Sie ist ein anderer Mensch

Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, ... 11, 12, 13  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
mph666
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.05.2011
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2011 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

alkohol ist für mich auch eine extreme droge, das schlimme ist das sich das wesen so stark wandel kann, ohne das der trinker das wirklich wahr nimmt.

empfinde das so auf jeden fall trinken. habe früher oft getrunken, angste wurden kleiner das ego größer und größer aber ich habe mich in ein riesen arschloch verwandelt der von seinem handeln überzeugt war.

kam dann am nächsten tag die nüchternheit über mich wurde mir klar das ich total der penner war. das tat so weh, ist naturlich von person zu person unterschiedlich, aber das war ein seelischerschmerz der so heftig war, das ich den, wenn möglich gleich wieder beteubt habe.

es war so als wenn ich zwei persönlichkeiten gehabt hätte und der nüchterne die scheiße des anderen auslöffeln mußte.
war kein pegeltrinker sondern ein komasaufer, der einfach nicht ins koma fallen wollte. trotz das ich keine körperliche abhänigkeit entwickelte, meide ich seit längerem alkohol da wenn ich trinke einfach nicht aufhören kann.

auch wenn sich das wie eine ausrede anhört, ist es so das ich dann nicht ich selbst war, doch nüchtern hasste ich mein anderes ich auch heute noch.
aber die ängste und hemmungen die ich hatte wenn ich nüchtern war gaben mir das gefühl das ich gesellschaft von menschen nur genießen kann wenn ich etwas trinke. ich trank und fühlte mich besser und besser bis ich am nächsten morgen, wenn ich nicht durchgesoffen hab, aufwachte und vieles vom vortag vergessen hab.

doch mein umfeld vom vortag hat nicht vergessen.
für die wurde ich zwar erst lustiger dann aber zunehmend unangenehmer, bis hin zu total abgefuckt psycho.

es hat viel zeit, kraft, hirnzellen und freundschaften gekostet bis ich den teufelskreis durchbrochen hab. ich trinke seit längerem nicht mehr und so soll es auch bleiben auch wenn es schwer ist.

trotz allem lässt sich der gedanke vieleicht in ein paar jahren alkohol in maßen genießen zu können, nicht vollständig vertreiben. 2 jahre ist mein ziel was ich dann hoffentlich noch ausbauen kann.

all das soll nicht das verhalten deiner liebsten erklären oder entschuldigen.

ich weiß ja auch nicht in wieweit ihre alkoholabhängigkeit schon fortgeschritten ist.
aber bei mir als psychischabhängiger war der seeliche schmerz und die schuldgefühle so schlimm, so unglaublich krass das man sich das nicht vorstellen kann.

alkohol ist aus unserer gesellschaft nicht weg zu denken ich werde teilweise bei feierlichen anlässen 2-5 mal von mehreren personen, also zichmal, gefragt ob ich kein bier möchte, "wirklich nicht".

selbst der weihnachtsmann macht werbung für bier. alkohol ist die einstiegsdroge nr.1.
die meißten gewalttaten passieren im alkrausch. an jeder ecke steht ein dealer, und jeder jugendliche kann s kaum erwarten endlich alk trinken zu dürfen.

ich weiß auch nich warum ich soviel dazu geschrieben hab, hier gehts ja nicht um mich sondern um deine frau.

auf jeden fall glaube ich das du es richtig machst, du bleibst auch emotional ihr partner, trotz allem hältst du zu ihr. ich glaube das mit dem helfersyndrom solltest du vergessen.du machst das mit weil du das beste führ eure familie ereichen möchtest. auch für kinder ist es schwer einen elternteil aufgeben zu müssen. da fallen oft so sätze wie, man wäre nur für die kinder beim patner geblieben oder gegangen. wenn man aber versucht aus liebe das best mögliche für alle raus zu holen ist das auch für die kinder gut und verdient richtig respekt.

ich feue mich für dich, das sie wieder da und für dich zugänglich ist.

das ist viel besser als das sie sonstwo und dicht ist.

ich habe viele gesehen die es geschafft haben die sucht zu bekämpfen und sogar viel kraft aus diesem kampf gewinnen.

ich werde deine berichte weiterverfolgen

freundliche grüße mph
Nach oben
Jörn
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.05.2011
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 27. Mai 2011 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich find es prima wie hier auf meine Erlebnisse gepostet wird. Heute haben wir etwas länger telefoniert, da nach Rückfall auf Station eine Woche Kontaktsperre ist.
Sie ist zur Zeit mit Haldol ruig gestellt. Ich habe vorm Kindergarten die Kids genommen und bin zur Klinik, habe mich unters Fenster gestellt und sie konnte die beiden sehen.
Da war schon ein Gesichtsausdruck zwischen Scham und Freude.
Ich denke dass sie nu nicht nach 10 tagen wieder rauskommt, was wohl auch besser ist.Denn
als sie dass letzte mal raus kam, brach eine neue verwirrende Welt über sie zusammen.Ich finde es schon beachtlich, dass sie auf Shore,Alk und weiss der Geier, den Arsch in der Hose hatte und mich anrief.War wohl ein kurzer Geistesblitz.Ich kann nur hoffen, dass sie sich zeitnah fängt, und mit den Therapeutschen Gesprächen in der Klinik anfangen kann.
Leider ist mir nun aber auch mehr denn jeh bewusst geworden, dass sie nun an der Kreuzung ihres Lebens steht. Hoffentlich hat sie die Kraft, den Blick und die richtige Hilfe diesmal den richtigen zu gehen. Sie sagte heute am Telefon dass sie nicht mehr soviel Angst wie beim letzten mal hat nach Hause zu kommen.
Allerdings haben wir zu Hause Angst, dass sie dann wieder wegrennt.
Aber ich werde Euch hier täglich berichten wie die Fortschritte sind, da ich denn möglicherweise beeser aufarbeiten und mich diesmal nach 11 Jahren auf sie besser vorbereiten kann.
Nach oben
Jörn
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.05.2011
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2011 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Heute hatte sie wieder einen Tiefschlag, hatte Angst zu Hause nicht klarzukommen.
Es ist Für uns , die Kinder und mich eine Situation die viel Kraft kostet und keine Pespektive bietet.
Sie weiss nicht was sie will, wer sie ist , wo sie hingehört.Schlimm wenn sie sich in " neue " Freunde die sie mal auf Entgiftung kennenlernte, und dafür auch die Familie verdrängt.Da wir der Schmerz immer intensiver und das denken immer chaotischer. Mir scheint es so, als wenn sie sich in irgenwas flüchtet, dabei die Realität verdrängt. Als ich ihr heute am Telefon sagte in Zukunft mehr für die Familie dasein zu wollen sagte sie nur : ohohoh...bitte etwas langsamer, ich muss erstmal wach werden, mich erholen.Verdammte Sch..., wieso kann ich mich als nicht Süchtiger besser in diese Situation hineinversetzen? fast schon ein Verhältniss wie ein " Normalo" und ein Autist, die keine Weg zueinander finden! ich selbst fühle sie weit weg von mir ...fremd und kalt .Ich bin wahrscheinlich nicht in der Lage zu begreifen was Phase ist...kacke
Nach oben
Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2011 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Jörn

Jahre lang war dir nicht bewußt wie es deiner Frau wirklich geht. Ich glaube auch nicht das du jemals 1:1 nachempfinden kannst wie es in ihr ausschaut. Mal als beispiel, niemand kann wirklich nachempfinden wie es ist was man selbst nie gefühlt hat, was auch immer. Eine krankheit, ein Beinbruch, ein Kriegsgefangener usw usw...
Aber das muß man auch nicht unbedingt. Wichtig ist nur das dir jetzt in voller Härte bewußt wird was es bedeutet abhängig zu sein. Das ist sehr wichtig. Du mußt dir auch unbedingt Hilfe holen. Ich kann mir vorstellen das da noch einige Klöpse kommen die sich jetzt bei deiner Frau in all den Jahren angestaut haben. Du mußt jetzt der stärkere sein und ihr immer das gefühl geben das du sie wirklich liebst und für sie da bist. Das wird auf gar keinen Fall einfach werden denn bei deiner Frau sind jetzt die Dämme gebrochen. Es kann auch alles vergebene Liebesmüh sein.
Ihr habt nebeneinander hergelebt wie es aussieht. Habt nicht viel voneinander gewußt. Das muß sich jetzt ändern. Zeige Interesse, lass dich nicht abwimmeln aber ware Distanz.
Stell dich drauf ein das für die nächste zeit alles an dir hängen bleibt und du der A.. für alles bist.
So schwer es dir manchmal auch fallen mag, und du dich mit all dem scheiss allein gelassen fühlst, mache ihr keine versteckten vorwürfe. Schlucke sie runter denn sie braucht jetzt deine hilfe.
Das sollte aber auch kein Dauerzustand werden. Sie muß sich auf jeden fall klar darüber werden was sie für die zukunft will. Denn sonst wirst du daran kaputt gehen
Nach oben
Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2011 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

ich kann von mir sagen das ich mit keinen erwartungen an die sache rangegangen bin.
Das ist enorm wichtig. Nur schwer umzusetzen.
Ich lernte meinenFreund kennen worauf er bald einen rückfall hatte und kurze zeit später wieder voll drauf war. Als ich das bemerkte und mir klar wurde wußte ich das ich egal was ich tue absolut nichts daran ändern kann. Mir sind die Hände gebunden. Ich kann ihn nicht zwingen.
Deshalb wußte ich auch das ich ihm nicht die entscheidung abnehmen kann oder sogar bestimmen ob er heroin nimmt oder nicht.
Ich habe für mich im stillen grenzen gesetzt und habe diese auch durchgezogen, liess es also gar nicht erst zu das wir uns noch näher kamen. Im Prinzip habe ich das Thema Beziehung schon zu den akten gelegt.
Nie im Leben wär mir in den Sinn gekommen zu sagen wenn du mich liebst hörst du damit auf. Oder du mußt jetzt aufhören weil du alles kaputt machst damit.
Ich wußte das ein abhängiger nur aus freien Willen den weg schaffen kann, idealer weise mit einem nichtabhängigen an der seite.
Unterstützen kannst du deine frau indem du ihr signalisierst das sie auch mit ihrer Sucht geliebt wird. Und du einfach nur da bist.
In eurem Fall ist es etwas komplizierter weil ihr sehr viele jahre voller zwiespalt auch wenns nur deiner Frau so ging nebeneinander hergelebt habt.
Ihr habt einfach beide nichts vom anderen gewußt. So viele jahre können einiges ausmachen und das hat oft nur eine chance bei paargesprächen beim Fachmann.
Das dürfte deiner Fraue aber auch immo alles zuviel sein.
Ein Rückfall bedeutet oft Versagensgefühle die wir uns in diesem ausmaß nie vorstellen können. Sie füht sich sicher grad wie der größte abschaum. Sie muß jetzt Ruhe haben vor allem und ist ganz sicher in der Klinik am besten aufgehoben.

das du mit den Kidis unten vor dem fenster standest finde ich sehr rührend Very Happy , denke aber dran das alles was an emotionen hochkommen ins positive wie auch ins negative umschwenken kann. Es ist alles immer in solch einer akuten Phase wie du sie grad erlebst ein Drahtseilakt. Es ist verdammt schwer das richtige zu tun wenn man selbst grad voll im A... bist und mit allem überfordert.

ich habe aber ein gutes Gefühl bei euch vieren. Ihr seid eine famile und deine Frau hat sehr lange durchgehalten. Das zeigt auch satrken willen bei deiner Frau. Und rückfalle gehören auch dazu.
Ihr könnt es schaffen nur gebe ihr viel Zeit sich zu sammeln. Du gehe zur Drops und finde einen dir sympatischen Berater. Deine Frau war Jahrelang in Substi. Sie muß auch einen haben, fange bei dem am besten an.
ich selbst kann unsere Suchtberaterin jederzeit sprechen wenn ich mal ihren rat brauche auch bin ich sehr oft mitgewesen wenn er einen Termin hatte.
Nach oben
mph666
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.05.2011
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 28. Mai 2011 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

ich glaube auch du solltest schuld und vorwurf nicht absolut auf dich beziehen, nicht an dich rann lassen oder nur bedingt.

sie wird sich in einem gefühls wirrwarr befinden, hin und her gerissen von selbstvorwürfen und rechtvertigung für ihre lage. man sollte auch nicht vergessen das sie auch medikamente bekommt und das sie vor kurzem in einer fixierung war lasst die psychologen und so oft veranlassen eine gewisse distanz und kälte dem patienten gegenüber aufzubauen um zu ereichen das dieser aktiv wird um an sich zu arbeiten (eine andere gefühlslage).

sie wird zimlich bald wieder zu sich finden hoffe ich zumindest. an deiner stelle würde ich sagen ich bin da und deine familie ist da und wir helfen dir so gut wie wir können, aber du musst dir selbst bewust machen was du willst, diese frage kann dir niemand abnehmen, wie auch. oder so.

auch ich rate lass dich nicht komplett stressen, dir nicht alle schuld aufladen.
achte darauf das der rest der familie auch zeiten der ruhe, entspannung und spaß genießen kann.

mph
Nach oben
Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2011 09:29    Titel: Hallo Jörn, Antworten mit Zitat

bewundernswert, wie du das alles durchhältst, deine Freundin unterstützt und dich um die Kinder und deren Versorgung kümmerst, obwohl alles so problematisch erscheint. Ich ziehe wirklich den Hut vor dir, dass du das solange schon tust, aber ich halte es auch für ein bisschen masochistisch. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation, nur das ich mit meinem Freund erst knapp 2,5 Jahre zusammen bin und nicht 11. Wir haben auch ein gemeinsames Kind, das ist jetzt 14 Monate alt. Mein Freund nimmt nicht täglich Drogen, aber immer öfter und ganz ehrlich, mich nervt es total. Auf der einen Seite finde ich es unglaublich sadistisch von ihm, dass ich zuschauen soll, wie er sich schrittweise umbringt. Ich liebe ihn und möchte ihn doch gesund und fröhlich sehen und erleben und nicht so. Manchmal frage ich mich sogar, in wen ich mich verliebt habe...in den Druffi oder in den, der er zwischenzeitlich einmal ist. Ich meine, bei allem Verständnis, auch mit uns macht die Sucht des anderen etwas. Oft frage ich mich, ob und warum wir ihm nicht reichen...denke, ich müsste ihm mehr bieten, dass er nicht zu den Drogen greift...ich kann mich nie und nimmer auf ihn verlassen, weil ich abends nicht weiß, in welcher persönlichen Verfassung er sich morgens befindet. Gruselig. Mal ist er total überdreht und glücklich, dann total down und hängt nur rum. Nichts von beiden bringt mich weiter und steigert meine Lebensqualität. Nun mag manch einer von euch denken, warum ist sie dann mit ihm zusammen...Gute Frage, ich weiß es nicht. Ja, ich liebe ihn bzw. einige Facette von ihm...ihn kenne ich ja nicht wirklich, er ist ja ständig anders, je nach dem was er sich grad gegeben hat. Ich wünsche meinem Sohn von Herzen seinen Vater, gleichzeitig halte ich ihn für unzurechnungsfähig und traue ihm die Betreuung unseres Kindes je nach seiner Stimmungslage nur begrenzt zu. Es ist wirklich schwierig. Aber Jörn, ich wollte ja was zu dir schreiben und nicht meine Geschichte, die müsste ich mal an anderer Stelle los werden. Was ich Dir sagen will, ist, dass du dich mit Selbstvorwürfen nicht bestrafen solltest...Du hast sie nicht in die Sucht getrieben, das war sie selbst und ganz egal, wie beschissen ihr Leben vielleicht vorher war, ist es nun sie, die es gestaltet und verbessern kann. Sie entscheidet, ob sie den nächsten Schluck säuft oder sich den nächsten Schuss setzt. Es ist ihr Problem und nicht deins. Du kannst ihr Halt geben und Hilfe anbieten, aber nicht ihre Schuld auf deine Schultern laden. Und ich glaube auch, dass du ihr mehr hilfst, wenn du ihr Problem nicht zu deinem werden lässt. Natürlich war sie Mutter und viel zu Hause, musste dabei viel leisten und und und, aber weißt du, dass machen Millionen anderer Mütter auch und brauchen dabei keine Drogen. Manche gehen sogar noch 8 Stunden arbeiten am Tag und haben doppelt so viel zu tun. Natürlich sollte man solche Menschen nicht überfordern, aber auch nicht verschonen. Von dir wurde doch auch verlangt, dass du 80 Stunden/ Woche arbeitest, um die Familie zu ernähren. Hast du dazu Drogen gebraucht? Vermutlich nicht. Das ist doch echt ne blöde Ausrede von einem Abhängigen. Und mal ganz ehrlich, bei allem Verständnis, warum haben in euren Augen nicht abhändige Menschen nicht das gleiche Recht auf Leben wie ein Süchtiger? Dem Umfeld gehts doch wesentlich schlecher...die erleben alles mit ohne Rausch. Nein, im Ernst, wir dürfen einfach nicht vergessen, dass es auch unser Leben ist, welches einmalig ist und welches wir verdammt noch mal genießen soll...
Also, gib dir bitte nicht die Schuld für etwas für das du ganz sicher nichts kannst. Kümmere dich um deine Kinder, denn die brauchen dich wirklich und jetzt mehr denn je.

Yolande
Nach oben
Jörn
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.05.2011
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2011 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo...Ich bin sehr überwältigt von der >Teilnahme hier im Forum.Es ist wirklich nicht einfach sich in irgendeiner Form die Mitschuld zu geben.Ich bin ja nunmal ein Partner , kein Therapeut.
Allerdings denke ich dass mich dort wirklich nicht viel Schuld trifft.
Sie ist ja nun wieder da , und hat gleich am ersten Tag Revotril...Nun habe ich ihr ultimativ gesagt...bis hierher, und nicht weiter.
Wir werden sehen wie es weitergeht.Eins ist sicher, meine Kinder werde ich mit aller Kraft davor schützen.Und ihre " Freunde " will sie auch nicht aufgeben!.Kann ja noch was werden.Sie sagt mit ihren Freunden kann sie reden, sie verstehen sie...Für mich ist aber durch diesen KOntakt der Rückfall vorprogramiert.Sie muss sich entscheiden zwischen ihren " Freunden " und ihrer Familie .
Bis bald

Jörn
Nach oben
Calendula
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 1. Jun 2011 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das stimmt schon, was du da sagst, Jörn. Das gesamte Leben dreht sich nur noch um den süchtigen Partner, die eigenen Bedürfnisse soll man zurückschrauben, wenn man es genau nimmt und sich in allen Punkten richtig verhalten müsste. Aber wir sind ganz normale Menschen mit eigenen Bedürfnissen, zumal bei dir noch Kinder dran hängen. Ich denke, da geht es einfach nicht, immer nur Verständnis zu zeigen und alles quasi mitzumachen. Wie du schon sagst, du bist nicht ihr Therapeut, sondern ihr Partner.

Es scheint so, als wolle sie nichts ändern zum aktuellen Zeitpunkt. Aber du kannst was ändern für dich und für die Kinder, vielleicht auch dadurch für sie, dass sie umdenkt.
Nach oben
Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2011 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Jörn,
das sind aber keine guten Neuigkeiten. Hat sie die Benzos vom Arzt bekommen?
Wie verhällt deine Frau sich denn euch gegenüber?
Ihr sollte schon klar werden das sie sich für eine welt entscheiden muß. Entweder oder.

Warst du denn schon bei der Suchthilfe?
Nach oben
Jörn
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.05.2011
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2011 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

nein, die Tabletten ( Revitrol ) hat sie noch so gehabt, waren in den persönlichen Dingen bei den Patientensachen.Die Klinik hat ihr einen Tag nach der Entlassung den Riegel so ( ! ) wieder mitgegeben.
Es spielt auch keine Rolle woher sie den Scheiss hat, fest steht...wir wollen die Persoin wieder haben die wir am 2ten Mai in der Klinik ablieferten.So kalt, fremd und freiheitssüchtig, Familienablehnend und nicht wissend wer sie ist...dan wäre es wohl besser gewesen sie wäre fort geblieben.Es kommt mir so vor als hätte ich in einer WG einen neuen Mitbewohner der sich nicht eingewöhnen kann.Wenn ich keine Änderung sehe, wird es wohl oder über darauf hinaus laufen, dass ich lieber alleine bin.Den mit einem Menschen der sich derart verändert hat, in 4 ( ! ) Wochen fühle ich mich sh einsahm, keine richtige Kommunikation, keine Freundlichkeit, nur ihre Gedanken bei ihren Kumpels...das nach 11 jahren, 2 Kinder und die ganzen Höhen und Tiefen.Eines jedoch habe ich aus all diesen Erfahrungen gelernt: Ein Suchtkranker kann nur selber sich helfen, machen oder versuchen es andere , macht er immer weiter! Das nenn der Jörn bequemen Egoismus.Fortsetzung folgt...
Nach oben
Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2011 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Bei Deiner Frau war es eine Frage der zeit bis die bombe platzt. Ein zeichen dafür ist die Alkoholsucht in die sie noch reingeschlittert ist. Sie hat sich aber dennoch Mühe gegeben alles zu schaffen. Nun hat sich das Blatt gewendet. Es liest sich für mich als hätte sie aufgegeben. Blut geleckt. Scheiß egal einstellung.
Wenn du deine frau nicht schützen kannst, schütze Dich und Deine Kinder.
Nach oben
Jörn
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 24.05.2011
Beiträge: 76

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2011 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiss nicht wie ich sie noch unmterstützen soll, ich kann sie nur noch fallen lassen.Aber ein zurück von der Strasse zu uns gibt es dann nicht mehr. Mag sein, dass sie mich auf einmal als spiessig und langweilig sieht.Aber wie gesagt, diese Frau bei mir in der Wohnung will ich nicht, auf keinen Fall.
Sie hat wohl aufgegeben.Dann soll sie aber den Arsch in der Hose haben und sich vom Acker machen, alleine fallen, nicht uns mitreissen.
Ich werde heute Abend ein letztes mal sehr deutlich mit ihr reden, ihr sagen entweder oder.
Ich will auch keine Rücksicht auf einen kranken Menschen mehr nehmen, denn auf uns nimmt sie auch keine Rücksochtr. Sie besuchtam Vatertag lieber ihre " Kumpels " auf Station. Da war sie wohl das Nesthäckchen und everybody´s Darling.Hier " nur " Mama und Partnerin, deren Mann sich in 11 jahren den Arsch aufgerissen hat und dafür jetzt für alles Bezahlen soll.Ich kann auch ohne sie die Kids hinbekommen, mit Hilfe vom Amt geht das schon.Schade...Wir dachten dass I-Tüpfelchen auf unserer Familie wäre jetzt die Abstinenz aller Substitute und Drogen wie Alk.Alök hat sie im übrigen noch nicht getrunken,dafür Revitrol.
Nach oben
mph666
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 10.05.2011
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2011 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

es tut mir wirklich sehr leid das sie nicht zur besinnung kommt, hab es euch so gewünscht.

aber du scheinst ein sehr starker mensch zu sein, so lange wie du schon kämpfst.
ich glaube du findest einen weg auch wenn s schwer wird, so oder so, der früher oder später ein glückliches leben ermöglicht.

ich kann s ja schon nicht wirklich verstehen, warum sie trotz das du so verständnisvoll bist und bereit bist an den dingen die sie als stress empfindet zu arbeiten , sie nur egoistisch an sich und ihre "freu(n)de" denkt.

ich hoffe sie kommt zur besinnung

fg mph
Nach oben
Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 2. Jun 2011 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

ich kann aus meiner Erfahrung sagen das es wirklich extrem eintönig und langweilig sein kann "NUR" Hausfrau und Mutter zu sein.
Immer auf den Mann warten müssen bis er dann endlich mal heimkommt. Der Mann als einzige Bezugsperson der immer weg ist.
Man hat das Gefühl kein eigenes Leben mehr zu haben. Ich will damit auch nicht damit sagen das ich mein kind aufgehört habe zu lieben. Froh wenn der kleine Schreihals in der Kita ist oder über Nacht bei der Oma. Man ist mehr und mehr überfordert und dieses Leben ödet einen nur noch an. Jahre lang, jeden Tag der gleiche scheiss. Bei einer Suchterkrankung muß das alles noch viel schlimmer sein unter Umständen.
Es mag sich jetzt schrecklich anhören für viele von euch aber ich denke ich bin da keine Ausnahme und ich will das auch nicht verallgemeinern, da ist es nur verständlich (für mich)das wenn man zur richtigen Zeit am falschen Ort ist, schnell die Sicht zur Realität verliert und einfach nur ausbrechen will.
Ich will damit sagen das es gut möglich ist das Jörn seine frau einfach nur eine Auszeit braucht, einfach mal so richtig auf die Schnautze fallen muß um zu checken was sie dafür opfern hat müssen. Sie muß ihre Erfahrungen sammeln und erkennen was sie zurückgelassen hat um für sich selbst eine Entscheidung treffen zu können. jetzt ist sie noch nicht in der Lage dazu.
Ihre Aussage das sie sich bei ihren "neuen" Freunden wohler fühlt und auch verstanden zeigt ganz deutlich das sie sich all die jahre allein gelassen gefühlt hat. Ausserdem bist du Jörn nicht süchtig und das ist immer wieder festzustellen das süchtige sich nur unter ihresgleichen verstanden und akzeptiert fühlen weil eben nur diese richtig verstehen können wie es in ihr ausschaut. Du kannst das nicht.
Von diesem Trip muß deine Frau alleine wieder runterkommen. Sei aber nicht so hart und verschliesse deine Tür für immer.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, ... 11, 12, 13  Weiter
Seite 2 von 13
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin