Verfasst am: 31. Aug 2011 13:52 Titel: Anflug von Selbstdistanz.
Es ist sonnig und kalt zugleich, ein erster Herbsttag sozusagen. Ich hatte mir vorgenommen ein paar alte Freunde zu besuchen.
Doch wieder mal sitze ich hier, und ich weiß genau dass ich mich demnächst wegknalln werde. Ich verleugne es vor mir selbst, ich schinde Zeit. Ich beobachte mich von außen und ich muss schmunzeln. Ich versuche noch längst überfälligen Papierkram zu erledigen, während ich bereits weiß dass ich bald duschen werde und danach wird es nichts mehr geben was mich davon abhält Codi oder Tilli aus dem Schrank zu nehmen.
Kennt ihr das wenn ihr euch von außen seht? Wenn ihr völlig teilnahmslos (nicht negativ belegt) zuschaut wie euer Tag die altbekannten Bahnen läuft. Starre Bahnen von denen ihr denkt ihr könntet sie nicht ändern.
Ich will nicht jammern oder frusten, denn das oben Beschriebene ist keine depressive Episode. Ich möchte einfach Meinungen zu diesem gewissen Zustand der Ohnmacht und dem "entfernt sein von sich selbst" sammeln.
Denn ich denke dieser Zustand ist es, der es so einfach macht alles stehen und liegen zu lassen, um sich etwas zu widmen was uns allen Probleme bereitet.
Und ist es nicht erstaunlich wie wir uns immer wieder selbst überlisten?
Ich bin gerade etwas durch den Wind, aber dennoch hoffe ich dass verstanden wird was ich ausdrücken möchte.
Hallo,
vielleicht ist es möglich genau da anzusetzen und dann eben NICHT zu duschen o.ä sondern etwas gaaanz anderes zu tun, womit Körper und Seele nicht rechnet. Damit kann der Verlauf geändert werden.
Zum Beispiel nicht denken sondern spontan die Turnschuhe anziehen und raus gehen zum joggen. Und plötzlich ist der vorgezeichnete Weg ein anderer. . .
Vielleicht geht das aber auch nur wenn der Kopf sich noch nicht "starr" drauf eingestellt hat. In dem Moment wo du es schon weisst wie es weiter geht hat der Suchtdruck gewonnen!
lg
hey,
ich kenne das genau, ich sehe das ganz oft bei mir selber. ich fange an medikament zu horten, denke mir nur für den fall der fälle, aber es ist lächerlich. und das gute ist das du so reflektiert bist das du es selber weißt!
es gibt leider nur wenig menschen mit den man drüber reden kann, die meisten bekommen gleich angst, dass alles wieder von vorne losgeht; oder sie verstehen es halt gar nicht... und trotzdem; das einzig was mir dabei hilft ist drüber reden und sport bis zum umfallen; immernoch besser als am ende so ein scheiß entzug, oder?
ich hoffe du bekommst das alles in griff! viel glück dabei!
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