kommt ihr klar mit H, Fenta, Oxy etc?

[morpheus]

Hallo an alle,
was mir seit langem durch den Kopf geht:
Es gibt hier im Forum viele Menschen, die in ihrem Leben Probleme mit Alkohol hatte. Diese verteufeln das Getränk – zu Recht. Dennoch gibt es sehr viele, die mit Alkohol klar kommen, den Alkohol als festen Bestandteil Ihres Lebens sehen (Feierabendbier), davon niemals abhängig werden und daher zu Recht den Alkohol schätzen.
Gibt es so etwas auch bei Morphinisten (H, Fenta, Oxy etc)?
Würde mich interessieren, ob irgendwer mit diesen Substanzen klar kommt. Ich möchte damit keine Welle lostreten von der Art: Ich bin seit zwei Wochen drauf und finde es geil – ich möchte Leute ansprechen, die seit Jahren immer mal wieder zu Morphinen greifen und damit klar kommen.
Gibt es so was? – ich kämpfe damit schon sehr lange und weiß nicht, ob ich den Kampf gewinnen kann.

Liebe Grüße
Morpheus

[cmbt111]

Hi morpheus,

gute Frage...meine Meinung dazu ist, daß Opiatpräparate ein viel zu hohes Abhängigkeitspotenzial (zu starke Euphorie) haben.

Ich selbst habe manch meiner Rückfalle lange Zeit mit niederpotenten Opiaten gut im Griff gehabt. Nach und nach wird die Gier auf was stärkeres immer größer und dann wird es schwer mit Arbeiten, Verlässlichkeit etc.!

Die Droge rückt dann immer mehr in den Lebensmittelpunkt! Und das ist für mich immer das größte Problem. Das Interesse an andere Sachen verblasst. Selbst die natürlichsten profanen Sachen wie Sex ließ ich schleifen ,Freunde wurden vernachlässigt etc!

Probleme wie Beschaffung und Geld lasse ich mal aus! Hatte sie auch weniger zum Schluß, kenne ich aber aus meiner Anfangsjunkzeit!

So wie immer kurz und knapp

Schönen Abend noch

cmbt

[Cappu]

Naja, also ich denke auch, dass Alkohol gefährlich ist, aber nicht so schnell und krass abhängig macht wie z.b. Heroin oder sonstige Mittel die sofort einen krassen Rausch herbeiführen.

Oder sagen wir es anders. Dadurch, dass der Rausch sofort eintritt und ein so hohes Suchtpotential aufweisen, wird es wenige Menschen geben, die mit solchen Drogen klar kommen. Wenn man z.B. jeden dritten Tag ein Bier trinkt, nur so als Genuss und ohne jeden Rausch , dann ist das was völlig andres, als wenn man sich jeden dritten Tag die Nadel setzt. Das kann man einfach nicht vergleichen. Es ist wesentlich einfach mit Alkohol umzugehen als mit anderen Drogen. Vor allem hat man keine Entzugserscheinungen. Du kannst dich jedes Wochenende ins Koma saufen, ohne am nächsten Tag einem körperlichen Entzug zu unterliegen.

Ich denke auch wenn alle Drogen gefährlich werden können, so kann man sie doch nicht alle auf einen Haufen schmeißen.

[Sienna]

Gelegenheitskonsum ist bei hochpotenten Opiaten so gut wie unmöglich. Blödes und oft zitiertes Beispiel aber: Man kann auch schlecht halbschwanger sein, genauso sieht es mit Opiaten aus. Halbsüchtig ist bei den wenigsten drin. Dazu braucht man eine enorm große Disziplin, und selbst dann ist es kaum zu realisieren. Entweder ganz oder gar nicht. Natürlich nur, wenn einem der Opiat-Rausch gefällt. Aber wenn nicht, wird man sie nicht mehr nehmen.

Gibt es so etwas auch bei Morphinisten (H, Fenta, Oxy etc)?
Morphinismus bedeutet ja schon, dass man davon abhängig ist und auch abhängig bleiben will. Bekommt man ein Opiat (/Opioid) vom Arzt verschrieben, lässt sich natürlich wunderbar damit leben, allerdings muss man dann eine Abhängigkeit in Kauf nehmen.

[gema1509]

tja, also ich denke auch, dass das (wenn überhaupt) höchstens phasenweise funktioniert...
über einen längeren zeitraum halte ich es bei mir persönlich jedenfalls für nicht möglich.
irgendwelche ausnahmen werden wohl auch hier die regel bestätigen.