kann heroin eine psychose oder schizophrenie ausloesen?

[ditalia]

hallo,
mittlerweile habe nun auch ich begriffen, dass man einem heroinabhaengigen nicht helfen kann ich hatte vor ein paar monaten ja schon geschrieben, dass ein freund starke probleme hat. ich habe die ganze sache mit ihm nun beendet und in diesem gespraech ist mir zum ersten mal richtig bewusst geworden, dass irgendwas mit ihm nicht "stimmt". also ausser der abhaengigkeit meine ich. er hat keinen bezug mehr zur realitaet, hat paranoia, ist davon ueberzeugt, dass einige dinge nicht geschehen sind und spricht oft davon, nicht zu existieren. er hat schon immer solche "komischen" sachen gesagt, aber bisher dachte ich, dass sei einer seiner ticks um sich interessanter zu machen. mittlerweile habe ich gemerkt, dass das fuer ihn so ist. ich habe einiges ueber psychosen und schizophrenie im zusammenhang mit drogenkonsum gelesen, aber kaum gefunden, dass das von heroin ausgeloest werden kann. weiss einer von euch da mehr?
er nimmt eigentlich alles was ihm in die finger kommt und ich erinnere mich daran, dass er auf einem rave lsd, kokain, ketamin, mda und heroin wild gemischt hatte und voellig veraendert nachhause kam. es reicht wohl auch aus einmal lsd zu nehmen um sich eine psychose einzufangen, oder?
ich bin raus aus der sache, aber ich wuerde seinem bruder gerne klar machen, was mit ihm los ist. ich lebe in italien, hier ist das echt schwierig mit psychotherapien, das ist kaum anerkannt oder akzeptiert. kann mir irgendwer von euch mehr info bzgl. dieses problems geben? danke!

[CrazyMan]

Bekannt ist mir nur, von zuviel Koksen treten schnell sehr ernsthafte pshychische Probleme ein.

Dazu fallen mir zwei Damen ein, die sich Koks spritzten. Ich konnte einmal beobachten, wie sie beide nebeneinander standen, die Pumpe noch in der Leiste steckend, die Jacke offen und beidhändig weit auseinander gehalten. Mit wirren Blicken und ruckartigen Bewegungen suchten sie sich selbst nach Insekten und Ratten ab, oder was auch immer in ihrer Fantasie herumspukte. Von außen sah das sehr komisch und belustigend aus. Wenn es nicht so traurig, und sie nicht so bemitleidenswert wären. Eine dieser Personen ist inzwischen verstorben, sie hat ihrem Körper zu viel zugemutet.

Von Heroin ist mir nicht bekannt, dass es eine Psychose auslösen könnte. Und auch von LSD, so meine Überzeugung, wird nur dann eine Problematik eintreten, wenn schon vorher eine Grundvoraussetzung vorhanden war. Es bringt also tief vergrabene Probleme, Ängste, Erlebnisse, was auch immer, ans Tageslicht - mehr nicht. Die Erkenntnisse können auch nach dem Rausch ihre psychischen Einflüsse ausüben. Ich meine mal gelesen zu haben, dass Psychiater in kontrollierter Menge LSD in der Therapie angewendet haben sollen.

Es kann sogar sein, dass die von dir erwähnte Person Heroin mehr oder weniger unbewusst dazu verwendet, seine psychischen Probleme in den Griff zu bekommen. Doch etwas anderes als Depressionen wird Heroin kaum auslösen.

Was für Kokain gilt, ist auch für Speed und Amphetamine gültig. In hoher Dosis und vor allem bei regelmäßigem Konsum, wird es zu deutlichen psychischen Veränderungen kommen.

[Peppermintjeannie]

[quote="ditalia"]hallo,
...dass irgendwas mit ihm nicht "stimmt". also ausser der abhaengigkeit meine ich. er hat keinen bezug mehr zur realitaet, hat paranoia, ist davon ueberzeugt, dass einige dinge nicht geschehen sind und spricht oft davon, nicht zu existieren. er hat schon immer solche "komischen" sachen gesagt, aber bisher dachte ich, dass sei einer seiner ticks um sich interessanter zu machen. mittlerweile habe ich gemerkt, dass das fuer ihn so ist. ich habe einiges ueber psychosen und schizophrenie im zusammenhang mit drogenkonsum gelesen, aber kaum gefunden, dass das von heroin ausgeloest werden kann. weiss einer von euch da mehr?
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Hallo!
Ich vermute mal, dies ist die klassische Frage nach dem "Huhn und dem Ei". Was existierte zuerst - eine psychische Störung, oder der Drogenkonsum?
Ganz subjektiv wage ich zu behaupten, dass vermutliche eine gewisse psychische Störung - oder viel mehr "Labilität" -zunächst vorhanden ist, die den Griff zu Drogen forciert.
Wie du wahrscheinlich feststellst, drücke ich mich hier sehr vorsichtig aus, denn es sind lediglich meine Erfahrungen, die sicherlich nicht pauschal auf etwaige Drogenkonsumenten übertragbar sind.

Ich selbst habe allerdings nie Erfahrungen mit Drogen gemacht, musste jedoch in meinem direkten familiären Umfeld so einiges miterleben.
Hier kann ich definitiv sagen, dass der Drogenkonsum aus einer psychischen Disposition resultierte.