Ausweg aus einem Dilemma

[Suchti]

Hallo. Ich stecke in einer ziemlich aussichtslosen Situation. Auf der einen Seite bin ich Tilidin-abhängig. Daraus brauche ich kein Geheimnis zu machen und gebe es unumwunden zu. Die Abhängigkeit besteht seit 1,5 Jahren.

Im selben Maß, in dem die für eine Dosis notwendige Menge wächst, wächst auch meine Unzufriedenheit über diese Situation. Ich führe ansonsten ein schönes Leben und habe ein weitestgehend starkes Selbstgefühl.

Man könnte sagen, dass ich die Abhängigkeit nahezu perfekt in mein Leben integriert habe. Dennoch weiß ich tief im Innern, dass es nicht so ist und ich nicht wirklich frei bin. Deshalb möchte ich unbedingt daran was ändern und von meinem Mittel loskommen.

Das Problem, dass sich hierbei jedoch ergibt, ist, dass ich tatsächlich auch unter Schmerzen leiden. Wenn ich 5-6 Stunden ohne Tilidin auskomme, habe ich in der Regel ziemliche Rückenschmerzen und bin unter anderem deshalb geneigt, es wieder einzunehmen. Solange ich die Rückenschmerzen nicht in den Griff bekomme, ist ein Aufgeben für mich undenkbar.

Daher wäre ich euch dankbar für Tipps. Gibt es andere Schmerzmittel, die einem nicht dieses angenehme Gefühl vermitteln und daher weniger Missbrauchspotential bergen, die aber genauso gut Schmerzen lindern? Antirheumatika und Ibuprofen etc. haben Null Effekt auf meine Beschwerden Es müssten daher hochpotente, opioidähliche Analgetika sein.

[FürDieNase]

Moin.

Nein tut mir leid, gibt keine nichtopioiden Schmerzmittel die dir linderung verschaffen könnten. Allerdings solltest du aufpassen - Die Tillidindosis wächst, die Naloxondosis aber auch. Und ich denke du möchtest keine 45 Minuten Turboentzug erleben...

Vielleicht könntest du auf Tramadol umsteigen? Da kann man im endeffekt höher dosieren, und die Wirkung ist subjektiv nicht so krass wie bei Tillidin!

Liebe Grüße.

[Suchti]

Danke für die Antwort. Ich werde mich wohl in die Hände der Schmerzambulanz begeben und nach Möglichkeit auf ein Mittel umsteigen, was weniger "angenehm" wirkt, weniger auf die Psyche wirkt und daher hoffentlich nur in geringerem Maß oder gar nicht psychisch abhängig macht.

Tilidin habe ich bereits häufig im Bereich von 300-400 mg konsumiert, ohne daraufhin Entzugserscheinungen zu bekommen. Was auch immer da passiert sein mag Ich weiß jedoch aus Erfahrung, dass die Toleranz bei Tilidin auch sehr schnell wieder abklingt, innerhalb weniger Tage verspüre ich wieder bei deutlich geringeren Dosen eine Wirkung.

[Suchti]

Update: Ich war soeben bei meinem Hausarzt und habe zum ersten Mal meine Abhängigkeit zum Ausdruck gebracht. Das hat bewirkt, dass ich beinahe keine Tropfen verschrieben bekam Ich werde nun alles daran setzen, nicht eher als in 10-14 Tagen Nachschub zu holen.

Laut meinem Arzt existieren diverse Schmerzmittel auf Opioidbasis, die weniger auf die Psyche wirken. Ansonsten hat er mir empfohlen, einen Entzug durchzuführen, vorzugsweise im Rahmen eines Urlaubs. Und danach zur Schmerztherapie. Das werde ich auch tun. Allerdings werde ich nicht auf einen Urlaub warten, sondern jetzt sofort die Schmerzambulanz anzurufen.

[FürDieNase]

Moin.

Dein Hausarzt ist ein sadistischer Bastard Entzug im URLAUB? Ein Opiatentzug ist potenziell lebensgefährlich! Such dir nen anderen Hausarzt und einen Schmerztherapeuten!

Wenn du nun eh nchtmehr viel hast, versuche dich mal soweit runterzudosieren, dass du grade so keine Schmerzen hast! Dann dürfte die Rauschwirkung auch nichtmehr allzu präsent sein!

Liebe Grüße!

[Suchti]

Naja, das würde ich nicht sagen. Eigentlich geht er vom richtigen Ansatz aus, nämlich dem, dass während eines Urlaubes die Aufmerksamkeit auf andere Dinge gelenkt ist und man somit die akute Abhängigkeit vorübergehend durchbrechen kann.

Ich meine, dass der Tilidin-Entzug im Gegensatz zu einigen anderen Opioiden nicht lebensbedrohlich ist, sprich auch nicht mit Krampfanfällen einhergeht.

Jap, genau. Ich habe mir einen Plan aufgestellt, der eine tägliche Reduzierung der eingenommenen Menge vorsieht. Daran werde ich mich halten und dann gucken, wo ich nach zwei Wochen stehe. Parallel dazu kümmere ich mich um den Termin bei der Schmerzambulanz (noch heute wird ein Fragebogen an mich versandt, den ich zunächst ausfüllen muss).

[Latina]

Hallo,bin neu hier,bin seit 3 Jahen abhängig vom tili und habe es nie richtig geschafft davon weg zu kommen obwohl es mein täglicher gedanke ist.Habe schon kalt entzogen,aber das craving ist einfach danach so stark,das ich es nicht schaffe.Habe mich auch sehr verändert dadurch,was michselbst sehr stört.Vielleicht bekomm ich hier einen Tip zur Motivation es endlich zu schaffen.

[TramaWolfpack]

Hi du...

gibt Novalg*n Tropfen (Wirkstoff: Metamizol-Natrium, soll das derbste vor den Opis sein), vielleicht bringt das was. Und du musst es so sehen: Dein Körper ist so gesehen jetzt viel mehr von seinen eigenen Opiaten gewohnt (Opiate sind dem Endorphin und andern, körpereigenen Schmerzmitteln sehr ähnlich/fast gleich, daher die gute Verträglichkeit und kaum/keine Giftigkeit der Opis), soll heißen, dein Körper merkt ohne die Pampe vorhandene oder vielleicht nur durch den Entzug vorhandene/bemerkte Schmerzen sehr viel mehr, also bist verweichlicht durch den Konsum, zur Muschi geworden, das ist ganz normal. Also dein Körper ist zur Muschi geworden, nicht du, hehe. Nimm Doxepin um Entzugerscheinungen niederzuboxen, und auch mal Loperamid, um Magenkrämpfe/Durchfall zu vermeiden (Loperamid, also Imo*ium akut ist ein Opiat/Opioid!), was manche positive Urinkontrolle erklären dürfte, auch wenn kein Mohn gefutter wurde! Hoffe das hier lesen viele, denn das Im*di*m ein Opi ist, hab ich nur durch Zufall mal gelesen, sowas sagt einem der Arzt meist nicht, weil die Leute es dann aus Suchtangst oder ''ich bin doch kein Junkie'' oder ''Ich will doch nicht süchtig/high werden'' nicht nehmen würden. Viele jedenfalls. Wer aber jetzt denkt, er könnte sich mit ner Überdosis Loperamid ballern, es wird nur für die Verstopfung des Jahrhunderts sorgen, ich würde es nicht wagen, ist gefährlich, wenn der Darm mal voll zum Stillstand kommt. Außerdem ist es, soweit ich weiß, eines der Opioide, die eh nicht ballern.

liebe Grüße...die gute fee

[Latina]

Hallo,ja Novalgin ist kein opiat,das ist das normale analgin was man sich mal bei kopfschmerzen einwirft,ja für mich ist wichtig ratschläge zu bekommen,diese sucht zu bekämpfen und nicht wieder rückfällig zu werden,loperamid brauchte ich noch nicht,da ich im entzug nicht unter durchfall leide,trotzdem danke,sorry meine kleinschreibung

[Latina]

Hallo Suchti,dann haben wir ja das selbe Problem,vielleicht könene wir und gegenseitig auch etwas motivieren,ich leide nicht unter Schmerzen ,ich setzte es als reines Suchtmittel ein.Arcoxia soll ein gutes Mittel bei Rückenschmerzen sein,vielleicht in Verbindung mit Novalgintropfen.Kenne mich einigermaßen aus weil ich vom Fach bin,kann nur mir selbst nicht helfen.Ich kenne diese Unzufriedenheit und Scham nur zu gut.Versuche es ständig davon los zukommen,aber bei jeder kleinen Stresssituation werfe ich es wieder ein.Diclofenac kannst du auch nehmen,aber vielleicht kennst du das ja alles schon,wäre schön von Euch zu hören,lg Latina

[TramaWolfpack]

[quote="FürDieNase"]Moin.

Dein Hausarzt ist ein sadistischer Bastard Entzug im URLAUB? Ein Opiatentzug ist potenziell lebensgefährlich! Such dir nen anderen Hausarzt und einen Schmerztherapeuten!

Wenn du nun eh nchtmehr viel hast, versuche dich mal soweit runterzudosieren, dass du grade so keine Schmerzen hast! Dann dürfte die Rauschwirkung auch nichtmehr allzu präsent sein!

Der Arzt ist halt ein Mensch. Dem schwirrt halt leider nicht dauernd das Tilidin (in dem Fall) eines Patienten im Kopf herum, der Patient muss drauf achten, immer bedacht Nachschub zu holen und auf den, meist angekündigten auf nem Plakat in der Praxis, achten.
Er kann aber zu allen Vertretungsärzten gehen, muss aber die 10 euro neu blechen, auch mit Quittung der normalen Praxis, leider. Und der Vertretungsarzt darf nur ne N1 (aber dann natürlich die große N1 mit 20ml oder 20 Tabletten) verschreiben. Der Betroffene sollte aber leere Packungen mitbringen, als Beweis, um seinen ''geschichte'' zu untermauern, sonst sagt der andere Arzt: Da könnte ja jeder kommen...aber eigentlich klappt sowas, bzw. hat zu klappen.

lieben Grüße

[Latina]

Hallo Trama...wie hast du die doxepin beim entzg genommen und wie viele?das macht doch total müde,also abends?danke ,achso wieviel mg pro einnahme?danke latina

[TramaWolfpack]

[Somalia]

Hallo,ich möchte zu diesem Thema Rückenschmerzen mal was sagen.Etwas,was mir auch geraten wurde,da es für mich auch eine Zeit gab,wo mich meine Wirbelsäule echt fertig gemacht hat.
Also,vom Arzt Hilfe in Tablettenform hatte ich mir gewünscht,nachdem durch ein Röntgen körperliche Schäden ausgeschlossen waren.Ich bekam immer wieder zu hören,"sorgen Sie für viel bewegung,a la Rückenschule.Bewegen Sie sich,machen Sie Spaziergänge,usw.
Ich war nicht sonderlich begeistert und muksch,ICH soll dagegen was tun,SIE sind doch der Arzt.
Nun,ich habe es aufgegeben zu betteln und ,oh Wunder,mir ging es besser.Diese Schmerzen kamen von der Seele.Ich kann selbst gar nicht mehr sagen,wie das passierte.Ich weiss nur,ich war zu der Zeit sehr unzufrieden mit mir und der hanzen Welt.Glücklicher Fügung hatte ich zu verdanken,das ich diese Schmerzen einfach vergessen habe.
Vielleicht ist es ja bei Dir ganz ähnlich.

Weil ich jetzt grad dabei bin,hab ich nochwas.Ich habe mir ,weil ich grade viel Zeit habe,alle Threads mitsamt aller Kommis durchgelesen.
@tramalwolf
Doxepin muss das Allheil-und Wundermittel schlechthin sein.Meinst Du,das hilft meinem Freund auch bei Neurodermitis.Du scheinst Erfahrung damit zu haben.Kann man Doxepin auf dem Schwarzmarkt kaufen?Wie teuer ist das?Verzeihe mir bitte meine Unwissenheit und das ich eine Frau bin!
Vielleicht beruhigt es >Dich,das ich Glatze habe und somit schonmal auf Haarshampoo verzichten kann.Zum aschen benutze ich Kernseife,da ich sonst nichts ab kann.
Grüße

[TramaWolfpack]