.. er is nich der typische straßen junkie, sondern eher einer der medikamenten-abhängingen, aber total entartet. |
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Sienna Platin-User
Anmeldungsdatum: 31.08.2009 Beiträge: 1986
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Verfasst am: 9. Apr 2010 23:56 Titel: |
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Zu Punkt 3: Allgemeine Ratschläge?
Spiel nicht den überfürsorglichen Freund, sondern investier deine Energie in sinnvollere Dinge. Auch wenn das jetzt hart klingt. Aber du scheinst dich in die ganze Sache sehr reinzuhängen. Ist ja löblich, aber vergeudete Liebesmüh, wenn du mich fragst.
Du kannst ihn eben nicht auf den "richtigen" Weg zwingen. Durch Zwang ist noch keiner clean geworden. Der eigene Wille spielt da schon eine wichtige Rolle. Ohne ihn funktioniert nichts, nada, rien.
Wenn er nicht bereit ist, seinen Lebensstil zu ändern, wirst du sowohl mit gutem Zureden als auch mit Gewalt nichts machen können.
Manchmal muss man eine Person aufgeben, wenn es nicht anders geht.
Darf ich fragen, ob du dich näher mit Drogen bzw. Sucht auskennst? Selber Konsument?
kuuhkuuh hat Folgendes geschrieben: |
5. wie sieht ads aus mit dem medizin studium? er will defintiv dieses jahr medizin anfangen und sich einklagen - und ich hab angst das das sogar funktioniert. das würde entgültig sein aus bedeuten, denn er würde sich fühlen wie ein gott der alles was er tut rechtfertigen kann denn er hätte ja voll die ahnung. dann ist jegliche hilfe zu spät.. was natürlich garnicht mal zwingen das schlimmste ist, wenigstens macht er dann überhaupt was (zumal ich bezweifel das er diszpliniert genug ist dafür..) .. aber naja.. ein ungutes gefühl hab ich schon dabei.. |
Also ein abhängiger Arzt wird sehr schnell seine Zulassung verlieren, glaub mir. Dann sitzt er da mit dem Affen im Genick und wird sich letztendlich die Drogen illegal besorgen oder aufhören.
Vielleicht ist so eine Erfahrung auch gar nicht mal das Verkehrteste.
Und die Sache mit dem Metha halte ich auch für keine so gute Entscheidung. Wie lange ist dein Freund denn jetzt schon drauf? Substitution ist eigentlich nur Suchtverlagerung. Du bist auf deiner Metha-Dosis eingestellt, und von der kommt du dann so schnell auch nicht mehr runter. Entzug von Metha soll ziemlich langwierig und hart sein. Deshalb ist das eigentlich nur was für Leute, die quasi ihr Leben lang auf Drogen bleiben wollen. Die meist irgendwelche psychischen Ursachen für ihre Sucht haben. Naja ich will nichts pauschalisieren. Aber man muss sich wirklich gut überlegen, ob das wirklich die einzige Lösung ist.
Es ist sehr schwer, solche Ferndiagnosen zu stellen, da ich deinen Freund ja nicht kenne und absolut nicht einschätzen kann, was für ein "Sucht-Typ" er ist. Warum nimmt er Drogen? Irgendwelche psychischen Probleme? Nur aus Spaß? Langeweile? Neugier? Antworten wären schon hilfreich. |
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AsLi Silber-User
Anmeldungsdatum: 22.03.2010 Beiträge: 127
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Verfasst am: 10. Apr 2010 00:19 Titel: |
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kuuhkuuh hat Folgendes geschrieben: | haha, ja kann ich verstehen. ist mir aber ziemlich egal, also ich bins nicht. wenn ichs wär, dann würd ichs ja garnicht schreiben können, denn der typ is ja grad inner station. und da gibts kein internet hab ihn grad heute besucht.. |
... na dann hätten wir das schon mal geklärt
kuuhkuuh hat Folgendes geschrieben: | mein beweggrund ist, das ich ziemlich besorgt bin wie es weitereghen soll mit dem typen. das ist halt eifnach n super freund und noch dazu ist sein suchtverhalten auch gefährlich für mich auf eine gewisse art, also ich bin da nicht ganz uneigennützig. ich schreib hier und im DF weil mir weiter hier noch dort geantwortet wird. |
... es ist auch nicht so einfach, darauf zu antworten - jeder Mensch ist ein Individuum und pauschal gültige Lösungen gibt es leider nicht. Ich will dennoch versuchen Dir zu antworten, weil ich zur Zeit Dank meiner Krankenkasse sinnlos zuhause rumsitze und darauf warte, endlich eine Reha anfangen zu können. Inzwischen hast Du Deinen sehr langen Beitrag ja etwas strukturiert - das macht es leichter .
kuuhkuuh hat Folgendes geschrieben: | wird doch sicher leute geben die wissen wie es aussieht mit
1. krankenkasse - wird die das mitbekommen, ist er jetzt als "abhängiger" gebrandmarkt, wo die krankenkasse zahlung von opioiden vermeiden wird? |
Ja - die Krankenkasse weiß jetzt und für immer, dass er Suchtkrank ist. Kannst dazu mal im DF mal nachlesen unter "Krankenkasse fordert Suchtberatung". Ist zwar ein etwas anderes Thema, weil es hier um Krankengeld geht, nicht ums Verschreiben von Opioiden, zeigt aber anschaulich, dass man nach Entgiftung/Therapie gebrandmarkt ist.
Wenn jedoch ein Arzt ihm Opioide (die ja durchaus zur Gesunderhaltung dienlich sein könnten) verschreibt, wird die Kasse da nicht einschreiten. Solange man brav seine Beiträge bezahlt, ist deren Welt soweit i.O. Probleme kriegt Dein Freund spätestens dann, wenn er länger krank ist und die Kasse leistungspflichtig wird (Krankengeld).
Ansonsten könnte ein Fachanwalt für Sozialrecht da sicher mehr zu sagen oder Du fragst einfach mal bei Deiner Krankenkasse nach, ob/wie die überhaupt registrieren, was wofür verschrieben wird und ob die Kasse ggf. irgendwann einschreiten würde. Denke nein.
kuuhkuuh hat Folgendes geschrieben: | 2. was ist die prognose für danach? er meinte heute er sei schon fast runter (liegt wohl am iboga) und will bald raus aber meint er bräcuhte danach keine therapie und würde das auch so schaffen.. dieses typische "nie wieder drogen" in der euphorie phase nach dem entzug. da ichz weiss, das es bald verschwinden wird, frag ich mich wie man ihn da beeinflussen soll, was für optionen es gibt, was hat zukunft? |
Du kannst ihn da leider garnicht beeinflussen. Ohne Therapie fehlt der Abstand zu den Medis und er wird wahrscheinlich recht schnell wieder darauf zurückgreifen. Die Frage ist halt, welche Diagnose die Ursache seines Medi-Missbrauchs ist. Wenn die Ursache nicht behoben werden kann, wird er weiter als "Schmerzpatient" von Arzt zu Arzt ziehen. Vielleicht sucht er sich nach der Entgiftung erstmal einen Therapeuten und kann mit dem zusammen Schritt für Schritt zur Diagnose und Lösungsansätzen kommen.
kuuhkuuh hat Folgendes geschrieben: | 3. was gibts sonst noch für allgemeine ratschläge im umgang mit so einer person? es belastet mich selber auch, allerdings vorallem auch seien mutter bei der ganz klar eien co-abhängigkeit besteht. wie geht man damit um? sie besucht ihn andauernt und ruft ihn 24/h an, und jegliche versuche ihr zu sagen das das kontrakproduktiv ist glaubt sie einem einfach nicht. ihr "armer armer sohn"... diese masche.. |
Wenn reden mit der Mutter nicht hilft, wird das weiter so bleiben. Wenn Dein Freund schon versucht hat, ihr klar zu machen, dass sie ihm damit nicht hilft, nutzt garnix was.
kuuhkuuh hat Folgendes geschrieben: | 4. macht es sinn, da überhuzaot selber zu kämpfen, e.g. sein dealen zu verhindern durch verschiedene sachen (apotheken und ärzten bescheid sagen zb, evtl sogar zur polizei oder es zumindest androhen)? mir ist schon klar, das eine einsicht von einem selber kommen muss, allerdings denke ich das man ja trotzdem jemand auf den richtigen weg zwingen kann.. |
Nein, es macht keinen Sinn. Man kann jemanden nicht auf den richtigen Weg zwingen. Entweder will er selber einen besseren Weg finden, oder er will nicht. Du kannst nur als Freund für ihn da sein - aber auch nur soweit, wie es Dich nicht zu sehr belastet. Manchmal hilft es, die Freundschaft zu kündigen, um bei ihm einen neuen Denkprozess in Gang zu bringen - kann man aber pauschal auch nicht sagen. Hilft oft auch nichts.
kuuhkuuh hat Folgendes geschrieben: |
5. wie sieht ads aus mit dem medizin studium? er will defintiv dieses jahr medizin anfangen und sich einklagen - und ich hab angst das das sogar funktioniert. das würde entgültig sein aus bedeuten, denn er würde sich fühlen wie ein gott der alles was er tut rechtfertigen kann denn er hätte ja voll die ahnung. dann ist jegliche hilfe zu spät.. was natürlich garnicht mal zwingen das schlimmste ist, wenigstens macht er dann überhaupt was (zumal ich bezweifel das er diszpliniert genug ist dafür..) .. aber naja.. ein ungutes gefühl hab ich schon dabei.. |
Ob das Einklagen funktioniert, weiß ich nicht - halte seinen Plan allerdings wie Du auch für einen schlechten. Wenn er den Medikamentenmissbrauch nicht in den Griff bekommt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass er das Studium durchzieht. Falls doch, ist seine medizinische Laufbahn vermutlich begrenzt - allerdings gibt es viele Mediziner, die drauf sind, ohne dass man das von aussen mitbekommt.
Solange keine gravierenden Fehler passieren, geht das u.U. gut.
Weiß nicht, ob Dir meine Antwort was nützt - wollte es aber wenigstens versucht haben.
Grüße
AsLi |
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kuuhkuuh Anfänger
Anmeldungsdatum: 14.01.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 10. Apr 2010 03:05 Titel: |
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Oh doch, vielen Dank. Ist zwar irgendwo genau das, was ich mir schon fast dachte, aber naja.. vorallem in Bezug auf die Krankenkasse.
Aber Du hast Recht. Ich werd mich da mal mit nem anderen Kumpel zusammensetzen, mit dem ich den "Abhängigen" zusammen in die Station gebracht hab, und dann uns irgnedwas ausdenken.
Ich denk halt das danach entweder defintiv eine (Ursachen & Sucht) Therapie her muss oder - wenn er sich entscheidet weiter zu machen -wohl Methadon oder besser Subu (aber das würd er nciht machen) wohl eine gute option wären, und das man mal mit ihm darüber redet.
Eins ist klar - diese Euphorie nach dem Entzug, diese neue Stärke, mit der man denkt man hätte alles unter Kontrolle - die wird bald verschwinden und wieder durch die alten Depressionen und Neigungen ersetzt und dann geht alles wieder von vorne los.
Was die Krankenkasse angeht - also diese Brandmarkung hat dann ja effektiv keine auswirken, seh ich das Richtig? Abgesehen von evtl. Auflagen bei bestimmten Therapien, die ja alle im Humanen bereich sind. Wenn er sich vor Therapie drückt und weiterhin Ärzte-shopping betreibt, greifen die da ja nicht ein. Bedauerlich..
Wir sind auch am Überlegen ihm nochmal nen Iboga-trip anzudrehen. Weiss nicht, ob du dich damit auskennst, ich selber hab das schonmal gemacht. Das könnte sehr gut helfen ein Sucht-freies Zeit-fenster zu öffnen innerhalb dessen man vielleicht über alternativen und ansätze offener - und vorallem ohne das Suchtgedächtnis und die alles überschattende Gier - zu besprechen.
Oh mann, ganzschön krass.
Die Sache ist, ich kenn das alles von mir, nur irgendwie bin ich extrem schnell zu der Einsicht gekommen das ich halt nich mit sowas umgehen kann. Punkt. Wenn man das merkt, dann ist ja schon die hälfte geschaft. Klar, rückfälle gibts immer, aber aus Fehlern lernt man ja auch, und man muss halt seine Grenzen dann wieder neu setzen. Wenn man allerdings denkt man ist herr über alles und wisse sogar mehr als die ärzte - na dann gute nacht (nicht falsch verstehen, ich dnek auch das viele ärtze echt viel schwachsinn verzapfen, aber er bildet sich schon ein ein dr house zu sein und das ist echt ein anderes kaliber)
Und diese Einstellung "Ab jetzt schaff ichs ohne Drogen, scheiss auf Drogen" innerhalb der post-entzugs-phase führt zu nichts und ist nicht ehrlich und bereitet ihn auch nicht auf den unvermeidlichen Rückfall vor.. Früher oder später laufen die opiate wieder in seinem leben rum und alles beginnt von vorne..
sehr kompliziert..
Abgesehen davon hat mich beim heutigen Besuch es ein wenig schockiert was für ander gestalten da rumlaufen. Halt "echte" junks und ich glaub das nimmt ihn alles ganzschön mit.
wobei jetzt gerade hab ich nochmal mit ihm telefoniert und er schien doch ein wenig entspannter und scheint echht ne menge eingesehen zu haben - aber wie gesagt, ich bin skeptisch. diesmal klang es aber wirklich nach etwas verinnerlichtem und nicht nach etwas was nur gesagt wurde damit andere es hören - ich denke das ist ein gewaltiger schritt. den tatsachen ins auge blicken..
ich weiss jetzt auch nciht so richtig was ich hier schreiben soll, wär super wenn einfach ein paar mehr leute erfarhungen zu ähnlichen situationen berichten und angemessene verhaltensweisen erläutern. |
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Rote Zora Platin-User
Anmeldungsdatum: 28.05.2009 Beiträge: 1041
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Verfasst am: 10. Apr 2010 16:02 Titel: |
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Ha, da kommen doch Erinnerungen hoch. Im Entzug denken...ich könnt Bäume ausreissen...Drogen? Was is das...pack ich nie wieder an...was kost die Welt...lol.
Tja,die Euphorie ist groß in dem Moment,aber sobald sich die Türen der Einrichtung hinter einem schliessen,ist da niemand mehr der einen aufbaut o.ä.,und dann ist der Gang(vor allem wenn noch entzügig) zum Checker nicht weit.
Nennt man auch Selbstbeschiss...auch wenn man vielleicht anfangs dran glauben möchte
Du hast es selber hinter Dir kukuuuh...Du kennst also "deinen" Weg. Dein Kumpel muß einen eigenen finden. Klar kannst Du ihn dabei Tips geben,aber dann hört Deine Hilfe leider auf. Alle Hilfe bringt nichts,wenn es bei dem jenigen selbst nicht klick macht...aber ich wiederhol mich...
lg Zora |
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