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horatio Anfänger
Anmeldungsdatum: 26.03.2009 Beiträge: 3
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Verfasst am: 26. März 2009 17:33 Titel: Von Methadon zu Subutex - brauche Rat |
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Ich war fast 25 Jahre Heroinabhängig, habe es dann 1992 ins Methadonprogramm geschafft.
In der letzten 1 1/² Jahren hab ich mich bis auf 20 mg/tag 1% Methadon runter entzogen, habe aber jetzt seit 2,3 monaten immer wieder vermehrt Entzugssymthome , gerade während der Nacht und komme deshalb einfach nicht dazu, weiter runter zu dosieren.
Nun hat mir mein Arzt schon mehrmals geraten das er mich auf Subutex umstellen möchte, wofor ich einfach ziemlichen "Bammel" habe:
- mittlerweile bin ich 52 und habe in meinem Leben unzählige Male mit Entzug gekämpft, ...auch aus gesundheitlichen Gründen will ich nicht jetzt nochmals mich dadurch quälen lassen wegen einer Medikamentenumstellung nach fast 17 Jahren Methadon wieder von einem Entzugssyndrom ins nächste zu rutschen.
Habe leider auch schon viele negative Dinge über den Umstieg auf Subutex gehört und bin jetzt erst recht verunsichert.
Deshalb meine Bitte:
da sich hier bestimmt etliche Leute aufhalten, die mit einem solchen Umstieg ihre "wie-auch-immer-gearteten" Erfahrungen gesammelt haben,
würde mich freuen von euch beraten zu werden was die Umstellung direkt angeht sowie die Schwierigkeiten, die eventuell dabei auftreten können.
Klar, ....mir steht es wirklich bis oben, ...will endlich irgendwann in nächster Zukunft Drogen -und Substitutionsfrei sein, ...aber meine Ängste vor einem derben Entzug sind aus verständlichen, in jahrzehnten erlebten Entzügen momentan sehr groß.
Zur Info:
Bin seit 17 Jahren nebenkonsumfrei, weder Tabletten noch Alkoholabhängig.
Freue mich über jede hilfreiche Antwort... |
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lamy Silber-User
Anmeldungsdatum: 11.10.2008 Beiträge: 171
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Verfasst am: 1. Apr 2009 11:56 Titel: |
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Hm, nach 17 bzw. 25 jahren wird der umstieg sicher nicht leicht. Hast du mal überlegt, dich in einer klinik umstellen zu lassen? Das fällt vielen wesentlich leichter, als das ambulant zu machen und es immer ein arzt rufbereit, falls irgendetwas sein sollte.
Ich persönlich bin gleich auf subutex eingestellt wurden, von daher kann ich dir keine persönlichen erfahrungen schreiben. Aber in der Entgiftung, wo ich war, wurde immer auf 2ml methadon runter gegangen und dann umgestellt (weiß die wartezeit leider nicht mehr, obs 1 oder 2 tage waren). Ist immer etwas holprig und die ersten tage sind kein zuckerschlecken, aber im durchschnitt nach spätestens 1 woche ging es den leuten wieder gut. Aber vor der ersten subutexeinnahme auf jeden fall so lange warten, bis du gut entzügig bist.
Denke, das größte problem bei dir ist deine lange methazeit und auch dein alter - umso länger man drauf ist, umso älter man ist, umso schwieriger werden die entzüge. einfach, weil man schon so oft entzügig war, dass man die symptome doppelt und dreifach spürt. Aber dass du den willen zum aufhören hast, ist schonmal eine gute grundlage.
Wünsch dir, dass es so klappt, wie du es dir vorstellst! |
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horatio Anfänger
Anmeldungsdatum: 26.03.2009 Beiträge: 3
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Verfasst am: 1. Apr 2009 19:35 Titel: Von Methadon zu Subutex - brauche Rat |
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Danke für deine Antwort.
Mittlrweile hab ich die Dinge in die Hand genommen:
-habe am Dienstagmorgen um 9:00 Uhr meine letzte methadondosis genommen.
Heute morgen um 10:00 Uhr die ersten 4 mg Subutex , ...dann eine Std. später weitere 4 mg.
Und was soll ich sagen?
Es läuft super!
mir geht es absolut top, habe keinerlei Entzugssymthome.
Das mit dem "solange warten bis der Entzug happig wird" halte ich jedoch für falsch:
habe inmehreren Veröffentlichungen und Wirkstoff erklärungen gelesen, das es gerade beim Subutex so sein sollte, das man ca. 6 Std. > nach der letzten Heroindosis sowie 24 Szd. nach der letzten Methadongabe mit der Einnahme von Subutex anfangen soll bei einer Dosierung von <30mg methadon/tag, damit gerade die Entzugssympthome des Methadonumstiegs auf das Subutex erst garnicht auftreten sollen.
Bei einer letzten Gabe von Methadon zw. 40-60 mg/Tag sollte dieser zeitpunkt nach 36 Std. sein.
Daran habe ich mich gehalten, ....und es funktioniert (zumindest bei mir ) tasächlich!
Bei allen Leuten mit denen ich kontakt hatte, und die beim Umstieg den derbsten Entzug hatten , waren leute, die z.T. 1 1/² tage oder sogar 48 Stunden nach der letzten Methagabe gewartet haben, bis es ihnen total mies ging. Dann haben sie die 1. Subutexgabe eingenommen, ...und dann ging der turkey erst richtig los!
Bin richtig happy, ...kann auch sagen das ich das Gefühl habe wesentlich schärfer und kontrastreicher zu sehen, Dinge besser zu hören die mir sonst kaum aufgefallen sind sowie das ich wesentlich besser Dinge richen kann.
Dabei ist mein Kopf total klar, ....habe mich vorhin mal versuchsweise ne Stunde auf die Couch gelegt, ....und bin sofort eingeschlafen!
Denke bei mir schlägt sehr zu Buche das ich seit 16 Jahren Nebengebrauchsfrei bin und auch keinen Alkohol trinke.
Alles in allem habe ich den Schritt bisher nicht bereut, im Gegenteil.
Jetzt hab ich endlich die Chance, in einigen Wochen ganz mit irgendwelchen Giften aufzuhören und das 1. mal seit 35 Jahren wieder ganz clean zu sein. |
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double life Gast
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Verfasst am: 8. Apr 2009 13:47 Titel: Es kommt auf die Dauer an! |
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Hi,
also ich bin vor 5 Jahren auf Subu gekommen, habe dann kurzzeitig auf Metha gewechselt, dann wieder Subu, dann Metha, mittlerweile bin ich seit 1,5 Jahren wieder auf Subutex, beikonsumfrei! Ich kann dir nicht nur aus eigener Erfahrung berichten, sondern auch aus Erfahrungen anderer, die ich während 4 Entgiftungen beobachtet habe.
Fakt ist, es kommt auf die Dauer der Metha-Medikation an, was bei dir sehr sehr lange ist. Gesehen habe ich Menschen, die mit dem Umstieg gut zurecht kamen, andere hielten es nicht aus. Wie du weißt, musst du - je nach behandelndem Arzt und je nach Mensch - zwischen 12 und 36 Std. ohne jegliche Suchtmittel bleiben, das wird hart, doch darin sehe ich bei dir nicht mal die größte Schwierigkeit, denn meistens bekommst du nach wenigen Std. deinen vollen Entzug, worauf du dann die ersten 4 bis 6 mg Subutex erhälst, dann jeweils im Abstand von 2 Std. 2 mg mehr bis zu einer Dosis von 16 bis 24 mg (je nach behandelndem Arzt. Der eine macht es so, der andere so). So machen es die meisten Ärzte. Die Zeit, in der du nichts erhälst, kriegst du schon irgendwie rum. Doch die Zeit der Umstellung selbst, wenn du bereits auf Subu eingestellt wirst, zieht sich meist quälend in die Länge. Das kann schon mal 2 bis 6 Tage dauern. Ich habe Leute erlebt, die waren, genau wie du, viele viele Jahre auf Metha und konnten die Umstellung trotz sehr niedriger Metha-Dosis nicht ertragen. Anderen geht es anders, die fühlen sich blendend. Ich selbst habe beim letzten Wechsel knapp 1 Woche gebraucht, bis es mir wieder richtig gut ging, so lange war ich eben krank gemeldet und brauchte nicht arbeiten gehen.
Für mich steht fest: Subu schadet meinem Körper weniger, der Entzug ist kein Vergleich zu dem mit Methadon (was bedeutet, wenn du wirklich runter kommen willst, entziehe mit Subutex! Ist wesentlich angenehmer, kürzer und mit weniger Nebenerscheinungen verbunden) und bekanntlich vermindert Subutex den Suchtdruck besser als Methadon.
Es muss dir aber klar sein, dass die Umstellungsphase nicht nach ein paar Std. vorüber ist, sondern ggf. einige Tage dauern kann. Wenn du die durchziehst, wird's dir aber leichter fallen, endlich von dem Scheiß ganz runter zu kommen.
Wie gesagt: Ich selbst hatte schon einen Wechsel, der mir relativ leicht viel und einen anderen, der sich tierisch in die Länge zog und bei dem ich bis auf 24 mg hoch gegangen bin. Entscheidend ist meist nicht nur die Metha-Dosis, die du zuvor erhalten hast (auch wenn man sich vorher auf 30 ml abdosieren muss, ist die trotzdem ausschlaggebend), sondern vor allem auch die Zeitraum, wie lange du auf Metha warst.
Aber egal wie schlimm es wird, für diejenigen, die ganz runter wollen rate ich: Augen zu und durch! Es lohnt sich |
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lamy Silber-User
Anmeldungsdatum: 11.10.2008 Beiträge: 171
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Verfasst am: 13. Apr 2009 12:33 Titel: |
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@horatio: Bin ganz deiner meinung - wenn ich von shore o.ä. auf subutex umsteige (also nen rückfall hatte) warte ich auch nicht, bis der entzug voll durchbricht. Ich nehme das subutex dann, wenn meine pupillen größer werden und ich anfange zu gähnen. Habe dann auch so gut wie keine entzugserscheinungen.
Einmal habe ich das subu auch erst genommen, als ich richtig entzügig war und ich habe dann noch ein paar tage "gelitten".
Nur wenn jemand keine erfahrung mit subutex hat und es in eigenregie nehmen will, rate ich lieber, es besser zu spät als zu früh zu nehmen. Denn imo ist ein paar tage lang ein leichter entzug besser zu verkraften, als ein turboentzug, gegen den man kaum ankommt.
War also reine vorsicht. Wenn man erstmal erfahrungen gesammelt hat und seinen körper kennt, dann ist das wieder etwas anderes.
aber freut mich, dass es so gut geklappt hat! Dass du jetzt alles etwas anders wahrnimmst (schärfer sehen usw.) ist ganz normal, das haben viele, wenn sie von "härteren" opiaten runter sind. |
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Opiotist Anfänger
Anmeldungsdatum: 29.04.2012 Beiträge: 3
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Verfasst am: 29. Apr 2012 14:31 Titel: Re: Von Methadon zu Subutex - brauche Rat |
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horatio hat Folgendes geschrieben: | Ich war fast 25 Jahre Heroinabhängig, habe es dann 1992 ins Methadonprogramm geschafft.
In der letzten 1 1/² Jahren hab ich mich bis auf 20 mg/tag 1% Methadon runter entzogen, habe aber jetzt seit 2,3 monaten immer wieder vermehrt Entzugssymthome , gerade während der Nacht und komme deshalb einfach nicht dazu, weiter runter zu dosieren.
Nun hat mir mein Arzt schon mehrmals geraten das er mich auf Subutex umstellen möchte, wofor ich einfach ziemlichen "Bammel" habe:
- mittlerweile bin ich 52 und habe in meinem Leben unzählige Male mit Entzug gekämpft, ...auch aus gesundheitlichen Gründen will ich nicht jetzt nochmals mich dadurch quälen lassen wegen einer Medikamentenumstellung nach fast 17 Jahren Methadon wieder von einem Entzugssyndrom ins nächste zu rutschen.
Habe leider auch schon viele negative Dinge über den Umstieg auf Subutex gehört und bin jetzt erst recht verunsichert.
Deshalb meine Bitte:
da sich hier bestimmt etliche Leute aufhalten, die mit einem solchen Umstieg ihre "wie-auch-immer-gearteten" Erfahrungen gesammelt haben,
würde mich freuen von euch beraten zu werden was die Umstellung direkt angeht sowie die Schwierigkeiten, die eventuell dabei auftreten können.
Klar, ...mir steht es wirklich bis oben, ...will endlich irgendwann in nächster Zukunft Drogen -und Substitutionsfrei sein, ...aber meine Ängste vor einem derben Entzug sind aus verständlichen, in jahrzehnten erlebten Entzügen momentan sehr groß.
Zur Info:
Bin seit 17 Jahren nebenkonsumfrei, weder Tabletten noch Alkoholabhängig.
Freue mich über jede hilfreiche Antwort... |
Hallo Horadio,
wäre echt schön, wenn du weiter berichten würdest, wie es dir geht, und wie du die Umstellung weiter ertragen hast.Das kann einigen Leuten echt weiter helfen.Wenn du das Liest, dann berichte doch bitte mal wie es dir geht.Lg |
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C21H23NO5 Silber-User
Anmeldungsdatum: 22.11.2010 Beiträge: 220
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Verfasst am: 2. Mai 2012 23:33 Titel: Re: Von Methadon zu Subutex - brauche Rat |
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äh.. du schreibst am 1.April:
horatio hat Folgendes geschrieben: |
Mittlrweile hab ich die Dinge in die Hand genommen:
-habe am Dienstagmorgen um 9:00 Uhr meine letzte methadondosis genommen.
Heute morgen um 10:00 Uhr die ersten 4 mg Subutex |
Das war ein Sonntag. Da das erste Subu. Am Dienstag haste dein letztes Metha bekommen.
Was war von Mittwoch bis Samstag |
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C21H23NO5 Silber-User
Anmeldungsdatum: 22.11.2010 Beiträge: 220
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Verfasst am: 2. Mai 2012 23:36 Titel: |
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ooooooooooooooooops... sehe gerade das ich mich leicht im jahr geirrt habe
kann man eigentlich einen Kommi nicht löschen? Sehe nirgends eine Funktion |
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