brauche mal rat

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michaela
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 13.04.2010
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2010 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, Mandy!

So locker das bei mir auch erscheinen mag, so locker ist es oftmals gar nicht. Und ich habe sehr lange gekämpft um heute mit fast 40 Jahren - also schon uralt... - da zu sein, wo ich bin.
Aber einer meiner Vor"redner" hat es schon gesagt: wichtig ist, dass Du bei Dir selbst bleibst und Dich selbst entdeckst! Du bist der spannendste Mensch in Deinem Leben, denn mit Dir verbringst Du den Rest davon!

Ich glaube, wenn Du in Therapie und auch in der A-Phase noch wirklich viel an Dir arbeitest, in den Gruppen und Einzeln auch keine Angst hast, Dich zum Thema zu machen oder Dinge, die Dich beschäftigen, dann wirst Du noch ganz schön viel über dich erfahren und über die anderen Möglichkeiten, die Du hast, Dein Leben und Deine Zukunft zu gestalten!
Ich bin davon überzeugt, dass Du eine Menge Fähigkeiten und Fertigkeiten hast, die Du noch zurück steckst oder nicht als etwas besonderes annimmst. Wir neigen ja oft dazu, uns selbst ganz klein zu machen. Noch schlimmer allerdings sind hier manche Leute im Forum, die Menschen wie Dich, die versuchen, aus dem Teufelskreislauf der Sucht auszusteigen, ebenfalls klein zu machen.

Es ist oft nicht wirklich leicht, clean zu bleiben. Nicht rückfällig zu werden. Auch ich hatte meine Rückfälle, meine traurigen Momente und Gedanken. Ich habe viel versucht: Psychotherapie, Antidepressiva, eine Selbsthilfegruppe gegründet und geleitet, viel Sport gemacht, studiert, wieder Vollzeit gearbeitet, an anderen Selbsthilfegruppen zum Thema Angst, Borderline, etc. teilgenommen und irgendwann gemerkt, dass das alles VIEL ZU VIEL war!
In Situatonen, in denen ich Angst hatte, meinen Partner zu verlieren oder er selbst rückfällig wurde (wir haben uns in Therapie kennen- und liebengelernt und sind jetzt seit über 2 Jahren zusammen...) wurde auch ich oft rückfällig.

Heute trete ich in allem etwas kürzer. Ich arbeite "nur" noch halbtags, arbeite nebenbei noch auf selbstständiger Basis, wenn ich "Lust" habe. Ich habe wieder einen Hund, mit dem ich viel draussen in der Natur bin, lese dann oft und gern oder spiele einfach nur mit ihm. Über den Hund habe ich wieder ganz andere Leute kennen gelernt; Menschen, die überhaupt nichts mit Sucht und Drogen zu tun haben. Mit denen man dann einfach mal nur über das Wetter, Politik, den Vulkanaussbruch oder die Hunde quatschen kann. Das brachte mich immer weiter weg von Menschen, die krank sind, von dem ganzen Gerede über Sucht, Konsum, Rückfällen, Therapie, etc. Und letztlich brachte es mich auch von meiner eigenen Sucht immer ein Stückchen weiter weg.

Mit meinem Partner ist es genauso. Auch er arbeitet nicht mehr als Krankenpfleger im Schichtdienst, teilweise 12 Stunden am Tag ohne Pause. Er arbeitet heute in einem völlig anderen Bereich und das auch nur noch 6 Stunden am Tag. Er geht nicht mehr in die Drogenberatung zu irgendwelchen Gruppen und trifft dort Leute, die meist mehr drauf sind als clean. Auch er hat fast nur noch Kontakt zu Menschen, die nichts mit Drogen zu tun haben.

Uns beiden hat das sehr geholfen. Und auch Dir möchte ich gerne raten, jeden Kontakt zu Leuten, die drauf sind, abzubrechen. Das sind sowieso keine Freunde und die gemeinsamen Erfahrungen enden auch bei allem, was nicht mit Drogen und Konsum zu tun hat. Mir tat das am Anfang schon weh, denn ich hatte auch sehr nette und liebe Leute in Therapie kennen gelernt, aber leider sind die alle nach und nach rückfällig geworden und mir blieb gar nichts anderes übrig, als den Kontakt zu ihnen abzubrechen. Mit jemandem befreundet zu sein, der drauf ist, ist wie ein bisschen selber drauf zu sein. Es geht einfach nicht.
Da werden zu viele Erinnerungen ausgelöst und man ist viel zu nah am eigenen Rückfall dran.

Du wirst neue Menschen kennen lernen! Über die Arbeit, über Sport, über ein Hobby. Und viele von denen sind offen für die Suchtproblematik und schätzen es, wenn man ihnen gegenüber ehrlich ist.
Es sind nicht alle wie Jana und schlagen gleich um sich, wenn sie erfahren, dass man ein Suchtproblem hat/hatte. Ich habe diese Erfahrung jedenfalls gemacht und meinen heutigen Job gerade bekommen, WEIL ich abhängig war und mir mein Mut und meine Kraft und Stärke da heraus zu kommen, angerechnet wurde.

Bleib im Forum, rede viel mit Leuten, die es geschafft haben. Aber bleib Du selbst! Du wirst nie so sein können wie... Du wirst Deine eigene Persönlichkeit entwickeln OHNE Drogen. Und die wird bunter, schillernder und vielfältiger sein, als sie es mit Drogen je sein könnte. Und denk immer daran: ein Rückfall ist nicht das Ende vom cleansein! Er ist nur ein Stop. Ein kurzer Aufenthalt an einem altbekannten Ort, an dem Du Dich noch mal umsiehst und Dir sagst: Nee, hier möchte ich nicht bleiben. Hier war ich schon und da gibt es nichts mehr für mich zu sehen. Ich geb lieber wieder Gas und fahr weiter und schau mich anderweitig um!

Du machst das schon; auf DEINE Weise! Und lass Dir von niemandem einreden, sie wäre die verkehrte Weise, denn das ist sie nicht! Nur DU bestimmst das WIE und das WANN! Niemand sonst.

Ganz lieben Gruß - Michaela Very Happy
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BloodyMandy1989
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.04.2010
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2010 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo mitra,

danke das du so offen zu mir bist!

Ja ich habe schon herrausgefunden wo meine Hirnficks herkommen, und die Themen sind nicht gerade so leicht zu überstehen. Ich habe diese aber schon mit meinen Therapeuten aufgearbeitet aber trotzdem belasten sie mich leider weiterhin.

Ich weiß das ich keine Drogen mehr nehmen will, aber es ist manchmal doch schon irgendwie verlockend da es an einigen Stellen doch leichter war mit den Problemen fertig zu werden. ( Auch wenn es der falsche Weg ist )
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BloodyMandy1989
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.04.2010
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2010 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

heyho michaela,

ich finde es trotzdem bemerkenswert von dir auch deine Art und Weise wie du so bist.Deine Antworten haben mir heute schon 2x tränen in den Augen getrieben, da ich so mal erlebt habe wie ein ex Drogenabhängiger ein normales Leben führen kann was für mich selber noch in weiter zukunft liegt.

Dafür einfach DANKE! Very Happy Very Happy Very Happy Very Happy


Ich fühle mich schon unwohl mich in der Gruppe zum Thema zu machen, da ich schon eher zurückhaltend und schhüchtern bin Crying or Very sad

klar mich selber entdecken ist schon sehr sehr kompliziert und ich fühle mich zwischendurch schon selber mit mir überfordert. Also mit meinen Launen, Gefühlen ect., da ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll.
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mitra
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.04.2010
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2010 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mandy !
Geb dir mal selber noch länger die Chance !
Vielleicht erst einmal für das nächste Jahr...
Drogen nehmen kannst du dann immer noch... wenn du es dann noch willst.

Wie lange bist du schon auf Therapie ?

Lg. Mitra Wink
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BloodyMandy1989
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.04.2010
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2010 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

heyho mitra,

ich bin jetzt seit dem 14.12.2009 auf Therapie und habe 6 monate bewilligt bekommen. Also bin ich noch bis zum 14.6.2010 hier auf Therapie.
Ich habe hier auch schon vieles für mich persönlich erreicht also was die Aufarbeitung von Themen ect. betrifft. Es ist nur noch schwerer im cleanes Status nicht davor fliehen zu können sondern sich schon damit auseinanderzusetzen.

Danach gehe ich auch in eine Adaptionseinrichtung um nicht gleich wieder ins "kalte" Wasser geworfen zu werden.

Ich habe mir erstmal das Ziel gesetzt 2 Jahre nichts zu konsumieren, und denn mal schauen.

Lg Mandy
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mitra
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.04.2010
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2010 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Mandy ! Very Happy Ich finde dass hört sich sehr gut an ! Ich meine das mit der Adaption und den vorgenommenen 2 Jahren. Ich habe für mich auch erfahren, dass es einfach besser ist, sich Schritt für Schritt zu entscheiden. Als ich damals auf Therapie ging hätte mich der Gedanke an ein "Niemals" total überfordert. Das konnten nicht alle verstehen, aber es hat mir weitergeholfen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du jetzt bald 5 Monate clean. Das ist zum einen Klasse, zum anderen noch eine sehr kurze Zeit. Es ist klar, dass dann das Positive noch nicht so sehr überwiegt.
Für mich hat es damals sehr lange gebraucht, bis ich mich überhaupt wieder gespürt habe...und wenn ich mich dann gespürt habe, war es meist mehr als es mir lieb war.
Ich drück dir auf jedenfall mächtig die Daumen, dass du durchhälst und für dich das Lebenswerte am Cleansein entdeckst !
Du kannst auf jedenfall schon ganz schön stolz auf dich sein ! Chacka ! Nimm dir soviel Hilfe wie du kriegen kannst !
Mitra
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BloodyMandy1989
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.04.2010
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2010 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

heyho mitra,

was du nicht wissen kannst ich bin jetzt schon 7 Monate clean, da ich nicht direkt nach der Entgiftung auf Therapie konnte ( zwecks Platz und so) war ich noch 2 Monate in einer Übergangseinrichtung.

Oh ja, das kenne ich auch mit dem "Nie wieder" das schreckt mich auch total ab, deswegen das mit dem 2 Jahren clean sein, damit konnte ich mich auch anfreunden. So mache ich mir selber nichts vor, und habe mir die Tür offen gelassen für ein Rückfall. Soll jetzt aber nicht so heißen das ich einen machen will, sondern wenn es passiert das ich nicht gleich mich selber als Versagerin darstelle.

Danke das du mir die Daumen drückst, das finde ich super nett und klasse von dir !
Ich suche mir auch schon die Hilfe, also jetzt hier in der Therapie und denn in der Adaption Wink. Ebenso habe ich mir vorgenommen nach der Adaption weiterhin zum Therapeuten zugehen um weiter an meinen Themen zuarbeiten

LG Mandy
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TramaWolfpack
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.05.2010
Beiträge: 153

BeitragVerfasst am: 1. Mai 2010 00:37    Titel: Re: brauche mal rat Antworten mit Zitat

BloodyMandy1989 hat Folgendes geschrieben:
Und zwar ist das meine erste cleanzeit nach 4 Jahren abhängigkeit,(Befinde mich auf Therapie) Woche totalen Suchtdruck und mein Kopf fickt mich total, wird es immer so bleiben und weiß einer was ich dagegen tun kann wäre echt sehr hilfsbereit wenn einer Antworten würde


Ganz liebe Grüße

Mandy


ich geb dem nächsten recht, du solltest echt mal überlegen und hart bleiben, dann sucht sich deine Birne neue Sachen, die es glücklich macht. Aber dazu musst auch was tun. Was deinen Jargon angeht, er ist Alltagssprache, beachte den Chaot mit der ''gossensprache'' garnicht. gruß
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BloodyMandy1989
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.04.2010
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2010 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

huhu zusammen,

ich wollte euch nur mal auf dem laufenden halten Razz

Ich bin nun seit dem 14.6. in der Adaption, und es ist wirklich gesagt nochnicht besser geworden. Hab hier noch keine Kontakte geknüpft, und fühl mich soein wenig fehl am Platz.

Es fehlen irgendwie auch die Leute mit denen man reden kann ( klar Therapeuten sind da aber irgendwann hat man die auch mal über. Ich sehne mich doch schon nach den alten Zeiten zurück da war es teilweise leichter mit dem cleanen Leben.

Ich merke das mich das cleane Leben/ die Gefühle ect. echt überfordern Embarassed



Lg Mandy
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cmbt111
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 21.02.2010
Beiträge: 382

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2010 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Bloody... Wink

war selbst mal in einer fremden Stadt in einer Adaption! Kannte auch keine Sau. Aber geh doch mal mit 1-2 aus der Adaption in die City! Die Gespräche müßen ja nicht tiefgreifend sein!

Jetzt lebe ich schon seit 11 Jahren hier und habe 3 echte Freunde und viele Bekannte. Dauert natürlich was! Mußt Du kein Praktikum machen? Da ist doch auch bestimmt der ein oder andere mit dem dem man sich versteht!

Mach kein Scheiß...

Gruß
cmbt
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BloodyMandy1989
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 16.04.2010
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2010 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

huhu cmbt111,

naja bin eigentlich etwas unterwegs, aber irgendwie komme ich mir zufremd vor hier^^.

Klar Praktikum mache ich auch aber das sagt mir doch nicht so wirklich zu da ich doch sehr kontaktscheu bin. Mir fällt es einfach nicht leicht cleane Kontakte zu knüpfen. Weil ich nicht weiß was ich mit "normalen" Leuten reden soll. Ich habe auch die befürchtung das man es mir an der nasenspitze ansieht und deswegen nicht mit mir in Kontakt treten will.

Ich gebe mir mühe keinen mist zu bauen, es ist nur leider ein täglicher harter kampf. Allein da bei uns in der adaption schon 4 leute rückfällig geworden sind seit dem ich hier bin.

Lg Mandy
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2010 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mandy,

zwar kann ich nichts zu Klinik und Adaption sagen, doch wünsche ich dir, dass du durchhältst. Lass dich nicht unterkriegen!

Man könnte es an deiner Nasenspitze ansehen? Die Drogenzeit und die "Drogenpersönlichkeit" stellt doch nicht dein gesamtes Ich dar. Du bestehst aus viel mehr! Denke an das Positive, was dich vor der Drogenzeit ausgemacht hat, an das, was du kannst, an deine Stärken. Und trete mit diesem Bewußtsein vor andere Menschen.

Wenn du dich als niederer Mensch betrachtest, so wirst du auch so auf andere wirken und sie haben damit ein Angriffsziel, was viele rücksichtslos ausnutzen, da sie sich, indem sie andere runter machen, aufzuwerten versuchen. Glaube an dich, an deine Stärken, deine Fähigkeiten!
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