Opioidentzug

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willleben
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.11.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2012 03:43    Titel: Opioidentzug Antworten mit Zitat

Hallo,

kurz zur Vorstellung: Ich, 46, musste im Laufe meiner Hepatitis-C Behandlung Opioide einnehmen um stärkste Schmerzen zu überstehen.

Da ich bis 1986 Heroinabhängig war hat sich nun leider mein Suchtgedächnis wieder in den Vordergrund gedrängt und ich komme nicht so richtig davon los.

Angefangen hat die Einnahme mit Tillidin und Tramadol von denen ich entzogen habe. Als die Schmerzen wieder auftauchten wurde mir dann MST verschrieben. Im Moment bin ich seit zwei Monaten auf ein 10 Mikrogramm Pflaster, Nurspan (Subutex?) gesetzt worden, was aber nicht immer ausreicht. So nehme ich teils aus Suchtgünden, teils aufgrund wirklicher oder Entzugs- Schmerzen, bei Bedarf noch bis zu 30mg Oxycodon ab und an.

Kurz, ich bin aus meiner Sicht rückfällig ohne das es groß anders zu machen war. Während einer neuartigen Kombinationstherapie über 7 Monate sind bei mir Entzündungen im Magen-Darmbereich mit Schmerzen bis zur Ohnmacht (Synkope) aufgetreten. Da es jedoch sehr wichtig war die Therapie zu Ende zu bringen, war mir bewusst auf was ich mich mit den Mitteln einließ (und wollte auch nur noch Linderung). Nach Beendigung der Therapie gehen die Schmerzen extrem langsam zurück.

Die Dauer meines Konsums betragen jetzt, inklusive zweier Entzugsversuche von 2-3 Wochen, etwa 15 Monate mit den beschriebenen Dosierungen/Mitteln.

Hat vielleicht jemand eine Idee wie ich am besten abdosiere oder ist es sinnvoller bei den vielleicht vergleichsweise niedrigen Dosierungen, noch einmal kalt zu entziehen. Geht mir gar nicht so sehr um die körperliche- eher mehr um die psychische Komponente, die ich fürchte... naja, ehrlich gesagt Beides.

Herzlichen Dank für Eure Unterstützung und viele Grüße

willleben
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cmbt111
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 21.02.2010
Beiträge: 382

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2012 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

ich persönlich halte nicht viel von kalt entziehen, warum auch es gibt angenehmere Alternativen. Und tut der Psyche nicht gut!

In Deinem Fall würde ich es mal in einer Schmerzklinik probieren. Dort werden alle Schmerzmittel entzogen und geschaut wie stark sind die somatischen/körperlichen wirklich bzw. wie hoch der Suchtanteil ist. Wird kein Zuckerschlecken die Zeit aber eine Möglichkeit der "Sache" auf den Grund zu gehen.

Habe selbst die neue Hep C Tripple Therapie hinter mir und auch erfolgreich nach 48 Wochen abgeschlossen!

Übrigens Oxycodon wirkt nahe 0 bei der Einahme von Nurspan (Buprennorphin).
Kannste mir Glauben ist kein Halbwissen Exclamation

Hoffe Du findest Deinen Weg

bg
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willleben
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.11.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2012 18:38    Titel: Schmerzklinik in Berlin? Antworten mit Zitat

Hallo,

danke für die Antwort. Hast du vielleicht eine Idee mit einer Schmerzklinik in Berlin. Finde den Vorschlag sehr gut.

Bekomme halt leider jetzt schon ziemliche Affen und bin immer an der Grenze zum Entzug. Bei mir helfen koscher Weise zusätzliche 20 mg Oxycodon. Aber vielleicht sollte ich von ein 10 Mikrogramm auf ein 20 Mikrogramm Vorspann Pflaster gehen um nicht von zwei Substanzen entziehen zu müssen.

Wäre Dir und Euch sehr dankbar Falles jemand ein Tipp für eine möglichst menschliche Schmerzklinik in Berlin hat.

Viele Grüße
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willleben
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.11.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2012 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

@lcmbt11;

übrigens, ganz herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen SVR! Dann musst Du ja auch den Genotypen 1(a,b) gehabt haben. Ich war "Therapinaiv" und habe es ca. 30 Jahre unentdeckt mit mir rumgetragen, bis die Symptome zu heftig wurden.

Hast Du es gut überstanden? Ich war währenddessen ca. 5 Mal im Krankenhaus. Zweimal davon mit dem Rettungswagen. Dort fing es halt an mit den Opiaten.

Bin bisher auch negativ und erhoffe den 24 Wochen PCR, nach Boceprvir & Co, in den nächsten Tagen auch ein Negativ. Somit hätte sich das Ganze denn wenigstens gelohnt und ich müsste halt "nur" noch von den Schmerzmedikamenten entziehen...

Liebe Grüße und ein gesundes Leben!
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sabotage35
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2012 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich konsumiere 16 Jahre i.v. und hatte mehr als Glück imer noch negativ zu sein. Es gab ne Phase da war es mir echt scheiß egal ob ich es bekomme oder nicht. Filter gestohlen obwohl ich wußte das der Besitzer HEP C und HI hatte; war mir scheiß egal. Dann den gleichen Löffel genommen von 7 unbekannten User sogar das gleiche Wasser.
Oder einmal sogar wirklich ausversehen die Spritze vertauscht. Aber hab nicht gewußt ob er Hepc hat oder nicht. Und viele Sachen mehr die eine Ansteckung wahrscheinlich machen. Das war die Phase wo ich in Köln gelebt habe. Also vielleicht 2 Jahre von den geammten 16 Jahren. Danach war mir mein Leben wichtiger und ich habe nur noch safer use betrieben. Und wahnsinniges Glück gehabt immer noch sauber zu sein. KEIN HEP C oder gar HIV.

Was ich aber nicht gewußt habe ist, dass HEP C solche Schmerzen verursachen kann. Das ist mir vollkommen neu. Ist das echt so und warum? Ich habe gedacht HEP C ist eine stille Krankheit von der man nix merkt. Hat jemand daür eine Erklärung oder bin ich zu naiv was dieses Thema anbelangt?
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willleben
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.11.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 4. Nov 2012 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sabotage,

nein, keine Panik! Bei mir war es so. Und (fast) nur bei mir!

Ich habe zu einer Zeit (`86) aufgehört als HIV gerade aufkam in Berlin. In miner damaligen Drogentherapie bei Daytop Berlin (86-8Cool hatten wir von den ca. 40 Klienten max. drei die HIV-Positiv waren. So hatte ich auch relativ viel Glück nur monoinfiziert (hoffentlich) gewesen zu sein. Hep C war damals noch unbekannt, höchstens als Non A / Non B und ich wusste nichts von meiner Infektion.

Danach führte ich ein cleanes und relativ normales Leben. 2006-2007 bekam ich seltsame Symptome wie Panikattacken, wurde immer müder, leistungsunfähiger, zog mich zurück u.s.w. Irgendwie krank, halt. Nach jahrelangem Suchen in meiner Psyche kam ich dann während einer Traumatherapie 2010 auf die Idee mich gezielt auf Hep C untersuchen zu lassen. Und Treffer.

Falls Dich die Hep C Thematik interessiert, schau mal im hepatitis-c-forum nach.
Fakt ist z.B., dass ca. dreimal so viele Menschen an den Folgen der Hep C sterben wie an HIV. Es sind mehrfach neuronale- psychiatr. Auswirkungen bei HCV von u.v.a. seitens der Chartitè bewiesen worden, sodass u.a. die WHO seit Jahren immer dringender darauf hinweist. Gerade weil wie du ja hier liest, auch die bisher nur sehr schwer heilbaren "Genotypen" nun anhand von neuen dreier (Triple) oder jetzt kommenden vierer Kombinationen, gut heilbar sind. Erfolgschancen, je nach Voraussetzung, zwischen 70-90%.

Die Therapie ist halt wirklich kein Zuckerschlecken und wird individuell sehr unterschiedlich vertragen. Ich hatte halt ein Wenig Pech und hab es nicht so wirklich gut vertragen. Bin aber sicher ein eher seltener Extremfall. Vielleicht nicht der Einzige, aber die meisten kommen schon ganz gut durch. Bin ich ja letztlich auch.

Muss jetzt halt "nur" die reaktivierte Sucht wieder hinbekommen..-Wink

Also, keine Panik! Hep C ist heilbar und steigert nach Abheilung die Lebensqualität auch ohne Drogen-Wink
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silent addiction
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 1776

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2012 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte Hep C und habe eine 48 wöchige Interferontherapie gemacht, bei der ich dachte es raubt mir die Sinne vor Schmerzen.

Man muss sich die Schmerzen so vorstellen,

Wie als wenn man im ganzen Körper Krebs hat und ganz üble Schmerzen in jeder Faser des Körpers.

Auch ich bin in dieser Zeit mit Opiaten eingestellt worden, um das überhaupt 48 Wochen Exclamation durchzuhalten.

Jder Tag war für mich die Hölle, aber ich wusste, nur so werde ich meine Hep C los.

Als ich nach 48 Wochen wieder einen Bluttest machte, konnte der Arzt mir bescheinigen, das ich absolut kein Hepatis C mehr hatte.

Doch ein was das blieb...die Opiate!

Ich habe sie dann eiskalt abgekickt, da ich ja vom Interferon keine Schmerzen mehr hatte.

Also einen cold turkey gemacht, der garnicht sooo schlimm war.

Danach war ich sage und schreibe sehr lange Opiatmittelfrei.

Gruß silent!
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willleben
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.11.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2012 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, das macht doch Mut. Bei mir blieben die Schmerzen noch für ein paar Monate. Es hat sich ja auch einiges entzündet. innerlich. Habe nächst Woche ein Vorgespräch für einen stationären Entzug den ich dann auch machen werde.

Habe gestern mein Ergebnis bekommen, das Endgültige 6 Monate nach Therapieende: Geheilt! HIV hab ich auch gleich mitmachen lassen, was auch negativ ist.

OK, jetzt kann ich mit 45 Jahren vielleicht mein zweites Leben beginnen-Wink

Danke für Eure Unterstützung!
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silent addiction
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 1776

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2012 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

willleben hat Folgendes geschrieben:
Danke, das macht doch Mut. Bei mir blieben die Schmerzen noch für ein paar Monate. Es hat sich ja auch einiges entzündet. innerlich. Habe nächst Woche ein Vorgespräch für einen stationären Entzug den ich dann auch machen werde.

Habe gestern mein Ergebnis bekommen, das Endgültige 6 Monate nach Therapieende: Geheilt! HIV hab ich auch gleich mitmachen lassen, was auch negativ ist.

OK, jetzt kann ich mit 45 Jahren vielleicht mein zweites Leben beginnen-Wink

Danke für Eure Unterstützung!


Wie Du hast HIV gleich mimachen lassen Question Shocked

Ist doch garnicht heilbar!

Aber belehre mich eines Besseren... Shocked

Gruß silent!

ja, ja muss 140 Zeichen enthalten der Text, sonst kann ich es vergessen! Rolling Eyes
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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2012 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

er hat sich auf hiv infektion testen lassen, nehme ich mal an Cool

deswegen schreibt er ja auch das hiv negativ ist, also der test ist negativ.

wenn er von hiv geheilt worden wäre, würde er das sicher nicht als negativ empfinden, oder beschreiben.

ein negativer hiv test ist natürlich auch eine positive sache Laughing
aber nagativ heist da ja nur das keine hiv vieren nachgeweisen werden konnten.
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silent addiction
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 1776

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2012 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

TomasG hat Folgendes geschrieben:
er hat sich auf hiv infektion testen lassen, nehme ich mal an Cool

deswegen schreibt er ja auch das hiv negativ ist, also der test ist negativ.

wenn er von hiv geheilt worden wäre, würde er das sicher nicht als negativ empfinden, oder beschreiben.

ein negativer hiv test ist natürlich auch eine positive sache Laughing
aber nagativ heist da ja nur das keine hiv vieren nachgeweisen werden konnten.


Ja mensch *auf die Stirn klatsch...ja den HIV-Test!

Logisch...wo war ich mit meinen Gedanken...mano man!

Hatte ich mir im Nachhinein auch gedacht, das es wohl ein HIV-Test war.

Lange Leitung heute... Laughing
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2012 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo willleben,

zu Deiner Frage nach einer Schmerzklinik in Berlin kann ich Dir das
Schmerzzentrum-Berlin empfehlen. Ich bin dort seit der Gründung in Behandlung. Dort arbeiten alle Leute mit einer Extraausbildung zum Schmerzmediziner und haben wirklich viel Erfahrung.
Die Adresse lautet: Schönhauser Allee 172 a -direkt am U-Bhf Senefelder Platz
10435 Berlin
www.schmerzzentrum-berlin.de

Viel Glück und gute Besserung wünscht Dir Lämmchen
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willleben
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.11.2012
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 17. Nov 2012 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lämpchen,

danke für den Hinweis. Ich werde es wohl erst einmal "auf die Harte" im Jüdischen probieren in der Hoffnung dass es mit dem körperlichen Entzug getan ist. Die Sucht gehe ich dann vermutlich mit NA Gruppen an.

Denke die Schmerzen legen sich langsam und waren wohl aufgrund der Entzündungen der Organe durch die Nebenwirkungen gekommen und dürfen nun auch mal langsam wieder gehen.

Dennoch lieben Dank für den Tip und die Wünsche.

Alles Gute für jeden hier!
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 18. Nov 2012 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen willleben,

na dann alles Gute für den Entzug! Wenn Du dochmal, irgendwann, schlimme Schmerzen hast, kannst du Dich ruhigen Gewissen's dort in die Behandlung begeben. Die Ärzte kennen sich natürlich auch mit Abhängigen Patienten aus.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.

Herzliche Grüsse von Lämmchen
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silent addiction
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2012
Beiträge: 1776

BeitragVerfasst am: 18. Nov 2012 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

Auch von mir alles erdenklich Gute und gute Besserung!

Und das alles gut geht und Du es schaffst und der Entzug schnell vorbei geht.

Ich weiß wie schlimm ein Entzug sein kann.

Es sind ja nicht nur die Schmerzen, sondern auch das ekelige Gefühl und der Durchfall, den man hat.

Viel Erfolg silent!
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