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Calendula Gold-User
Anmeldungsdatum: 08.01.2011 Beiträge: 465
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Verfasst am: 3. März 2011 11:12 Titel: Der nächste ... |
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Und wieder hat's einen aus meinem Umfeld erwischt.
S. war glaube ich von allem abhängig, was möglich ist. Nach einer Entgiftung vor etwa einem Jahr hat er sich "nur noch" mit Schmerzmitteln und Alkohol abgeschossen, wenn auch ziemlich krass. Nun war er gerade in Urlaub mit einem anderen Bekannten, hatte eine schöne Zeit, war glücklich und ist in diesem Urlaub an einer Überdosis gestorben. Hatte sich wohl ein bisschen verschätzt, als er von einem Einheimischen (Thailand) irgendwas kaufte. Darüber machte er sich am Abend sogar noch lustig, weil homöopathisch und hat's dann konsumiert. Morgens wachte er dann nicht mehr auf.
Im Prinzip ein Tod, wie man ihn sich ja nur wünschen kann. Trotzdem denke ich, es war zu früh mit Ende 40. Und vor allem, es fehlt schon wieder einer. Seine Familie hat es nun ganz besonders schwer, u.a. sein Kind von zwei Jahren, das nun ohne (leiblichen) Vater aufwachsen muss, ggf. gibt es sogar ein zweites Kind. Er wäre sehr gebraucht worden.
Für mich war er kein enger Vertrauter, aber immerhin jemand, den ich relativ häufig gesehen habe. Ich finde es sehr schwer, mit diesen Todesfällen zurecht zu kommen. Das geht nun seit dreißig Jahren so. Immer wieder sterben Leute aus meinem Umfeld an den Folgen ihrer Sucht, meistens OD.
Wie kann man damit zurecht kommen? |
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frau holle Platin-User
Anmeldungsdatum: 24.09.2010 Beiträge: 1723
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Verfasst am: 3. März 2011 14:06 Titel: |
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Liebe Calendula,
es ist wirklich sehr schwer, mit dem tod umzugehen. In der sucht, aber auch ohne!
Der süchtige selber lebt jeden tag, mit dem tod. Denn er weiß nie sicher, ob er diesen schuß überlebt, oder nicht. Ist schon hirnrissig. Aber wenn du süchtig bist, dann ist der tod irgendwie egal.
Wenn aber jemand aus deinem umfeld, dieses schicksal erteilt wird, dann spricht man schon, wenn nur kurz, über den tragischen tod und schimpft über das gift. Besorgt sich aber im selben moment etwas neues. Sag ja hirnrissig!
Trifft es dich selber, süchtig oder nicht, dann ist dies noch etwas dramatischer.
Bei mir z.b ist mein freund an einer überdosis gestorben. Ich ,saß damals im knast, als ich es erfahren habe. Konnte weder zur beerdigung, noch sonst irgendwie trauerarbeit leisten.
Als ich entlassen wurde, war mein freund schon 1 jahr tot, als ich in die stadt zurückzog, wo er aber auch meine tochter lebte. Meine tochter hat es sich ja gewünscht, dass ich zu ihr zurückkomme. Es war verdammt schwer für mich, dort zu leben. Weil ich zu einem mit dem tod von ihm noch nicht abgeschlossen habe und somit ihn überall in der stadt gesehen habe. Fazit ist, dass ich depressionen, angstzustände usw. bekommen habe. Erst eine therap. Reha konnte mir dabei helfen, mich hier wohlzufühlen.
Du siehst es gibt so viele arten von trauer und trauerbewältigung. Aber das thema finde ich sehr interessant und bin gespannt auf andere antworten!
LG Frau Holle |
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novate Silber-User
Anmeldungsdatum: 12.01.2009 Beiträge: 293
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Verfasst am: 22. Jun 2011 19:05 Titel: |
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Hi
Verdammt, vorallem das war sicher wirklich einfach Pech, das H in Thailand ist auch sehr stark und unverschnitten, mein Beileid.
Also bei mir ist es ähnlich, Als ich jung war, also so 15-18 hatte ich einen sehr festen Freundeskreis, immer die gleichen Jungs, ich wuchs mit denen auf, wir waren Sportlich (Fußball im Verein) und haben zusammen gelernt, mit so 14-15 haben wir schon ab und an einen kleinen Rausch angetrunken, war ja nix dabei, aber mit so 16 fing der Bruder von einen dieser Freunde mit harten Drogen an und dadurch kamen wir alle halt dazu, die Jahre zogen ins Land und es wurde immer schlimmer, wir konsummierten alle wirklich viel, wir stritten oft wegen Geld und machten viel blödsinn, mit so 18 kam ich auf eine Schule die mir wirklich gefallen hat und wichtig war, ich sah die alle dann immer weniger, das war mein Glück, ALLE von denen sind Tod oder im Knast, gut die hälfte ist Tod, einer beging Selbstmord, 2 sehe ich noch ab und zu die wandern dauernd ins Gefängniss wegen irgendwelchen Delikten.
Ich meine ich hatte jetzt keinen Herzensschmerz da die Freundschaften doch schon etwas länger brach lagen, aber es ist trotzdem ein Wahnsinn wenn ich daran denke was aus denen allen hätte werden können wenn der Bruder von den einen nicht mit harten Drogen angekommen wäre, man kanns nie sagen vllt wäre es auch ohne den so gekommen, aber ich glaube nicht, ich bin mir sicher hätte der uns nicht den Zugang verschafft wäre aus allen etwas anständiges geworden, so liegt die hälfte der jungs im Grab.
Und mir glaube ich hat die Schule damals das Leben gerettet, ich hatte zwar auch so meine Drogenprobleme, aber bei mir war es nie so extrem, ich wurde deswegen nie kriminell oder verschuldet.
Drogen zerstören nunmal Leben.
Sollen sie alle in frieden ruhen |
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