Ritalin bei Methadon-Substituierter

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rodnik
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Anmeldungsdatum: 01.08.2010
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2013 16:30    Titel: Ritalin bei Methadon-Substituierter Antworten mit Zitat

Eine nahe Familienangehörite wird mit Methadon substituiert. Seit Jahren schon. Davor war sie ( ist ja logisch) heroinabhängig. Aber seit sie im Programm ist, ist sie immer müde. Die Dosis ist gar nicht so hoch. Sie kriegt gar nichts geregelt, richtig schlafen kann sie nicht. Die Wohnung sieht furchtbar aus. Sie kann sich auf nichts konzentrieren. Eigentlich nimmt sie Methadon nur, weil sie davon abhängig ist, sie kommt davon nicht los. Einen positiven Effekt scheint sie nicht zu haben.
Jetzt wurde bei ihr ein hochgradiger Verdacht auf ADS diagnostiziert. Angeblich hätte sie das schon als Kind. Ihre Schwester auch. Diese Schwester hat aber keine Heroin-Erfahrungen und bekommt jetzt Ritalin, das ihr sehr hilft. S
Bei der Verwandten, die mit Methadon substituiert wird, stehen die Chancen schlecht, Ritalin zu bekommen. Sie muss erst vom Methadon weg. Ausserdem hat man ihr gesagt, bei der Vorgeschichte würde Ritalin wahrscheinlich auch nicht viel bringen, selbst wenn sie von Methadon wegkäme.
Hat vielleicht jemand so etwas erlebt?
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rodnik
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Anmeldungsdatum: 01.08.2010
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2013 16:33    Titel: Re: Ritalin bei Methadon-Substituierter Antworten mit Zitat

[quote="rodnik"]Eine nahe Familienangehörite wird mit Methadon substituiert. Seit Jahren schon. Davor war sie ( ist ja logisch) heroinabhängig. Aber seit sie im Programm ist, ist sie immer müde. Die Dosis ist gar nicht so hoch. Sie kriegt gar nichts geregelt, richtig schlafen kann sie nicht. Die Wohnung sieht furchtbar aus. Sie kann sich auf nichts konzentrieren. Eigentlich nimmt sie Methadon nur, weil sie davon abhängig ist, sie kommt davon nicht los. Einen positiven Effekt scheint sie nicht zu haben.
Jetzt wurde bei ihr ein hochgradiger Verdacht auf ADS diagnostiziert. Angeblich hätte sie das schon als Kind. Ihre Schwester auch. Diese Schwester hat aber keine Heroin-Erfahrungen und bekommt jetzt Ritalin, das ihr sehr hilft.

Bei der Verwandten, die mit Methadon substituiert wird, stehen die Chancen schlecht, Ritalin zu bekommen. Sie muss erst vom Methadon weg. Ausserdem hat man ihr gesagt, bei der Vorgeschichte würde Ritalin wahrscheinlich auch nicht viel bringen, selbst wenn sie von Methadon wegkäme.
Hat vielleicht jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht?
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2013 17:17    Titel: Re: Ritalin bei Methadon-Substituierter Antworten mit Zitat

rodnik hat Folgendes geschrieben:
Eine nahe Familienangehörite wird mit Methadon substituiert. Seit Jahren schon. Davor war sie ( ist ja logisch) heroinabhängig.


kleiner einschub: "logisch" ist das heutzutage nicht mehr. es gibt immer mehr konsumenten, die über andere opiate abhängig wurden und inzw. in substi sind...
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2013 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

zu deiner bekannten:


ihr geht es wie vielen anderen mit methadon... mir geht es zb. auch ähnlich. nach längerer einnahme macht methadon viele user sehr müde, antriebslos, lustlos und man tut sich schwer, "die normalsten dinge der welt" zu erledigen, zb. waschen, duschen, müll rausbringen, wohnung putzen usw... es macht auch viele konsumenten auf dauer depressiv.

von daher würde ich erstmal dazu raten, das methadon abzusetzen, anstatt ne kombination aus 2 BTM einzuwerfen. ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein arzt das mitmacht, schon gar nicht ohne belastbare, eindeutige.

bevor ich von methadon abhängig war, hab ich immer gedacht, dass leute dumm sind, wenn sie methadon nehmen, obwohl sie sagen, dass es gar nicht mehr richtig wirkt bei ihnen. heute weiß ich leider selbst, dass das scheiße schwer ist, davon runterzukommen... man "klebt" förmlich am methadon.

wie hoch ist denn ihre dosis? je weiter sie runtergeht, desto besser müsste es ihr gehen. anfangs geht es ihr noch mies wg. etwaiger entzugssymptome.
aber auf längere sicht wird sie zb. weniger schlafen und generell viel aktiver werden.

auch deshalb ist der beikonsum in substi so verbreitet. die leute haben keine lust, ewig nur müde, schlapp und antriebslos rumzuhängen und nehmen deshalb heroin, koks oder alk, um wenigstens ein kleines hochgefühl zu erleben... leute wie ich, die ausschließlich methadon nehmen, quälen sich oft mit müdigkeit bei trotzdem schlechtem schlaf, antriebsschwäche usw...

methadon ist kein besonders tolles substitut. viele leiden unter den nebenwirkungen...
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rodnik
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Anmeldungsdatum: 01.08.2010
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2013 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Die genau Dosis kenn ich nicht. Weiss aber nur von ihrem Bekannten, dass wenn sie versucht sich runterzudosieren, sie Alkohol trinkt, als Ausgleich wahrscheinlich.
Zweit Betäubungsmittel würde kein Arzt verschreiben. Das ist klar.
Aber da Ritalin der Schwester sehr hiflt, die auch ohne Drogen schon fast ein Messie war, könnte Ritalin der anderen auch helfen.
Sie hatte es sogar mal versucht und meinte es wäre eine angenehme Wachheit ohne Nervosität da gewesen für eine kurze Zeit, danach gab es aber schlimme Nebenwirkungen, deswegen traut sie sich nicht mehr es mit Methadon zusammen zu nehmen.
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Speechless
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2013 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Pola oder Methadon muss Ritalin nicht ausschliessen wenn es eine sichergestellte Diagnose gibt.Aber nur mal eben wegen Müdigkeit etc bekommt man es nicht.Mein Substitutionsarzt ist gleichzeitig Psychiater und er würde es mir verschreiben da ich die passende Diagnose habe.Aber ich möchte es nicht.Ich nehme schon 2 Substanzen ein die entzügig machen und jede menge andere Medikamente.Vielleicht werde ich das irgendwann mal angehen,aber im Moment wie gesagt,nein.
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Speechless
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2013 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Und was ich noch schreiben wollte,ich kenne mehrere Menschen die eine gesicherte ADS oder ADHS Diagnose haben und 2 BTM bekommen.Wie gesagt,es ist möglich.In wie weit das Sinn macht muss jeder für sich und mit dem Arzt entscheiden.
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rodnik
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Anmeldungsdatum: 01.08.2010
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zwei so verschiedene Betäubungsmittel gleichzeitig - das ist mir neu. Habe nie davon gehört, dass Ärtzte so was verschreiben. Aber Alkohol muss dann weggelassen werden, vermutlich hat meine Verwandte noch Alkohol getrunken, deswegen gab es schlimme Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen.
Das muss ich mal weitergeben. Das ist natürlich sehr gut, wenn der Methadon-Arzt ein Psychiater ist.
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PumpsnRoses
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hey rodnik,

neu ist das nicht. Ein guter Bekannter von mir bekommt schon seit Jahren neben seinem Substitut auch Ritalin, direkt von seinem Substitutionsarzt. Beides sogar als take home.
Es muss natürlich eine Diagnose wie z.b. ADHS festgestellt worden sein.
Aber so ungewöhnlich wie du denkst, ist es nicht.

LG Rose
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rodnik
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Anmeldungsdatum: 01.08.2010
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Bin ja nicht im Programm, daher kenn ich mich auch nicht so aus.
Aber wie soll jemand, der 10 Jahre im Programm ist, davor jahrelang heroinabhängig war, dem Alkohol nicht abgeneigt ist, einem Psychiater klarmachen, dass er eventuell ADS hat? Es könnte ja der Eindruck enstehen, man wäre hinter Ritalin her. Die Symptome können ja auch die Folge der langen Suchtkarriere sein. Dann müsste man schon die Eltern befragen. Man kann ja die Diagnose nicht anhand der Blutwerte stellen.Ausserdem kann ich mir vorstellen, dass ein Großteil der Methadon-Patienten nicht diagnostiziert wurde, hinter Suchterkrankung steckt ja oft ADS.
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PumpsnRoses
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hey rodnik,

neu ist das nicht. Ein guter Bekannter von mir bekommt schon seit Jahren neben seinem Substitut auch Ritalin, direkt von seinem Substitutionsarzt. Beides sogar als take home.
Es muss natürlich eine Diagnose wie z.b. ADHS festgestellt worden sein.
Aber so ungewöhnlich wie du denkst, ist es nicht.

LG Rose
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Speechless
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

rodnik hat Folgendes geschrieben:
Bin ja nicht im Programm, daher kenn ich mich auch nicht so aus.
Aber wie soll jemand, der 10 Jahre im Programm ist, davor jahrelang heroinabhängig war, dem Alkohol nicht abgeneigt ist, einem Psychiater klarmachen, dass er eventuell ADS hat? Es könnte ja der Eindruck enstehen, man wäre hinter Ritalin her. Die Symptome können ja auch die Folge der langen Suchtkarriere sein. Dann müsste man schon die Eltern befragen. Man kann ja die Diagnose nicht anhand der Blutwerte stellen.Ausserdem kann ich mir vorstellen, dass ein Großteil der Methadon-Patienten nicht diagnostiziert wurde, hinter Suchterkrankung steckt ja oft ADS.

Das wird anhand von psychologischen Tests nachgewiesen,da braucht man die Eltern nicht befragen.Und meist sieht das der Psychiater von allein anhand des Verhaltens und an den Problemen die ein Patient hat.Ich zum Beispiel bin sehr hibbelig,kann nie jemanden ausreden lassen und vieles weiteres.Dazu kommt das ich von Kokain oder Uppern an sich ruhiger werde und Opiate mich aufputschen.Man redet ja mit seinem Arzt,und es gibt einige Anhaltspunkte woran der Arzt das festmachen kann das da eventuell ADHS besteht und dann wird wie gesagt ein psychologischer Test gemacht.Und wenn die Diagnose dann steht dann wird geguckt wie man das ganze händeln kann,denn es müssen nicht immer Medikamente sein.
Wenn man wirklich glaubt an der Erkrankung zu leiden sollte man sich wirklich einen Psychiater suchen,ein Allgemeinmediziner kann diese Diagnose nicht stellen.LG
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rodnik
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Anmeldungsdatum: 01.08.2010
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Rose,
Du schreibst, du kennst einige Leute, die neben dem Substitut auch Ritalin bekommen, hast auch einen guten Bekannten, der beide Mittel bekommt.
Kann es sein, dass bei diesen Menschen das Methadon aufgrund ihres speziellen ADS-Stoffwechsels schneller verstoffwechselt wird? Und sie es dann nicht in einer Dosis, sondern in mehreren Dosen nehmen müssen. Ich vermute das mal, bin mir aber nicht sicher.
Also wenn ich meine Verwandte besuche, ist zwar sehr selten, dann reden mir mal über ihre Probleme. Sie schämt sich auch. Die Jahre vergehen, irgendwie wird alles immer schlimmer: ewiger Stillstand oder sogar Rückschritt. Es ist alles blockiert in ihr trotz der vielen Talente, die irgendwo vergraben sind.
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Speechless
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

rodnik hat Folgendes geschrieben:
Hallo, Rose,
Du schreibst, du kennst einige Leute, die neben dem Substitut auch Ritalin bekommen, hast auch einen guten Bekannten, der beide Mittel bekommt.
Kann es sein, dass bei diesen Menschen das Methadon aufgrund ihres speziellen ADS-Stoffwechsels schneller verstoffwechselt wird? Und sie es dann nicht in einer Dosis, sondern in mehreren Dosen nehmen müssen. Ich vermute das mal, bin mir aber nicht sicher.
Also wenn ich meine Verwandte besuche, ist zwar sehr selten, dann reden mir mal über ihre Probleme. Sie schämt sich auch. Die Jahre vergehen, irgendwie wird alles immer schlimmer: ewiger Stillstand oder sogar Rückschritt. Es ist alles blockiert in ihr trotz der vielen Talente, die irgendwo vergraben sind.

Ich verstoffwechsle schneller,das stimmt.Aber es ist nicht so gravierend das ich die Dosis splitten muss.Mit Pola kommt man ja eigentlich bis zu 36 STD aus,ich muss aber nach 24 STD meinen Schluck haben.Aber damit kann ich gut leben.
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rodnik
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Anmeldungsdatum: 01.08.2010
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kokan hat sie auch mal probiert, davon wurde sie auch ruhig, hat sie mir gesagt, zu ruhig sogar. Ob Opiate sie aufputschen, weiss ich nicht. Sie ist oft sehr schläfrig, oder sie redet so viel und lässt einen nicht zu Wort kommen.
Sie war auch mal von Benzos abhänig, die haben bei ihr paradox gewirkt, sie hatte davon etwas Antrieb, um die Wohnung aufzuräumen. Sie hat aber einen Entzug davon gemacht, nimmt jetzt keine mehr.
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