Wunsch nach Entzug

[teutel]

Hallo an alle, dies ist mein erster Eintrag hier und er fällt mir nicht besonders leicht.

Ich bin 21 Jahre und bin momentan in einer Büroausbildung stehe kurz vor der Prüfung. Wenn diese absolviert wurde, gehe ich auf ein Gymnasium oder eine Fachoberschule um dort in die Oberstufe einzusteigen und mein Abitur nachzuholen. Meine bedenken dies nicht zu schaffen sind deswegen akut, weil ich vor längerer zeit, um genau zu sein mit 16 schon einmal auf einer FOS war und kläglich versagte. Damals waren die Gründe sicherlich der tägliche Konsum von Gras und das fast schon an Sucht grenzende spielen von WOW.

Das exzessive spielen am PC ging bei mir innerhalb der letzten 3 Jahre von alleine weg, nachdem ich meine Ausbildung begann. Abgesehen davon bot mir WoW nichts neues und wie schon angesprochen wirkliche Sucht würde ich das nicht nennen.

Jetzt zu meinem eigentlichen Problem: Ich rauche seid jeher gelegentlich Gras. Der Konsum ging komischerweise mit Anfang der Ausbildung (wahrscheinlich weil ich jetzt endlich mal Kohle hatte) extrem nach Oben. Die schulischen Leistungen ebenso. Also kam ich gut damit klar und veränderte deswegen auch nichts an meinem Konsumverhalten diesbezüglich.

Problematisch wurde es erst nachdem ich eine schwere OP hatte und mehere Wochen gegen die Schmerzen das Mittel Tillidin bekam. Anfangs war es so wie man oft darüber liest. Ich hatte keine Schmerzen und trotzdem ein wohliges Gefühl. Nachdem die Schmerzen weg waren nahm ich Tilldin einfach weiter ohne zu merken das die Schmerzen bereits weg sind bzw spielte ich mir dies vor um es noch etwas länger nehmen zu können weil es mir wie schon erwähnt etwas mehr Lebensqualität gab in diesem Moment.

Jetzt ca 1 Jahr nach der OP bin ich süchtig

Ich rauche pro Tag ca 1 Päckchen Zigaretten, 1g Gras(Pfeife) und nehme nach Bedarf (mittlerweile nur noch damit ich nicht nervös werde oder Schmerzen in Armen und Beinen bekomme) die Tropfen ein.

Für mich ist klar: Die Tropfen bringen mir nur Unglück deswegen liehgt bei deren Entzug die meiste Priorität und ich wünsche mir momentan nichts mehr, denn sie laugen mich total aus. Die Kifferei sowie das Kippen rauchen mach ich wirklich gern, will es aber entweder in den Griff bekommen und es stark reduzieren wie zb nur an Wochenende oder wenn möglich nochweniger, wenn es sein muss ganz aufzuhören.

Mein Ziel ist es die Schule erfolgreich zu beenden und deswegen frage ich jetzt euch. Wie würdet ihr dies Handhaben. Einen Entzug in meinem jetztigen Job ist unmöglich, denn ich werde aggresiv, launisch und mir tut ständig alles weh. ich brauch also ein Paar Tage Urlaub. OK der Urlaub ist geplant und findet Ende Juni statt. Da ich das Kiffen mit Zigaretten kompensieren werde fällt der Entzug von Zigaretten in dieser Phase erstmal raus. Ich hoffe das ich es schaffe ein Verhältensmuster bei mir einzuführen über den täglichen Konsum von Tildin und dieses Muster dann verusche bis zu dem Breakpoint im Juni auszuschleichen bis dann der letztenliche kalte Entzug kommt. Während ich die Opiate entziehe möchte auch das Kiffen weglassen. Ich weis das ich meistens 3-4 Tage bischen wenn ich mal nix zu rauchen hab Aggresiv bin und ich auch unter übelkeit leiden werde, aber die psyschiche abhängigkeit hat mich immerwieder weiterrauchen lassen.

Ich möchte einen Schlusstrich ziehen können und habe nur diese 1 Woche dafür Zeit denn daraufhin wird die Nächste Schule anknüpfen und mein Entzug könnte mir die Zukunft zerstören wenn ich ihn zur falschen Zeit durchführe.

Bitte sagt mir wie ihr es machen würdet und gebt mir ein Paar Tips diesbezüglich. Ich würde mich auch über ein paar motivierende Worte freuen Entschuldigt bitte, ich habe den text einfach so geschrieben wie mir gerade die gedanken in den kopf geschossen sind, hoffe ihr könnt es nachvollziehen .

Grüße

[Sienna]

Hey,
werde mal versuchen, dir zu helfen.
Wie viele Tropfen nimmst du denn pro Tag? Oder besser gesagt, wieviel Mg konsumierst du?
So wie das klingt ja ziemlich viel, wenn du über Monate hin bis zum Juni ausschleichen willst (falls ich das jetzt richtig verstanden habe?).
Hast du schon einmal entzogen? Also weißt du, was auf dich zukommen wird?
Ich weiß ja nicht, in welchen Dimensionen du konsumiert hast, aber eigentlich hätte ich dir eher zum kalten Entzug geraten. Ein paar Tage durchziehen, dann hast du den Teil hinter dir. Ausschleichen ist immer so ne Sache... sehr langwierig. Bei einem kalten Entzug hast du es nach wenigen Tagen hinter dir. Natürlich nie ganz ohne Medikamente durchführen. (Beruhigungsmittel, Anti-Emetika, evtl. Schmerzmittel Stufe I - PCM, ASS usw.)
Am besten wäre es, wenn du deinen Hausarzt informieren würdest.

[teutel]

hallo und danke für die antwort. ich konsumiere pro tag ca 140 tropfen, dies ist ein relativer wert, weil es kein uhrzeit gbt zu der ich das medikament zu mir nehmen sondern immer nur dann wenn die entzugerscheinungen beginnen. ich möchte auch einen kalten entzug machen, nur bevor ich diesen beginne es bis dorthin auschleichen um mir praktisch etwas entgegen zukommen. abgesehn davon ertappe ich mich immer öfter dabei wie ich mir selbst einrede das die letzte dosis doch schon 4 stunden her ist und es deswegen jetzt kein problem sei, ich nehme diese tropfen ohne effekt, ich nehme keine dosis zu mir von der ich high werde, ich nehme die dinger nur um den entzug zu entgehen. und das datum für den entzug steht. mein hausarzt will mir retard tabletten aufschreiben, weil er sagt damit ist das auschleichen leichter. noch dazu kommt ja der seid Jahren anhaltende drang zu kiffen, egal was die leute über kiffen oder nicht sagen ICH BIN DANACH PSYSCHICH ABHÄNGIG UND WARNE JEDEN DER ES NOCH NICHT IST AUF SEIN KONSUMVERHALTEN ZU ACHTEN. Ich hoffe ich habe nichts vergessen von dem was du wissen wolltest.

grüße

[Sienna]

Könntest du noch dazu sagen, wieviele Tropfen wieviel Milligramm entsprechen?
140 Tropfen erscheint mir sehr viel.

Retard-Tabletten würde ich dir auch eher zum Ausschleichen empfehlen, da hat dein Arzt schon recht.
Aber Ausschleichen halte ich eigentlich prinzipiell nicht so gut. Wenn du weißt, dass du noch was da hast, ist es sehr schwer, da konsequent zu bleiben. Jedenfalls war es bei mir so, dass es mir keine Ruhe ließ, bis das Zeug weg war.
Ich würde den Entzug so angehen: Sich von der Außenwelt abschotten, mit Medikamenten zur Linderung eindecken und dann die paar Tage durchziehen.

Wird dir das Tilidin denn vom Arzt verschrieben? Ehrlich gesagt wundert es mich, dass du es ein ganzes Jahr lang verschrieben bekamst.

Schönes Wochenende!

[teutel]

mir wurde es anfangs verschrieben wegen der schmerzen und momentan wegen der angeblichen schmerzen. wobei ich aber auch sagen muss, dass ich wirklich schmerzen bekomme wenn ich das zeug abgesetzt hab. kann sein das sie eingebildet waren, aber sie waren da. das mit den 140 tropfen ist ein maximum das ich nicht jeden tag zu mir nehme. manchmal nehme ich morgens 20 tropfen und dann erst wieder abends 40.manchmal beginnt der tag schon mit 40 und hört dann auch so auf, ich entscheide die dosis je nach grad des unwohl seins und damit mein ich körperlich unwohl.
im regelfall nehme ich ca 5 mal am tag 20 tropfen zu mir.


wenn ich das zeug absetzte oder alles aufgebraucht ist geht alles recht schnell.verlangen tritt schon nach wenigen stunden ein. entzugserscheinungen kommen erst abends wenn ich versuche zu schlafen.

Ps: Aktive Wirkstoffe

Tilidin HCl, (0,5 H2O) - 50 mg/0,72ml

Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren nehmen als Einzel-Dosis 20 bis 40 Tropfen ein. Die Tageshöchst-Dosis beträgt im Allgemeinen 4-mal 40 Tropfen.
Kinder unter 14 Jahren erhalten bis zu 4-mal täglich 1 Tropfen pro Lebensjahr, wobei als Einzel-Dosis nicht weniger als 3 Tropfen gegeben werden sollten.
Ein Tropfen enthält üblicherweise 2,5 mg Tilidinhydrochlorid und 0,2 mg Naloxonhydrochlorid; die durchschnittliche Tageshöchst-Dosis beträgt für Erwachsene 400 mg Tilidinhydrochlorid und 32 mg Naloxonhydrochlorid.
Tilidin HCl, (0,5 H2O) - 50 mg/0,72ml

[Sienna]

Achso, ich dachte, du würdest die 140 Tropfen aufeinmal nehmen.
Dann hält sich das ganze ja noch im Rahmen (wobei ich jetzt nicht die Sucht verharmlosen will).

Tja, mit den Schmerzen ist das wiederum so eine Sache. Hast du es schon mal mit einem Schmerzmittel WHO Stufe I versucht? Also Paracetamol, Aspirin oder Ibuprofen. Die sind aber auch nicht ohne, was Langzeitkonsum & körperliche Schäden anbelangt. Vor allem PCM hat schon einigen Leuten eine Leberzirrhose beschert.
Wenn man wirklich schmerzfrei leben will, muss man (leider) einiges in Kauf nehmen (Sucht, Nebenwirkungen, ...).

[teutel]

ja ich habe viele medis getestet, ich bekomme von den meisten frei verkäuflichen präparaten magenkrämpfe und sodbrennen. ich habe keine schmerzen mehr bezüglich der op. die schmerzen kommen nur wenn ich entgifte, wahrscheinlich um mich dazu zu bringen noch mehr von den tropfen zu nehmen. ich möchte vollkommen ohne schmerzmittel leben und keine alternative probieren, denn ich bin nicht chronisch krank sondern drogenabhängig. ichdanke dir für deine anteilnahme, ich kann bis auf as internet mit niemanden darüber ganz offen sprechen, sowohl mein dok als auch freunde oder familie wissen nur halbwahrheiten weil ich mich diesbezüglich auch ziemlich schäme. ich habe angst vor dem entzug aber mir bleibt keine wahl.

[TramaWolfpack]

Sag deinem Hausarzt bescheid und lass dir 20 Tabletten 50mg doxepin geben, die wirken Wunder gegen den Entzug. Jedenfalls bei Tramal. Nimm erstmal nur ne halbe (25mg), dann kannst immer noch nachlegen. achja 10 diazepam (5mg) wären auch nicht schlecht, das sollte reichen, reduzier den konsum konsequent langsam, dann nimm die schlimmen drei Tage die Medis, das war es dann auch... Gruß, die gute Fee