Subutex als Antidepressivum

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romys
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 07.09.2012
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 10:17    Titel: Subutex als Antidepressivum Antworten mit Zitat

Hallo,

ich nehme nun seit gut 4 Monaten Subutex und habe vor einer Woche auch noch das kiffen gestoppt. Nach 20 Jahren Gras Konsum das erste mal, da es mir einfach nicht mehr gut getan hat.

Der Körper reagierte nach diesem jahrelangen Gebrauch natürlich, doch die nächtlichen Schweißausbrüche und das schlapp sein sind nun überstanden.

Die Psyche spielt natürlich verrückt, ich ziehe mich zurück, benötige sehr viel Ruhe, sitze vor dem PC oder mache Sport.
Zum Glück habe ich einen sehr guten Freund, einen Nicht Konsumenten, den ich aber nicht zu viel belasten kann und will. Wir haben erst seit kurzem wieder Kontakt und ich bin kein Mensch der Freunde dazu benutzt, um von ihnen die Lebensenergie abzusaugen.

Ich merke, dass es besser wird, doch habe ich auch durch meinen Lebensstil sehr viel aufzuarbeiten, und die Therapieplätze sind rar.

Die Ärztin, welche mir Subutex verschreibt, möchte mir wieder einmal Antidepressiva oder Stimmungsstabilisatoren nahe legen.

Ich hatte schon mal das Vergnügen verschiedene Tabletten auszuprobieren. Die damalige Neurologin experimentierte 1,5 Jahre an mir, da man ständig warten muss bis es wirken soll, dauerte es so lange. Im Endeffekt hat sie mir von dieser Art der Behandlung abgeraten, da meine Depressionen sich verstärkt hatten und ich jede Art von Nebenwirkung hatte. Dieser Versuch war vor 13 Jahren, doch ich möchte nie wieder so eine Zeit erleben und bin daher gegen diese Tabs.

Subutex wirkte anfangs sehr stimmungsaufhellend, doch diese Wirkung verblich nach 10 Tagen und ich fiel wieder mal in mein Loch. Es geht ständig rauf und runter, ich kämpfe mich da schon durch, doch ist es sehr mühsam- für mich und meine Mitmenschen. Morgen beginnt eine neue Ausbildung, berufsbegleitend und ich mache mir natürlich Sorgen wieder so mies drauf zu sein, dass der kleinste Auslöser reicht und ich keinen Menschen mehr um mich ertrage.

Lange Rede, kurzer Sinn... die Ärztin hat mir angeboten die Subutex Dosis etwas zu erhöhen, um sie als Antidepressiva zu verwenden.

Hat dies einen Sinn? Gewöhne ich mich nicht an die Dosis und würde dann wieder mehr brauchen? Mein Ziel ist eine Traumatherapie zu bekommen um endlich mal in mir aufzuräumen. Bis ich einen geeigneten Platz habe dauert es natürlich und ich muss eben funktionieren...

Ich mache mir Sorgen die Subutex Dosis zu erhöhen, da ich dann wieder ewig brauche um runterzukommen. Ich nehme derzeit ja nur 2mg täglich damit mein Körper keine Entzugssymptome hat. Ich holte mich selbst runter, nahm Hilfe erst vor 1 Monat in Anspruch um nicht mehr illegal einzukaufen, und möchte dies nicht umsonst getan haben.
Ich rutsche stets von einer Sucht in die nächste, habe nun alles durch und möchte mich als Person endlich kennen lernen.
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XotoX
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 13.04.2012
Beiträge: 101

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 10:57    Titel: Re: Subutex als Antidepressivum Antworten mit Zitat

romys hat Folgendes geschrieben:

Lange Rede, kurzer Sinn... die Ärztin hat mir angeboten die Subutex Dosis etwas zu erhöhen, um sie als Antidepressiva zu verwenden.

Hat dies einen Sinn? Gewöhne ich mich nicht an die Dosis und würde dann wieder mehr brauchen?


Huhu erstmal...

Also das ganze off-label als AD zu nutzen halte ich nicht für wirklich sinnvoll... Denn natürlich wirst du dann höher dosiert und brauchst wieder höhere Mengen - dann kannst du auch das Abdosieren vergessen...

Ich würde dir raten, wirklich ein AD auszuprobieren, das auch zu diesem Zweck gedacht ist...

Du sagtest ja selbst, dass das einige Jahre her ist... Natürlich hat jedes Medikament eine Nebenwirkung - aber lieber ein paar weniger schlimme Nebenwirkungen, als wieder mehr Opiate, meinst du nicht?

In den letzten Jahren wurden auch einige neue AD zugelassen...

Zum Beispiel Cymbalta (neueres SSRI) und Valdoxan (ein Melatonin-verwandter Stoff, der laut Studien und Berichten kaum zu Nebenwirkungen führt und gleichzeitig auch den Schlaf-Wach-Rythmus wieder in die Bahn bringt)...

Vllt. ist das eine Idee... Am Besten, du notierst auf jeden Fall alle AD's / NL's, die du nicht vertragen hast / die bei dir keine Wirkung zeigten und sprichst deine Ärztin mal auf die beiden neueren Wirkstoffe an... Vllt. ist das ja eine Option für dich...

Ich drück dir jedenfalls die Daumen...

Gruß

XotoX
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romys
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 07.09.2012
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2012 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo xotox und danke für deine Antwort!

Mein Neurologe wollte sich nicht wirklich einmischen, da ich ab 1.10. übersiedle und ich dann jemand anders aufsuchen muss. Also heißt es wieder warten...
Sein Tipp fiel auf Cymbalta oder Efectin.
Doch das Gespräch war so rasch, dass ich natürlich seiner Aussage nicht traue. Ich habe auch manische Phasen, daher muss man sehr aufpassen, was man verschreibt.

Natürlich habe ich eine Liste der Medikamente vorgelegt, die ich bisher bekam, die er schnell überflog. Damals verstärkten sich meine Depressionen ins vielfache, daher "verbot" man mir solch Dinger einzusetzen.

Auf jeden Fall habe ich die Subutex Dosis nicht erhöht und versuche so lange wie möglich mit 2mg aus zukommen.
Macht es beim Absetzen einen großen Unterschied wie lange ich diese Tabs eingenommen habe? Ein paar Monate auf oder ab?

Mal sehen wie der nächste Arzt reagiert, welch Marathon... Rolling Eyes
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2012 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

romys hat Folgendes geschrieben:

Auf jeden Fall habe ich die Subutex Dosis nicht erhöht und versuche so lange wie möglich mit 2mg aus zukommen.
Macht es beim Absetzen einen großen Unterschied wie lange ich diese Tabs eingenommen habe?


aber selbstverständlich macht das einen riesenunterschied! ich denke, du hast gute chancen, dass du inzw., nach 4 monaten, körperlich schon entzugssymptome haben wirst.

weiter oben schreibst du "nur 2mg subutex". ist dir klar, dass 2mg buprenorphin schon eine ganz nette dosis sind? zum vergleich: in der schmerztherapie gibt es tabletten mit 0,2mg wirkstoff. das ist nur ein zehntel deiner tagesdosis! und dieses medikament wird ja auch erst dann eingesetzt, wenn andere, schwächere opioide nicht mehr wirken...

mache nicht den fehler und orientiere dich mit deiner dosis an substituierten. nur weil es leute gibt, die 24mg/tag nehmen, heißt das nicht, dass 2mg per se wenig sind... leute in substitution sind durch jahrelangen opiatgebrauch einfach schon so tolerant, dass sie z.t. solch hohe mengen brauchen...

deine angst vor AD's, NL's usw. kann ich gut nachvollziehen. es gibt viele leute, die lieber zu opioiden greifen. aber eine "lösung" ist das leider auch nicht. früher oder später MUSS man sich mit den dämonen in seinem kopf auseinandersetzen...
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romys
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 07.09.2012
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 07:19    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich hätte ich Entzugserscheinungen, bin ja von H Konsum umgestiegen und habe mich von Subutex runterdosiert. Deshalb schreibe ich ja NUR 2mg, da ich anfangs natürlich mehr benötigte.
Ich suche anscheinend ohne Erfolg eine geeignete Therapie auf Kassa, da heißt es bitte warten- hilft mir momentan natürlich wenig.
Aber wie immer mach ich das schon, etwas viel momentan, ich hätte gerne etwas Ruhe für mich, doch das ist zur Zeit nicht möglich.Siedeln, neue Ausbildung... Confused
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 20. Sep 2012 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
ich hab ne Frage am Rande, wenn dir das nicht zu privat ist.Hast du vor, die Traumatherapie in Göttingen zu machen? Ich kann die Suchtstationen dort echt empfehlen und die haben eine sehr gute Traumatherapie dort.
Die Chefärztin ist klasse, sehr engagiert und kompetent.
Was deine jetzige Situation angeht, ist es so eine Sache. Du darfst dir nicht zuviel abverlangen und Geduld haben spielt auch eine wichtige Rolle.
Besser die Subutex Dosis erhöhen, so dramatisch ist das auch nicht, als irgendwann kurzschlussmässig die Flinte ins Korn zu werfen.
Bleib auf deinem Weg.
lg
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romys
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 07.09.2012
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 22. Sep 2012 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hy tuutsweet,
ich lebe nicht in Deutschland, daher ist es mir nicht möglich die von dir empfohlene Traumatherapie durchzuführen. Aber danke für deinen Tipp!

Geduld und Ruhe, zwei wesentliche Faktoren, die ich momentan kennen lerne und sehr zu schätzen weiß. Mein Versuch vor einem Jahr übereilig mit Allem zu stoppen, endete fatal. Jetzt habe ich schon Erfahrung und lasse mir Zeit mit abdosieren der Subutex.
Erst wenn ich stabil bin, werde ich mich darum kümmern, so meine weitere Vorgehensweise...ich mache mir nur Sorgen, dass es schlimmer wird, je länger ich die Tabs nehme. Doch besser als ein Rückfall!
Jetzt muss ich mich mal kennen lernen, ne gute Therapeutin finden, dann geht´s weiter.
Wink
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