Das Ende einer Heroingeschichte...

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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2011 08:46    Titel: Das Ende einer Heroingeschichte... Antworten mit Zitat

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder…
Einerseits mit der Gewissheit, dass man sich manchmal doch auf sein Herz verlassen kann aber auch in der Verzweiflung, das manche Menschen einen traurigen Weg im Leben einschlagen und diesen niemals verlassen werden, bis ans Ende ihrer Zeit…
Ich habe erfahren, dass all die Worte, die „meine große Liebe“ damals zu mir gesagt hat, dass er mich schützen will, dass ich ihn verlassen soll und das ich etwas besseres verdient habe als ihn, immer die Wahrheit waren. Aber genauso schwer wie es mir gefallen ist, ihn gehen zu lassen, genauso schwer ist es auch ihm gefallen, mich loszulassen. Er wollte immer mit mir zusammen sein, mich sehen, weil ich ihm viel bedeute, ein Halt eine Stütze bin und immer die Frau, bei der alles gepasst hat. Aber nicht als mein Mann, weil er das nicht kann oder mir nicht gegeben kann, das was ich mir wünsche. Er hat sich entschieden, seine Liebe, seine Familie, seine Frau ist Heroin und der Rest der Drogen seine Kinder…
Er sieht keinen Ausweg, er versucht es nicht einmal. Vieles was ich hier in den letzten Jahren gelesen habe, zeigt mir, wie andere kämpfen sich selbst eingestehen, dass sie krank sind, sich dafür hassen und daran arbeiten. Oft umsonst, doch sie versuchen es…
Seit nunmehr 8 Jahren hängt er an der Nadel. Aber er hat nur EINE einzige Therapie versucht und die nicht mal freiwillig… Zeigt das nicht alles? Ich stelle mir nur dauernd die Frage, was ist der Grund, dass er es nicht mal versucht? Was ist bei ihm sooo schlimm, dass er es nicht ertragen kann? Haben andere nicht auch schlimmes erfahren?
Muss man wirklich erst ganz unten sein? Ist das Glück das er hat, seine Arbeit auch nach dem 1000 mal fehlen noch immer nicht zu verlieren? Er hatte die Bewährungsauflage eine Drogentherapie zu machen – die Zeit ist fast um und nichts ist passiert… Ist dieses Glück sein Untergang? Man sieht es ihm nicht mal körperlich mehr an, außer das die Kraft nachgelassen hat… und er wird immer bei seiner nichtsahnenden Familie ein Dach über dem Kopf haben…
Es ist unendlich schwer, dies alles so hinnehmen zu müssen… bei allem Verständnis.
Ich wollte ihm sagen, dass ich es akzeptieren muss aber leider kam es dazu nicht mehr…
Wieder einmal kam er vorbei, nicht meinetwegen, sondern um etwas zu holen, dass ich ihm besorgen sollte. Ein starrer Blick.. keine Frage wie es geht, er legt das Geld auf den Tisch und geht, sein Besuch 1,5 Minuten… weil er ja wieder eine Verabredung hatte… wie immer in letzter Zeit, wenn er da war!
Es war nichts bewegendes, aber genau das, war das ZUVIEL für mich. Ich fragte ihn, ob er denn nicht mal den Anstand hat, sich respektvoll und menschlich zu benehmen? Nach allem, was ich für ihn getan habe?
Diese Frage hat er nicht verstanden. Seine Antwort war nur diese: Was will ich bei dir? – Es ist mir klar, was soll er bei mir, ich habe weder Heroin noch Gras…
Ich wusste, dass er soweit gesunken ist, dass er keine Freunde mehr hat, außer er bekommt von ihnen etwas, sonst ist ihm alles egal. Aber auch diese werden immer weniger...
So haben wir uns bis auf die Knochen verletzt… Er schrie mich an, ich wäre eine Fotze, so dick, dass ich nie mehr einen Mann finden werde (bei Größe 36).Er hätte kein Drogenproblem mehr und die Frau, bei der er sich dauernd rumtreibt, wäre seine neue Freundin… Ich konterte, dass er das letzte ist, dass er Abschaum ist und assozial in seinem Verhalten, ohne Anstand, Respekt!
Ist es Sucht? Ein mieser Charakter? Auch das werde ich wohl nie erfahren, außer die Zeit wird es zeigen…
Hat ihn die Sucht so werden lassen? Ist dass das Ergebnis, eines ungeliebten Kindes, das mit 11 Jahren zu kiffen angefangen hat, immer ältere drogenabhängige Freunde hatte? Mit 16 das erste Mal Heroin gezogen hat?
Und auf der anderen Seite die kleine Prinzessin, die immer auf der Sonnenseite stand, die er selber mal als „sein Glück“ bezeichnet hat und er darauf so stolz war, dass er so ein behütetes, liebevolles Wesen kennengelernt hat und jedem das mit so großem Stolz sagte…
Das Schicksal hat es gut gemeint mit ihm, ihn sein Glück auf den Weg gelegt, aber er hat es nicht genommen…
Auch wenn es jetzt lange geworden ist, ich musste es los werden, vielleicht aus Verzweiflung und vielleicht liest es ja jemand, dem es mal so ähnlich ging oder es ist einfach ein Bericht über ein Leben, eine Liebe in dem es nur einen Sieger gegeben hat…
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2011 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Ulla,

du kennst ja meine Meinung zu der Geschichte, aber fühl dich trotzdem gedrückt. Es tut mir sehr sehr leid, dass du im Augenblick zu unglücklich und traurig bist. Ich beglückwünsche dich dennoch dazu, wieder unabhängig zu sein, dein Leben nicht mit einem Heroinsüchtigen zu verbringen. Du wirst sehen, ist erstmal eine Türe zu, öffnet sich erst eine Neue und die wird etwas ganz Wunderbares für dich bereit halten. Da bin ich ganz sicher. Ich weiß, dass du dies gerade alles nicht lesen möchtest, weil du Liebeskummer hast, aber das Leben geht ja dennoch weiter. Nimm deinem Ex nicht übel, was er dir sagt. Ich glaube, er weiß gar nicht, dass er dir so sehr damit weh tut. Dass du Dankbarkeit von ihm erwartest, macht die Sache für dich natürlich nicht leichter...das solltest du überdenken, denn ich denke, du hast dich gern für ihn geopfert, er hat dich nicht darum gebeten. Also, erwarte keine Dank für ihn. Dass du ihn nicht bekommst, macht dich dann nur trauriger. Versuch es so zu sehen, dass du ihm gern und aus freien Stücken mit all deiner Liebe begegnet bist, aber Liebe allein reicht nicht in allen Lebenssituation. Für ihn hättest du nicht mehr tun können als du ohnehin schon getan hast.
Jetzt leg es ad acta und freu dich, dass du nicht dabei vor die Hunde gegangen bist.

Beim nächsten Mann guckste ein bissi besser hin, ich auch Smile
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paula
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 26.07.2011
Beiträge: 102

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2011 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

hey ulla,
du bist nicht allein,gerade vor paar minuten hat mich der betreuer von meinem mann angerufen,er sucht nach ihm schon ganze woche.
lustig ist dass er hier noch vor 2 tagen war und hat auf brav gemacht.
alles in ordnung,er hatte mich noch angerufen und mir erzählt er wäre schon zurück in bwg,dabei hat ihm seit samstag keine mehr gesehen.
ich leide nicht besonders,eigentlich gar nicht.ich habe schon teilweise hass auf ihm.
dein ex war mindestens ehrlich zu dir,hat dir nichts versprochen...mein ex hat
gelogen wie ein weltmeister,er war so egoistisch und wollte immer beides haben-familie und seine drogen,egal wie es uns dabei geht.
hauptsache er ist zufrieden.jetzt ist mir definitiv kragen geplatzt und ich sage
auch das war es.
so was unehrliches wie ihm gibt es nur einmal.egal es hätte sowieso nicht mehr funktioniert.schade nur um das kind.
ich wünche dir alles gute und leide nicht so viel,es lohnt sich wirklich nicht.
es ist zwar krankheit,aber ich glaube nicht dass es unheilbar ist!aber wenn sie sich damit wohl fühlen was willst du machen?
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2011 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Yolande für deine Worte. Ich habe zwar gerade schon mal geschrieben, aber der Beitrag ist plötzlich weg...?
Ich erwarte keine Danbarkeit, nur ein bißchen Respekt! Weißt du, was ich mir wirklich wünschen würde, dass er sagt, dass er endlich den ganzen Mist hinter sich lassen will, wirklich eine Therapie machen möchte, seine Vergangenheit hinter sich lassen möchte und ein neues Leben beginnen.

Das war immer mein Wunsch, mein Traum und meine Hoffnung... aber wie, wenn er selber nicht mehr daran glaubt..

Es ist wie ein bißchen als Witwe am Grab stehen... nur das sein Körper noch lebt...Viele würden sagen, dass ist besser wie anders, aber es macht es auch unendlich schwer, wenn man weiß, dass es auf dieser Welt einen Menschen gibt, den man liebt, mit dem man wirklich zusammenpasst und der einen auch geliebt hätte, wenn er gekonnt hätte, wäre da nicht diese noch viel größere Liebe gewesen...

LG Ulla
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2011 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Paula!

das tut mir auch für dich sehr leid. Es ist noch viel schlimmer, wenn ein Kind im Spiel ist.
Es ist vielleicht nicht heilbar, aber man kann es still legen. Im Körper werden immer Spuren bleiben, aber wenn man es wirklich WILL kann man damit umgehen lernen. Ein Leben ohne Drogen leben, mit den Höhen und Tiefen ohne diese Benebelung auskommen!

Wir können leider gar nichts machen, außer hoffen, dass sie es irgendwann merken...bevor es zu spät ist!

LG
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2011 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube Ulla, du solltest dir dein Leben nicht unnötig schwer machen. Was nutzt es daran zu glauben, dass ihr zusammen gepasst hättet? Von außen betrachtet habt ihr das nämlich nicht, sonst würdet ihr doch zusammen sein. Er kann dich nicht lieben, weil er sich selbst nicht lieben kann, er ist sich ein normales Leben einfach nicht wert. Das kann dir leid tun, ja, aber höre auf, daran zu glauben, dass ER ES gewesen wäre...wäre er nicht! Manchmal liest sich deine Geschichte so als wenn du eine Million in ein Projekt gesteckt hättest, welches am Ende keine Früchte trägte...du butterst immer weiter rein, weil du einfach nicht einsehen willst, dass es eine Fehlinvestition war.Der Typ muss ja gar nicht schlecht sein, aber er ist einfach nicht der Richtige. Seine Liebe dir gegenüber ist nicht so groß, wie deine ihm gegenüber. Wobei ich wirklich glaube, dass du ihn nicht mehr liebst...es sind nur die fehlinvestierten Gefühle nach all den Verletzungen und Enttäuschungen, die dich das denken lassen. Ich kann mich natürlich irren, aber so ist meine Meinung.
Gib deiner Zukunft die Chance die Beste deines Lebens zu werden - ohne ihn.
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paula
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 26.07.2011
Beiträge: 102

BeitragVerfasst am: 2. Dez 2011 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

ja aber das denken wir doch alle.wir alle investieren in unsere süchtige männer-egal ob das gefühle,hoffnungen,geld oder zeit ist.
am ende ist es immer fehlinvestition.oder fast immer.und ich habe schon oft gedacht-na wo ich schon jetzt so viel investiert habe dann probiere ich es nochmal.
irgendwannmal muss doch schluss sein und hoffnung bringt nichts gutes.
weil hoffnung bedeutet leider enttäuschung.
ich hoffe nicht mehr,ich habe ihm abgeschrieben.meine kleine geht bald ins kita,ich lebe wieder mein leben.ich will nicht mehr investieren in jemanden der sich immer gegen mich entscheidet.ist doch irgendwie doof! Confused
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2011 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

letztlich investieren wir ja alle in jede Liebe... was dabei raus kommt, können wir letztendlich nur nach unserem Tod wissen, ob es wirklich die wahre große Liebe war!

@ Yolande: ja ich habe ihn wirklich sehr geliebt und tue das auch immer noch. Ich bereue ja nicht, das ich so viel in ihn investiert habe, das habe ich auch nie so empfunden..
Er konnte mich selbstverständlich nie in dem Umfang lieben, wie ich ihn, immerhin hatte er seine "große Liebe" schon längst gefunden und die hat ihm tausend mal mehr gegeben als ich.
Bekannte und Freunde, die nichts von seiner Sucht wussten und uns demnach nur in "scheinbar normalen" Umständen gesehen haben, konnten es immer nicht fassen, warum wir nicht sozusagen schon längst verheiratet waren... - als sie es erfuhren, war es dann klar...
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2011 06:29    Titel: Antworten mit Zitat

Du läßt dich aber wirklich sehr durch ihn leiden! Der Verstand kann schon lange 'nein' sagen, die Gefühle, diese verwirrende, drogengleiche Abhängigkeit vom anderen, die einen seelische Schmerzen erfahren lässt, verblasst nur langsam - bis man dem anderen, völlig frei von Emotionen, den verdienten Tritt in den Hintern zukommen lassen kann.

Wenn jemand schon so früh mit Drogen anfängt, was erwartest du da? Wenn ich mir diese Schreckensgestalten in der Stadt anschaue - ich möchte mit diesen Leuten wirklich nichts näher zu tun haben. Und es gibt auch ganz niedliche weibliche Wesen. Die Verlockung ist da. Schnell rücke ich mich dann immer wieder in die Realität, mache mir klar, was das für ein Leben wäre. Ich würde dann wirklich nie von dem Zeug loskommen. Man pusht sich gegenseitig immer wieder zum H. Wie du schon erwähntest, auch ich hasse dieses Zeugs schon derart, dass ich es kaum auschreiben kann, lieber einen Buchstaben dafür verwende.

Der Mensch baut mit zunehmendem Alter Erfahrungen auf. Der Charakter verfestigt sich. Tendiert jemand danach, sich positiv zu entwickeln, wird er alles mögliche an Positiven aufsaugen, sich verbessern, korrigieren. Wenn es aber immer der gleiche Trott ist, ein negativer, drogenerfüllter Tag, wo ist da eine Entwicklung? Die Entwicklung findet eher in dem Sinne statt, wie anderen Leuten am besten die Kohle abgezockt werden kann. Für mich stellt Heroin Stillstand dar. Ich entwickele mich kaum mehr, stehe still, unterdrücke das Leben.

Auf was sollte sich ein Mensch zurück besinnen, wenn er nie so etwas wie Normalität erlebt hat? Zum Glück habe ich erst sehr spät damit angefangen, mit Mitte 30, habe also etwas, worauf ich zurückgreifen kann, was als normal zu betrachten ist. Jemand, der stabil ist, wird nach eine psychischen Schleudertrauma wieder dorthin zurückfinden. Dein, ich nenne ihn lieber Kollege, muss aber erst Stabilität erlernen. Es wird ihm nichts nutzen, nur einen Entzug und eine 3-monatige Therapie zu absolvieren. Er benötigt eine weitaus längere Therapie, hat er diese ersten Stufen hinter sich. Eine invividuell abgestimmte Psychotherapie würde ihn festigen und Charakter aufbauen. Er ist aber, so scheint's, nicht der Typ, der eine solche Änderung besonders willkommen heißt. Warum auch, Heroin ist doch ganz angenehm! Was braucht der Mensch mehr, als Heroin?

Lass dich nicht kaputt machen! Du hast besseres verdient. Das Leben kann viel schöner sein! Stelle dir einen liebevollen Partner vor, der dich nicht beschimpft, sondern dich stützt, dich aufbaut, dir ein wahrhaftiger Lebenspartner ist, und keine Lebensbremse, die immer nur eine Katastrophe nach der anderen produziert. Ich persönlich hätte auf letzteres keinen Bock! Da könnte Madame noch so hübsch und noch so gut im Bett sein. So etwas macht einen kaputt! Auch ich habe schon "assige" Persönlichkeiten kennengelernt. Ich hatte auch schon Partnerinnen, da schäme ich mich, jemanden zu erzählen, dass ich mich überhaupt mit so einer eingelassen habe. Heute bin ich froh, dass ich es hinter mir habe, und ich nehme es als Erfahrung an, ziehe also möglichst Positives daraus und lasse das Negative zurück. Das solltest du auch tun. Warum lässt du dich immer wieder auf diesen destuktiven Wirbelsturm ein? Er zieht durch dein Heim und hinterlässt nichts als Chaos.

Das alles weißt du aber schon selbst. Ich weiss aber auch, dass es immer wieder gut ist, auch von anderen das eine oder andere bestätigt oder anders bewertet zu sehen. Manchmal braucht man noch etwas Sicherheit von außen, um die Schritte zu gehen, die für einem am besten sind. Und ich wette, du bist eine ganz liebe, mit der man Pferde stehlen kann, hast Einfühlvermögen, bist sehr liebevoll, bist aber auch ein Mensch, der sich zu leichtfertig auf der Nase herumtanzen lässt, sich verletzten lässt, während du dich nach nichts anderem als nach Liebe sehnst. Die wirst du mit ihm nicht finden. Das ist nicht der richtige Mensch dafür. Er wird dir nie das geben, was du brauchst.
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anny
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2011 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ach Ulla, eine never ending story ist das mit euch beiden...Ich finds traurig.

Weißt du, ich glaube dir dass du ihn liebst. Aber auf eine ganz ungesunde Art. Ihr tut euch gegenseitig nicht gut, verletzt und nervt euch immer weiter, er baut immer mehr Hass auf, du wirst immer verzweifelter.
Irgendwie scheint es als wenn du schon nicht mehr zwischen Wunsch und Wirklichkeit unterscheiden kannst. Wie schön wäre es wenns im wahren Leben eine solches Happy End gäbe, oder? Der Junkie und die Prinzessin, Heilung durch die wahre Liebe.
Deine Liebe, deine Forderungen und Erwartungen erschlagen mich schon durchs Forum. Dein Freund scheint endlos angenervt zu sein, kann und will deine Erwartungen nicht erfüllen. Es ist wohl auch wahnsinnig anstrengend wenn jeder Schritt den man tut analysiert wird, wenn man trotz schlimmer ausraster nur bemitleidet und bemuttert wird.
Man kann mit Heroin ganz gut leben, wenn das finanzielle stimmt. Akzeptiere seine Entscheidung. Sehe es nicht immer als Wahl für das Heroin, sehe es auch als Entscheidung gegen euch. So sehr es auch schmerzt. Ich glaube auch nicht dass es funktionieren würde wenn er auf Therapie gehen würde. Einfach, weil da so viele unrealistische Erwartungen zwischen euch stehen.
Fühl dich gedrückt und löse dich bitte endlich von diesem Traum. Bevor ihr euch noch an die Gurgel geht.

Liebe Grüße
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2011 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

@crazy man: das stimmt! Er kennt ein normales Leben, eine normale Entwicklung gar nicht. Das hat er mir selbst gesagt, dass er eigentlich gar nicht weiß, wie eine normale Jugend usw. aussehen kann. Es ist ja nicht so, dass er sich seiner Lage nicht bewusst ist, in Phasen, in denen er „gut drauf“ oder clean ist, kommen diese Aussagen schon!
Es ist eben für einen total Außenstehenden manchmal doch nicht so ganz nachvollziehbar, dass jemand nicht doch einmal den Schritt aus diesem Sumpf wagt. Es machen ja andere auch. Ich kann es mir einfach nicht erklären, warum er nicht einmal bereit ist, eine Entgiftung usw. zu machen? Was ist ausgerechnet bei ihm der Grund? Gut, mag das Forum hier nicht der Durchschnitt sein, da es ja schonmal ein guter Weg ist, hier über sein Leben zu schreiben. Aber vielleicht hat er im Gegensatz zu vielen anderen einfach noch keinen Grund, er hat ja immer alles., sogar das Geld…
Derjenige, mit dem alles angefangen hat, hängt nur noch an Maschinen- ich weiß allerdings nicht, ob das was in ihm bewegt. Er meinte nur, jetzt ist wieder einer weniger…
Übrigens, du hast mich ganz gut beschrieben ….

@anny: ja, du hast recht, wir verletzen uns gegenseitig. Ihm gegenüber analysiere ich nichts. Ich habe ihm nur klar zu verstehen gegeben, dass es ein Schwachsinn ist, dass er jetzt ganz sauber ist und nur ab und zu mal kifft! Wenn er in einer Wohnung mit einer Person lebt, deren blauen Flecken an den Händen und Fingern selbst im Winter zu sehen sind…Daran haben wir uns so aufgeschaukelt, er verträgt Kritik überhaupt nicht! Immer bin nur ich die Schuldige! Aber derzeit denkt er sowieso, dass ich ihn hasse!
Mal sehen, was jetzt kommt!
LG
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2011 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Ulla,

ich kann mich den Worten von Anny nur anschließen. Warum willst du denn nur immer Gründe für sein Verhalten finden? Warum suchst du einen Grund dafür, dass er dich nicht liebt? Er tut es einfach nicht, das muss man nicht begründen. Warum suchst du einen Grund dafür, dass er Heroin konsumiert? Er will es so, er braucht es, er ist sein Lebensinhalt...was auch immer, er will es nicht aufgeben, nicht für sich und schon gar nicht für dich.

Dein letzter Satz war..."Mal sehen, was jetzt kommt"...warum? Was willst du sehen? Was versprichst du dir noch immer insgeheim davon? War in dich schon jemals jemand so verliebt wie du es in ihn bist? Also krank vor Liebe, meine ich. Ich kenne das und kann dir sagen, es ist wirklich furchtbar. Man sagt demjenigen, immer und immer wieder, dass man ihn nicht will...mal nett, dann weniger nett, aber immer wirklich immer fühlt man sich schlecht, weil eigentlich will man denjenigen ja nicht verletzen, aber er läd einen ständig dazu ein bzw. verlangt es gerade zu von einem, weil er es das erste, zweite, dritte...xte Mal nicht verstanden hat. Es hat was von Stalking und auch das ist eine Sucht.

LG
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2011 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Ulla

ich habe gestern früh deinen Thread gelesen und war sehr gerührt...
mir ging das die ganze zeit durch den Kopf und ich habe viel an dich gedacht. Es tut mir leid das es dir jetzt schlecht geht.
Ich kann das wirklich nachfühlen wie schlimm das für dich sein muß und ich glaube wir alle kennen diesen Trennungsschmerz. Wenn bewußt wird das alles umsonst war, sich im selbstmitleid badet und hätte wenn und aber tausendemale am tag im Geiste durchgeht.
Natürlich denke ich auch das du einen Mann verdient hast der dich genauso liebst wie du ihn. Und ich glaube auch das der Verstand oft von den gefühlen ausgeblendet wird.
Ich glaube nicht das du deine zeit mit ihm verschwendet hast. Du hast sehr viele schöne Momente gehabt mit ihm und er auch mit dir. Und diese schönen Momente sehen wir doch immer vor uns und wollen sie zurück. Das ist doch unser Halt an denen wir uns klammern um weiterzukämpfen. Wer kent das denn nicht? Ich glaube nicht das deine Liebe krank ist, nur sehr intensiv. Es gibt nicht viele Menschen die man bedingungslos lieben kann.
Du denkst du hast deine Liebe gefunden, nur perfekt ist er nich. Wer ist das schon. Er lebt in einer anderen Welt. Ob er sie je verlassen kann weiß niemand.
Ich wünsche dir sehr das du jetzt dein Leben ohne ihn leben kannst und dich auf neues einlassen kannst.

@all
die Liebe ist es immer wert, nur sollte man auch wissen wann schluß ist...
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2011 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

@Yolande:
er hat mich so geliebt wie ich ihn, als er clean war und selber noch an ein Leben ohne H geglaubt hat...

ich weiß nicht, ob du das Gefühl kennst, angekommen im Leben zu sein?

Ich suche auch keine Gründe für seine Sucht, die weiß ich längst, auch weiß ich, warum er es nicht schaffen kann aufzuhören, dass macht einen nur sehr sehr traurig...
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2011 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

@ Trini!

vielen Dank für deine lieben Worte!
nein, ich bereue keine Sekunde, die ich ihm geschenkt habe. Wir hatten natürlich auch wunderschöne Momente und sowohl "mit" als auch "ohne" Sucht eine schöne Zeit und schöne Dinge erlebt. Wir waren schon wie Topf und Deckel, das meinte er auch erst kürzlich...
Ja und genau das ist es auch, was mich, aber auch natürlich ihn festhalten lässt, nur dass ich es sozusagen voll und ganz kann. Ich kann mich voll und ganz auf ihn einlassen, er hingegen nicht, weil es da ja immer noch H gibt. Er hat selber gesagt, dass er weiß, dass es mir weh tut, dass er meine Wünsche nicht erfüllen kann, natürlich wäre es möglich, das wir heiraten und Kinder kriegen, aber was ist wenn ich dann in ein paar Jahren ganz alleine mit Kindern da stehen würde, dann wäre alles noch viel unerträglicher für mich.

Liebe Grüße
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