änderungen in der substipolitik

Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2013 02:16    Titel: änderungen in der substipolitik Antworten mit Zitat

wenn man die zeichen richtig liest könnte man auf den gedanken kommen das sich im bereich substi wohl in nächster zeit einiges ändert..und wenn die festgefahrenen politiker nicht auf die letzten zwei verbände hören die alles beim alten belassen wollen könnte es sogar positiv für die substituierten ausgehen.

der deutsche ärztetag hat..in verbindung mit der dgs auch in diesem jahr zum wiederholten male (vernünftige) vorschläge gemacht in welche richtung substitution laufen müsste...was in der behandlung sinn macht und was nicht und vor allem wohingehend änderungen in der btmvv laufen müssten..nämlich das der behandlungsspezifische aspekt zurück in die hände der ärzte gegeben werden sollte und nicht mehr von der politik sanktioniert wird bzw teilweise vorgaben erfüllt werden müssen die einfach nicht mehr zeitgemäß sind und von der wissenschaft längst überholt sind..wie abstinezpflicht..beikonsumregelungen..take home regelungen..und diese schwachsinnige undurchdachte psb.

und siehe da...fast alle parteien haben anträge gestellt die vor dem bundesgesundheitsausschuss besprochen wurden..die regierung hat endlich mal die anfrage gestellt bzw dem ausschuss den auftrag erteilt zu erörtern wie man die situation signifikant verbessern könnte..und sogar widersprüchliche politiker wie frau aschenberg dugnus scheinen interessiert.

jetzt könnte man das alles als wahlkampf abtun...wobei ich aber der festen überzeugung bin das es sich nicht lohnt für die ca 75000 substipatienten in deutschland und die ca 200000 opiatabhängigen so eine kampagne zu starten.
wenn man die runde im gesundheitsausschuss betrachtet ist ein echter wille zur verbesserung der situation zu erkennen und es ist erfreulich das sachlich und über alle parteigrenzen hinweg debattiert wurde.

was mich allerdings noch immer etwas zweifeln lässt ist das vor jahren schon eine langzeitstudie in auftrag gegeben wurde die die jetzigen probleme klar dokumentiert und in abstimmung mit den verbänden auch lösungen vorschlägt...diese studie (PREMOS) wurde vom gesundheitsministerium seiner zeit in auftrag gegeben und fand zwar beachtung..wurde aber irgendwie einfach erst einmal so stehengelassen ohne auf die einzelnen beschriebenen probleme einzugehen.

bleibt zu hoffen..da der bundestag ja meist auf der grundlage der spezifischen ausschüsse seine entscheidungen trifft..das die anträge größtenteils unter dem aspekt der gesundheit des substituierten und der behandlungsfreiheit der ärzte durch den bundestag kommen und nicht an parteipolitischem starrsinn und idiologischem betondenken scheitern.

http://www.bundestag.de/Mediathek/index.jsp?action=search&contentArea=details&offsetStart=12&id=2415818&&instance=m187&categorie=Ausschusssitzungen&mask=search&&destination=search

http://drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/DrogenundSucht/Illegale_Drogen/Heroin_andere/Downloads/Abschlussbericht_PREMOS.pdf

der erste link ist die sitzung im ausschuss...der zweite besagt studie.

im übrigen möcht ich noch einmal anmerken das ich es schade finde das das team hier lieber über unter alkohol nicht flugfähige vögel berichtet oder themen über rauchende omas veröffentlicht...nicht aber auf themen eingeht die einige der user hier vielleicht doch interessieren könnten und die den alltag der süchtigen und user in deutschland betreffen

greetz

flippy
Nach oben
Old Shatterhand
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2013 04:22    Titel: Antworten mit Zitat

VERY interessantes Thema!
THX
Die bisherige Substi-praktik ist nicht zielführend.
Schwer vorstellbar,daß sich wirklich was ändert.
Wäre schön.

Deinen letzten Satz unterschreibe ich!

Was is denn momentan in Bayern los? Dort hatten die Substis doch kürzlich richtig Streß.


LG

Cool
Nach oben
realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2013 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

hey cowboy Cool

in bayern haben staatsanwaltschaft und kv im verbund mit der aok n paar ärzte ziemlich in die mangel genommen...wird auch in dem video noch erwähnt..darauf hin haben..grade in niederbayern einige ärzte aus solidarität die substi beendet.

wie es da nun weitergeht..keine ahnung..sowas ist in der presse ja meistens nur ne randnotiz.

ich hoffe übr inständig das sich hier doch etwas tut..und ich denke das grade die deutschen politiker..die sich gerne als so fortschrittlich sehen...und die von dem gros der befragten sachverständigen vor augen geführt bekamen wie rückständig deutschland in diesem bereich im ländervergleich wirklich ist...das eben diese politiker es nicht auf sich sitzen lassen bald zum absoluten schlusslicht in der welt in sachen substi zu werden.
die hatten schon ziemlich fähige leute in der runde sitzen die eigentlich alle probleme gut auf den punkt gebracht haben.

lg und schön dich wieder zu lesen..bruder vom häuptling Wink

flippy
Nach oben
Caro78
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2013 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Realflippy,
herzlichen Dank fuer deinen Link! Ich werde mir das heute Abend in Ruhe ansehen evtl mit meinem Mann. Habe mir den Bundestag mal im Ganzen abgespeichert.

Vielen Dank, dass du uns drauf aufmerksam gemacht hast!

In Niederbayern wird zur Zeit niemand mehr substituiert? Wo sind die Patienten hin, ist das bekannt?
Herzliche Grüße von Caro
Nach oben
Leviathan
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2013 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Änderungsanträge zum BtM-Recht der DGS e.V. finde ich interessant und zielführend. Aus meiner Sicht besonders interessant und wichtig: Opiatabhängige und Opioidabhängige sollen gleichgestellt werden, was die Substi betrifft.

Überhaupt bin ich der Meinung, dass es sich lohnt, hin und wider die Webseite der DGS e.V. zu besuchen. Dort gibt es Fachleute, die fürwahr etwas bewegen wollen und zwar zugunsten der abhängigen Menschen.

Ich hoffe sehr auf einen Regierungswechsel. Unter Schwarz/Gelb sehe ich die geringsten Chancen, dass sich wirklich etwas zu ändert.
Nach oben
KillaLady
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2013 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

@ Caro
Zu deiner Frage, ob in Niederbayern noch substituiert wird.
Zwei Ärzte haben die Subti eingestellt bzw. mussten sie einstellen. Die Patienten der zwei Ärzte haben teilweise Plätze bei nem anderen Arzt bekommen und die restlichen haben sich abdosieren lassen, oder haben einen stationären Entzug gemacht, oder müssen sich jetzt irgendwie so durchschlagen. Aber ich denke, dass jeder, der wirklich aktiv auf der Suche nach nem neuen Substi Platz war, inzwischen auch einen gefunden hat.
Ich finde es einfach unmöglich, dass es den substituierenden Ärzten in Niederbayern so schwer gemacht wird, da sich hier bestimmt kein Arzt mehr zuschulden kommen lässt als ein Arzt in einem anderen Bundesland bzw. ausserhalb von Niederbayern.
Nach oben
lexx76
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 11.06.2013
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2013 12:45    Titel: Antwort Realflippy Antworten mit Zitat

Mahlzeit Flippy,

Mir ist das ganze System nicht so ganz klar. Sucht wird seit über 30 Jahren (1968 ?) als Krankheit anerkannt. Und eine Krankheit wird in Deutschland (Sozialstaat) mit dem am besten geeigneten Medikament behandelt. Da ist doch schon der Wurm drin...

Bei AD(H)S, Parkinson, Alzheimer oder Diabetes kommt doch auch keiner auf die Idee, die Krankheit mittels Psychater "weg zu therapieren". Es wurde in der Vergangenheit schon so viel Geld, Zeit und Energie verschwendet Sucht zu "behandeln",schade...

Politiker wacht auf!
Nach oben
wild
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 12.12.2009
Beiträge: 324

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2013 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ist zwar OT, da es nicht um Substi ging, sondern Drogen allgemein, und dann noch die USA.

(Wusste auch nicht so genau wohin damit.)

Gestern gab es auf arte eine super Doku:
http://videos.arte.tv/de/videos/drogen-amerikas-laengster-krieg--7571376.html

Aber ich finde, daß es doch sehr deutlich gezeigt hat, daß es weltweit Ansätze gibt, die jeweilige Drogenpolitik zu überdenken.

Und daß sich was ändern muss, darüber sind wir uns ja wohl alle einig.

Flippy, deine Links hab ich mir noch nicht angeguckt, werd ich mit mehr Zeit aber tun.

wild
Nach oben
realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2013 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

caro..wie gesagt..was genau da jetzt in niederbayern läuft...kein plan...aber es ist eine schande das es in deutschland so schwammige gesetze gibt das ärzte verklagt, bestraft oder dazu gezwungen werden ihre lizenz zu verlieren.
es kam ja nicht nur in bayern zu merkwürdigen fällen...von dem doc aus hannover, der sich das leben genommen hat vor ein paar jahren haste ja bestimmt gehört...klar hat der damals fehler gemacht..aber da hätten auch andere mechanismen greifen können...aber nein..er wurde seitens der behörden und der kassen quasi ruiniert.
fazit..die btmvv muss dahingehend verändert werden das es grade in solchen fällen klarheit gibt...und vor allem gehören die behandlungsrichtlinien in die hände der ärzte und nicht in die hände von politikern die aus ideologischen gründen entscheidungen treffen und nicht aus medizinischen.

@leviathan jep..die webseite der dgs lohnt sich wirklich um up to date zu sein was solche themen betrifft.
wo ich allerdings zweifel habe ist beim regierungswechsel...rot/grün ist momentan einfach zu schwach um gegen die merkel-truppe anzukommen
andererseits kam die anfrage wie man die situation der substutuierten verbessern könnte von der jetzigen regierung...und der gesundheitsausschuss ist auf jeden fall ein gutes indiz das sich die politiker zumindest zum teil mit der thematik befassen und man in den nächsten monaten mit konkreten änderungsvorschlägen rechnen kann.

@lexx ja sucht wird als krankheit anerkannt. jetzt stammen die gesetze und verordnungen aber noch alle größtenteils aus den anfangstagen der substi..die letzten signifikanten änderungen sind..wenn ich mich recht erinnere 1998 durch den bundestag gepeitscht worden und galten als kompromiss zwischen substigegnern und befürwortern...nun hat die wissenschaft in den letzten jahren ja auch einige neue erkenntnisse gesammelt und nun wird es zeit das sich da was tut...und ich hoffe mal das dieses eine art startschuss ist. also die debatte im ausschuss.

@wild..du bist mein retter..ich konnte die doku von arte gesern nicht aufnehmen und du ersparst mir grade die sucherei in der mediathek von arte...thank´s Cool Cool

hatte hier übr vor n paar wochen mal nen dokuthread gestartet...aber der ist irgendwo inner versenkung verschwunden.. ( ich finde den selber nit mehr^^) Rolling Eyes Rolling Eyes Rolling Eyes

lg

flippy
Nach oben
Leviathan
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2013 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hi realflippy

auch ich befürchte, dass die derzeitige Regierung schwer abzuwählen ist. Hängt wohl entscheidend davon ab, ob die FDP die fünf Prozent schafft, oder nicht. Je konservativer die Regierenden, je schlechter für eine grundlegende Reform der Drogenpolitik.

Ich habe dieser Tage die Wahlprogramme der Grünen und der Linkspartei gelesen mit besonderem Fokus auf die Drogenpolitik. Die dortigen Ansätze finde ich nicht schlecht. Mit einer CSU, siehe Bayern, wäre eine Kehrtwende sicher kaum bis nicht zu machen.

Große Hoffnung setze ich aber in den Einsatz gerade von Fachleuten wie denen von der DGS, da solche Menschen ganz anders wahrgenommen werden, als gewöhnliche User.

Nach der nächsten Wahl wird sich was tun. Vorher nicht.

LG, Leviathan
Nach oben
SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2013 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

ich hatte erst vor einigen wochen einen thread gestartet, in dem es mir darum ging, über das thema "substitution" im allgemeinen zu diskutieren...

evtl. kann das ein moderator ja zusammenführen? wäre schade um die bisherige diskussion...

http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=11332&highlight=substitution+zeitgem%E4%DF
Nach oben
SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2013 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

ich zitiere mich mal selbst zu nem punkt, der sich immer wieder aufdrängt: warum gibt es eigentlich nur 2 gängige substitute? dazu hatte ich mir mal einige gedanken gemacht... es wäre für viele von uns besser, wenn wir mehr auswahl hätten.

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:
ein weiterer punkt betrifft die in deutschland üblichen substitute.

es kann doch nur ein ganz mieser witz sein, dass man in einem land wie deutschland, wo es in jedem dorfsupermarkt 10 verschiedene sorten margarine zu kaufen gibt, nur 2 ersatzstoffe zum diamorphin anbietet (polamidon = levomethadon ist ja nichts anderes als methadon ohne dextromethadon)?

man hat sich redlich bemüht, im zuge des "krieges" gegen den kieler arzt GORM GRIMM (R.I.P.), auch die vergabe von DHC konsequent auslaufen zu lassen und eine regel eingeführt, nach der DHC nur noch in absoluten ausnahmefällen verordnet werden darf.

inzwischen gibt es kaum noch zweifel daran, dass methadon im großen und ganzen doch kein so gutes substitut ist. es hat zwar eine sehr lange HWZ, was sehr positiv für ein substitut ist. allerdings hat es enorm viele nebenwirkungen und macht die leute oft länger und schwerer süchtig, als das zuvor konsumierte strassenheroin.

außerdem ist die lange wirkdauer auch mit anderen substanzen zu erreichen. so wirkt zb. buprenorphin auch sehr lange, obwohl auch subutex kein substitut ist, mit dem man alle opiatabhängigen gut versorgen kann. einigen nimmt subutex leider nicht den suchtdruck, andere fühlen sich zu klar im kopf und wieder anderen ist das typische buprenorphin-feeling "zu kalt".

von fortschrittlichen suchtexperten und vielen süchtigen wird immer wieder eine substanz genannt, die endlich eine große lücke füllen könnte, die zwischen subutex hier und (levo-)methadon dort klafft: MORPHIN, am besten in retardierter form. damit ist eine lange wirksauer garantiert und der stoff an sich ist gut verträglich (für opiatabhängige sowieso!).

in hamburg gab es ein modellprojekt, in dem morphin an substituierte vergeben wurde, die bisher methadon bzw. subutex bekamen. und das projekt war erfolgreich und eine teilnehmerin berichtet sogar in einer doku davon, dass sie alle hoffnung darin setzt, morphin zu bekommen, da ihr methadon nicht zusagt (trotz jahrelanger substitution).


mich beschäftigt noch ein weiterer punkt:
macht es wirklich noch sinn, an heroinsüchtige, die neu ins programm kommen, methadon auszugeben?

durchschnittliches strassenheroin erreicht so gut wie nie einen wirkstoffanteil von 10%, in der regel liegt er sogar DEUTLICH darunter (3-5%).
was richtet ein arzt an, wenn er diesen leuten, selbst wenn sie seit 2 jahren drauf sind, 80mg methadon gibt?! aber man kann dem arzt kaum einen vorwurf machen: erstens weiß er es oft leider nicht besser und zweitens sind ja nur buprenorphin und methadon im angebot. wenn so jemand dann nicht mit subutex zurechtkommt, landet er beim methadon, was ihm i.d.r. eine noch viel "nettere" sucht beschert (natürlich will ich hier die vorteile nicht unterschlagen, die eine substi auch für so jemanden hat, aber es wäre sinnvoller, wenn man hier etwas "milderes" geben würde).

ich bin davon überzeugt, dass man die substitution OHNE MEHRKOSTEN deutlich besser gestalten könnte.

was auch endlich geändert werden müßte, ist diese lächerliche verfahrensweise mit beikonsum. rückfälle gehören zur sucht dazu. dass ein süchtiger ärger bekommt, wenn benzos oder heroin in seiner urinprobe gefunden wird, hat bisher bestimmt selten recht dazu geführt, dass jemand auf beikonsum verzichtet hat. leute, die das machen, fälschen ihre UK's... ganz einfach... punkt. und DIE kriegen natürlich auch weiter take-home...

aber leute, die ehrlich zu ihrem arzt sind, bekommen ärger. das ist doch grotesk.

außerdem ist allgemein bekannt, dass ein gewisser anteil an süchtigen "NADELGEIL" ist, also unbedingt i.v. konsumieren will. dann tut man eben sirup und ähnliches gift für die blutbahn ins methadon und klebt n zettel drauf: "NICHT ZUR INJEKTION! LEBENSGEFAHR!"... vermutlich bringt so n zettel ähnlich viel wie die hinweise auf zigarettenschachteln... aber 8 von 10 konsumieren doch trotzdem noch i.v.!

diese punkte könnten mir am arsch vorbei gehn: ich nehm keine schore, ich hab noch nie i.v. konsumiert und hab keine probleme mit beikonsum..
aber diese punkte regen mich auf, weil sie so verlogen sind...

wie ich schon öfter schrieb:
DEMSELBEN süchtigen, dem man take-home verweigert und dem man "unter sicht" das methadon "zum abschlucken" gibt, traut man andererseits so viel eigenverantwortung zu, dass er sich das mit sorbitol und co. vom apotheker gepanschte methadon nicht spritzt, NUR WEIL DA SO N KLEINER ZETTEL DRAUFKLEBT?!

HALLO?! GEHTS NOCH?!

ich dachte immer, man kriegt erstmal kein take home, weil man süchtig, also "krank" ist und deshalb keine eigenverantwortung übernehmen kann?
aber in dem punkt gehts dann plötzlich doch, was?!

das ist so dumm und verlogen, dass ich schreien möchte...

und wenn ein "junkie" ins KH geht, weil er n abszess hat, dann passiert es nicht selten, dass der arzt angewidert seinen job macht und dabei ständig betont, was fürn kaputter idiot man doch sei und dass man sich doch selbst zerstöre usw. und ob man denn so "verantwortungslos" sei, drogen zu nehmen usw...
da werden die vorwürfe adressiert an einen MÜNDIGEN MENSCHEN, DER IM VOLLBESITZ SEINER GEISTIGEN KRÄFTE VÖLLIG FREI UND EIGENVERANTWORTLICH HANDELT (denn vorwürfe funktionieren ja nur, wenn man sie an einen menschen richtet, der selbst verantwortlich ist für sein handeln).

angehörige desselben berufes betonen dagegen immer wieder gern, wie wenig man süchtigen vertrauen könne und dass man ihnen ja keine tabletten mit nach hause geben dürfe, weil sie damit bestimmt unsinn machen usw., "WEIL SÜCHTIGE KRANK SIND UND DESHALB NICHT VERANTWORTUNG FÜR SICH SELBST ÜBERNEHMEN KÖNNEN!"

ja, liebe ärzte und konsorten in der suchtarbeit: ihr dreht es euch oft, wie es euch grad am besten passt. das habt ihr übrigens mit vielen richtigen typischen "junkies" gemeinsam...
Nach oben
Karam
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2013 10:44    Titel: Die Rolle der Drogenhilfen Antworten mit Zitat

an das Thema hab ich mich auch mal gewagt:
Die Drogenhilfen - Ein Lobby verrät ihre Klientel
http://karram.blogspot.de/2012/04/heroinvergabe-und-drogenhilfe-eine_03.html
Nach oben
QyX
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2013 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Unter keiner Berufsgruppe ist Zahl der Menschen die Medikamentenmissbrauch betreiben so hoch wie bei den Ärzten. Psychiater und Anästhesisten nehmen bei einem Vergleich der Berufsgruppen Platz #1 und #2 ein was die Suizide betrifft.

Ich kenne zahlreiche Ärzte, insbesondere Psychiater, die massive Probleme mit Alkohol haben.

Ärzte und sicher auch andere Mitarbeiter des Gesundheitswesens nutzen ihren privilegierten und unreglementierten Zugang zu Medikamenten aus.

Ich kenne Ärzte die das machen und kenne die Erzählungen anderer Ärzte, die von solchen Ärzten wissen. Ein Arzt hakt einem anderen Arzt nicht das Auge aus. Man bekommt schon als Student gesagt: "Wenn du mal was brauchst, sag einfach bescheid."

Keine Gruppen von Studenten missbraucht/gebraucht Alkohol so massiv wie die Mediziner. Das wurde in mehreren Studien untersucht.

Ärzte sind selber oft "Junkies".
Nach oben
lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2013 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

nicht zu vergessen ist auch die Berufsgruppe der Pflegenden...Also Krankenpfleger, Krankenschwestern, Altenpfleger/innen.

Es gibt dort immer Medikamentenschränke...

Gruss Lämmchen
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin