Benzodiazepin-Toleranz zu 90% in Schach halten - So gehts...

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Ugi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 131

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2013 18:48    Titel: Benzodiazepin-Toleranz zu 90% in Schach halten - So gehts... Antworten mit Zitat

Ein leidiges Thema aber vielleicht kann es dem einem oder anderen User hier helfen.

Leider gibt es weltweit eine ganze Stange Menschen, mit den unterschiedlichsten Diagnosen, die dauerhaft nur erfolgreich mit Benzodiazepinen behandelt werden können. Das kann man in jedem seriösen neurologischen Fachbuch nachlesen.

Ich gehöre seit meinem halben Leben, auf Grund einer organisch bedingten Grand-Mal Epilepsie, leider auch zu dieser Gruppe Patienten.
Bei mir spricht leider kein einziges Antiepileptika das auf dem deutschen Markt verfügbar ist dermaßen an, dass ich zu 100% anfallsfrei bleibe, auch nicht in Kombinationen. Und dies ist für meinen Job unumgänglich.

Meinen Ärzten ist dies bisher nur mit Benzodiazepinen gelungen, was wiederum natürlich die leidige Sache mit der Toleranz mit sich bringt. Da mein letzter Anfall beinahe tödlich endete mussten meine Ärzte und ich einen Weg finden mich dauerhaft anfallsfrei zu halten, was leider nur mit Benzodiazepinen gelingt.

Seit nunmehr gut 4 Jahren führe ich mit meinem Neurologen ein bestimmtes Behandlungsmuster durch, das die Toleranz-Entwicklung recht gut in Schach halten lässt. Trotz alledem sind natürlich immer wieder mal (ca. alle 18 Monate) leichte Dosiserhöhungen unumgänglich wenn ich anfallsfrei bleiben möchte, was nunmehr seit 9 Jahren der Fall ist.

Mein Neurologe, Hausarzt und auch meine Schmerzklinik führt mit mir das von ihnen so genannte Benzodiazepin-Rotationsverfahren durch, was tatsächlich zum Resultat hat das meine Dosierungen bei weitem nicht mehr so steigen wie es früher der Fall war als ich jahrelang durchgehend nur ein Benzodiazepin (Rivotril® (Clonazepam)) eingenommen habe. Im Gegenteil, ich konnte damals zwischenzeitlich die Dosierung fast halbieren ohne einen Anfall zu bekommen und durch das Rotationsverfahren bin ich noch lange nicht wieder bei der Dosierung angekommen als ich immer nur ein und das gleiche Benzodiazepin nahm.

Seit gut 4 Jahren schaut meine Benzodiazepin-Medikation so aus das ich jedes Quartal das Benzodiazepin-Derviat wechsel, was tatsächlich die Toleranzentwicklung erheblich mildert und halbwegs, wenn auch nicht zu 100%, in Schach hält.

Im ersten Quartal nehme ich Diazepam (Valium®), im zweiten Quartal werde ich dann von heute auf morgen auf eine äquivalente Dosierung Clonazepam (Rivotril®) umgestellt, im dritten Quartal dann für drei Monate auf die gleiche äquivalente Dosierung Bromazepam (Lexotanil®) und schließlich im vierten Quartal auf eine äquivalente Dosierung Tetrazepam (Musaril®).
Die Umstellungen werden von "heute auf morgen" durchgeführt, was höchstens in den ersten zwei Wochen leichte Symptome hervorruft die man aber noch nicht "Entzugssymptome" nennen kann. Rauschgefühle oder -filme habe ich mit Benzodiazepinen schon seit Jahren nicht mehr, was auch gut so ist, da dies immer dazu verleitet mehr zu nehmen, vor allem wenn der verschreibende Arzt nicht so genau auf's Datum schaut oder mal nachrechnet.

Ich denke das ist für alle Patienten(!) die tatsächlich auf eine Benzodiazepin-Dauermedikation angewiesen sind zumindest mal einen Versuch wert, denn ich denke nicht das ich den einzigen Körper habe der so auf Benzodiazepine reagiert.

Mit diesem Beitrag möchte ich ausdrücklich Patienten mit entsprechenden Diagnosen ansprechen und nicht Leute die diese Gott sei Dank entdeckte Medikamenten-Gruppe, die die Barbiturate ablösen konnte, missbräuchlich ohne jeglichen medizinischen Hintergrund einnehmen.
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Caro78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 17. Jan 2013 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ugi,
herzlich Willkommen im Forum und danke für den wirklich interessanten Bericht!
Evtl ist so ein Verfahren nicht nur fuer Benzo Patienten von Interesse sondern auch aus der Opiatgruppe.

Danke für deine Schilderung!
Mfg
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Jelly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2013 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ugi,

vielleicht gehörst du zu den Glückspilzen, die wenig zur Toleranzentwicklung gegenüber Benzos neigen.
Es gibt ja einige Menschen, die jahrelang bei derselben Dosis bleiben können, ohne Probleme zu bekommen.

Ich denke, das spielt die größte Rolle bei dir, weniger das Wechseln der Benzo-Präparate, die alle auf das GABA-Rezeptorensystem wirken.

Schön, daß Du für dich eine Lösung gefunden hast, verallgemeinern würde ich deine Methode aber nicht.

LG Jelly
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Ugi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 131

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2013 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wusste gar nicht das es Personen gibt bei denen die Toleranz-Entwicklung prinzipiell niedriger ist als beim Bevölkerungs-Durchschnitt. Natürlich kann oder wird dies wahrscheinlich auch eine Rolle bei mir spielen. - Wieder mal was gelernt... Smile

Mein Neurologe hat aber auch schon mal darauf hingewiesen das durch meine Gesamtmedikation die Toleranz-Entwicklung niedriger sein könnte, bzw. ich niedrigere Dosierungen benötige als ohne den anderen Medikamenten, da durch die gegenseitigen Wechselwirkungen die Wirkung der Benzodiazepine und Opioide verstärkt wird.

Bei mir fing alles mit einem unverschuldeten Motorrad-Unfall an, bei dem ich mir leider ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen habe, bei dem leider auch die Hirnanhangdrüse sowie das Schmerzzentrum inoperabel beschädigt wurde, was auch zu einem Testosteron-Mangel-Syndrom geführt hat und ich daraufhin nun alle drei Monate mit Nebidio® 1000mg (Testosteron-Ampulle i.m.) substituiert werden muss. Zusätzlich musste ich reanimiert werden, aber das spielt hier wohl keine Rolle.

Vielleicht interessiert es jemanden wie meine Medikation nach nunmehr einem halben Leben nach dem Motorradunfall aussieht, zuzüglich genetisch vererbten Morbus Bechterew & Morbus Scheuermann, chronischer Leukozytose und chronischer Hypertonie:

» 80mg Oxycodon (8-Stunden-Zyklus): 1-½-1½
» 3x 20mg Oxygesic® Akut die ich selbstständig je nach momentaner Schmerzstärke selber auf den Tag aufteilen kann
» derzeit 10mg Diazepam (Valium®) bis Ende März: 3-0-7, dann 3 Monate 6mg-0mg-14mg Clonazepam (Rivotril®), usw.
» Enalapril Plus 10mg/25mg: 1-0-0
» Pantoprazol 20mg: 1-0-1
» Promethazin Tropfen (Atosil®): 0-0-20mg
» Testosteron-Depot 1000mg (Nebidio®): alle 3 Monate i.m. vom Arzt
» Methocarbamol 750mg (Ortoton®): 1-1-2
» Doxepin 50mg (Aponal®): ½-0-1 (zur Schmerzdistanzierung)
» Berodual Spray: i.d.R. 3 Hübe täglich wegen verkrampfender Bronchien
» Orthomol® Imun: 0-1-0 (Prophylaxe zwecks der Leukozytose)
» Contramutan® N Saft: 3x 1 Teelöffel (Prophylaxe zwecks der Leukozytose)
» 3x wöchentlich 120mg Lidocain-Infusion wenn ich mich in meiner Schmerzklinik aufhalte
» In Extremsituationen zusätzlich bis zu 1250mg Paracetamol oder 900mg Ibuprofen bzw. 500-750mg Paracetamol & 400-600mg Ibuprofen, was aber auf Grund einer stattgefundenen NSAR-Kolitis die absolute Ausnahme bleiben muss. Bei Einnahme von NSAR's muss ich zusätzlich gleichzeitig eine weitere Pantoprazol 20mg dazu einnehmen, wobei ich sicherheitshalber meistens gleich 40mg Pantoprazol zu den NSAR nehme. Dies ist aber wie gesagt zum Glück nur sehr selten notwendig. Ein durchgebrochenes Magengeschwür reicht mir und die Schmerzen und den Notarzt die eine Dünndarmentzündung mit sich bringt will ich auch nie wieder erleben. Wink

Wie sich erkennen lässt nehmen die Schmerzen tagsüber mit zunehmender Bewegung konstant zu, woraufhin meine Medikation dem angepasst wurde. Ein Kinderspiel ist das Ganze trotzdem nicht und manchmal würde ich alle Medikamente am liebsten in die Tonne klopfen, würden mir die teils zermürbenden Schmerzen nicht einen Strich durch diese Rechnung machen.

Und alles nur weil ich mir damals 4 D-Mark für den Nachtexpress sparen wollte und als Sozius von einer Freundin mit dem Motorrad heimgefahren werden sollte. - Schicksal... - man muss das beste draus machen.

Am Ende möchte ich noch anfügen das es erleichternd ist sich das mal wieder "von der Seele zu schreiben", zumal ich nicht regelmäßig zur Selbsthilfegruppe gehen kann. Smile
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Ugi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 131

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2013 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Achso: Am liebsten würde ich mal Dronabinol® ausprobieren. Leider wurde der Antrag von meinem Schmerztherapeuten und mir von der zuständigen Behörde (Gesundheitsministerium glaube ich?) abgelehnt.

Ein Mitglied meiner Selbsthilfegruppe hat es geschafft dies auf BTM-Rezept zu erhalten und ist begeistert davon.
Zeitgleich konnte er seine Opioid-Medikation auf ein 1/6(!) reduzieren, wobei er plant diese komplett abzusetzen, und das bei gleichzeitig schwächeren Schmerzen als nur mit Opioiden und ohne Dronabinol®.

Gibt es hier zufällig irgendjemanden der eine Genehmigung zur Einnahme dieses Medikamentes erhalten hat und falls ja, könnte dieser jemand bitte mal seine eigenen Erfahrungen damit mitteilen?
Oder kennt jemand zufällig jemanden der Dronabinol® verordnet bekommt/bekommen hat und dessen Erfahrungen damit kennt? Question
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Psycho
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.10.2012
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2013 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ugi,
die Sache mit der Toleranz ist alles Andere als eindeutig. Es freut mich mal wieder einen objektiven Bericht über die segensreiche Wirkung der nebenwirksamsarmen Benzodiazepine zu lesen. Mittlerweile wird fast nur noch Hetze verbreitet, weil diese Medikamentengruppe gezielt in Verruf gebracht werden soll.
Interessant auch die Umrechnung Diazepam und Rivotril. Die von Absetzfanatikern zum Guru erhobene englische Professorin Ashton empfiehlt bei 0.5mg Rivotril eine Umrechnung auf 10mg Diazepam. Ein pharmakologischer Wahnsinn.
Alles Gute auf Deinem Weg!
Psycho
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Jelly
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2013 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Psycho,

die Ashton-Umrechnung wid zum Absetzen benutzt, wenn man kontnuierlich Diazepam einnimmt, auf Einzeldosen trifft sie nicht unbedingt zu.

Hast du denn selber überhaupt schon mal abgesetzt oder bist du mal wieder bloß am Propaganda schreiben?

Rede dir deine Sucht schön, aber laß andere damit zufrieden.
Von segensreichen Medis zu sprechen ist schon ein Witz, wenn man ein paar Berichte liest, was man damit erleben kann.

Ich hab auch schon Benzos genommen, aber daß man auf Dauer benzovernebelt rumlaufen will, wenn man nicht unbedingt muß, magst du erstrebenswert finden, die meisten Menschen sehen es nicht so einseitig.

Epilepsie ist schon ne andere Baustelle als Ängste.

Schon merkwürdig, daß du immer wieder hier auftauchst, weil in diesem Forum, das du verlinkst, niemand schreibt.
Allein auf weiter Flur, aber nachdenklich macht´s dich nicht?

Kopfschüttelnde Grüße
Jelly
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realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2013 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

ähhh...psycho^^

absetzfanatiker...ich halt´s nit aus..ich bin bestimmt kein anhänger des abstinenzparadigmas...aber hier hilfreiche informationen a la ashton als fanatismus abzutun ist ja wohl mehr als behämmert.

es hängt ja nun mal ganz vom individuellen zustand des jeweiligen patienten ab ob ein absetzen von benzos sinn macht oder eine vernünftig dosierte medikation erforderlich ist...
das hat mit fantismus nicht´s zu tun, sondern mit hilfestellung...
aber wenn man mal das angsthilfe-forum überfliegt..und liest wer da die meisten beiträge verfasst hat weiß man auch woher solche merkwürdigen aussagen kommen...

sorry fur leichtes o. t.

gruß

flippy
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prinzessin22589
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 18. Jan 2013 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Entscheidend ist doch eher ob man die Medis missbrauchen will oder für ein gesundes leben braucht. Das ist der Unterschied. Ds ist der Unterschied zwischen sucht und Abhängigkeit.
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Ugi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 131

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2013 02:32    Titel: Antworten mit Zitat

Psycho hat Folgendes geschrieben:
...empfiehlt bei 0.5mg Rivotril eine Umrechnung auf 10mg Diazepam. Ein pharmakologischer Wahnsinn.

Das kommt mir aber schleierhaft vor und wäre dem tatsächlich so, würde ich bei jeder Umstellung von Diazepam auf Rivotril® 24mg-0mg-56mg(!) Rivotril® täglich einnehmen müssen und bei meiner tatsächlichen Umstellung auf 6mg-0mg-14mg müsste ich dann ja schreckliche Entzugssymptome haben da die Dosierung dann von heute auf morgen um das vierfache zu niedrig wäre, was aber nicht der Fall ist.
Ich kenn zwar diese Ashton nicht, jedoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen das diese Umrechnung kurz gesagt Quatsch ist.

Ich komme hervorragend mit der äquivalenten Umrechnung 10mg Diazepam » 2mg Rivotril® » 7,5mg Lexotanil® (Bromazepam) » 100mg Tetrazepam (Tetrazepam-neuraxpharm 100mg Tabs) » 10mg Diazepam (Valium®), etc. aus. Smile

Beim Bromazepam wären es eigentlich sogar nur 6mg, jedoch wird mit 7,5mg bei mir umgerechnet, da dies von allen 4 Benzodiazepinen das eigentlich "ungeeignetste" für Grand-Mal Epilepsie ist, da seine entkrampfende und muskelerschlaffende Wirkung nicht so hoch wie bei den anderen drei Benzodiazepinen ist. So begründet es zumindest mein Neurologe sowie mein Schmerztherapeut.
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Psycho
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.10.2012
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2013 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ja so ist es, bestimmte Leute unterscheiden zwischen Äquivalenz Absetzen und Umstellen. Was dem Körper, den GABA Rezeptoren völlig gleich ist!
Jenes Absetz Forum, welches von einer Nutzerin hier dauernd beworben wird, da hat jetzt die Moderatorin aufgehört. Sie war zwar in ihrer Art oft nett, lies aber keinev andere Meinung gelten, wetterte gegen ALLE Psychopharmaka, bestritt die Dominanz von Grunderkrankungen, sondern glaubte, alles lässt sich mit Ritualen von Therapeuten klären.
Nun wird diese Plattform von treuen Anhängern betrieben. Ohne Moderation! Die Frage nach schweren psychischen Ursachen für bestimmte Symptome nicht mehr gestellt!
Tenor: Benzodiazepine sind schlimm, Antidepressiva sind schimm! Gwent zum Therapeuten und alles wird gut!
Leider ist das so und lässt sich nicht ändern!
Gruß
Psycho
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realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2013 05:05    Titel: Antworten mit Zitat

@psycho^^

na also davon hab ich im besagten forum bis jetzt nix lesen können, das da gegen benzo´s und ad´s gewettert wurde...es ist eben auch ein forum, in welchem sich über das absetzen von benzo´s und ad´s ausgetauscht wird bzw werden sollte und weniger über dosiserhalt...und wenn jemand in so einem forum anfängt irgendwelches medikameten-hopping zu glorifizieren..ist es logisch das da dann gegenwind kommt.

besagte moderatorin hat übr. dort das handtuch geworfen, weil ihr gewisse strömungen dort nicht mehr passen..hat sie mein vollstes verständnis...

weißt du psycho..ein gesunder mittelweg sollte grade in öffentlichen foren programm sein...es gibt grade bei abhängigkeitserkrankungen leider nicht nur schwarz und weiß...aber radikal gegen jede alternative zu sein ist definitiv falsch...
und die richtung schlägt das nützliche und eigentlich ziemlich gut geführte forum seid dem abgang besagter moderatorin und gewisser neuzugängen in der leitung dort leider ein...

und wieder ot...sorry

um das hier nicht ganz zu sprengen psycho schlage ich einen neuen thread zur grundsatzdiskussion vor...wäre bestimmt mal interessant was dabei herauskommt.

sorry ug aber ich konnte diese aussage von meinem "gesprächspartner" einfach nicht so stehen lassen.

lg

flippy
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Ugi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 131

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2013 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

prinzessin22589 hat Folgendes geschrieben:
Entscheidend ist doch eher ob man die Medis missbrauchen will oder für ein gesundes leben braucht. Das ist der Unterschied. Ds ist der Unterschied zwischen sucht und Abhängigkeit.

Das triffts eigentlich sehr gut. Ich würde nichts lieber tun als alles absetzen. Ich kann nicht bestreiten das mein Körper "abhängig" von diesen Medikamenten ist. Das ist kein Kinderspiel, vor allem am Wochenende, wenn ich mal ausschlafen (will) würde ich fast alles dafür tun mal gegen 11 Uhr ohne Entzugssymptomen aufzuwachen.

Normalerweise nehme ich meine erste Dosierung Benzodiazepine gegen 6:00 Uhr vor der Arbeit. Wenn ich diese "überschlafe" und erst mittags durch den "Affen" geweckt werde, sind es grauenhafte 20-30 Minuten bis die Wirkung einsetzt. Vor allem die Verkrampfungen sind sehr lästig, von dem Ameisenlaufen und dem Schüttelfrost ganz zu schweigen und "normales" Bewegen wie ein "gesunder" Mensch ist bis zum Wirkungseintritt nur begenzt möglich, für einen Senseo-Kaffee reichts aber zum Glück noch. Smile

Ich frage mich nur warum es keine retardierten Benzodiazepine gibt, oder kenne ich diese einfach nicht? Selbst Diazepam mit seiner extrem langen Halbwertszeit verursacht beim "überschlafen einer Einnahme" schon nicht gerade angenehme Entzugssymptome.

Da ich erwerbsgemindert bin (ich kämpfe atm dagegen an von den Behörden in die Frührente gezwungen zu werden), arbeite ich täglich im Zweischichtsystem a' ~2,5h-3h, also 5-6 Stunden täglich. Die Oxycodon kann ich problemlos nach der ersten Schicht einnehmen, mit den Benzodiazepinen klappt das aber leider nicht.

Mit geringeren Dosierungen experimentieren darf ich leider auch nicht, da es ein Muss ist das ich über mindestens 7 Jahre anfallsfrei bin. Gesetzlich ist das für Epileptiker ein Segen 7 Jahre anfallsfrei zu sein, da man dann als "Epileptiker ohne Anfälle" eingestuft wird, was einige Vorteile mit sich bringt.

Ohne medizinischen Hintergrund muss das die Hölle sein diese Medikamente nur noch nehmen zu müssen damit es einem "gut" geht. Leider denken da die meisten "Einsteiger" (Missbraucher) nicht daran das es unausweichlich dazu kommen wird.
Filme, Räusche oder wie man es nun nennen will hatte ich natürlich anfangs auch, ich kann auch nicht abstreiten das es am Anfang manchmal sogar recht angenehm war, vor allem das hören von Musik war überwältigend, ich hatte das Gefühl ich steckte in der Musik drin.
Das ist aber wie gesagt alles Vergangenheit, heute ist es nur noch der Kampf anfallsfrei, so gut schmerzgelindert wie möglich (völlige Schmerzfreiheit ist bei langjährigen chronischen Schmerzen Utopie) und nicht entzügig zu werden.

Was die Musik betrifft, heute spiele ich E-Gitarre, die wohl für mich effektivste Therapie bei der ich manchmal meine "Probleme & Schmerzen" fast 'vergessen' kann. Wenn ich dabei noch auf einer Fango-Packung liegen würde und gleichzeitig mit magnetischen Impulsen bombardiert werden würde (Magnetliege) würde ich wohl auch mit einer geringeren Dosierung auskommen. Smile
Leider ist das aber nicht alltagstauglich im Bus E-Gitarre zu spielen, während man mit einer aufgeklebten Fango-Packung und 'nem Magnetstrahler rumläuft. Wink
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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2013 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

bei der umrechnung von vom einen zum anderen benzo muss man bedenken das die benzois ja unterschiedliche wirkproviele haben.

z.b. flunitrazepam und alprazolam, wenn man die anglösende komponente vergleicht, wird man auf ein anderes verhältnis kommen, als wenn man die hypnotische wirkungen vergleicht!

so kommen meiner meinung nach die groben unterschiede in der umrechnung zu stande.

die wirkdauer spielt natürlich auch noch eine rolle, die ist ja doch tzeils sehr unterschiedlich.

und dann reagiert noch jeder anders drauf...


die benzodieazepinrotation kann sicher sinnvoll sein, bei opioiden ist eine rotation auch sinnvoll, aber leider schrecken viele ärzte davor zurück einen patienten umzustellen.
man möchte nichts riskieren...
und eine umstellung läuft halt nicht immer reibungslos...

oft wird auch eine umstellung im krankenhau gefordert, was auch nicht jeder patient möchte.

@ ugi, wenn du willst schau doch mal auf www.drogen-forum.net vorbei Wink
um einen neuen account zu erstellen muss man mit einem mod kontakt augfnehmen.
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Ugi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.01.2013
Beiträge: 131

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2013 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

TomasG hat Folgendes geschrieben:
@ ugi, wenn du willst schau doch mal auf www.drogen-forum.net vorbei Wink
um einen neuen account zu erstellen muss man mit einem mod kontakt augfnehmen.

Den Nick kenne ich doch. Hi. Very Happy
Nun nach einer Langzeittherapie dachte ich das DF wäre nicht mehr existent. Ich hab mich dort jetzt mal im Gast-Bereich bemerkbar gemacht. Wink
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