parmesan Anfänger
Anmeldungsdatum: 13.04.2008 Beiträge: 1
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Verfasst am: 13. Apr 2008 23:15 Titel: Auch hier - Drogen in der Beziehung - Hilfe? |
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Ich fass mich kurz. Bin 33 Jahre alt, habe Ende November eine 32 jährige Frau kennen gelernt. Bis dato ging ich immer davon aus, ich hätte viel Müll im Leben erlebt: Kaufsucht, 20.000 Euro Schulden, 2 mal wegen solcher Sachen vorbestraft.
Habe mich damals gefragt, was so ein bildhübsches Maderl mit so einem Traumjob (verdient im Schnitt 2000 netto) mit einem Loser wie mir will.
Konnte damals nicht ahnen, was bei ihr los war. Sie hat zwar beim ersten Date schon mal erwähnt, dass ich nicht der einzige bin, der süchtig "war", aber mir war zu dem Zeitpunkt nicht bewusst, dass sie sehr labil war.
Sie raucht. Gut. War klar und ok. Sie hat ab und an ein Alkoholproblem. Ja, Ansichtssache, aber wenn jemand 2 mal wegen Fahrerflucht unter Alkoholzustand dran ist, sich beim Date dann dennoch 2 Cocktails gönnt, und nicht drüber nachdenkt dass wieder was passieren kann - ich weiß nicht. An sich hätten schon da bei mir die Alarmglocken angehen sollen, aber sie gefiel mir unheimlich gut und wir verstanden uns super.
Später erfuhr ich, dass sie "2 mal im Jahr" Gras raucht. Seit dem ich sie kenne hat sich gut für 200 Euro Gras weg gehauen, 5 Gramm hat sie mal eben an 3 Tagen durch gekriegt.
Tja, und durch "Bauchgefühl" bin ich dann dahinter gestiegen, dass sie weiterhin auf Amphe ist, in Form von Speed aka Pep. Das hat sie mir dann auch wenige Tage bevor wir uns trennten gebeichtet, jedes Details. Sie hat mit 19 schon mal sowas genommen, irgendwann auch mal Koks. Aber meist war es Speed. Es gab mal Phasen wo sie clean war, aber den Job packt sie nur, wenn sie es nimmt. Auch ihren Sport packt sie nur wenn sie es nimmt.
Nun bin ich kein Moralapostel, dennoch kam es halt vor 4 Wochen zum Streit, und sie meinte, sie hat sich mir geöffnet und ich werfe ihr Dinge vor, die ihre Sucht betreffen. Ich selber hatte nie was mit stoffegebundenen Süchten am Hut - hatte andere Baustellen und weiß, wie hart es sein kann es zu realisieren dass man ein Problem hat.
Das ist bei ihr nicht der Punkt. Sie weiß dass sie ein Problem hat, "traut" sich aber nicht sich professionelle Hilfe zu besorgen, aus Angst, sie verliert ihren Job. Am Abend unserer Trennung meinte sie auch, dass sie ohne das Zeug eine faule und dicker werden Sau würde. Sie hatte da 3 Tage starke Depressionen, weil sie realisiert hat, dass sie mich los ist und ein echtes Problem hat - halt einen Teufelskreis.
Um es abzukürzen. Wir sind nicht wirklich auseinander, aber auch irgendwie nicht fest zusammen. Keine AHnung was in ihrem Kopf vorgeht. Ist auch nicht das Thema. Fakt ist, wir haben den Deal getroffen, dass sobald ich meine Probleme vom Tisch habe (wobei sie mir hilft), werden wir unsere Energie darauf legen, ihr zu helfen. Sie meinte, bevor sie sich fallen lassen kann und die Therapie macht, muss sie sich sicher sein dass ich auf dem grünen Zweig bin und ich mich 100%ig auf sie konzentrieren kann, weil es wohl sehr hart wird für uns beide.
Keine AHnung ob es von ihrer Seite eine Art "Verschleppung" des Problemes ist. Ich bin heil froh, dass sie sich mit komplett anvertraut, es offen konsumiert (war eine Bedienung für mich, weil ich so weiß wenn sie drauf ist). Sie schämt sich für den Konsum, und meinte sie ist alles andere als stolz drauf. Ich bin auch der einzige in ihrem Freundeskreis (wovon sie eh nicht viele hat) und Familienkreis, der es weiß - also ein echter Vertrauensbeweis.
Mir ist bewusst dass ich ihr nur helfen kann, wenn sie sich helfen lassen will. Das mache ich ihr auch immer wieder deutlich, dass ich sie mit Sicherheit nicht zu einer Therapie oder zum Arztbesuch zwingen kann, dass kenne ich aus eigener Erfahrung - das brachte auch bei mir nichts, außer dass ich mich verschließe und zurück ziehe. Auch bin ich - bisher - in keinsterweise "coabhängig", und lasse mich von der Tatsache dass sie es nimmt nicht runter ziehen. Ich liebe diese Frau, weil sie ein unheimlich liebes Herz hat, und ich MÜSSTE es akzeptieren wenn sie sich nicht helfen lassen will. Eventuell müsste ich dann sagen, dass ich den Kontakt abbreche, diese Entscheidung liegt aber noch in weiter Ferne.
Was mich interessiert ist, wo man online konkrete Hilfe als "Partner" von süchtigen bekommt. Ich selber gehe mit der Situation überraschend stark um, und mache mir da wenig vor. Es wird ein echt harter Weg für uns beide, aber nun gut, ich habe ihr versprochen ihr zur Seite zu stehen und den Rücken zu stärken, und ich halte mein Wort.
Wir haben uns einen bestimmten Zeitpunkt gesetzt, wo wir SPÄTESTENS planen wollen, wie wir ihr Problem in den Griff bekommen. Ohne ärztliche Hilfe oder wenigsten Selbsthilfegruppen, sehe ich da schwarz. Auch wenn Speed nicht physisch süchtig macht, die psychische Sucht ist fast noch schlimmer - und da muss langfristig eine Psychotherapie her, wo sie sich - warum auch ummer - total gegen sträubt. Es gibt irgendwas, was sie erlebt hat, was sie halt versucht zu "vergessen", und wenn es mit Drogen passiert.
Oha, ich schreibe mir wieder einen Ast Sry.
Also, hat jemand eventuell interessante Links im Internet zu Foren von Betroffenen bzw. Leuten die wie ich als "Partner" darstehen, und sonst irgendwelche Tipps? Würde mich freuen. Vielen Dank |
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