Depressiv von Gras-"Abstinenz"?

[Kamikätzchen]

Hallo Zusammen,

Ich weiss gar nicht recht wo ich anfangen soll, im Eigentlichen komm ich mir auch ziemlich doof vor, dass es mir so geht, obwohl es "nur" ums Kiffen geht.
Meine Drogenkarriere habe ich schon ziemlich früh gestartet, seit ich ca. 14 bin kiffe ich und mit 16 habe ich mich Kokain, speed ect. angefangen. Mit ca. 20 hab ich dann mit den härteren von einem Tag auf den anderen aufgehört und es hat mich seither auch nie mehr gereizt was zu nehmen. Wäre da nicht die Kifferei...
Seit 4 Jahren ( ich bin inzwischen 23 ) kiffe ich regelmässig, seit 3 Jahren ( also seit mein Kleiner da ist) jedoch nurnoch vor dem Schlafen und wenn er nicht da ist. Natürlich habe ich auch die ganze Schwangerschaft nicht gekifft, damals hats mir gar nix ausgemacht..
Nun wollte ich endgültig aufhören und hab mir dass ziemlich easy vorgestellt. 5 Tage ist es nun her, dass ich das letzte mal was gerauch habe, und ich fühle mich einfach nur schrecklich. Tagsüber gehts eigentlich relativ gut, ich geniesse es auch schon, dass ich morgens nicht so verpeilt und müde bin wie sonst. Jedoch werde ich Abends immer sehr depressiv.. Ich bin verstimmt, fühle mich als müsste ich jeden moment anfangen zu heulen, bin genervt, gereizt, die ganze Palette halt. Ich hätte ganz ehrlich nicht gedacht dass die Wirkungen so krass sind. Die letzten Monate waren auch nicht ganz einfach für mich ( Trennung vom Vater des Kleinen, der mich die ganze Schwangerschaft betrogen hat, Jobverlust, Tod meines Vaters ect..) trotzdem habe ich das Gefühl dass es erst seit diesen 5 "Abstinenztagen" so ein richtiges Down habe..
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Was kann ich dagegen tun? Zum Arzt will ich irgendwie nicht, da ich mir vorstellen kann, dass dieser dann mit irgendwelchen Medis kommt und ich will ja nicht von einer Sucht in die nächste torkeln..

Hoppla, der Text hat sich nun doch etwas in die Länge gezogen, ich hoffe es liest sich das überhaupt jemand durch

[Obelix]

Hallo

ich kenn das zu gut. Als ich das erste mal aufhören musste zu kiffen, brach für mich eine Welt zusammen, und zwar wortwörtlich.
Es ist eigenartig, für manche ist es ein easy Spiel mit dem kiffen aufzuhören, und für andere wieder der größte Kampf ihres Lebens..

Du bist nicht alleine, wenn du Dich ein wenig hier im Forum einließt, findest du Threads die ziemlich ählich wie deine sind.

Bei mir waren es 2 Wochen Schlaflosigkeit, tiefste Deppriosion, Appetitlosigkeit, Heulaanfälle, krasse Schwitzattacken usw...echt schräg.
Zum Arzt bin ich damals nicht o.ä.

Was ich Dir von mir sagen kann ist, es wird wieder aufhören, früher oder später

Bleib stark und tu Dir was Gutes. Von Mediis rate ich Dir auch ab. Vyyyyyleicht maaaal eine rezeptfreie Schlaftablette gegen die Schlaflosikeit oder Baldrian o.ä für die Nerven..

soviel erst mal von mir

freundliche Grüße

[Kamikätzchen]

vielen Dank fürs Mutmachen, tut gut sowas aufmunterndes zu hören. Jaaa das mit den Heulkrämpfen ist wirklich schlimm, ich bin da eigentlich nicht so eine "typische" Frau wie man sie sich vorstellt, die bei sex and the city oder so einem Quatsch rumheult.. Aber zur zeit brauchts nur eine Kleinigkeit und ich bin den Tränen nahe.
Schlafen geht wie gesagt gar nicht ( bin akutell noch immer wach und habe noch nix geschlafen, am Wochenende hats wenigstens der Jägermeister ein wenig nachgeholfen ) ich mache aktuell eine Weiterbildung und die Schule lasse ich heute wohl auch mal sausen, ich kann mir vorstellen dass meine Launen nicht zu ertragen wären.
Tut jedenfalls gut zu lesen, dass ich mir das ganze nicht nur "einbilde". Bin jetzt trotzdem stolz auf mich, dass ich noch keinen "Rückfall" hatte, auch wenn in meinem Nachttisch noch ein kleiner Topf Weed steht..
Das mit dem Baldrian Zeugs werd ich versuchen, danke für den Rat.

[Obelix]

[Kamikätzchen]

oh nein gar nicht, ich bin zu zierlich um richtig saufen zu können nach 2 Gläser war ich schon zur Grenze, dass mir übel wurde. Zudem war mein Vater starker Alki, sodass ich da sowieso sehr vorsichtig bin ( Gott ich muss mich anhören wie die grösste Psychotante.. )
Zumal ich eh nur ab und zu trinke,wenn der Kurze bei seinem Papa ist, ( der charmanterweise nurnoch mit seiner Verlobten erscheint wenn er den Kleinen abholen kommt oder so.. sehr angenehm - so sorry jetzt hör ich auch auf rumzujammern )

[Kamikätzchen]

hattest du auch so unkontrollierte Wutausbrüche? Ich bin ja ehrlichgesagt von Natur aus eher temperamentvoll und zudem noch ein Morgenmuffel ( Sprich ein Molotov Cocktail von einer Frau ) und hatte die letzten Tage tatsächlich das Gefühl ich sei verhältnismässig ein Sonnenschein morgens, wurde dann aber von mehreren Seiten darauf aufmerksam gemacht, dass ich beinahe schlimmer sei als sonst. Auch habe ich allgemein eine sehr kurze Zündschnur ( hab mich schon gefragt wem ich als erstens meinen ganzen Frust mal an den Kopf werfen kann..) Ich werde mich wohl mal wieder sportlich etwas abrackern müssen, vielleicht klappts ja auch dann wieder mit schlafen..
oder wie hast du das gemacht?

[Feiglingfee]

Die Wutanfälle hatte ich, sehr derb manchmal. Da ich aber zu der Kifferzeit auch zwischendrin Pep zog, es heißt von Amphetaminen kann agressives Verhalten/Ausraster auftreten, lange nachdem der Quatsch schon nimmer nachweisbar im Körper ist.
Das wird es also nicht besser gemacht haben.

Also vom Kiffentzug waren halt Motivationslosigkeit, Kettenrauchen, Reizbarkeit und depressive Stimmung die Symptome. Aber nach 4 Tagen klingt das bei den Meisten dann doch ab.