25...und ich wollt doch nie werden wie Sie...

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monalisa
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.03.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 26. März 2011 01:17    Titel: 25...und ich wollt doch nie werden wie Sie... Antworten mit Zitat

Hallo ihr ihr alle...
Wie auch viele andere hier, hab ich mich erstmal durchgelesen, aber doch längere Zeit ist bei mir schon fast ein Jahr.
So jetzt werf ich einfach eine Kurzbiografie hin, dass es einen kurzen Überblick gibt, weil leider kann ich euch kein 600 Seiten Buch posten, dass wirklich alles beschreiben würde.
Meine Mutter ist seit 15 Jahren Alkoholikern, war auch ein paar Jahre mit Kokain und Tabletten befriedigt, aber dass ist mir jetzt erst bewusst, als kleines Mädchen hab ich immer Socken von ihr geklaut, weil die waren so "cool" weil die waren von Esprit und da fand ich ein tütchen mit weißer Substanz, damals klar nicht zuordnen können,wenn man dann selbst mal Teil der Materie wurde, leuchtet es einem wieder ein.
Bis ich 17 war, hab ich weder geraucht (alle in meiner Clique rauchten) oder getrunken, dass höchste der Gefühle war mal ein Bier mit Cola...und da war ich schon so betrunken dass es mir gereicht hat.
Ein Abend, eine Begegnung, eine Wendung...so würd ich es beschreiben. Ich war mit meinem damaligen Freund auf einem Fussballspiel und er hat mir eine alte Freundin von ihm vorgestellt, schwups Wochen später die besten Freundinen. Ich harmloses dummes Ding, nichts bei gedacht, als sie mir erzählt, ach da hab ich mal was genommen, aber ich bereu es ja...

Hatte dann noch mit Engelszungen auf sie eingeredet, dass sowas ja so schlimm ist und ich Angst um sie habe. Keine paar Tage später waren wir im Auto und die Line hab ich nicht abgelehnt wollte auch dazu gehören. Ach war das ein schöner Abend...der Freistart für neues! Absturz in schneller Zeit, in 5 Monaten von einer Line auf ca 4 Gramm am Woe und mindestens 7 Teilen.
Umzug in die "Drogen.WG" bzw ich war nur noch dort, nicht mehr zu Hause, eine ganz tolle Gemeinschaft, man teilte ja alles zumindest am Anfang, bist dann viel Ärger aufkam, von wegen du bringst nie was bei, immer leg ich alles hin und alle nehmen...etc ihr kennt es ja...

Die schöne Zeit war vorbei, aber ich hab meine Ausbidlung mehr recht als schlecht trotzdem weiter gemacht, und als wär es nicht ironisch genug ich war Arzthelferin, Tramal soll gut sein hiess es, schwups hatt ich die unverkäuflichen Muster in der Tasche...ist auch nie rausgekommen. Ausbildung musst ich abbrechen, war dauer drauf. Von einem auf den anderen Tag hab ich die WG verlassen, 3 Tage ohne schlaf, aber alle ausser mir schliefen, ich hab es nicht mehr ausgehalten. Bin zurück in mein kaputtes zu Hause keiner hat mehr mit mir geredet, dann hat ich erst ein Hochgefühl, ich hab es geschafft, dann kamen die Depressionen, Klinik, SSV gesclossene. .. das ging dann fast 1 Jahr...

Jetzt bin ich drogenfrei seit fast 7 Jahren, mach einen Ausbildung zur Altenpflegerin, aber bin nicht ganz clean ich trinke, Sucht ist Sucht, hat sich nur geändert, diesmal aber schleppend trinke nur paar mal die woche, aber das schlimmste ist ich bin mutter inzwischen. Warum ich trinke keine Ahnung bin Klassenbeste, hab ein tolles Kind...Suchtumlagerung wie auch immer, was sind so eure Erfahrungen?
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Oliver1971
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 18.11.2010
Beiträge: 213

BeitragVerfasst am: 26. März 2011 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Du,
ja wie Dir gehts mir auch könnte auch ein Buch schreiben mit allen was gewesen ist...
Aber die Problematik die Du beschreibst kenne ich auch genauso.Nach einem Jahr auf Codein in unmengen habe ich es elbst Zuhause abgesetzt...dacht danch auch ich könnte ALLES schaffen nachdem ich durch dies Hölle gegangen bin...Dann kahm auch der Psychisch Zusammenbruch und eine Klinik nach der anderen.Ich war nach dem Entzug dermaßen Agressiv das ich mich nicht mehr unter kontrolle hatte...Alles hat nicht sehr lange gedauer bis ich erneut zunächst auch zum Alk gekriffen habe...Leide hatte der überhaupt nicht mehr die wirkung die ich dem Codein kannte.Der Alk war def.nicht mehr meine Droge.
Dazu kommt das ich unter heftigsten Angstzuständen gelitten habe und dauer Depressiv würde.Hat dann auch nicht lange gedauert bis ich meinem weg über Benzos wider hin zu den Opiaten gefunden hatte...Momentan bin ich Psychisch Stabil und in Substi mit Subutex.
Na ja ist schon was drann einmal Junky...Denke das der Akl für Dich brandtgefährlich ist...im angetrunkenen zustand würdest Du zur passenden gelegenheit eine Line(Was auch immer das war?)nicht ablehnen.Pass auf Dich auf...ich denke wer schon mal soweit war wie wir sollte nicht mehr davon ausgehen das man mit irgendeinem Suchtstoff normal umgehen kann.Über kurz oder lang wird der Kunsum mehr werden und Du sinkst wieder in den Kreislauf rein.Ob wohl Öberflächlich alles gut zu sein schein...suchst Du doch nach etwas das dich beruhig oder dir ein schönes Gefühl verschafft.Aber was kann ich Dir raten? Mach es nicht so wie ich..Pass auf Dich auf!
Oli
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 26. März 2011 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo monalisa!

Alkohol ist eine sehr bequeme Droge. Gesellschaftlich akzeptiert, relativ billig und überall zu haben. Als Kind neigt man dazu, die Verhaltensmuster der Eltern zu wiederholen. Insofern wundert mich Dein Werdegang überhaupt nicht.

Mir fällt auf, dass Du - schon zum 2. Mal - einen helfenden Beruf ergreifst. Als Altenpflegerin siehst Du viel Elend und trotz all Deiner Bemühungen wird sich der Zustand Deiner Patienten (korrekt heißt es "Bewohner" glaube ich) niemals wirklich bessern. Du siehst die Leute sterben und hast kein wirkliches Erfolgserlebnis. Es ist nicht leicht, diesen Belastungen stand zu halten. Besonders dann nicht, wenn man gelernt hat, sich durch ein Suchtmittel Erleichterung zu verschaffen.

Stress und Kummer muss man auch nüchtern ertragen können. Glaubst Du, dass Du prinzipiell in der Lage bist, mit den Belastungen Deines Berufes (und der Kindererziehung) auch ohne "Feierabendbier" zurechtzukommen?

Grüße!
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monalisa
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.03.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 26. März 2011 22:10    Titel: ... Antworten mit Zitat

Hallo!

Zu der Ausbildung zur Altenpflegerin bin ich nur durch einen ganz dummen Zufall gekommen, mein Sohn war 1 Jahr alt und ich hatte einfach das Bedürfniss wieder aktiv zu sein, was zu machen.
Durch eine Bekannte bin ich dazu gekommen, ohne Wissen und Vorahnung, Ausbildungsvertrag unterschrieben. Es war das beste was mir passieren konnte, ich arbeite jetzt in meinem absoluten Traumberuf, ich geh total auf in meiner Arbeit bekomm dass auch zurück reflektiert.
Es ist eine enorme Belastung, Alleinerziehend mit kleinem Kind und Ausbildung in der Pflege, aber irgendwie läuft es immer weiter.
Eine Suchttherapie wäre natürlich dass beste was ich tun könnte, aber ich kann es im Moment nicht auch wenn der Wille in manchen Momenten schon da ist und dann ganz stark. Es ist mein Traumberuf, ich hab noch ein gutes Jahr bis zum Examen, ich will endlich was durchziehen, wenigstens EINMAL.
Einen Druck nach illegalen Drogen hab ich nicht mehr. Bin auch ganz überrascht, dass es so ist. Das ironische damals war ja, ich bin clean in die Psychatrie, nach einem Selbstmordversuch und Koma und wurde dann medikalisiert mit Diazepam und Tavor. Als ich dann vom Bezirkskrankenhaus in eine psychosomatische Klinik verlegt wurde, musst ich erstmal den Tavor Entzug überstehen, bevor erstmal eine Therapie möglich war, ich find dass immer noch so unsinnig, ich war doch frei von allem.
Inzwischen meide ich es einen Mann kennenzulernen, obwohl Angebote da wären, ich will das siemandem zumuten. Ich will das gute Jahr noch durchstehen und dann in Therapie, einfach nur um endlich mal was geschafft und zu Ende gebracht zu haben.

Danke fürs lesen
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Oliver1971
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 18.11.2010
Beiträge: 213

BeitragVerfasst am: 27. März 2011 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Du,
hmm...Ja ist ein guter Plan den Du hast.Mach auf jedenfall Deine Ausbildung fertig.
Das Du danach in eine Klinik gehn willst auch O.K. Ich hoffe Du nimmst das aber nicht als
Freischein um weiterhin zu trinken denn der Kunsum wird mit sicherheit nicht auf einem Level bleiben...In einem Jahr kann viel passieren...Das Du noch kein verlangen nach anderen Drogen hast ist echt selten.Aber gut wenn es so ist...
Wie viel trinkst Du und hast Du das Gefühl das noch unter Kontrolle zu haben?
Kann nur von meiner Erfahrung ausgehen und da Du auch Polytox bist wäre ich wirklich sehr vorsichtig...Alkohol ist eine so linke Droge aber das muss ich Dir wohl nicht erzählen.
Versuche eben das eine Jahr gut zu überstehen und kümmer Dich rechtzeitig um einen Platz Du weist sicher wie lange das alles dauert bis mal die Kostenzusage da ist und und und.
Wünsche Dir das Du alles hinbekommst...Viel Glück und Kraft!
Oli
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monalisa
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.03.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 27. März 2011 16:16    Titel: ... Antworten mit Zitat

Hi!
Ich habe meinen kompletten Freundeskreis gewechselt und bin umgezogen, hab jetzt auch wieder nach langer Zeit richtig gute Freunde, die auch von meiner Vergangenheit wissen und es akzeptieren.
Chemische Drogen interessieren mich echt nicht mehr, wie gesagt ich bin selbst sehr überrascht aber auch sehr froh drum, dass würd mir gerade noch fehlen, da ich auch täglich mit opiaten in der arbeit zu tun habe.
Ja dass ich mich rechtzeitig kümmern muss ist mir bewusst, hat damals auch über 3 Monate gedauert bis ich in der psychosomatischen einen platz hatte, solange musste ich im bezirkskrankenhaus warten.
lg
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