Er fragte nach Kippen, ich nach Heroin

[BlancheNeige]

Hallo Leute,

erst einmal zu Sabiote, ich frage mich ja auch immerzu, wieso ich mich selbst so an den Rand der Gesellschaft manövrieren möchte. So ganz habe ich damit wohl doch noch nicht abgeschlossen.
Kann gut sein, dass es in meinem Elternhaus begründet liegt.
Die fordernde und treibende Kraft war aber "nur" mein Vater, zu dem ich heute sehr wenig Kontakt habe. Er weiß nicht viel von mir und für meine Familie ist es eh ein kleines Wunder, dass ich studiere und alles gesundheitlich gut überstanden habe. Ich bin immerhin schon 24 Jahre alt, ich kann mich wohl nicht mehr auf irgendwas aus meiner Kindheit berufen, auch wenn`s leichter wäre.

Ja, ich habe zeitweise wirklich diese Verliebtheitsgefühle gehabt. Das hat sich jedoch gelegt. Nachvollziehbar ist es für niemanden. Und ich gebe zu, dass ich mit meinen Beiträgen hier bezwecken wollte, dass ich Zuspruch erhalte für mein Handeln. Dass alle schreiben, dass es ein Happy End geben wird.

In den letzten Tagen habe ich auch mal die andere Seite von (nennen wir ihn Paul ) kennengelernt.
Nicht direkt aggressiv- aber auch nicht mehr dem Bild entsprechend, was ich von ihm hatte

Ich werde mich in ein paar Wochen oder Monaten für diesen Thread schämen, bestimmt. So naiv, wie ich hier rüber komme, bin ich tatsächlich nicht.
Zum Drücken: Er hat jahrelang gedrückt, hat es aber vor drei Jahren aufgegeben. Daher kann es sein, dass das für mich alles gar nicht sooo mies erscheint. Er raucht ja "nur".

Körperlich drauf zu kommen wäre wirklich das Besch***, was mir noch passieren kann. Und nachdem ich gestern Nacht wegen dem ganzen Mist im Krankenhaus gelandet bin, habe ich wirklich die Schnauze voll.
Ich mag meinen Schreib-Job nicht gefährden und mein Leben noch viel weniger.
Irgendwie fühle ich mich gerade wie mit 16 again
Wieder dieses Horten und Bunkern, falls das jemand kennt, grammweise zu kaufen. Ich mache mir selber total Angst.

Zu Yolande und der Mutterfrage:

für mich war das alles bloß arg schwer nachzuvollziehen. Man denkt sofort, diese Mutter sei ein schlechter Mensch, weil man das mit seinem normalen Verstand nicht begreifen kann. Sie scheint eine nette Frau zu sein, die vielleicht echt nur das Beste für ihren Sohn will. Nichtsdestotrotz ist es mehr als nur strange, was da abgeht.

Frau Holle ist ja immerhin in Substitution und versucht ihrer Tochter zu helfen.
Ich denke, auch für sie wäre so eine abgefuckte Situation unbegreiflich.
Ich dachte nur immer, dass der Mutterinstinkt stärker ist, als alles andere, auch als die Sucht. Das hat mich eben erschrocken.

Catinka, natürlich dürft ihr meinen Thread dazu benutzen, also echt
Ich finde eure Situation ( Yolande u deine ) eig. noch krasser, in dem Sinne, dass ihr nichts mit Drogen sonst am Hut habt & euch dennoch so involvieren lasst. Da sieht man mal, wozu Gefühle fähig sind.

Und last but not least, Crazy

Gerne darfst du mir solche Fragen stellen. Zähne hat er noch, jaha. Er ist nicht dieser Klischèe- Junkie. Ich habe sogar mal Parfüm an ihm bemerkt. Trotz allem hast du Recht, ich würde ihn nicht küssen wollen, denn angenehm sehen die Zähne auch nicht mehr aus. Ich frag mich dann, ob er denkt, ich könne darüber hinweg sehen oder ob es ihm egal ist. Naja.
Die ganzen Fragen sind so etwas von berechtig. Und wenn ich meinen Text nochmal lese, dann merke ich, wie dümmlich ich herüber kommen muss.
Gerade die Zeile mit dem Streichelzoo
SO bin ich eigentlich nicht. Ich hielt mich für abgeklärt und gebe selber gerne Ratschläge.

Es ist einfach eine krasse, kranke Scheiße, die ich da zelebriere.
Ich dachte, ich mache das alles, weil ich so selbstlos bin...im Endeffekt "profitiere" ich davon, da ich wieder etwas wie früher sein kann. Anscheinend will ich das irgendwie.
Ich hocke vor meinem teuren Mac und schreibe Artikel und am Abend treffe ich mich mit dem armen Obdachlosen. Am Ende habe ich ihn mehr gebraucht als er mich.
Auch auf die Gefahr hin, dass ihr mich nun erbärmlich findet.

Dankeschön, für das Teilnehmen an meiner Geschichte und dass ihr euch die Zeit nehmt, mir die Augen zu öffnen. Es ist mir wirklich eine große Hilfe, das Ganze mal niederzuschreiben. Ich berichte weiter.

Liebste Grüße, Blanche

[veilchenfee]

[CrazyMan]

Warum solltest du dich dafür schämen müssen? Zum einen kennt dich ohnehin niemand, du bist du ein Pseudonym. Und gerade wegen dieser Anonymität schreiben wir, also auch du, hier. Oder würdest du das alles auch dann öffentlich machen, wenn hier dein Realname stehen würde? Ganz sicher nicht.

Ein anderer Grund, warum du dich nicht schämen musst, ist die Tatsache, dass du nun mal, warum auch immer, verliebt warst. Und dann geht ohnehin allen drüber und drunter im Inneren. Und ganz ehrlich, ich hatte auch mal eine ähnliche Situation, sogar schlimmer, es war eine Prosituierte. Zwar hatten wir weder Sex noch küsste ich sie woanders als auf die Wange. Trotzdem denkt man später, welcher Teufel hat einen da geritten, dass überhaupt Interesse bestand?

Warst du sauer wegen meines Textes? Der Smiley ist so böse, huch! Ist es nicht möglich, dass du schon längst wieder körperlich abhängig bist? Wenn du schon über eine Woche täglich konsumierst, ist die Wahrscheinlichkeit leider sehr groß, dass du es merken wirst, setzt du es spontan ab. Aber alleine das Absetzen wird wohl zum Problem werden, oder? Man findet sehr schnell wieder in alte Gewohnheiten, alte Muster sind sofort wieder aktiv.

[Catinka0472]

Hey Blanche,

schämen brauchst Du Dich wirklich nicht.
Natürlich sieht man selbst das alles - mit etwas Abstand - dann auch nüchterner! Aber für den Moment ist das alles Deine Realität, die Dich beschäftigt und Dir wichtig ist!
Ich weiß, wovon ich rede!

Ich denke, Du warst in einer ganz komfortablen Situation. Selbst nicht (mehr) abhängig, nur noch ab und zu den Rausch genießen und dazu kam dann noch "Paul", der in dieser Welt zu Hause ist und der Dir aus irgendeinem Grund ziemlich nahe gekommen ist. Könnte ganz schön sein!
Dass diese Situation für Dich auch gefährlich werden kann, war Dir sicher (im Unterbewußtsein) klar, aber das will man dann ja nicht sehen.

Nun bist Du soweit, dass Du siehst, in welche Richtung die Situation läuft. Jetzt hast Du noch eine Chance abzuspringen!
Mach das bitte, sonst bist Du wirklich bald wieder in Richtung Abhang unterwegs!

Die Frage, was gestern passiert ist, dass Du im Krankenhaus warst, interessiert mich natürlich auch! Was war denn los?

Liebe Grüße
Catinka

[Sabiote555]

Hallo BlancheNeige,

schämen musst du dich wirklich ganz bestimmt nicht, für was auch? Jeder von uns hat das schon erlebt, dass es Situationen gab, in denen Leute nett zu einem waren und man dann Gefühle entwickelte, die man zunächst für Verliebtheit hielt. Und vielleicht hast du diese Qualität, dass jemand ganz besonders auf dich eingeht bzw. du dich mit jemandem auf einer Wellenlänge fühlst, im Moment nicht so oft. Du hast ja selbst geschrieben, dass du dich unter den Studenten nicht wohl fühlst bzw. dass du nicht zu ihnen zugehörig fühlst.

Auch Crazy Man (er hat sich ja auch selbst schon dazu geäußert) hat es bestimmt nicht so tough gemeint, als er schrieb, dass er dich für naiv halte. Ich kenne eine Menge Frauen, die es mögen, wenn ein Mann eine schwache, sensible Seite zeigt. Und darum ging es dir ja eher, zu sagen, dass er eben eine sensible Persönlichkeit hat und nicht immer den Harten rauskehrt. Und das mit dem Streichelzoo ist dafür ja ein Symbol - ich hätte das auch super gefunden.

Mich interessiert aber auch, genau wie Veilchenfee, warum du im Krankenhaus warst? Soviel ich weiß, war Crack deine Droge. Ich weiß nun nicht, ob man dann, wie Crazy Man schreibt, nach einer Woche wieder drauf ist, weil es ja ne andere Droge ist. Vor allem hoffe ich, dass es nicht so ist.

Kannst du mir sagen, was genau dich eigentlich an deiner jetzigen Umgebung stört bzw. was lässt dich dich selbst als nicht dazu gehörig erscheinen? Ehrlich gesagt glaube ich, dass dadurch der Impuls gegeben ist, Drogen zu nehmen.

Hoffentlich bin ich dir durch diese Frage nicht zu Nahe getreten und wenn ja, darfst du das auch sagen.

Liebe Grüße
Sabiote

[BlancheNeige]

Hallo ihr Lieben!

Also wegen dem Schämen, das meinte ich folgendermaßen:

Ich lese ja schon seit langer Zeit hier mit, als Gast, und da sind mir zig Threads aufgefallen mit den immer gleichen Fragen bezgl. abhängiger Partner etc.
Und die schienen mir oftmals beratungsresistent zu sein. Ich hätte diese Leute so gern mal geschüttelt, weil es objektiv betrachtet so sinnlos erschien.

Ja und nun bin ich diese Person, die sich Ratschläge einholt und doch entgegen denen handelt. Und nun sitzt so ein netter Herr Crazy Man vor`m Rechner und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, zurecht, und fragt sich, was bei mir schief läuft .

Ich danke euch echt für die ganzen Beiträge, die mich den ganzen Tag verfolgen, im positiven Sinne. Ich lese ja auch sonst alle anderen Themen mit, egal ob Frau Hoolle, Yolande oder Catinka oder eben Veilchenfees Antworten. Das ist schon hilfreicher als jeder Drobs Besuch.
Allerdings befürchte ich, dass ich gerade gar nicht soweit bin, mich in irgendeiner Weise positiv zu verändern. Seitdem ich ganz sauber war ( stimmt, Sabiote, mein Hauptproblem war Crack und später allgemein Kokain ) habe ich so viel geschafft, aber es hat mich nicht glücklich gemacht.

Kokain hat mich zwar auf übelste Weise fertig gemacht, zu einem nervlichen Wrack, dass bei jeder Kleinigkeit Panik bekommt und zusammenzuckt.
Heroin habe ich zum Runterkommen genommen, nie gespritzt, dazu war ich zu „dumm“, zum Glück! Ich war davon nie körperlich drauf, hatte allerhöchstens dieses Verlangen, weil es ja schön war, das war es aber. Mit dem Kokainrausch beim Rauchen konnte es – damals- für mich nicht mithalten. Deshalb habe ich auch keine Angst davor es zu nehmen. Keine bösen Erinnerungen, nichts.

Ich kann und will mir mein Leben, ohne einen Rausch ab und an, nicht vorstellen.
Ich habe mich so bemüht, ich studiere, arbeite, war für ein Praktikum im Ausland usw.
Alles, damit ich dazu gehöre aber ich habe mich so gequält. Es war so reudig.
Im Ausland ging es mir psychisch so schlecht. Das hat dann wieder eine Psychose ausgelöst und danach bin ich dann eben verzweifelt. Von der Uni beurlaubt...alles geht von vorne los, ohne Drogen wohlbemerkt.

Ich treffe mich mit Unileuten, gehe etwas trinken, mache DVD Abende aber es langweilt mich zu Tode. Wirklich, im Bett liegen mit Fieber finde ich angenehmer.
Ich dachte, es macht die Gewohnheit aber nein, in zwei Jahren Normalität kam ich mir irrer vor als jemals zuvor. Ich mag nicht über „heiße“ Typen reden, über Partys, die immer gleich sind, über Schuhe usw. Ich verreise nicht gern, weil ich Panik bekomme.
Ich habe nichts gemein mit den Leuten. Ich will mich über das Highsein unterhalten.
Über gute und passende Musik dazu. Über Schriftsteller, die high waren. Versteh ihr?
Egal wo ich war, es drehte sich in meinem Kopf immer nur darum. Egal ob beim Sport ( danach hatte ich immer enormen Suchtdruck) beim Lernen, bei Vorträgen, bei der Arbeit. Ich war ja sonst immer benebelt. Ich kann mich im normalen Zustand nicht ertragen. Ich hasse mich so sehr, wenn ich normal bin.
Ich hatte vor einem Jahr Shootings für eine Fotografin für Werbeaufnahmen. Da war ich nüchtern. Ich konnte mich auf den Bildern nicht ertragen, ich habe sie alle geschreddert.
High wäre mir das nicht passiert. Ich habe dann wieder vermehrt Benzos genommen und eben diese Morphin HCL Dinger, von denen es mir immer so gut ging.
Ich mochte mich wieder. Ich habe die Spiegel Zuhause abgehangen mit Tüchern, ich konnte mich nicht mehr angucken. Die Typen kommen immer zu einem im Club weil sie dich hübsch oder geil finden. Das hat mich total gestresst, weil das ja nur so eine Hülle ist, für die man selber nichts kann. Bloß die Gene. Eine gute Konstellation, der Augenabstand passt und die Wangenknochen sind schön ausgeprägt.
Das hat mich alles so fertig gemacht, so viel Oberflächlichkeit und am Ende bin ich den meisten zu anstrengend oder so verrückt. Ich komme mit dieser ganzen Welt nicht klar, dieser Leistungsdruck, am besten mit 27 schon promovieren...

Und als ich dann gemerkt habe, wie gut es mir doch wieder geht nach nur einer kleinen Nase Dope, ohne Konsum von anderen Drogen, einfach nur das H, da war für mich alles klar. Für mich ist das eben eine Droge, mit der ich bisher nicht Schlechtes verbinde.
H macht mich nicht verrückt sondern eher normaler. Ich kann mich mit Leuten treffen ohne dass ich mich langweile. Alles klappt gut, alles ist leicht. Vielleicht ist das einfach so. vielleicht schreit mein Gehirn nach all`den Jahren des Transmitter-Missbrauchs danach. Und genau deshalb habe ich Pauls Nähe gesucht. Aus Eigennutz. Er war eben nicht so oberflächlich, das konnte er sich gar nicht erlauben. Und deshalb schreibe ich auch „erbärmlich“, weil so ein Verhalten schon in die Richtung geht.
Ich suche mir ganz bewusst diesen Weg mit allen Konsequenzen und deshalb glaube ich fast, dass ihr euch vergeben Mühe gebt ☹

Ich möchte einfach nur zufrieden sein. Und irgendwie gelingt mir das mit Substanzen besser.

Zu der KH Geschichte:

Ja, etwas peinlich ist mir das schon. Nachdem ich die ganze Woche Konsumiert hatte und Samstag noch richtig schön entspannt war von Freitag Nacht, konnte ich am selben Abend nicht einschlafen, nur mit Benzos. Am Morgen vom Sonntag habe ich sowas wie eine beginndende Grippe bemerkt, was mir gar nicht gelegen kam. Ich musste Sonntag früh raus. Aspirin hat nichts gebracht. Ich hatte dann überall nen fetten Muskelkater und Atembeschwerden (da werde ich sofort panisch) und ich dachte, ja, H könnte dir jetzt helfen, dann kannst du gut einschlafen. Habe ich aber NICHT genommen. Bin ja nicht verrückt. Ich erinnerte mich an eine Flasche Tramadol, die ich mir dann nach und nach einverleibte aber es besserte sich dann erstmal nischts. Ja, dann immer mehr und mehr, trotzdem noch Muskelkater...ja und dann: Bam.

Mein Körper war ein einziger Krampf. Alles verkrampfte sich, sogar mein Kiefer, ich konnte nicht mehr sprechen, mein Hirn fühlte sich verkrampft an. Dann war ich zwischendurch weg...dann lag ich später im KH (zum Glück habe ich ja Mitbewohner).
Am nächsten Morgen durfte ich wieder gehen, also alles halb so wild.
Und ja, ich weiß, dieses Medikament kann Krämpfe verursachen, aber in dem Moment hatte ich nur daran gedacht, dass es eben auch ein Opioid ist. Und da ich auch Tetrazepam genommen hatte, dachte ich, dass so etwas nicht so schnell passiert.

Dieses Medikament hatte absolut keine positive Wirkung auf mich. Noch heute fühle ich mich bäh, wie nach einem harten Kokainrausch. So richtig verkatert.
Es war mir also eine Lehre. Aber immerhin war die Grippe dann weg. Naja.
Nur heute kam sie wieder, also war das alles sinnfrei. Arbeiten konnte ich dann Montag natürlich auch nicht. ABER: Paul rief mich an, weil er sich Sorgen gemacht hat ( wir wären verabredet gewesen ).

Das ist wieder so viel geworden...Ach, Crazy, nee sauer bin ich doch nicht.
Ich mag doch diese schroffe Art. Nicht nur verbal!

Alles Liebe euch!

[BlancheNeige]

Oh, und mir ist noch ein Vergleich eingefallen, damit ihr ungefähr wisst, was ich meine.

Ich fühle mich tagtäglich so, als würde ich splitternackt durch die Straßen laufen, gleichzeitig hätte ich unglaublich gute Ohren aber keine Stimme mehr zum Sprechen. Ich bin nackt, immer und überall, alle Leute reden so unfassbar laut aber ich kann nichts sagen, nichts erwidern. Total hilflos und gedemütigt.


So, genug Seelenstriptease

[CrazyMan]

Du bist dir sicher, dass es eine Grippe war? Und dann die Krämpfe... das alles sieht so sehr nach einem Opiate-Entzug aus. Seltsamerweise war die Grippe auch gleich wieder verschwunden. Das funktioniert eigentlich immer ganz gut mit der "Entzugs-Grippe", dem Cold Turkey ...has got me ...on the run (hehe, Veilchenfee weiß Bescheid).

[BlancheNeige]

Na, ja klar, das war/ist ne Grippe. Mir war halt kalt, Gänsehaut, Gliederschmerzen aber KEIN Schwitzen oder sowas. Ich sehe auch echt krank aus
Die Muskelschmerzen können auch vom magnesiumangel kommen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass das so schnell geht. Das wäre ja Wahnsinn!

No cold turkey, baby

[veilchenfee]

Ach Gottchen, Blanche, das hört sich ja ziemlich bedenklich an, was Du da schreibst. Womöglich hast Du den Großteil Deines Weges noch vor Dir... Ich hoffe, Deiner "Grippe" geht es besser, wobei ich mich CrazyMans Bedenken anschließen möchte.

[veilchenfee]

Ohne Drogen in der Tasche wäre ich früher überhaupt nirgends hingegangen. Auf Geschäftsreisen hatte ich immer etwas Codein dabei (portionsweise abgefüllt), was zu Kiffen sowieso. Leute, die keine Drogen nahmen, kamen als Freunde nicht in Frage und ich habe mich nicht länger als unbedingt notwendig mit ihnen abgegeben. Heute schreibe ich diese Zeilen mit Verwunderung und könnte mir vor die Stirn hauen. Wie konnte ich nur! Ich bin ein vollständig anderer Mensch als früher und bin dankbar für diese Entwicklung.

Versuche, der Zukunft mit Gelassenheit entgegenzusehen, wie gesagt, es kann und wird sich einiges ändern. Das traue ich Dir jedenfalls zu!

[Yolande]

Hey Blanche,

dein letzter Beitrag hat mich echt berührt und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, darauf einzugehen.

Kurz wollte ich noch was zum Muttersein sagen, ich glaubte auch immer, dass der Mutterinstinkt größer ist als die Sucht oder alles andere im Allgemeinen. Tatsächlich, zumindest mir ging es so, ergreift dich mit der Geburt des eigenen Kindes eine so tiefe Liebe, dass einem Hören und Sehen vergeht. So eine intensive bedingungslose Liebe kann man nicht beschreiben und begreifen, wenn man sie selbst noch nicht erlebt hat. Mich persönlich hat die Liebe zu meinem Kind sehr verändert, viele Dinge, die mir vorher wichtig erschienen, erscheinen mir heute vollkommen irreal. Ich beobachte viel die Mamas hier in meiner Umgebung, die alle dem Chrystal verfallen sind - sie sehen echt mitgenommen aus und sind alle blutjung. Ich finde es nach wie vor erbärmlich, als drogensüchtige Mutter Kinder in die Welt zu setzen, aber man kann ihnen kaum vorwerfen, dass sie ihre Kind nicht ebenso lieben wie ich es tue. Vielleicht wissen sie es einfach nicht besser. Das macht dei Sache am Ende nicht schöner und den Weg für die Kinder nicht leichter, aber es lässt einen die Sache mit etwas mehr Rührung betrachten. Im Falle von deinem Paul...es ist entsetzlich, dass seine Mutter ihn in eine so missliche Lage gebracht hat und sie braucht auch nicht stolz darauf zu sein, aber vermutlich war sie einfach nicht stark genug aufzuhören. Vielleicht hat sie es auch jahrelang versucht und ist stets gescheitert. Keine Ahnung, es könnte tausend Gründe geben, weswegen sie und ihr Sohn so "verrückt" leben.

In deine andere Themen, die du angesprochen hast, dass dich nackt fühlst und dich ohne Drogen nicht ertragen kannst bzw. die manchmal wie in einer Hülle siehst...kann mich wirklich sehr gut hinein versetzen. Lange Zeit ging mir das ähnlich, mal abgesehen davon, dass nicht die Drogen meine Lösung waren, weil ich eben keine genommen habe, aber diese Fremdheit unter anderen Menschen, deren Themen etc. haben mich meist sehr gelangweilt. Auch was du von deiner "Schönheit" berichtet hast, kommt mir sehr bekannt vor...und am Ende sind es oft die scheinbar Schönen, die tief drinnen ganz traurig sind, eben weil nie jemand sieht, wie es innen aussieht. Mir ging das sehr ähnlich wie dir und es mag paradox klingen, erst seit dem ich objektiv betrachtet nicht mehr so "schön" bin, eben weil ich mit der Schwangerschaft ganz schön dicke geworden bin, geht es mir tief drin besser, denn diejenigen, die sich für mich und meine Person interessieren, tun dies nicht mehr, weil sie mich so attraktiv finden, sondern weil sie mich sehen und mögen. Na ja, wie auch immer...

Ich will dir einfach Hoffnung geben und machen, dass es besser wird, wenn du älter wirst, wobei ich ganz ehrlich nie geglaubt hätte, bei dem, was und wie du schreibst, dass du noch soooo jung bist.

LG

[CrazyMan]

Was heisst denn "schnell"? Hattest du nicht erwähnt, H eine Woche durchgehend genommen zu haben? Oder verwechsele ich da etwas? Wenn dem aber so ist, dann ist das ganz klar ein Turkey! Wenn nicht spätestens nach einer Woche, wann dann?

[CrazyMan]

Nebenbei: Es reichen auch 3 Tage, dann 1 Tag Pause, dann wieder 1-3 Tage, und so fort. Auf diese Weise wird auch eine Abhängigkeit erzeugt! Das ist ja gerade das, was H auf die ersten Ränge der argsten Drogen platziert.

[lunatic]

Hey BlancheNeige!

Mensch, mach mir mal keine angst, ja? WIRKLICH gut wenns klick macht, aber ich hoffe mal für dich das das klick auch eine reaktion bei dir auslöst...
Anders gesagt, lass dich nicht runterziehen! Sei STOLZ auf die zeit die du clean verbracht hast, und vergiss nicht das du das wieder schaffen kannst, auch auf dauer.

Ich glaube was deinen freund angeht lass ich die kommentare besser...

Aber du, pass auf dich auf, denn es wäre doch schade wenn du alles wegwerfen würdest, oder? einfach weil du dich in situationen begibst die dir gefährlich werden können, obwohl du dir dessen bewusst bist. Was nicht heisst das das nicht so ziemlich jeder hier wohl nachvollziehen kann

Nun, jedenfalls liebe grüsse und alles gute!