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dreamer Anfänger
Anmeldungsdatum: 31.08.2011 Beiträge: 2
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Verfasst am: 31. Aug 2011 10:41 Titel: Angehöriger eines Internetsexsüchtigen braucht Rat! |
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Hallo!
Ich habe vor zwei Jahren einen sehr lieben Menschen über das Internet – in einem einschlägigen Forum – kennengelernt. Wir beide sind bi und leben diese Neigung regelmäßig miteinander aus. Er hatte vor unserem Kennenlernen schon viele einmalige Kontakte und war froh, dass er durch mich jemanden gefunden hat, mit dem er sich regelm. treffen kann, da wir uns auf Anhieb sehr sympathisch fanden. Ich hatte zuvor keinerlei Erfahrung und war ebenfalls froh beim ersten Versuch „den Richtigen“ zu finden. Wir hatten vereinbart, dass wir uns gegenseitig „treu“ sind und uns mit niemand anderen treffen werden. Durch Zweifel meinerseits und einigen Recherchen in div. Foren bin ich auf einige Profile von ihm gestoßen und habe ihn auch darauf angesprochen. Er meinte, dass alles nur virtuell sei und er dieses Verlangen hat in den Foren rumzuschreiben und Bilder auszutauschen, aber er nie die Absicht hat, sich real mit jemanden zu treffen. Diese Situation hatte sich dreimal wiederholt, beim vierten Mal habe ich ihn anonym angeschrieben und ein Treffen vereinbart – zu dem er auch erschienen ist. Seine Rechtferigung war, dass er nicht weiß warum er gekommen ist, vielleicht weil er einfach neugierig war und er den Verdacht hatte, dass ich es sei… Darauf hin habe ich ihm ein Ultimatum gestellt und wollte den Kontakt eigentlich zur Gänze abbrechen, weil das Vertrauen dadurch komplett zerbrach. Wir hatten ein ziemlich intensives Gespräch und er versichterte mir, dass er sein Leben ändern will und dass er den Drang täglich seine Mails und Profile zu checken nicht mehr ertagen kann und will. Ich dachte, dass er nun endlich damit aufhören und abschliessen kann, durch diesen Extremfall, da ich ihn ja inflagranti erwischte. Aber vier Monate später, ich hatte ja Zweifel dass er wirklich standhaft bleibt, entdeckte ich erneut Profile von ihm…
Das Vertrauen ist nur entgültig gebrochen, da er mit Sicherheit weiß, dass er mich mit solchen Aktionen verletzt und mir trotzdem ins Gesicht gelogen hat. Aber ich will ihm trotz allem helfen aus dieser Sucht zu kommen. Wir haben auf seinem Laptop eine Kindersicherung installiert und mich als Rechenschaftspartner eingesetzt. Das heisst ich bekomme laufen Protokolle über den Verlauf im Internet. Natürlich ist mir auch klar, dass es Möglichkeiten gibt diese Sicherung zu umgehen bzw. sich einfach einen anderen Laptop zu nehmen um wieder online zu gehen. Aber ich denke, es war mal der erste richige Schritt. Vor 2 Wochen hatte er einen Termin bei einem Therapeuten, der ihm aber sagte, dass er ihm nicht helfen kann und er auch nicht daran glaubt, dass er es jemals aus dieser Sucht schaffen wird.
Eigentlich dachte ich, das ein Profi ihn sicher wieder auf den richtigen Weg bringen kann, aber mit so einer Aussage kann man sich doch nicht zufrieden geben? Gibt es denn keine Therapie gegen Internetsexsucht bzw. Tips um es zu unterbinden? Mein Freund ist jetzt eigentlich auf sich allein gestellt, ich kann ihn nicht täglich kontrollieren, aber ich will ihm helfen, so gut bzw. solange ich kann und auch selbst psychisch verkraften kann.
Hat jemand einen Rat für mich oder ging es jemanden ähnlich? Ich würde mich gerne mit euch austauschen, da ich langsam verzweifelt bin und auch aufpassen muss, damit ich nicht co-abhängig werde!
Danke schon mal im Voraus!
Lg Dreamer |
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roland1974 Silber-User
Anmeldungsdatum: 15.07.2011 Beiträge: 107
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Verfasst am: 31. Aug 2011 11:04 Titel: |
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Hallo dreamer,
erstmal willkommen im Forum.
aus Deinem Bericht sind mir zwei Sachen extrem hängen geblieben:
1. Die Sache mit dem Therapeuten und die Aussage, dass er ihm nicht helfen kann, und dass er mit seiner Sucht lebenslang klarkommen muss.
Da kann ich nur sagen: GEHT´S NOCH !
Sicher Sucht ist Sucht, und das ein Leben lang. Aber es kann einem definitiv geholfen werden, ein Leben ohne das Suchtmittel zu führen !
2. Du kontollierst mit seiner Zustimmung die Internetprotokolle um ihm so zu helfen. Denke, so wird das nix. Wenn er es will wird er es auch immer schaffen seiner Sucht nachzugehen. Kontrolle bringt bei Sucht leider gar nichts. Versuch es nochmals mit nem Gespräch und anschließendem Vertauen - wenns wieder nicht klappt, lass es. Sicher, das klingt hart, aber anders geht leider nicht.
Viele Grüße und ALLES GUTE !
Roland
PS: Versuchts nochmal mit dem anderen Therpeuten - auch wenn es ne Sucht der Neuzeit ist, gibt´s da bestimmt schon Hilfe
Hab mal gegoolt, und ne Site gefunden, ist zwar aus der Scheiz, aber evtl. trotzdem hilfreich:
http://www.lebenshilfe-net.ch/index.php/D/article/827/ |
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dreamer Anfänger
Anmeldungsdatum: 31.08.2011 Beiträge: 2
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Verfasst am: 31. Aug 2011 14:03 Titel: |
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Hallo Roland!
Danke für deine Antwort! Es stellt sich auch die Frage, ob er denn wirklich bei dem Therapeuten war?! Und dass dieser es bei 1 (!) Sitzung belassen will ist ebenfalls eigenartig - dann wär er nicht sehr geschäftstüchtig...
Mir ist auch klar, dass es bestimmt andere Wege gibt, dass er seiner Sucht nachgehen kann, aber ich dachte mir dass es ein erster Schritt in die richtige Richtung sei, da diese Kontrolle selbst vorgeschlagen hatte...
Ich werde ihn nochmals mit dem Thema Therapeuten konfrontieren und ihm sagen dass ich Zweifel habe, dass er dort war... Denn eigentlich müsste er mit dieser Aussage doch selbst unzufrieden sein und einen neuen Therapeuten suchen?!
Danke für den Link - werd ich mir gleich ansehen!
lg |
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