Codein, EinstiegstDroge oder doch nur Hustensaft ?

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michaela
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2010
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: 2. Mai 2010 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

@saira:

Auch ich habe meine "Suchtkarriere" mit Codein begonnen. Etwa mit 9, 10 Jahren habe ich bei einer Erkältung Codipront-Hustensaft bekommen und da meine Eltern beide berufstätig waren, mir die Arznei selbst verabreicht und dabei wohl erst versehentlich später absichtlich große Mengen auf den Löffel gekippt.
Aber auch hier gebe ich meiner "Vorrednerin" Recht! Nicht das Codein war Auslöser meiner Sucht, sondern die Erfahrungen, die ich davor gemacht habe (wurde mit 5, 6 Jahren sexuell missbraucht) und das Wissen darum, dass ich mit dem euphorisierenden, wohlig warmen Gefüh,l das die Substanz in mir auslöste, die Erinnerung verdrängen konnte und mich gut, fröhlich und selbstbewusst fühlte, wie ein Mädchen in meinem Alter sich eben fühlen sollte.

Sicherlich hat diese Erfahrung den Grundstein für meine spätere Sucht gelegt und das Experimentieren mit anderen Drogen war eine Suche nach eben genau DIESER einen Wirkung, die Opiate im Gehirn auslösen. Als ich dann das erste Mal Heroin ausprobierte, war es das! DAS war genau das, was ich wollte und kam dem nicht nur nahe, was ich damals erfuhr sondern war sogar noch besser.
Und ja: Codein ist ein Opiat und wirkt deshalb ähnlich wie Heroin. Ursprünglich wurde Heroin ja auch von der Firma Roche und später auch von Bayer als Hustenmittel frei verkäuflich in Drogerien angeboten bis man das immense Suchtpotential erkannte.
Letztlich war der Versuch, Husten mit Heroin zu bekämpfen ja in etwa so, als würde man Blattläuse mit Atombomben bekämpfen wollen!

Ich denke aber doch, dass ich nicht diese immense Sehnsucht nach Verdrängung und schönen Gefühlen in mir gehabt hätte, wenn nicht schon aufgrund des Missbrauchs und der damit verbundenen seelischen Trauma mein neuronaler und hormoneller Gehirnhaushalt ein Defizit an Serotonin und Dopamin aufgewiesen hätte.
Deshalb würde ich auch die These, dass Codein prinzipiell Kinder oder Babys suchtkrank macht, nicht unterstreichen. Ein gesunder Mensch ohne Trauma, mit geregeltem und "normalem" Serotoninhaushalt wird nicht zwangsläufig eine Sehnsucht nach von aussen zugefügten Stoffen entwickeln, wenn er sonst ein von Grund auf stabiles und selbstbewusstes Naturell hat.

Mein Sohn hat ein Mal als etwa 3jähriger Codein als Hustensaft bekommen und bei ihm wirkte es absolut kontraindiziert! Er drehte total auf davon, war regelrecht hyperaktiv und hat es deshalb auch nie wieder bekommen. Er ist nun fast 17 und hat keine Affinität zu Opiaten oder anderen Drogen. Zwar hat er THC ausprobiert aber davon Paranoia bekommen, Angstzustände und lässt deshalb schon seit über einem Jahr die Finger davon. Alkohol trinkt er an den Wochenenden, auch mal drei, vier Bier. Aber auch mal nur eins oder gar keines. Also ein relativ "normaler" Umgang damit, wenn es so etwas überhaupt gibt.

Grundsätzlich ist leider immer noch zu wenig erforscht, warum manche Menschen süchtig werden, andere nicht. Wenn Dich das Thema auch abseits von Codein interessiert, wirst Du bei google viele interessante wissenschaftliche Arbeiten und Berichte zu der Thematik finden, die zumindest in einer Aussage einig sind: Niemand ist SELBST SCHULD! Und: SUCHT IST EINE KRANKHEIT! Auch wenn es hier im Forum noch immer die ewig gestrigen und unverbesserlicheren Besserwisser gibt, die sich nie davon überzeugen lassen werden.

In diesem Sinne:

Liebe Grüße - ELA
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MrSauber
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 17.04.2010
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 3. Mai 2010 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

In den Staaten ist "Syrup" (also Hustensaft mit Soda/Alk) in den Südstaaten der "Renner". Gab auch schon Todesopfer und viele die "Hängengeblieben" sind.

Das Zeugs ist ja SCHON der Hammer (im Sinne von "Hammer aufn Kopf").
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