Abhängigkeit durch Phobie

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schnucki007
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.01.2014
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 23. Jan 2014 22:43    Titel: Abhängigkeit durch Phobie Antworten mit Zitat

Hey ihr Lieben.
ich bin neu hier, weiblich und 16 Jahre alt
ich hab eine ausgeprägte Emetophobie ( Angst vorm erbrechen). Ich war deswegen auch schon in Behandlung, Psychiater, Tagesklinik selbst Hypnose und alles hat mir nicht geholfen..also habe ich beschlossen selbst gegen die täglichen Panikattacken mit eingeredeter Übelkeit, regelrechten Nervenzusammenbrüchen anzukämpfen. Das hat nur leider nicht so geklappt wie ich wollte. Und dann hab ich einen schlimmen Fehler gemacht.

Vor etwa einem halben Jahr, war ich in der Stadt und hatte wieder eine schreckliche Panikattacke, aus Angst mich übergeben zu müssen bin ich zur Apotheke und haben mir Vomacur Schmelztabletten gekauft ( Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen & Schwindel).
Als ich merkte das es mich beruhigt, eine solche Tablette zu nehmen, fing ich an bei jeder starken Panikattacke mit Vomacur anzukämpfen..Irgendwann wars dann soweit das ich bei jedem Anflug eine nahm, also quasi aus Angst vor der Angst. Das waren zunächst gute 2 Tablett täglich. Jetzt bin ich aber soweit das ich morgens allein schonmal eine zur Vorbeugung nehme, einfach damit es nicht mal mehr zum Anflug kommt. Kommt es aber trotzdem und ich bin bei 4-5 Tabletten tägliche. Ich geh nirgends hin, ohne Tabletten dabei zu haben. Hab ich Angst und finde nicht gleich eine Tablette fang ich an zu zittern werde hysterisch.
Fakt ist das ich davon runter kommen muss, nur ich weiß nicht wie..ich versuche alles geheim zu halten, schäme mich viel zu sehr davon zu erzählen..

habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen oder einen guten rat?

Liebe Grüße
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 24. Jan 2014 02:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich hatte sowas ähnliches auch in meiner Jugend. Also eine "Emetophobie", obwohl ich nicht weiß ob man das schon so bezeichnen würde. Ich weiß aber noch, dass ich eine zeitlang richtige panische Angst vorm Erbrechen hatte. Keine Ahnung woher das kommt, würde mich mal interessieren. Irgendwann ging bei mir diese Angst aber wieder weg. Ich habe mir nämlich vor Augen geführt, wie irrational die Angst doch ist. Dir ist jeden Tag schlecht aber wie oft hast du an all diesen Tagen insgesamt schon gekotzt? Bei mir war es kein einziges Mal. Ich glaube mein Kopf hat das irgendwann gecheckt, wie "albern" dieser Gedanke eigentlich ist... Selbst wenn du kotzen müsstest, was wäre daran SO schlimm? Du stirbst davon ja nicht. Es ist was ganz natürliches, zwar nicht die angenehmste Sache aber es passiert ja meist nicht ohne Grund, dein Körper weiß was er tut. Ich hab mir immer gesagt, wenn ich kotzen muss ist es halt so und danach gehts mir auch wieder besser.

Zu deiner Tabletten-Abhängigkeit: Wie wärs, wenn du versuchst die Tabletten runterzudosieren auf eine täglich und dann guckst du mal, was passiert. Von körperlicher Abhängigkeit kann man da sicher nicht sprechen.
Du solltest eher was gegen deine Panik-Attacken machen. Wenn du die allerdings medikamentös behandelst, wirst du vom Regen in die Traufe kommen. Sprich Benzo-Abhängigkeit, und dagegen sind diese "Vomacur" ein Kindergeburtstag.
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 24. Jan 2014 08:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Schnucki,

kenne ich. Bin auch so eine Kandidatin, allerdings konnte ich nicht kotzen, sondern würgte bisher immer und kriege mich darüber gar nicht mehr ein. Ich bin seit gut 30 Jahren angstgestört in verschiedensten Situationen, eine Panikattacke geht immer mit Übelkeit und Würgen einher. Der nackte Horror für mich, zumal ich auch vor dem Erbrechen panische Angst habe.

Ich habe schon vor langer Zeit eine ähnliche Strategie entwickelt, allerdings mit Fisherman's und hier auch nur eine spezielle Sorte. Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich ohne die Dinger das Haus nicht mehr verlasse. Suchtpotential hat das Zeug sicher nicht, aber in gewisser Weise hatte ich mich abhängig gemacht davon. Seitdem habe ich versucht, die Fishermans häufiger mal wegzulassen usw. ich vergesse sie mittlerweile auch hier und da schonmal und es gibt nur noch wenige Situationen, in denen ich sie brauche. Ich kann auch auf andere Bonbons ausweichen, bevorzuge aber immer noch Eukalyptus und Minze, aber das ist ja eigentlich auch egal.

Denke mal, dir ist das jetzt bewusst geworden. Damit ist der erste Schritt getan. Und vielleicht ist es dir ja auch möglich, grundsätzlich nochmal einen Versuch zur Bekämpfung der Angststörung zu starten. Das wäre noch die allerbeste Lösung.

Gruß

Pimpinelle
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Lady Stardust
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.12.2013
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 24. Jan 2014 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Schnucki,

bin 17 jahre alt und leide auch unter stärken Ängsten. Verstehe dich sehr gut.
Auch ich würde dir raten therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn dort wird dir nicht nur geholfen
mit der Angst um zugehen, sondern auch geschaut was die Hintergründe für
dein Problem sind. Wenn du's ohne Medikamente gar nicht schaffst kann dir
auch was verschrieben werden was nicht abhängig macht.

Liebe Grüße
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