An die, die gegen eine Heroinlegalisierung sind

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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 11. Sep 2010 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Stimme runaway hier zu, es ging mir hauptsächlich um einmalige Gaben von Morphin (oder Heroin/Fentanyl,...) bei starken Schmerzen, beispielsweise in der Unfallmedizin oder nach operativen Eingriffen.


Einmalig wird bei Heroin aber schwierig.

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Nahezu jedes Medikament hat Nachteile. Nenn mir mal eines, welches bei andauerndem Konsum nebenwirkungsfrei ist.


Deswegen sollen ja nur unter fachmännischer Aufsicht/Beurteilung Medikamente gegeben werden. Wenn sie wirklich von Nöten sind und dann auch in der richtigen Dosierung. Diese Nebenwirkungen müssen aber im Verhältnis zum Fall stehen und verschwinden auch bei der Absetzung vieler Medikamente wieder. Beim Heroin wäre das nicht der Fall.

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Eine Abhängigkeit ist halt mit drin, aber bei Schmerzpatienten, die aufgrund ihrer Schmerzen lebenslänglich ihren Stoff verschrieben bekommen und nicht in Engpässe geraten, ergibt sich kein sonderlich großes Problem daraus.


Nein? Was ist mit den Kosten? Was mit Nicht-Vertragen bestimmter anderer Medikamente in bestimmten, anderen Fällen? Ich denke, du meinst mit "kein großes Problem", dass der verschriebene Konsum von H dann primär keine Probleme bringt, aber "Kein Problem" und "Starke Abhängigkeit" in einem Satz... ich weiß ja nicht.

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Biete mal jemandem, der bei einem Unfall beide Beine verloren hat und im Rollstuhl sitzt, eine alternative Schmerztherapie an.


Ich habe da auch ganz rudimentäre Kenntnisse, was die damals genau gemacht haben, aber zumindest einen Menschen kenne ich etwas näher, dessen Bein bei einem Unfall nahezu zerquetscht wurde. Folglich hat er nur noch eins, und der ist im Nachhinein von nichts mir bekannten abhängig. Also hat wohl eine Therapie stattgefunden, die ohne Abhängigkeit abgeschlossen hat.

Runaway hat Folgendes geschrieben:
Es muß ja nicht unbedingt so laufen...sonst wären ja alle süchtig geworden die mit Morphin behandelt werden nach schweren Operationen,Schmerzzuständen etc.


Wären die eine Zeit lang mit Heroin behandelt worden wären, statt mit anderen Medikamenten, dann wären die alle abhängig. Glaub' mir. Da kannst du das Abhängigkeitspotential dieser Droge nicht verleugnen.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 11. Sep 2010 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ob Heroin oder ein anderes Morphin-Medikament verschrieben wird, ist doch ziemlich wurscht. Dem Schmerzpatienten geht es erstmal darum, keine Schmerzen mehr zu haben. Ist der Patient zum baldigen Sterben verurteilt, tritt das Problem der Abhängigkeit in den Hintergrund. Ziel ist es, ihm ein Sterben zu ermöglichen, das nicht von infernalischem Schmerzgebrüll begleitet ist.

Den meisten anderen Patienten sind die Nebenwirkungen eher lästig. Verstopfung und Schläfrigkeit werden als sehr unangenehm empfunden und daher sind diese Patienten froh, wenn sie das Medikament bald wieder loswerden. Unter ärztlicher Begleitung ist das Absetzen kein Problem und das was wir als Sucht kennen, ist bei "normal" veranlagten Menschen nicht das Problem. Sie WOLLEN schließlich fit sein und am Leben teilnehmen, ohne dauernd Medikamente nehmen zu müssen. Daher kommen sie auch mit gewissen Absetzbeschwerden zurecht. Einige bleiben allerdings auf dem Medikament hängen und wollen es behalten. Oft hatten diese Menschen schon eine anderweitige Suchtgeschichte (z.B. Alkohol).

Jedenfalls verstehe ich nicht, was in dem Zusammenhang der gravierende Unterschied zwischen Heroin und z.B. Oxygesic sein soll.

Grüße!
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runaway
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.06.2009
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 11. Sep 2010 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Jana,Sienna u.a.:

Zitat:
Einmalig wird bei Heroin aber schwierig.


Nicht unbedingt!Es kommt eben auf den Fall an-wenn es zB: nach einer OP gegeben wird(egal jetzt ob Heroin oder Morphin-die beiden wirken ja total ähnlich-Heroin zwar stärker-aber ich konnte beim "Selbsttest" keinen Unterschied erkennen Cool -Heroin wird ja im Körper zu Morphin umgewandelt...da die beiden Stoffe so ähnlich sind,in Wirkung u. Abhängigkeitspotential, verwende ich den Sammelbegriff-Opiate-hoffe es ist ok!
Es kommt also wirklich darauf an:Wenn ein Mann mit grade amputierten Bein(um beim Beispiel Beine zu bleiben)nach der OP Opiate bekommt-egal jetzt ob M oder H-wird er,wenn es nur vorübergehend angewendet wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht abhängig werden!(außer er ist seelisch auch in einer dementsprechenden Verfassung)-aber in der Regel wird es keine Abhängigkeit geben!Weißt du wieviele Leute in der Medizin Opiate bekommen gegen die Schmerzen...es ist,auch wenn es dir nicht gefällt(ich finds ja auch schlimm dass das Abhängigkeitspotential so hoch sein kann!) nun mal dass Schmerzmittel Nummer 1 bei mittleren bis starken Schmerzen!Sogar ein mir bekannter Drogenberater hat es nach einer OP bekommen Laughing -natürlich ist er jetzt noch immer Drogenberater u. kein Junkie-ein Drogenberater der seine Klienten jetzt besser versteht...
Ich sag ja nicht dass v.d. Medizinern sofort als 1.es Opiate verabreicht werden-im Gegenteil-bei leichteren Schmerzen gibt es ja wohl auch einige Alternativen...aber wenn es um wirklich starke Schmerzen geht ist das Zeug (noch) nicht wegzudenken!So erklärt es sich auch dass man als Junkie-kaum noch ein anderes Schmerzmittel bei Schmerzen spürt-zur Auswahl hat...da wird so eine Geburt für Opiatabhängige Frauen alles andere als witzig Shocked -weil da die Medis nicht wirken-oder nur wenig...
Es ist Quatsch dass alle abhängig würden die H oder eben andere Opis bekämen-sonst wäre Morph wohl noch kaum in Einsatz als Schmerzmittel Nr. 1 in d. Schmerzbehandlung.
Die meisten die Opiate vorübergehend bekommen-gehen ausm KH raus u. leben ihr Leben normal weiter(viele wissen vielleicht nicht mal dass sie Oiate bekamen...)-die wenigsten werden durch so eine ebenfalls professionelle Schwerzbehandlung süchtig!Die die am Gefährdetsten sind-das sind (laut eigener Aussage eines Arztes!) die Ärzte,Schwestern,Krankenhauspersonal!Es gibt unglaublich viele Ärzte die morhiumsüchtig sind-ich hab mich mit einem drüber unterhalten-daher weiß ich es genau!Ich möchte gar nicht wissen wieviele es sind-aber es dürften SEHR viele sein!Besonders in so schweren Berufen wie der Chirurgie, wo die oft 12 Std. ununterbrochen operieren müssen u. sich kaum dabei bewegen können u. auch nicht zittern etc.-solche Menschen macht es bestimmt ruhig,gelassen,nimmt die Angst weg...denn es muß eine unglaubliche Anspannung sein denn wenn man einen Fehler macht...Solche Leute mit so hartem Job sind weit gefährdeter als die Patienten...(die Sterblichkeitsrate der Ärzte ist besonders hoch!Viele begehen auch Selbstmord... Rolling Eyes )Damit mein ich aber auch die die es nur über kurzen Zeitraum bekommen.(Patienten die Opiate bekommen)Und es ist halt auch ein großer Unterschied warum man zum 1. Mal H oder andere Opiate nimmt-jemand der eine OP hinter sich hat,norm. lebt,keine Drogen nimmt-oder jemand der schon länger mit Stoff experimentiert u. nun H probiern will u. gehört hat dass es unheimlich geil sein soll...die Erwarungshaltung u. die Beweggründe-genauso wie der seelische Zustand bei der Einnahme,auch Probleme,Grunderkrankungen...alles wirkt zusammen u. spielt eine große Rolle!Das sieht man auch daran dass es auch genug gibt die nur 1mal oder sogar paarmal H probiern u. wieder aufhörn...es ist wirklich nicht gesagt-individuell verschieden von so vielen Faktoren beeinflußt!Einer wird gleich beim 1. mal spritzen abhängig,ein anderer findet es gar nicht so schön(zB: weil er es nicht leiden kann so gedämpft zu sein...)Es ist echt verschieden u. ganz sicher sind diese Kurzzeitpatienten die nur ihre Schmerzen behandeln lassen um einiges weniger gefährdet als die die mit drogen experimentieren u. einfach nur high sein wollen u. sich ev. sogar voll wegbeamen wollen von Problemen,ihrem Leben,der Welt!



Zitat:
Deswegen sollen ja nur unter fachmännischer Aufsicht/Beurteilung Medikamente gegeben werden. Wenn sie wirklich von Nöten sind und dann auch in der richtigen Dosierung. Diese Nebenwirkungen müssen aber im Verhältnis zum Fall stehen und verschwinden auch bei der Absetzung vieler Medikamente wieder. Beim Heroin wäre das nicht der Fall.



Ja, nur kann Heroin ja auch unter fachmännischer Aufsicht gegeben werden-warum nicht?
Und andererseits gibt es viel mehr Medikamentenabhängige die ihre Medis zum Teil auch genau so einnehmen wie verorndnet u. die deshalb weil Onkel Doc immer so nett ist u. ein neues Rezept ausstellt, in eine Medikamentenabhängigkeit geraten sind!Da gibt es um einiges mehr als Drogensüchtige-die sind dagegen eine verschwindend geringe Menge(wenn auch genauso Drogen!)-man kann die Zahl ohnehin nur schätzen-aber soviele Hausfrauen machen dass so(Mothers little helpers!)
Und dass unter Aufsicht u. Wissen des Arztes!Es ist eine Verantwortungslosigkeit-eine Gleichgültigkeit,ein wegschauen...aber zum Glück ist dieses Problem inzw. schon bekannt u. es wird nicht mehr überall so leichtsinnig d. Rezeptblock geschwungen...

Zitat:
Nein? Was ist mit den Kosten?



Die sind natürlich ein Thema-aber die sind bei d. andern Medis doch genauso eine große Belastung...

Zitat:
Ich habe da auch ganz rudimentäre Kenntnisse,was die damals genau gemacht haben, aber zumindest einen Menschen kenne ich etwas näher, dessen Bein bei einem Unfall nahezu zerquetscht wurde. Folglich hat er nur noch eins, und der ist im Nachhinein von nichts mir bekannten abhängig. Also hat wohl eine Therapie stattgefunden, die ohne Abhängigkeit abgeschlossen hat.



Muß er auch nicht-wie gesagt, werden die Leute im Regelfall nicht abhängig wenn sie kurze Zeit mit Opiaten behandelt werden-er wird mit höchster Wahrscheinlichkeit Morphin gespritzt bekommen haben,es ist im Normalfall das Medi der 1. Wahl!Außer wenn er es nicht will-soweit ich weiß kann man es ablehnen-oder unterschreibt ob man es will oder nicht-bin aber über die genaue Vorgehensweise nicht informiert.
Also du kannst davon ausgehn dass er derartiges doch bekommen hat-genau wie mein Drogenberater nach einer kleinen OP.Du siehst eben nur das negative daran...für dich ist es ein Teufelszeug...aber es sind die Menschen die entweder ein Teufelszeug daraus entstehen lassen oder es positiv nutzen...




Zitat:
Wären die eine Zeit lang mit Heroin behandelt worden wären, statt mit anderen Medikamenten, dann wären die alle abhängig. Glaub' mir. Da kannst du das Abhängigkeitspotential dieser Droge nicht verleugnen.


Ich verleugne nicht das Abhängigkeitspotential-aber nochmal:Die meisten die damit kurzzeitig behandelt würden würden(wahrscheinlich) keine körperliche Abhängigkeit entwickeln(es heißt ja nicht dass sie es nicht schön gefunden haben-ich glaube darüber gibt es noch keine Studie-bei Morphingabe,wie sich das seelisch bei den Schmerzpatienten auswirkt-wäre aber interessant!Also,wie gesagt, ich beziehe mich dabei auf Morphin dass ja derzeit in Einsatz ist bei der Schmerzbehandlung!Da es kaum zu unterscheiden ist in der Wirkung mit Heroin-außer dass es eine höhere Potentz hat.Es werden die wenigsten bei vorübergehender Anwendung abhängig!Dass wäre bei Heroin auch nicht anders!Ich denke es würde keinen Unerschied machen-aber da lass ich mich gern eines besseren belehren...ich konnte wirklich keinen Unterscdhied feststellen...Ich gehe davon aus dass der Prozentsatz von Menschen die nach kurzer Behandlung mit Opiaten-in d. Fall M verschwindend gering ist!(Studien wären da echt klasse...)-ganz anders sieht es bei Menschen aus die eine längere/lange Zeit hindurch Opiate nehmen zur Behandlung ihrer Schmerzen...(wobei eben der Beweggrund eine entscheidende Rolle spielen kann-ob schlicht Schmerzen oder high sein,sich ev. aus der Realität davonzubeamen u.a.)diese Leute mögen eine körperliche Gewöhnung/Abhängigkeit bekommen haben-aber wie sieht hier die seelische Abhängigkeit aus?Es wird wohl sehr verschieden sein-u. von großer Bedeutung!
Ach Bright!Schade dass du hier nicht mehr auftauchst...du hättest wie ein lebender Computer deine Infos zum Thema ausgespuckt-u. dein Wissen hier verbreitet Wink Du kannstest mich zwar nicht mehr,aber ich bin ein Fan deiner Beiträge gewesen... Razz -hoffe dass war jetzt nicht zu OT! Cool )

Also Jana,sieh vielleicht nicht nur die negativen Seiten!Ich glaube dass ist auch dass was Sienna dir klarmachen will...denn hier in dem Thread wirkt doch keiner so als wäre hier jemand vorbehaltlos ein Fan von H-legalisierung!Es ist immer eine Kosten-nutzenfrage-u. du kannst mir glauben,ich für meinen Teil nehme dass Thema sehr ernst,ich verleugne die Gefahren der Abhängigkeit nicht!Aber man muß doch auch darauf zurückgreifen was momentan vorhanden ist-u. da gibts nunmal kaum Alternativen...glaub mir,du wärst foh u. dankbar wenn du richtig schlimme Schmerzen hättest u. was anderes nicht wirkt-was ja öfter vorkommt...wenn man dir Morphium/Heroin spritzen würde...
Es gibt eben von allem auch eine positive Seite-ja die gibts auch bei Heroin-Opiaten noch!
Übrigens weißt du was es sonst oft für sog. Medis gibt...mit den ärgsten Nebenwirkungen wo man sich denkt da hat man dann zwar den Kopfschmerz weg aber dafür keine Leber mehr-oder ist halb am abkratzen...dass ist echt keine große Übertreibung...da sind Gifte entwickelt worden die sind nothing im Vergleich zu H u. M!Opiate sind immerhin kein Organgift-sie haben außer der nicht zu leugnenden Körp. Abhängigkeit keine nennenswerten Nebenwirkungen-außer Verstopfung,Müdigkeit,leichte Überlkeit...ansonsten hat man nicht zu befürchten(rein!) seine Leber kaputtzumachen oder wie bei Benzos(noch so eine Teufelsdroge von d. guten Pharmaindustrie...)einen Epi zu bekommen oder das Gehirn anzugreifen u.u.u.da ist also Heoin illegal u. solche Hammerdrogen werden legal verschrieben...da greift man sich an den Kopf... Exclamation

LG,runaway
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 12. Sep 2010 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:

Einmalig wird bei Heroin aber schwierig.

Heroin hat die selben Eigenschaften wie andere Opioide. Diese werden in bestimmten Bereichen der Medizin nur einmalig gegeben, zum Beispiel in der Anästhesie oder Unfallmedizin. Wurde bei dir schon mal eine OP mit Vollnarkose durchgeführt? Dann bist du auch schon einmal in den Genuss eines Opioides gekommen.

Jana hat Folgendes geschrieben:
Deswegen sollen ja nur unter fachmännischer Aufsicht/Beurteilung Medikamente gegeben werden. Wenn sie wirklich von Nöten sind und dann auch in der richtigen Dosierung. Diese Nebenwirkungen müssen aber im Verhältnis zum Fall stehen und verschwinden auch bei der Absetzung vieler Medikamente wieder. Beim Heroin wäre das nicht der Fall.

Viele Medikamente (darunter auch PCM) sind aber rezeptfrei, können also ohne fachmännische Aufsicht genommen werden. Gestaltet sich etwas schwierig, wegen jedem Wehwehchen gleich den Doktor zu rufen, oder?

Jana hat Folgendes geschrieben:
Nein? Was ist mit den Kosten? Was mit Nicht-Vertragen bestimmter anderer Medikamente in bestimmten, anderen Fällen? Ich denke, du meinst mit "kein großes Problem", dass der verschriebene Konsum von H dann primär keine Probleme bringt, aber "Kein Problem" und "Starke Abhängigkeit" in einem Satz... ich weiß ja nicht.

Diskutieren wir jetzt darüber, ob Heroin als Schmerzmittel in D zugelassen werden, oder ob man generell Opioide aus der Medizin weglassen sollte? Letzteres wäre nämlich lächerlich, da wird mir jeder Arzt zustimmen. Die Kosten sind auch bei anderen Opioiden gegeben. Alles im Leben kostet aber Geld, umsonst ist der Tod.

Opioide vertragen sich sehr gut mit anderen Medikamenten, es treten kaum Wechselwirkungen auf.

Jana hat Folgendes geschrieben:
Ich habe da auch ganz rudimentäre Kenntnisse, was die damals genau gemacht haben, aber zumindest einen Menschen kenne ich etwas näher, dessen Bein bei einem Unfall nahezu zerquetscht wurde. Folglich hat er nur noch eins, und der ist im Nachhinein von nichts mir bekannten abhängig. Also hat wohl eine Therapie stattgefunden, die ohne Abhängigkeit abgeschlossen hat.

Es wird ja auch nicht jeder gleich lebenslänglich von Opiaten abhängig?! Dieses "einmal Heroin (oder andere Opiate) nehmen und gleich lebenslänglich drauf bleiben"-Gelaber hat doch Bild-Zeitungs-Niveau.
Wie Veilchenfee schon schreibt, diese Leute dosieren den Stoff mit ärztlicher Hilfe wieder ab, sobald die Schmerzen weg sind. Trotzdem haben sie Opiate bekommen, eine effektivere Schmerzlinderung gibt es (noch) nicht. Mein Nachbar hat nach einem Bandscheibenvorfall auch Morphin bekommen, trotzdem ist er heute nicht abhängig.

Jana hat Folgendes geschrieben:
Wären die eine Zeit lang mit Heroin behandelt worden wären, statt mit anderen Medikamenten, dann wären die alle abhängig. Glaub' mir. Da kannst du das Abhängigkeitspotential dieser Droge nicht verleugnen.

Richtig lächerliche Aussage. Heroin hat fast die gleichen Eigenschaften wie Morphin. Es gibt im Übrigen noch stärkere Opioide mit noch höherem Abhängigkeitspotenzial (zB Fentanyl), die in der Medizin eingesetzt werden. Aber wahrscheinlich sind alle Leute, die damit behandelt wurden und werden, eh abhängig und werden es ihr Leben lang bleiben.
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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 12. Sep 2010 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Runaway hat Folgendes geschrieben:
Besonders in so schweren Berufen wie der Chirurgie, wo die oft 12 Std. ununterbrochen operieren müssen u. sich kaum dabei bewegen können u. auch nicht zittern etc.-solche Menschen macht es bestimmt ruhig,gelassen,nimmt die Angst weg


Das ist jetzt aber Quatsch, sorry. Mein Onkel ist Chirurg. Da darfst du keine zittrigen Hände haben und musst kühl bleiben, aber auf Heroin wird keiner bei vollem Verstand und schnell genug sein, bei bestimmten Dingen zu reagieren. Nie im Leben.

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Wurde bei dir schon mal eine OP mit Vollnarkose durchgeführt?


Ja. Zweimal bereits, aber mit einer Narkose gehe ich nicht in den Alltag über und da haben wir auch eine solche Situation, bei der ich den gezielten Einsatz von Opiaten noch nie für schlecht befunden habe.

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Viele Medikamente (darunter auch PCM) sind aber rezeptfrei, können also ohne fachmännische Aufsicht genommen werden. Gestaltet sich etwas schwierig, wegen jedem Wehwehchen gleich den Doktor zu rufen, oder?


Ja, bei etwas stark abhängig machenden ist es aber auch schwer für Apotheker, zu beurteilen, ob diesem Menschen nur einfach "sein Stoff" ausgegangen ist oder ob er das wirklich braucht. Dein Stichwort "Abdosieren" kommt ja gleich noch.

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Die Kosten sind auch bei anderen Opioiden gegeben.


Jedes neu zugelassene Medikament kostet aber wieder alleine was.

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Opioide vertragen sich sehr gut mit anderen Medikamenten, es treten kaum Wechselwirkungen auf.


Sienna hat Folgendes geschrieben:
Sorry, es macht an sich fast immer Spaß mit dir zu diskutieren, gerade wegen dieser kühlen Selbstsicherheit, aber diesen Bullshit - sorry - überdenkst du bitte nochmal und fragst doch noch mal ein paar unabhängige Mediziner. Der, von dem du das hast, hat den Schuss nicht gehört.



Sienna hat Folgendes geschrieben:
Dieses "einmal Heroin (oder andere Opiate) nehmen und gleich lebenslänglich drauf bleiben"-Gelaber hat doch Bild-Zeitungs-Niveau.


Nein, hat es nicht, die Wahrscheinlichkeit, davon extrem stark abhängig zu werden, wurde anhand von Erfahrungswerten festgehalten und ist enorm hoch.


Sienna hat Folgendes geschrieben:
Wie Veilchenfee schon schreibt, diese Leute dosieren den Stoff mit ärztlicher Hilfe wieder ab, sobald die Schmerzen weg sind.


Ja, und wenn man das kontrolliert und konsequent macht, dann habe ich nichts gegen den Einsatz von Opiaten, auch nicht gegen den von Heroin.

Sienna hat Folgendes geschrieben:
Richtig lächerliche Aussage. Heroin hat fast die gleichen Eigenschaften wie Morphin. Es gibt im Übrigen noch stärkere Opioide mit noch höherem Abhängigkeitspotenzial (zB Fentanyl), die in der Medizin eingesetzt werden. Aber wahrscheinlich sind alle Leute, die damit behandelt wurden und werden, eh abhängig und werden es ihr Leben lang bleiben.


Im Fall der abschließenden Abdosierung sicher nicht, entließe man die Menschen aber nach der Schmerzbehandlung und der restlichen Genesung aber wieder, wären sie abhängig. Unverschuldet sicher, sie wären's aber.
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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 12. Sep 2010 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Wo die drei von "dir" zitierten Sätze stehen, ist das mittlere natürlich nicht von dir. Was ist los mit mir, andauernd verkack' ich das zitieren. Scheiße. Du verstehst dennoch.
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Sienna
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 12. Sep 2010 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:

Ja. Zweimal bereits, aber mit einer Narkose gehe ich nicht in den Alltag über und da haben wir auch eine solche Situation, bei der ich den gezielten Einsatz von Opiaten noch nie für schlecht befunden habe.

Es war ein Beispiel dafür, dass Opiate auch in einmaliger Gabe häufig angewendet werden und eben nicht sofort bei einmaligem Konsum abhängig machen. Du wurdest ja schließlich auch zweimal anästhesiert und bist nicht abhängig.

Jana hat Folgendes geschrieben:
Ja, bei etwas stark abhängig machenden ist es aber auch schwer für Apotheker, zu beurteilen, ob diesem Menschen nur einfach "sein Stoff" ausgegangen ist oder ob er das wirklich braucht. Dein Stichwort "Abdosieren" kommt ja gleich noch.
Aus dem Grund sind Opioide BtM-pflichtig, was ich für vollkommen richtig halte. Wir kommen etwas vom Thema ab. Es geht hier vorrangig um Heroin als Schmerzmittel, oder nicht?

Jana hat Folgendes geschrieben:
Jedes neu zugelassene Medikament kostet aber wieder alleine was.

Heroin ist bereits als Medikament vorhanden, es wird von einer Pharmafirma produziert.

Jana hat Folgendes geschrieben:
Sorry, es macht an sich fast immer Spaß mit dir zu diskutieren, gerade wegen dieser kühlen Selbstsicherheit, aber diesen Bullshit - sorry - überdenkst du bitte nochmal und fragst doch noch mal ein paar unabhängige Mediziner. Der, von dem du das hast, hat den Schuss nicht gehört.

Was ist an dieser Aussage falsch? Ich spreche teils auch aus eigener Erfahrung. Gerne kannst du aber auch einmal googlen. Alleine mit sedierenden Medikamenten besteht eine Gefahr der Atemdepression, das steht aber auch alles in den Beipackzetteln. Wer die nicht liest, ist selbst schuld.

Jana hat Folgendes geschrieben:
Nein, hat es nicht, die Wahrscheinlichkeit, davon extrem stark abhängig zu werden, wurde anhand von Erfahrungswerten festgehalten und ist enorm hoch.

Stichwort ärztliche Abdosierung. Dass man davon abhängig werden kann, habe ich nie bestritten, es ging um eine lebenslängliche Abhängigkeit. Die meisten Patienten wollen gar nicht mehr auf die Medikamente angewiesen sein und sind froh, sie absetzen zu können (haben sie also nur als Mittel zum Zweck genommen). Natürlich gibt es auch Schmerzpatienten, die süchtig geworden sind.
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junkfront
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Anmeldungsdatum: 24.08.2010
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2010 19:28    Titel: re jana Antworten mit Zitat

und was ist mit dem personenkreis die sich bewußt in eine heroinabhängikeit begeben wollen:z.b:jetzt ich als bsb. natürlich bin ich bereit mein diamorphin - reines h - selbst zu bezahlen:also nix vonwegen die solidargemeinschaft muß mein suchtmittel zahlen.-der alk bekommt ja auch kein alk für umme.
was hälst du von recht auf rausch?
zu deiner info:methadon ist vom suchtpotential weitaus schlimmer als h - es törnt nur nicht.
2tens:methadon schädigt die inneren organe - leber, nieren etc. - massiv!h hat ausser seinem suchtpotential keinerlei schädigende wirkung auf den organismus - ich meine reines h.überleg dir dochmal wer die profiteure des ganzen sind:der militärisch-heroin-industrielle -komplex:in afghanistan bewacht die bundeswehr die opiumfelder und hier tobt der 71 von nixon ausgerufene war on drugs!(die hkl läuft durchs kinderzimmer) bei der ganzen sache geht es doch letztendlich darum das a:heroin endlich entmysthifiziert gehört und b:endlich den profiteuren - taliban,warlords,geheimdienste ihre grandiose einnahmequelle zu entziehen!warum immer der repressive weg?gebracht hat er nix - außer toten.dank der satelliten ist heute jedes mohnfeld zu orten + wäre somit theorethisch auch zu vernichten.
laß mal hören,
junkfront
Zitat:
change the guns - a.davis
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Sienna
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2010 20:43    Titel: Re: re jana Antworten mit Zitat

junkfront hat Folgendes geschrieben:

2tens:methadon schädigt die inneren organe - leber, nieren etc. - massiv!h hat ausser seinem suchtpotential keinerlei schädigende wirkung auf den organismus

Bitte? Inwiefern schädigt Methadon denn die Organe? Wo hast du das aufgeschnappt? Wäre das wirklich so, müsste jeder Substituierte, der täglich Methadon zu sich nimmt, kaputte Organe haben. Ist das der Fall?!

Für eine Entmystifizierung von Heroin bin ich auch - wird durch die Legalisierung (Aufnahme H in die Liste der BtM-pflichtigen Opioide, es ist ja nichts anderes) gegeben. Aber man stelle sich nur mal die Schlagzeilen in den Medien vor: "Deutschland legalisiert gefährlichste Droge der Welt..."
Ich sehe schwarz, dass das jemals passieren wird, schon allein wegen dem Skandal, den es lostreten würde.
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junkfront
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Anmeldungsdatum: 24.08.2010
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2010 08:49    Titel: re:sienna methadon und seine physichen auswirkungen Antworten mit Zitat

frag mal deinen doc,außer med. fachwerken fällt mir auf die schnelle nur - aber passend zum thema bommi baumann/rausch und terror (solltest ihr/du mal lesen ) ein.geh nach dieser antwort mal googeln.ein souveräner staat wie die brd -denk nur mal an die schlagzeilen über den biowaffenexport unter saddam in den irak - flick und die parteispendenaffäre-muß auch schlagzeilen abkönnen und kann das,außerdem setzt dann der dominoeffekt ein und in der restlichen eu werden staaten nachziehen.wenn die handlungsbevollmächtigten das richtig rüberbringen halten sich auch die schlagzeilen in grenzen.
nochmal zum meta und seinen physischen folgen:das ist ein schleichender prozeß,von der dauer der substitution -und außer jenen die auf therapie müßen bleiben die meisten ja 4ever in der substitution - und der dosishöhe abhängig.
bis dann,greetz junkfront
Zitat:
change the guns - a.davis
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