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himmelsstern Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.01.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 15. Jan 2012 12:02 Titel: Brainfuck von einem Screening zum Nächsten |
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Hallo an alle -
ich bin heute zum ersten Mal hier - was ich bis jetzt gelesen habe, hat mich sehr berührt. Vor 14 Jahren bin ich zum ersten Mal mit Heroin und Kokain in Kontakt gekommen. Habe mittlerweile 2 Therapien hinter mir, hatte auch anschließende cleanzeiten. Leider wurde ich irgendwann immer wieder übermütig und dachte ich könnte kontrolliert konsumieren. (Was für´n Quatsch).
Im Juli 2010 wurde ich aus der letzten Therapie entlassen, dachte, jetzt hast Du es endlich kapiert. Ich habe einen sehr lieben Mann und einen wunderbaren Sohn - ich wollte dieses Elend, was die Drogen mit sich bringen einfach nicht mehr. Habe Nachsorge gemacht, bin in einer Selbsthilfegruppe, trotz alldem wurde ich Febr. 2011 wieder Rückfällig.
Erst mit Kokain, dann nahm ich Metha - am Anfang war ich sehr vorsichtig und konnte den Konsum auch nach 2 Tagen wieder einstellen für einige Wochen. Ich meldete mich zum Screeningprogramm an, um meinen Führerschein wieder zu erlangen. Wieder nahm ich mir vor, jetzt alles sein zu lassen. Nach 2 Monaten wieder das erste Methadon, zum abschalten. Ich machte mir wirklich vor, ich könnte es kontrollieren. Rechnete mir die Zeiten aus von einem zum anderen Screening und trank dazwischen Unmengen an Tee und sonstigen Flüssigkeiten, um das Gift wieder rauszuschwemmen. 4 Screening hab ich so hingebekommen. Ich war mir so sicher und merkte gar nicht, wie sehr ich mittlerweile wieder versumpft war. Meldete mich voreilig zur MPU an und bekamm jetzt letzte Woche das Ergebins vom letzten Test. EDDP POSITIV!Da wurde ich plötzlich wieder wach. Jetzt kann ich noch mal von vorne beginnen. Merke jetzt erst, wie tief ich mcih wieder rein geritten habe.In letzter Zeit war es zwar nur Metha, die ich mir auf dem Schwarzmarkt besorgt habe, aber auch das ist schon hart genung. Bin jetzt erst seit 2 Tagen ohne und hab extremen Suchtdruck. Körperlich hab ich keine Symptome. Aber dieses Hin- und Hergerissen sein macht mich fertig. Ich bin alles andere als ausgeglichen. Das Schreiben hier tut mir gut, ich hoffe ich kriegs irgendwie hin. Ich will nicht mehr lügen und eine Maske tragen müssen - ich will wieder frei sein von den körperlichen Zwängen die diese Droge beschert. |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 15. Jan 2012 19:30 Titel: |
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Hallo himmelsstern und herzlich willkommen!
Ich kann mir gut vorstellen, wie Du versuchst, Dich da durchzumogeln und wie frustriert Du im Moment bist. Was mir persönlich geholfen hat, war folgende Überlegung:
Was will ich? Möchte ich meinen Führerschein, eine nette Arbeit und davon abgesehen ein stressfreies Leben führen? Wenn ich das will, darf ich keine harten Drogen mehr nehmen. Diese verursachen nämlich nur Stress und Probleme und würfeln meinen Emotions-Haushalt immer wieder derart durcheinander, dass es mir eigentlich nie wirklich gut geht.
Man kann leider nicht alles haben, man muss sich für eine "Seite" entscheiden. Mir fällt das auch nicht immer leicht, aber die Vorteile des Lebens "ohne" liegen auf der Hand. Man hat einfach mehr Optionen und kann sein Leben anders und meiner Meinung nach angenehmer gestalten.
Wenn Du es schaffst, Dich verstandesmäßig zu entscheiden, musst Du "nur noch" die Zeitspanne überbrücken, bis Dein armes, geschundenes Gehirn sich wieder normalisiert hat. Nach einiger Zeit wird der Suchtdruck mehr oder weniger verschwunden sein. Mir hat es geholfen, für einige Zeit das Medikament Fluoxetin einzunehmen. |
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himmelsstern Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.01.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 16. Jan 2012 11:11 Titel: |
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Hallo Veilchenfee -
danke für Deine Rückmeldung.
Du machst mir Mut, das find ich gut. Letzte Woche war so hart, als ich von dem Testergebnis erfuhr. Ich konnte kaum an was anderes denken und ich hab´mir so viel Selbstvorwürfe gemacht. Heute ist der erste Tag, wo ich etwas gelassener bin und denke - nimms hin - Du hast Scheiße gebaut, also steh dazu und geh weiter. Ich denke, der einzige Weg für mich ist, gar keine Drogen zu mir zu nehmen, auch keinen Alk. Es ist wirklich immer so anstrengend, sich wieder und wieder umzustellen. Zudem habe ich einen Mann, der noch nie etwas mit Drogen zu tun hatte und den ich immer wieder so verletze, wenn er mich in so nen abgetriffteten Zustand sieht. Es gibt dann auch immer Streit, doch wenn ich betäubt bin, nehme ich auch das in Kauf. In meiner Selbsthilfegruppe kann ich mittlerweile auch nicht mehr so offen über meine Rückfälle reden, da es in letzter Zeit einfach zu häufig vorkam. Deshalb bin ich herzensfroh, dieses Forum gefunden zu haben, um in aller Ehrlichkeit zu berichten. Ich habe eben bei Der Führerscheinstelle angerufen und der Dame gesagt, ich müsse mit der Beantragung noch etwas warten. Hab mir natürlich was einfallen lassen und nichts vom pos. Screening gesagt. Werde ich wohl noch mal ein Jahr dieser Prozedur unterziehen müssen. Mein MPU Berater sagte zwar, er könnte da ein wenig trixen, indem ich die letzten zwei Screeenings bei Ihm abgebe, doch ich fühle mich momentan so schäbig, ich kann mich nicht damit anfreunden. Und danach gehts direkt weiter. ja klar. Heute ist der zweite Tag ohne und ich bin gespannt, wann sich der innere Schweinehund zum ersten Mal wieder meldet. Vielleicht schaffe ich das - ich will es schaffen. Ganz liebe Grüsse und viel Kraft auch für euch von mir. |
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CrazyMan Platin-User
Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2108
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Verfasst am: 16. Jan 2012 12:09 Titel: |
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Wäre es nur ein "normaler" Rückfall, also mit einem anderen Hintergrund, wäre es halb so schlimm. Doch hast du Energie und viel Geld investiert, was alles zu Bruch ging. Und auch die nächste MPU wird einen Aktenvermerk mehr haben, was die Bewertung beeinflussen wird. Alles in allem: Großer Mist! Du warst einfach noch nicht so weit, hättest, als du nur hin und wieder Metha konsumiertest, das Programm, das absolute Drogenfreiheit bedingte, unterbrechen müssen, da es zum Scheitern verurteilt war. Hättest, der Konjunktiv nützt leider nichts mehr. Jetz verbleibt nur, nach diesem gewaltigen Crash die Scherben zusammen zu fegen und wieder nach vorne zu schauen. |
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CrazyMan Platin-User
Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2108
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Verfasst am: 16. Jan 2012 12:17 Titel: |
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@Veillchenfee
Dein Hormonhaushalt würde durch Heroin durcheinander gebracht, hast du geschrieben. Woran hast du das bemerkt? Was meinst du, wurde genau verändert? Veränderungen im Haushalt von Östrogen und Testosteron? Selber stellte ich in meinen Blutergebnissen stets eine Erhöhung des Cholesterins fest, was sonst, also ohne H, im normalen Bereich liegt. Vielleicht dadurch, da der Körper durch eine Verlangsamung des Stoffwechsels länger für den Abbau braucht. Wäre interessant zu lesen, was du in diesem Zusammenhang erfahren und welche Vermutungen du hast. |
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Stehaufmännchen Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.05.2011 Beiträge: 356
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Verfasst am: 16. Jan 2012 14:25 Titel: |
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Fetten Respekt.
Ich bewundere mit welcher Klarheit Du Deine aktuelle Verfehlung analysierst, wie Du mit der Situation umgehst und das Du den Mut hast aufrecht weiter zu gehen.
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himmelsstern Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.01.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 16. Jan 2012 15:13 Titel: |
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@Stehaufmännchen -
wow - vielen Dank für das Kompliment.
So was hab ich ja schon lange nicht mehr gehört. Bei mir in der Selbsthilfegruppe wurde ich für nen Rückfall richtig fertig gemacht. Da hatte ich dann auch kein zweites Mal Lust, dort was zu erzählen. Es ist immer so hart, wenn Leute, die schon länger clean sind denken, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Es gibt nichts blöderes, als auf jemanden Druck auszuüben, der zuweilen nicht so stabil ist. Das verschlimmert die Sache nur. Ich denke, es ist für jeden Menschen, der mit Sucht zu tun hat wichtig, dass er diesen Teil an sich auch akzeptiert und annimmt. Wenn ich alles verdränge, was damit zu tun hat kommt es irgendwann durch ein Hinterstübchen mit geballter Ladung zurück. Ich kenne kaum einen Menschen, der nicht mal das Bedürfnis nach einem Rausch hat - egal in welcher Dimension. Nur wenn es schon einmal zu einer starken Sucht gekommen ist, sollte mann/frau dieses Bedürfnis besser durch etwas anderes als durch abhängig machende Mittelchen befriedigen.
Irgendwie setze ich das Bedürfnis nach Rausch bei mir mit dem Bed. nach Feiheit gleich. Es ist nicht einfach, doch ich versuche das in Bildern auszudrücken. Wenn ich dann Suchtdruck bekomme, stelle ich mir diese Bilder vor. Das hilft mir oft. Dein Spruch gefällt mir. Gestern kam vom Diddi noch so´n alter Schinken im Fernsehen - Diddi Dödel und die Rache der Enterbten. NAJA hat mich nicht mehr so vom Hocker gehauen wie noch mit 13. |
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frau holle Platin-User
Anmeldungsdatum: 24.09.2010 Beiträge: 1723
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Verfasst am: 16. Jan 2012 16:51 Titel: |
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Hallo himmelstern,
schöner nickname, hört sich irgendwie so stabil und fest an, aber leider...Aber es kann ja wieder werden!
Nun zunächst mal herzlich willkommen hier bei uns.
Wenn es dir gut tut hier zu schreiben, dann schreib bis dir die finger bluten. Mir selber hat das auch sehr viel gebracht. Hatte auch 2 rückfälle, bin aber nun konsequent was drogen angelangt,
suchtdruckfrei, nehme halt noch pola.
Aber so komme ich gut, ohne drogen zurecht.
Ich kann mich aber recht gut in dich reinversetzen, da es bei mir schon ähnlich war.
Was dir helfen könnte, mit diesem suchtdruck richtig umzugehen, ist natürlich nicht leicht. Aber zu schaffen.
Wie wäre es, wenn du dich minimal einstellen lässt auf subutex oder pola.
Damit dein suchtdruck erstmal gestillt ist?
Oder hast du dann auch schwierigkeiten mit beikonsum?
Spucken bei dir die drogen noch sehr im kopf rum?
Oder ist es nur ab und an so?
Also ich kann das erste mal in meinem leben ohne drogen, vorallem ohne suchtdruck auskommen. Das aber nur wegen dem pola.
Wie es wäre, wenn ich es nicht mehr nehmen würde, keine ahnung.
Davor hab ich angst. Aber die hauptsache ist erstmal das ich keinen beikonsum mehr habe.
Ich habe mir so einen satz gemerkt und den mir immer wieder vorgesagt, wenn es soweit war und der suchtdruck anklopfte und zwar:
"Heute hab ich keinen bock auf drogen. Vielleicht morgen."
Heute sage ich ihn so gut wie gar nicht mehr.
Bin beikonsumfrei und kann deswegen ganz normal leben.
Was ich aber echt gut finde ist, dass du dein problem erkannt hast. So kannst du auch vernünftig damit arbeiten.
Alleine - schwer. Mit hilfe - notfallplan - weniger schwer, ist zu schaffen.
Aber du hast gute gründe, familie, kind, so das es auch klappen kann.
Eine frage: weiss dein mann von deiner sucht? Wie geht er damit um?
Er könnte dich zusätzlich zu deiner motivation (kind) dich dazu mitmotivieren.
Geh kleine schritte, von tag zu tag, die abstände werden automatisch größer.
Denk dir beim aufwachen: jetzt einen kaffee und dann kann der tag gemütlich beginnen und vorallem auch enden.
Viel, vile glück, du schaffst es
LG
Frau Holle |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 16. Jan 2012 19:37 Titel: |
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@ CrazyMan: Ob es Hormone sind oder eher der Serotoninhaushalt, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Jedenfalls ist es doch so, dass nach dem Konsum von Drogen eigentlich immer eine depressive Episode folgt, von der man sich nur langsam erholt. Hat man sich gerade so erholt und konsumiert dann wieder, geht der ganze Mist wieder von vorne los. Daher finde ich es einfacher, zu verzichten und sich das Glücksempfinden anderweitig und damit nebenwirkungsfrei zu verschaffen. Sonst findet man nie Frieden...
Wie Heroinkonsum und Cholesterinwerte zusammenhängen, davon habe ich leider absolut keine Ahnung, tut mir leid! Finde ich aber auch interessant! |
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CrazyMan Platin-User
Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2108
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Verfasst am: 16. Jan 2012 20:44 Titel: |
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@Himmelsstern
Hast du denn schon Pläne, wie du weiter vorgehen möchtest? Oder lässt du dich vor Frust derzeit nur treiben? Um aus dem Loch herauszukommen, würden natürlich neue Ziele helfen. Lass dich nicht hängen: The show must go on!
@Veilchenfee
Das meinst du also. Das kenne ich allerdings auch. Wurde zuviel konzumiert, kann es bei mir zu Angstzuständen, Albträumen und Depressionen am nächsten Tag kommen. Ist es zu wenig, bestehen Depressionen fort. Schrecklich! |
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Stehaufmännchen Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.05.2011 Beiträge: 356
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Verfasst am: 17. Jan 2012 09:13 Titel: |
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Hallo Himmelsstern,
ich bin ja nun schon ein paar Jahre nicht mehr auf der Szene, bzw. in Deutschland. Was ist denn das für eine Sebsthifegruppe? Ich habe Mitte der 90er in der kölner Südstadt 50m von den AAs gewohnt. War da ein paar mal, hab mir halt gesagt: Sucht ist Sucht. Aber bin mit dem Konzept und auch den Leuten nicht klar gekommen. Irgendwann gabs dann auch die NAs in der Stadt. Einerseits war es natürlich gut Leute kennenzulernen die es geschaft haben. Das hat mich motiviert. Doch leider war mir das dort auch ein wenig zu "unflexibel", es gab eigentlich nur einseitige Statements und Geschichten, aber nie wirkliche Auseinandersetzung. Ein paar Jungs hatten dann noch über Ihren neugefundenen Glauben / Jesus mit den Drogen abgeschlossen, so war das halt nix für mich. Ich habe dann weiter meine Runden gedreht, aber es am Ende irgendwie Geschaft, mit Hilfe der Familie, Freundin und Therapie.
Wenn Du in einer Gruppe bist die auch richtige Gespräche / Diskussionen zulässt, spreche die Leute doch mal darauf an wie Du Dich mit Ihren Vorhaltungen fühlst. Natürlich sollten die nicht alles einfach hinnehmen, aber auch nicht drauf rumreiten. Jeder Junkie, vor allem Ex, sollte Verständnis aufbringen für Rückfälle und genau hinsehen wie Derjenige damit umgeht. In Deinem Fall, so wie ich Dich hier kennen gelernt habe, gehst Du vor allem selbstkritisch und analysierend mit Dir und Deinen Rückfällen um, das ist mehr als die meisten machen.
Du hast nen tollen Mann, ein tolles Kind. Bleib am Ball. Du hast es verdient, Deine kleine Familie auch. |
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himmelsstern Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.01.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 17. Jan 2012 09:29 Titel: |
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Hi - hi und guten Morgen -
Tag 3 geht auch vorbei. Ich hab´gerade meinen Sohn zur Schule verabschiedet und geniesse im Moment das bißchen allein sein, das ich habe. Ich arbeite seit einem halben Jahr nur noch halbtags und kann mir die Zeit weitgehendst einteilen, wie ich es brauche. Hab meinem Sohn versprochen, dass er im ersten Schuljahr noch nicht den ganzen Tag in die Schule gehen muss. Also versuche ich immer mittags für ihn da zu sein. Stehe noch vor der beschissenen Aufgabe, meinem Chef mitteilen zu müssen, dass es mit dem Führerschein nun doch etwas länger dauert. Da er mich ja schon lange und gut kennt, wird er mir wohl nicht den Kopf abreissen. Ich weiss es nicht - ich glaube ich brings einfach hinter mich und gut ist. Mir darum dauernd einen Kopf zu machen zieht mich nur runter. Ich bin gestern hingegangen und hab vorsichtshalber mal alle Telefonnummern vernichtet, wo ich was her bekommen könnte. Ich komm mir vor, als wär ich mein eigener Feind. Mein Mann ist zwar den ganzen Tag am arbeiten, doch wenn er abends heim kommt und mich clean sieht, dann ist er absolut happy. Der ist halt auf dem Standpunkt, dass ich am Besten gar nix nehmen soll. Dieses Gereiztsein und die Nervosität machen mir am meisten zu schaffen. Ich hab jetzt auch nicht die grosse Motivation für hier groß was im Haushalt zu machen - im Moment gehts so zack zack nur das Wichtigste. Vielleicht bin ich in ein paar Tagen so weit, dass ich wieder etwas Struktur in den Tag bekomme. Mit Metha ist alles so viel einfacher. Dann kann ich stundenlang mit meinem Kind spielen, bei Wind und Wetter durch den Wald streifen, hab mehr Lust auf Sex - bin dann einfach die Superwoman. Mein Männlein hat mir das gestern Abend noch mal gesagt und er meinte, ich würde ihm normal viel besser gefallen, schließlich bin ich ja ein Mensch und keine Maschine, die zu funktionieren hat. Leute - ich bin so froh, dass es euch gibt - bitte paßt auf euch auf - ich reiss mich jetzt mal los hier und versuche den Tag ein wenig mit Tätigkeit zu füllen. Alles Liebe - bis dann |
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himmelsstern Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.01.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 17. Jan 2012 09:42 Titel: |
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Guten Morgen Stehaufmännchen -
die Selbsthilfegruppe hier ist irgendwie schon a bißerl spießig. Die NAs kenne ich aus Koblenz - die Truppe da ist gar nicht so verkehrt. Ja, aber das da keine Diskussionen stattfinden, finde ich auch ziemlich blöd. Ich bin vor ca. 2 Jahren in die Gruppe gekommen, als die noch im Aufbau war. Es sind alles sehr junge Leute, teilweise ganz abstinent, teils halb. Ich bin halt die einzige, die schon was mit Junk zu tun hatte. Und da finde ich se halt recht spießig, weil die das nicht verstehen und verurteilen. Nein - damit würde ich nie was anfangen...
Dann wird halt hintenrum getuschelt und so´n scheiß - komm mir dann echt blöd vor, ja entblößt. Diese Arroganz die manche mit sich bringen kotzt mich an. Ich wohne hier in einer eher ländlichen Gegend - hab aber ne viel krassere Drogenkarriere hingelegt als die meisten. Hab auch fünf Jahre in Köln gearbeitet und bin danach 2 Jahre in Holland hängengeblieben. Das ist zwar schon fast 10 Jahre her und ich war auch schon lange nicht mehr da, doch es hat tiefe Spuren hinterlassen. |
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joyce Bronze-User
Anmeldungsdatum: 28.06.2009 Beiträge: 27
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Verfasst am: 17. Jan 2012 10:47 Titel: |
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Hi Himmelsstern -
echt ein wunderschöner Nick -
Auch ich wollte meinen Respekt aussprechen, allein schon weil du dich aus der Scheiße so gut rausgezogeb hast und du dich nicht entmutigen läßt durch die eine neg. uk! Junks neigen ja oft dazu die Flinte immer gleich ins Korn zu schmeißen, schwarz zu malen und sich selbst zu bemitleiden.
Natürlich sind nicht alle so, manche waren mal so ...
Ich wollt jetzt nicht sagen, daß du ein Junk im üblichen Sinne bist!
Junks sind für mich die am Hbf rumhängen, ihre "Freunde" ablinken, ungepflegt sind...etc. - sorry off-topic.
Viellt macht die eine neg. Uk auch gar net soviel aus, wie du oben geschrieben hast - du könntest ja richtig Hilfe von deinem MPU - Berater erhalten. Also scheint er dich auch in einem pos Licht zu sehen.
Dich fertig machen bringt nichts. Und wenn du jetzt noch nicht soweit bist, dann steh dazu und schieb die MPU raus. Bevor du dich vor jeder UK verrückt machen mußt - ist ja stressig.
Und sei so so froh, daß du einen Mann hast und einen Arbeitgeber, die Hinter dir stehen
Eigentlich hast du doch gar keinen Grund dich unter Druck zu setzen, daß jetzt unbedingt zu schaffen oder die MPU jetzt zu machen. Unter Druck setzen geht fast immer nach Hinten los.
Und genau das, was du hier beschreibst, ist der Grund warum ich diese blöde MPU als raus schiebe. weil ich Angst habe, wenn ich zb paar monate clean bin ich rückfällig werde und alles umsonst war - auch das Geld. Ist ja net gerade billig so eine MPU.
@CrazyMan,
ja stimmt! Bei mir ist der Cholerestinwert auch immer erhöht, wenn ich h konsumiere. Hab bis jetzt immer gedacht, daß wär genetisch oder falsche Ernährung - wobei ich mich eigentlich gesund ernähre - aber wo du das jetzt schreibst.
Bin ja momentan in der Interferon TH und bekomm laufend Blut abgenommen und da fällt mir das auf.
Wäre wirklich interessant zu wissen, ob das irgendwie zusammenhängt.
VLG
JOY |
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himmelsstern Anfänger
Anmeldungsdatum: 15.01.2012 Beiträge: 13
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Verfasst am: 17. Jan 2012 12:16 Titel: |
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@Joyce -
wie ich eben gelesen habe, steckst Du in einer Int.-Therapie drin. Hab mal gerade geschaut, ob Du ein Thema hast, hab leider keins gefunden. Leider war es bei mir so ´ne Int.-Th., die mich zum Fall gebracht hat. Nach 4 Monaten, die ich absolut clean überstanden hatte war ich so down und depressiv, keine Power mehr, keine Erfoglserlebnisse, bei mir hat das Ribavirin so dermaßen reingehauen, dass ich kaum noch vom Sofa kam. Gegen Ende der Therapie hab ich´s nicht mehr ausgehalten und anstatt mir Antidepressiva verschreiben zu lassen hab ich mir dann erst mal die Birne zugedröhnt. Es ist richtig blöd gelaufen bei mir. Ich komme damit nicht klar, wenn ich keine Power hab. Wie gehts denn Dir damit? |
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