Mein freund nimmt drogen. brauche rat von erfahrenen

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alent
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2010 13:10    Titel: Mein freund nimmt drogen. brauche rat von erfahrenen Antworten mit Zitat

hallo zusammen

ich bin froh dieses forum gefunden zu haben wo ich betroffene finde die mir helfen können.
kurz zu unserer geschichte.
mein freund nahm ca. 10 jahre drogen also heroin, alkohol usw. das volle programm.
er dealte um sich das zu finanzieren. wurde paar mal erwischt und ist z.Z im knast.
ich hab ihn kennengelernt da war er gerade auf therapie die er machen sollte anstatt in den knast zu gehen.
tja leider hatte er einen rückfall mit liquit extasy und die therapie haben die sofort abgebrochen. seid einem jahr ist er wieder im knast und muss noch bis mai 2011.
er hat dort freiwillig urin abgegeben, macht jede gruppe dort mit, geht arbeiten also gibt sich große mühe. leider läuft es nicht so wie er sich das gedacht hat. er hatte mal eine anhörung, die richterin sagte er solle in den offenen vollzug, leider hat die jva nicht mitgemacht. vor 3 monaten wurde wieder eine anhörung beantragt wegen früherer entlassung oder die genemigung für eine weitere therapie zu bekommen. so die wollen jetzt erstmal ein gutachten von ihm machen und das dauert ein paar monate bis der gutachter mal kommt ebenso bis er dann die anhörung hat. da kann er gleich endstrafe machen ! das hat ihn so runtergezogen Sad mich natürlich auch. ich hatte die ganze letzte woche ein ganz schlimmes gefühl wenn ich an ihn dachte. als er angerufen hat sagte ich zu ihm du hast scheise gebaut stimmts ? daraufhin war stille... dann gab ers zu. er meinte rückschläge kann es immer geben und er hasst sich dafür das er einen rückfall hatte. ich weis jetzt nicht so recht wie ich mich verhalten soll ? deswegen frage ich hier die ebenfalls einen freund haben der drogen genommen hat oder diejenigen die es selbst nehmen bzw genommen haben ! ist es richtig wenn ich im drohe ich beende die beziehung wenn er weiter drogen nimmt ? ich muss dazu sagen er will aufhören und eine therapie machen. oder soll ich weiterhin für ihn da sein ? ich liebe ihn und ich hätte die kraft dazuaber ichhab einen kleinen sohn und ich möchte nicht das er mitleiden muss. ist eine beziehung mit einem abhängigen überhaupt möglich ? er will mit uns zusammen sein er liebt mein kind überalles und möchte ein vater für ihn sein ! geht das überhaupt ?
sagt mir doch einfach mal eure erfahrungen, auf was muss ich acht geben ?

danke schonmal
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Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2010 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Alent

Ich bin eine nichtsüchtge die einen H abhängigen Freund hat. Ich habe auch eine Tochter und muß zu erst sagen das es nie soweit gekommen wär mit meinem Freund wenn ich nicht seinen starken willen gesehen hätte. Er ist seid fast einem Jahr in substi.
Wenn du der Meinung bist diese Last nicht gewachsen zu sein ist es keine schande ihm die Pistole auf die Brust zu setzen. Immerhin gehst du auch daran kaputt.
Du schreibst er ist schon lange im Knast. Das ist ach eine große Belastung für eure Beziehung.
Wie lange seid ihr denn schon zusammen?
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Neal1971
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2010 16:28    Titel: weißt du,... Antworten mit Zitat

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Es hängen so viele Faktoren davon ab ob es für euch eine Zukunft gibt oder er clean bleibt. Wie lange ist er schon dabei? Wie ist seine Eigeninitiative.

Im Rahmen der JVA kann man nicht danach gehen ob er sich bemüht oder nicht. Die JVA stellt allen BTMèrn irgend etwas in Aussicht wenn sie sich Regelkonform verhalten. Zudem ist es auf sogenannten AOA`s ( Abstinenzorientierte Abteilung in der JVA ) oftmals lockerer als im Regelvollzug. So hart es klingt, seine Bemühungen die er dir sicher immer wieder veräußert, sind einmal nix wert. Sorry. Wenn er sich um die Zurückstellung nach §35 bemühen würde und nicht nur um raus zu kommen, wäre es schonmal was etwas anderes. Leider nutzen viele Abhängige das auch nur um aus dem Schrank ( Knast ) zu kommen.

Ich bin 20 Jahre abhängig, habe dann eine gute Ausbildung gemacht und bin jetzt, nach ewigen Jahren wieder so voller Suchtdruck weil es gerade nicht so läuft. Die scheisse verfolgt einen bis zum geht nicht mehr.

Halte Distanz, gucke was und vor allem wie er was tut. Wirkt er authentisch? Ist er wirklich clean? Im Knast gibt es einmal alles... Schützen kannst du dich nur mit einem Freund der nichts damit zu tun hat. So wie ich das sehe bist du noch jung und er auch. Das heisst für mich das er noch ein paar Runden drehen wird. Habe hunderte Junkees kennengelernt. Das jemand in dem Alter völlig Abstinent ist, habe ich wirklich noch nie gesehen. Ich will dir nicht schaden, nicht das du das denkst. Aber das ist die Wahrheit, und die wolltest du doch oder?

Gruß Tom
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alent
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2010 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

danke schonmal für antworten.

also wir sind 1 1/2 jahre jetzt zusammen.
er bemüht sich um den §34 er möchte also schon eine therapie machen.
ich muss auch sagen das sein anwalt ne pfeife ist der blickt das glaube ich nicht so recht, zumindest habe ich den eindruck.
also er ist 29 und ich 25 jahre.
ja ich will die wahrheit hören deswegen nur her damit. ich fühl mich dem allem schon gewachsen aber ich möchte mein kind nicht mit reinziehen. woher weis ich ob er es ernst mein also wirklich ernst ? wie seht ihr das also ihr die selbst drogen nehmen ?! wie habt ihr gedacht als ihr wirklich aufhören wolltet ? oder wie hat euer freund gedacht ? was habt ihr gemacht ? wie habt ihr es gemacht ?
ich hab schon in anderen "normalen" foren gefragt aber da sind nur nicht betroffene... das thema war da eher fehl am platz weil natürlich alle gesagt haben lass es sein !

freu mich auf weitere antworten.
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2010 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Alent!

Ich kenne deine Situation auch nur zu gut! Ich habe das alles mit meinem Partner auch schon durch.
Es ist wirklich so, im Knast, kannst du nur eingeschränkt auf das vertrauen, was er sagt. Es ist zwar noch lange nicht so, dass es nicht stimmt, wenn er sagt, er möchte sich ändern und davon loskommen. Das denkt er in diesem Moment auch! Weil er hat eine verdammt große Stütze, nämlich den Knast! Und er will, wie es nunmal ganz menschlich ist, so schnell wie möglich raus. Ob er es schafft, entscheidet sich dann, wenn er frei ist, wenn es in seinem Willen liegt, Drogen zu nehmen oder nicht! Meiner hat es leider nicht geschafft und leider waren die Rückfälle schlimmer als es jemals zuvor war.

Ob du ihn unter Druck setzten sollst oder nicht, musst du alleine entscheiden. Es gibt die und die Meinungen. Häufig ist eine Ursache für die Drogenabhängigkeit ein fehlendes Urvertrauen. Wenn er Vertrauen zu dir hat, dann solltest du das auch nicht zerstören. Klar gibt es welche, die „aufwachen“ wenn das Liebste weg ist. Aber genauso gibt es auch Abhängige, für die das die ganze Sache nur noch schlimmer macht! Sozusagen das letzte Stückchen „normales“ im Sinne von cleanes Leben! So ist es bei uns.

Es ist schwer, es ist auch ganz bestimmt keine „normale Beziehung“. So was kann man nicht oder nur sehr eingeschränkt führen, wenn einer von beiden drauf ist! Wenn er drauf ist, bist du niemals die Nr. 1, sondern immer H oder was auch immer.

Mir haben auch viele gesagt, ich soll es sein lassen! Aber das konnte und kann ich nicht, weil ich diesen Mann unendlich liebe. Es ist auch nicht so, dass immer nur alles schlecht und schlimm ist, wenn man einen abhängigen Partner hat. Das mag evtl. auch hier im Forum so erscheinen, aber klar schreibt man mehr und sucht mehr nach Rat, wenn es schlecht läuft. Ich hatte, bevor ich ihn kennen gelernt habe noch nie im Leben Kontakt zu Drogen. Aber ich habe alles versucht, um über die Sucht, was in ihm vorgeht usw. zu erfahren. Das hilft, um zu verstehen und auch um manchmal Dinge zu erkennen, die man als „Aussenstehende“ niemals erkennen würde, wie z. B. das leidige Thema „Lügen“. Darin sind sie wirklich Weltmeister!
Es ist vielleicht ein bißchen hart ausgedrückt, aber es ist irgendwie so, wie wenn du mit einem Menschen zusammen bist, der eine Krankheit hat, den verlässt man ja auch nicht deswegen, sondern stellt sich darauf ein. Und nichts anderes ist Drogenabhängigkeit auch. Auch wenn die Krankheit nicht die Drogen sind, sondern dahinter eine andere Krankheit steckt, die die Abhängigen mit Drogen sozusagen „selbst versuchen zu heilen“- oder zu verdrängen. Aber das würde glaub ich jetzt den Rahmen sprengen…

LG Ulla
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~Sunshine~
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2010
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2010 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Alent,

auch ich kenne die Situation in der du steckst aus eigener Erfahrung. Ich bin jetzt seit gut drei Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir haben uns auch kennengelernt, als er auf Therapie war. Danach war er noch einige Monate clean, bis er einen Rückfall hatte. Das ist jetzt etwas mehr als 2 Jahre her. Erst war er ein paar Monate auf H, bis das Geld weg und er am Abgrund stand. Dann ist er in Substi gegangen. Da ist er bis heute ohne Beikonsum. In der ganzen Zeit seit dem Rückfall hat er zig Entzugsversuche unternommen und in drei Wochen steht der nächste an. Bis jetzt hat er aber keinen Durchgehalten.
In der Zeit bin ich psychisch oft an meine Grenzen gestoßen, weil ich auch die ganzen Geschichten hinter seiner Sucht in meiner kleinen heilen Welt, in der ich bis dato gelebt habe, zuerst einmal einordnen musste. Eine Beziehung zu einem Abhänigigen ist meiner Erfahrung nach nicht leicht und erfordert sehr viel Kraft, aber sie machbar, wenn man seinen eigenen Weg miteinander gefunden hat. Dann gibt es auch schöne Momente, die man genießen kann. Very Happy
Aber jeder Mensch ist anders, so auch jeder Abhänige. Was aber auf jeden Fall zutrifft, ist, dass eine ganz "normale" Beziehung nicht so ohne weiteres möglich ist, wie es mit einem nicht süchtigen Menschen wäre. Allein der finanzielle Aspekt ist nicht zu unterschätzen. Es fallen zum Beispiel Kinobesuche etc. weg, weil ihm das Geld dazu fehlt. Eine weitere Hürde, als Beispiel, sind die Lügen und das schön reden der eigenen Sucht sowie die Tatsache, dass er die Droge allem anderen vorzieht.
Meiner Meinung nach ist es für eich besonders schwer, weil durch die Haft ja auch der Kontakt nur begrenzt möglich ist und da ist es für dich noch schwerer zu erkennen was ihm ernst ist.
Alles in allem würde ich dir raten in dich selbst hinein zu hören und Gefühl gegen Verstand sorgfältig abzuwiegen. Denn ich kenne weder dich noch deinen Partner, daher kannst nur du für dich die richtige Entscheidung treffen.

So ich hoffe ich konnte dir hier ein bisschen weiter helfen.

Liebe Grüße.
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Neal1971
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2010 11:18    Titel: Hey,... Antworten mit Zitat

Rein therapeutisch heißt es immer lass es sein. Ich weiss aber auch was das heißt. Ganz so einfach ist die Sache natürlich auch nicht.

Sehen ob er wirklich aufhören will wirst du dann sehen, wenn er dich nicht mehr bittet ihm was in den Bau mitzubringen ( was eigentlich völlig normal ist ). Auch wenn er sagt das er die Situation ohne was da drin nicht aushält. Weisst du, ich bin jetzt schon so lange clean und lebe ein "ganz normales Leben". Wenn ich dir aber so schreibe erschrecke ich mich wie nahe das alles noch ist.

Ich gebe Vorlesungen in Schulen und mache auch zwei Selbsthilfegruppen. Ich habe akzeptiert immer gefährdet zu sein. Das steht deinem Freund auch bevor. Ich denke das es schrecklich schwer ist wirklich clean zu bleiben. Und dann musst du überlegen welchen Preis du bereit bist, zu zahlen.
Dann dein Kind. Sucht heißt "suchen",... nach was vergisst man nur sehr schnell. Du wirst viel durchleben müssen und so wie ich das sehe bist du gerade mittendrin. Verliere nur nicht den Blick für dein Kind und den Blick für dein eigenes Portemanaise. Ich hoffe das du noch nicht so tief da drin steckst. Zumindest machst du es gut das du dir Hilfe suchst. Auch wenn das umsetzen all dieser wunderbaren Tipps alles andere als leicht ist. Vor allem vergiss nicht zu hinterfragen!

[Inhalt entfernt. Bitte beachte unsere Nutzungsbedingungen! Das Suchtmittel.de-Team]

Sende dir mal ein Lächeln,...

bis dahin

Tom
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2010 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

alent hat Folgendes geschrieben:
Ist es richtig wenn ich im drohe ich beende die beziehung wenn er weiter drogen nimmt ?


Ja, ja und nochmals ein fettes JA. Nur nicht drohen, machen. Wenn du einfach nur alleine Spaß daran hättest, Dir einen Pflegefall an den Leib zu heften, dann würde ich Dir das Vergnügen gönnen, aber wenn aus deinem Kind mal was werden soll, wenn es einen Vater haben soll, dann entferne dieses Übel ganz schnell aus deinem Leben.

Mit einem Kind bist du kein Teenie mehr, der mal ebenso Beziehungen mit Menschen führen sollte, weil die ja so niedlich sind und so eine schlimme Vergangenheit haben. Stell' deine Vorliebe für solche Gestalten jetzt bitte hinten an.

alent hat Folgendes geschrieben:
er liebt mein kind überalles und möchte ein vater für ihn sein ! geht das überhaupt ?


Nein!. Dazu muss man nicht mehr sagen. Ein Nicht-Abhängiger Vater ist in jedem Fall der bessere. Liebe allein reicht nicht. Auch die Väter von Versagern haben ihre Kinder eventuell geliebt, zum Aufwachsen eines Kindes gehören aber auch Regeln, Disziplin, Ordnung. Ideale, denen ein Abhängiger nicht konsequent und glaubwürdig gerecht werden kann.
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