MPH - nur Probleme und doch kein Ende!

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longing-for-diaz
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.07.2010
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 7. Feb 2012 15:56    Titel: MPH - nur Probleme und doch kein Ende! Antworten mit Zitat

Hallo Ihr!

Bisher habe ich nur selten hier geschrieben, doch gerade bin ich so verzweifelt, dass ich nicht weiß wo ich sonst Hilfe oder einen Rat bekommen könnte. Als würde alles auf einmal über mir zusammenbrechen...

Ich bin seit Jahren medikamentenabhängig. Schmerzmittel, Benzos (besonders Diazepam) und seit ca. 1,5 Jahren bin ich auf MPH. Die Benzos hab ich Gott sei Dank raus, habe vor zwei Jahren einen Entzug gemacht, der echt die Hölle war, bin dann leider mehrfach rückfällig geworden, aber inzwischen komplett runter davon. Zur Zeit sind's also Schmerzmittel und MPH. Zusätzlich bekomme ich Psychopharmaka verschrieben (Lamotrigin + Risperdal aufgrund von schweren Depressionen, Dissos und was sonst noch alles dazu gehört). Im Grunde genommen nehm ich doch alles, was mir in die Finger kommt Sad Hin und wieder mal Oxycodon (nasal, entretardiert natürlich), regelmäßig Abführmittel (verdammte Anorexie!), und so weiter und so fort. Mit den Drogen kann ich mich größtenteils zurückhalten - aber wenn mir grad mal bisschen Speed oder Cannabis angeboten wird, sag ich natürlich auch nicht Nein...

Zurück zu meinem eigentlichen Anliegen: Wie gesagt nehme ich seit ca. 1,5 Jahren täglich MPH - und zwar nasal. *shame on me* Ich merke, dass ich psychisch immer stärker davon abhängig werde. Ich dreh durch, wenn nichts mehr da ist oder ich mit weniger auskommen muss! Angefangen hab ich mit 30mg am Tag, inzwischen bekomme ich 50mg. Ich habe nicht mal ADS / ADHS und bekomm's trotzdem verschrieben (oh, wie ich darum gebettelt habe damals...). Was mein Arzt sich dabei nun denkt und ob das gut ist oder nicht, soll jetzt aber nicht Thema werden.

Ich bin ständig überdosiert, mache die Nächte durch (da kann ich meine Kreativität am besten ausleben), bin euphorisch... und ich brauche immer mehr! Kein Wunder, Toleranzentwicklung halt, I know... Wenn ich nichts mehr habe (wird genau abgezählt, wann ich neues bekomen darf), falle ich in noch schwerere Depressionen (ich leide schon seit über zehn Jahren darunter, also auch vor Beginn des MPH Konsums), kann nur noch schlafen und bekomme Suizidgedanken. Das Traurige ist, dass ich genau merke wie mich das Zeug kaputt macht. Meine Nase ist ständig entzündet und sehr gereizt von dem regelmäßigen Konsum, mein Herz schlägt deutlich schneller, mein Kreislauf spinnt (hat aber auch mit dem unregelmäßigen Essen zu tun), Atemnot - da kommt so viel zusammen, dass ich sagen kann: Körperlich geht's mir richtig scheiße! Aber ich kann nicht aufhören. (Vielleicht will ich es auch noch gar nicht wirklich!) Ich habe das Gefühl, nicht genug zu kriegen und nicht mehr ohne zu können.

Klar, das ist eine Abhängigkeit. Ich bin süchtig. Und wie das bei Süchtigen nun mal so ist, habe ich mir hin und wieder auch schon mal ein Rezept dafür von einem anderen Psychiater besorgt. Normalerweise hätte ich Sonntag ein neues Rezept bekommen dürfen. Wochenende - also wollte ich mir das Rezept schon am Freitag holen, damit ich Montag nicht komplett ohne da stehe. Mein Psychiater hatte Urlaub, gestern auch noch - also musste ich ja zum Vertretungsarzt. Ich habe dort auch ohne Probleme mein Rezept bekommen, natürlich nur eine 50er und keine 100er Packung. So weit so gut... Heute Morgen habe ich dann allerdings bei meinem Psychiater angerufen, der aus dem Urlaub zurück ist, und habe gesagt, dass ich wieder ein Rezept brauche. Nach ein bisschen Hin und Her ("Schon wieder?" - Ja, alle 20 Tage darf ich... - "Alles klar"), sagte mir die Arzthelferin, ich könne mir das Rezept abholen. Dort angekommen, hieß es, ich solle noch zum Arzt rein (hab sowieso am 20. meinen nächsten Termin, von daher konnte ich ihr das ausreden) und... ich sollte eine Urinprobe abgeben.

Warum? Ich kam nicht dazu zu fragen. Als ich ihr den Becher hingestellt hab, war sie am Telefonieren und ich bin gegangen... Ich mache mir jetzt die ganze Zeit Gedanken darüber, ob die irgendwas vermuten (mein Psychiater weiß, dass ich sehr suchtanfällig bin und auch schon zwei Entzüge gemacht habe) oder ob das einfach nur eine "normale" Kontrolle sein sollte. Die haben das noch nie von mir verlangt!

Kann man im Urin nachweisen, welche Dosis man nimmt? Würden die sehen, dass ich deutlich mehr als 50mg am Tag nehme? (Meth-)Amphetamine sind doch nach einigen Stunden größtenteils wieder raus, soweit ich weiß. Ich hab einfach Angst, dass mein Psychiater es mir nicht mehr verschreibt, wenn er erkennt wie ich das Zeug missbrauche. Ich habe außerdem gelesen, dass es ein Verfahren gibt, mit welchem man herausfinden kann, ob der Stoff nasal oder oral aufgenommen wurde (in dem Artikel ging's um Koks).

Mich machen diese Gedanken und dieses Unwissen gerade wahnsinnig! Wahrscheinlich mit dem Hintergrund, dass es mich 'umbringen' würde, wenn ich kein MPH mehr kriegen würde - davor habe ich Angst!

Wird meinem Psychiater eigentlich mitgeteilt, wenn ich mir bei der Vertretung irgendwas hole? Ich meine, es gibt doch eine Schweigepflicht... Aber wenn ein Arzt von einem anderen vertreten wird, ist es vielleicht was anderes. Hat da jemand Ahnung von? Zumindest war ich so schlau, das MPH heute in einer anderen Apotheke zu holen als am Freitag.

Ach, es ist so ein Teufelskreis! Anfangs habe ich das Medikament genommen, um wieder Antrieb zu haben, wach zu sein und um überhaupt irgendwie klar zu kommen. Naiv, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass das der Anfang einer weiteren Sucht sein würde! Tja, und nun überdosiere ich es täglich, nehme es nasal, denke ständig daran... Ich trau mich nicht mal mehr zum HNO zu gehen, obwohl ich weiß, dass meine Nase 'kaputt' ist. Der würde doch sofort feststellen können (auch mal angenommen, ich würd ein paar Tage vor dem Termin nichts nasal nehmen), dass meine Nasenschleimhautentzündung nicht 'einfach so' da ist, sondern durch nasalen Drogenkonsum entstanden ist. Sehe ich das richtig? A propos: Bei häufigem und regelmäßigem Koks- oder Pepkonsum kann es ja passieren, dass ein Loch in der Nasenscheidewand entsteht - kann das bei MPH eigentlich auch passieren? Manchmal brennt das so krass, meine Güte... (ich mag das komischerweise auch noch...)


Fuck, ich will langsam nicht mehr! Dieses Mal ist die Entscheidung zu einem Entzug noch viel schwieriger für mich als vor zwei Jahren. Und zwar, weil MPH mir doch bei meiner psychischen Erkrankung hilft (im Grunde genommen! Inzwischen ist es natürlich eher eine Belastung!). Ich hab so viele Antidepressiva & Co ausprobiert - doch nichts hat mir geholfen, nicht die kleinste Verbesserung ist eingetreten. Nur bei MPH. Das nehme ich aber ja auch nasal und dadurch, dass es entretardiert ist, gibt's so 'ne Art kleinen 'Kick'... Es ist schlimm: Ich bin (noch?) NICHT bereit aufzuhören!


Ich würde mich sehr über Rückmeldungen freuen... Vielleicht kann jemand meine Fragen beantworten...


Viele Grüße an alle Leser!
"longing-for-mph"
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MissElly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 427

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2012 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich habe mir deinen ganzen Text durchgelesen.Auf alle deine Fragen kann ich dir keine Antworten geben aber ich werd es mal versuchen.
Ist denk ich immer noch besser als gar keine Antwort zu bekommen. Wink

Also wo fang ich an? Ich habe auch meine Erfahrungen mit Methylphenidat. Habe es nie vom Arzt direkt verschrieben bekommen, aber habe trotzdem meine Quelle.
So stark wie du es kosumierst habe ich es nie.Ein paar mal in sehr unregelmäßigen Abständen. Auch zur Zeit nehm ich mal ne halbe oder ne ganze Tabl.,weil es mir nicht gut geht momentan und ich es noch zu Hause hatte. Ist aber eine andere Geschichte ,die jetzt nicht hier hin gehört.
Ehrlich gesagt, es ist zwar ganz nett,nur finde ich die Euphorie hält kaum länger als 15 min und dann überwiegen eher die Nebenwirkungen.Und diesen optimalen Konzentrationzustand hatte ich nie davon.
Ich finde eher es wirkt wie echt schlechtes Pep. Aber jedem das seine.

Zu deiner Situation. Du hast deine Lage ja schon gut erkannt und eingeschätzt.Nach deinen Schilderungen bist du abhängig von dem Zeug.
Und du bist nicht glücklich mit dem Zustand,das wird ja ganz klar und das sagst du ja auch. Aber du schreibst auch,dass du nicht weißt,ob du überhaupt damit aufhören möchtest.
Ich denke darüber musst du dir erstmal klar werden.Sonst bringt ja ein Entzug eh nicht wirklich was wie wir alle wissen wenn du nicht 100% dahinter stehst. Das es nicht leicht ist sich ernsthaft dafür zu entscheiden verstehe ich natürlich auch.
Lass dir deine Lage nochmal durch den Kopf gehen. Du hast sowohl psychische und körperliche Probleme durch deinen Konsum. Steht das in Relation? Ist dir der "Rausch" das wert?
Und zu deiner Frage ob es die Nase nachhaltigt schädigt kann ich nur ja sagen.Abgesehen davon,dass es deine Nasenschleimhäute und das Nasenseptum total zerstört würde ich mir auch ernsthafte Gedanken wegen einer Talkumembolie machen,wenn dur dir MPH nasal gibst. Weißt du ja mit Sicherheit selber,dass es echt gefährlich sein kann es nasal zu konsumieren wegen den ganzen Füllstoffen, die in den Tabletten enthalten sind.
Du schreibst du nimmst auch Schmerzmittel und Antidepressiva.Wie verträgt sich das eigentlich miteinander?

Dein Ausflug zu einem anderem Arzt,könnte meiner Einschätzung nach unendeckt bleiben wenn du Glück hast. Da MPH ja btmpflichtig ist könnte es allerdings bei der BTM-Stelle auffallen.Da wird ja kontrolliert. Aber ich glaube so eine einmalige Sache dürfte nicht unbedingt auffallen. Würde es an deiner Stelle aber nicht nochmal machen,weil wenn so was häufger vorkommt,fällt es da dann auf.
Mit der Urinprobe kann ich dir auch kein wirkliche Antwort geben.Keine Ahnung warum dein Arzt das angeordnet hat. Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen,dass man anhand des Urins erkennen soll ob oral oder nasal konsumiert wurde.Wie soll das funktionieren? Und ich denke die Menge ist auch nicht unbedingt über den Urin nachweisbar. Die Tests zeigen ja meist nur negativ oder positiv auf eine Substanz an.Bestimmte Konzentration können im Blut ermittelt werden.
Könnte mir vorstellen dein Doc wollte sehen ob du evtl. noch irgendwas anderes konsumierst. Benzos oder so vielleicht.

Naja hoffe mein Text bringt dir trotzdem irgendwas.
Wünsche dir alles Gute und dass du die für dich richtige Entscheidung triffst.

Liebe Grüße Miss
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MissElly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 427

BeitragVerfasst am: 10. Feb 2012 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo longing-for-diaz!

Was ist los?Erst schreibst du so einen langen Text.Man macht sich die Mühe und liest alles durch und versucht dir eine einigermaßen hilfreiche und sinnvolle Antwort zu schreiben und dann kommt nichts mehr von dir.

Find ich irgendwie ein bisschen komisch.

Solltest du aus verständlichen Gründen keine Möglchkeit gehabt haben zu antworten nehme ich meine Kritik zurück.
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