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David Anfänger
Anmeldungsdatum: 20.10.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 20. Okt 2010 17:23 Titel: Schlafmittel schuld an Allergieausbruch? |
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Hallo zusammen.
Bin neu hier und habe eine für ich im Moment sehr wichtige Frage, hoffe ihr könnt mir dabei helfen. Nutze schon seit Jahren wegen ständiger Schlafprobleme Einschlafhilfen. In erster Linie habe ich Gittlaun Brausetabletten benutzt, ist ohne Rezept an der Apotheke erhältlich.
Gelegentlich wenn es ganz schlimm war auch Zopiklon, dies früher dann aber wirklich nur kurzzeitig, sprich höchstens 3-4 Tage am Stück.
Jetzt habe ich aber die letzten 5 Monate, wegen persönlichen und gesundheitlichen Problemen, Zopiklon bestimmt 4 Monate lang genutzt. Zwischendrin vereinzelte Tage mal ohne, die längste Pause am Stück war so 2,5 Wochen lang. Teilweise habe ich es auch mit dem Gittalun kombiniert. Insgesamt aber auch nicht so oft.
So nun zu meinem eigentlichen Problem. In den letzten Wochen hat mein Körper verschiedene allergische Reaktionen gezeigt. Habe als ich es bemerkt habe das Zopiklon weggelassen. Jetzt bereits die 19.Nacht ohne dem Medikament geschlafen. Trotzdem sind die Beschwerden teils stärker geworden, da ich als Ersatz wieder vermehrt Gittalun in dieser Zeit genutzt habe. Somit ist eigentlich klar das ich mir mit Gittalun die Gesundheit zerschossen habe. Ich weiß nicht warum ich es nicht vorher gesehen habe, wollte wohl nicht und habe es verdrängt.
Ich zeige fast die gesamte Palette an Nebenwirkungen die beschrieben sind. Allein die letzte Nacht war ein kleiner Horrortrip.
Hier ein kleiner Auszug der Nebenwirkungen:
Unruhe,gesteigerte Muskelreflexe, Depression der Atmung, trockene Schleimhäute, Fieber, beschleunigte Herztätigkeit,Magen-Darm-Beschwerden, Entleerungsstörungen d. Blase, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, Albträume, Verwirrtheit, usw. Das war noch nicht mal alles.
Jetzt die Eigentliche Frage, besteht Hoffnung das die Nebenwirkungen zurück gehen oder ganz verschwinden wenn man das Zeug absetzt?
Vor allem habe ich, wohl durch trockene Schleimhäute der Nase, eine richtige Duftstoffallergie oder zumindest eine Unverträglichkeit bekommen und noch eine ganze Menge anderer allergischer Reaktionen.
Sorry für den langen Text, hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen.
Gruß
David |
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ichhassedas Silber-User
Anmeldungsdatum: 08.08.2010 Beiträge: 211
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Verfasst am: 20. Okt 2010 19:07 Titel: |
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Lieber David,
so wie du deine Situation beschreibst würde ich sagen, dass du keine allergischen Reaktionen hast sondern einen ordentlichen Tablettenentzug. Ich meine, 4 Monate Zopiclon am Stück, Hallo?!
Da braucht man sich über Entzugserscheinungen nicht wundern...
Vielleicht ist aber auch deinem Arzt dieser Vorwurf zu machen...Hat er dich denn nicht über die Risiken der Abhängigkeit aufgeklärt? Hast du die Rezepte immer von demselben Arzt bekommen?
Aber wenn du jetzt schon 20 Tage rum hast, wird der Entzug nicht mehr allzulange dauern. Du hast ja nur eine therapeutische Dosis genommen, oder? Wie hoch war die denn?
Normalerweise müsstest du allerspätestens in 2 Wochen komplett beschwerdefrei sein - und in Zukunft Finger weg
Liebe Grüße |
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David Anfänger
Anmeldungsdatum: 20.10.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 20. Okt 2010 19:43 Titel: |
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Hi,
nein es handelt sich wohl leider nicht um reine Entzugserscheinungen. Die Beschwerden haben noch unter Einnahme von Zopiclon begonnen.
Angefangen hat alles mit Juckreiz, habe sehr trockene Haut bekommen, dann kamen die Duftstoffreaktionen hinzu, auch auf Staub reagiere ich stark, dies wahrscheinlich Aufgrund völlig trockener Schleimhäute. Bemerkt habe ich auch das ich bei verschiedenen Nahrungsmitteln Probleme bekomme, generell Magen-Darm-Beschwerden. Letzte Woche auch auf Milch, was bisher noch nie der Fall war.
Die Rezepte habe ich mir nicht immer beim gleichen Arzt geholt. Von der Dosis bin ich nie höher wie 2 Tabletten gegangen. Anfangs eben immer eine, dann für lange Zeit auf 1,5 Tabs, am Ende immer 2 Stück. Es waren wie erwähnt nicht 4 Monate am Stück, sondern so 2 Monate, dann eben die 2,5 Wochen Pause, und dann wieder so 2 Monate. Auch wenn das wahrscheinlich keinen großen unterschied gemacht hat. War viel zu lange ich weiß, ärgere mich extrem über meine Dummheit.
Aber ich war vor allem mit den frei verkäuflichen Brausetabletten viel zu sorglos. Die haben mir, glaube ich zumindest jetzt die Hauptprobleme gemacht.
Keine Sorge ich werde das Zeugs nicht mehr anfassen. Hoffe einfach das es mit den allergischen Reaktionen besser wird. Das macht mir am meisten sorgen und angst. |
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Gregory Gold-User
Anmeldungsdatum: 15.03.2010 Beiträge: 639
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Verfasst am: 22. Okt 2010 13:14 Titel: |
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Das ganze nennt sich Rebound-Phänomän. Es sind tatsächlich Entzugserscheinungen. Gittalun enthält den Wirkstoff Doxylamin und dieser Wirkstoff wurde ursprünglich als Antiallergikum entwickelt, wird aber wegen der stark sedierenden Wirkung kaum noch als solches gebraucht, dafür aber als rezeptfreies Schlafmittel.
Um zu verstehen was gerade bei Dir passiert muß man die Pharmakokinetik von dem Zeugs verstehen.
Doxylamin hemmt einen bestimmten Histaminrezeptor, die Histaminrezeptoren befinden sich in einem Systhem welches in vielen Teilen des Körpers vorkommt, Magen, Darm, Blase, Haut, NERVENSYSTHEM! und genau da liegt jetzt das Problem: Dein Körper hat jetzt eine geraume Zeit eine Blockierung des Histamin, durch die Einnahme erfahren und somit "verlernt" mit dem Botenstoff Histamin umzugehen. Der Stoff wird jetzt wieder im gesammten Organismus Ausgeschüttet und gelangt an die Rezeptoren welche damit völlig überfordert sind. Zumindestens für den Moment, das ganze ist reversibel d.h. es wird wieder besser werden und irgendwann völlig verschwinden. Es ist deshalb ratsam, auch bei nicht Verschreibungspflichtigen Schlafmitteln, die Dosis, schrittweise zu reduzieren. |
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David Anfänger
Anmeldungsdatum: 20.10.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 23. Okt 2010 02:26 Titel: |
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Hallo.
Die Erklärung leuchtet zwar ein, und ich hoffe auch das du recht hast. Danke schon mal dafür.
Habe aber eher kein gutes Gefühl bei der Sache.
Wenn ich jetzt richtig nachgeschaut habe, dann ist ein Gegenspieler von Histamin ja das Cortisol. Würde es denn helfen wenn man Zusätzlich Cortison einnehmen würde, um den Effekt zu verringern? Nehmen Allergiker regelmäßig Cortison ein? |
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Gregory Gold-User
Anmeldungsdatum: 15.03.2010 Beiträge: 639
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Verfasst am: 27. Okt 2010 14:42 Titel: |
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Ja cortisol ist ein Hormon welches bei Allerien eine Rolle spielt.
In Deinem Fall würde ich aber lieber zum Arzt gehen als jetzt weiter selbst "rumzudoktern"
Cortison ist ein Antiphlogistikum - es hilft alsogegen Entzündungen und es unterdrückt auch allergische Reaktionen. Ist sogar ein Standardpräparat beim allergischen Schock.
Aber willst Du jetzt anfangen Prednisolontabletten zu futtern?
Was ich in meinem vorherigen Beitrag schrieb ist nicht als gesicherte "Ferndiagnose" zu verstehen. 1. ist selbige immer Käse und 2. habe ich nur mutmaßungen angestellt was sein KÖNNTE.
Nein, im Ernst; ab zum Arzt, kannst ja auch mal in der Apotheke nachfragen was die Konsequenz einer Langzeitbehandlung mit Antihistaminika sein könnten. |
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Cable War Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.10.2010 Beiträge: 8
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Verfasst am: 27. Okt 2010 15:06 Titel: |
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ich würde auch sagen, schleunigst zum arzt, von Cortison solltest du die finger weg lassen, die sind zur kurzzeitbehandlung oder im notfall ganz gut, aber nicht auf Dauer.hatt viele starke Nebenwirkungen.
Außerdem wollte ich auch vor den zopiclon warnen, ich bin seit 5 jahren total abhängig von dem zeug, kann keine nacht mehr ohne die mistdinger schlafen, auch wenn es kein benzo ist und angeblich nicht abhängig machen soll, es sind Teufelsteile, die körperlich und psychisch in kürzester zeit schwerst abhängig machen...und der Entzug soll schlimm sein...
bin jetzt in ambulanter therapie deswegen...also lieber Hände weg von den Dingern
Liebe Grüße |
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David Anfänger
Anmeldungsdatum: 20.10.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 28. Okt 2010 04:15 Titel: |
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Nein keine Angst, werde bestimmt nicht von allein anfangen Corti zu schlucken. War letzte Woche auch beim Arzt, wurde Blut abgenommen für einen Allergietest. Muss jetzt leider nur 3 Wochen auf das Ergebnis warten. Versuche natürlich auch selber herauszubekommen was geht und was nicht.
Von den ganzen Symptomen her sieht es ganz nach eine Histaminintolleranz aus. Was deine Aussage bestätigen würde. Es ist zum verrückt werden, glaube aber nicht daran das es besser wird, dafür spinnt mittlerweile zuviel an meinem Körper.
Wenn sich das alles demnächst als Sicher herausstellt, werde ich trotzdem wieder zu Zopi greifen, ist das einzige was das ganze erträglich macht. |
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David Anfänger
Anmeldungsdatum: 20.10.2010 Beiträge: 5
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Verfasst am: 28. Okt 2010 12:21 Titel: |
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Interessant wäre noch zu wissen wie lange so ein "Rebound-Phänomän" anhalten kann. Wahrscheinlich lässt sich da gar keine Aussage treffen, wollte trotzdem mal Fragen. |
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