Er fragte nach Kippen, ich nach Heroin

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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, CrazyMan, eine Woche. Ich bin oder war der Meinung, dass es WocheN braucht, bis der Körper sich daran gewöhnt. Jetzt mach mich mal nicht fertig Sad

Ich fühl mich wirklich bäh aber das kann genauso gut ein Infekt sein. Jeden Tag dieses zeug geht mit Sicherheit auf das Immunsystem.
Demnach, wenn du Recht hast, geht es mir schlagartig besser, wenn ich etwas nehmen würde. Naja, ich versuche es erstmal mit den üblichen Mitteln.
Heizung auf 5 und Tee Very Happy
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

EDIT:
Morgen werde ich ausführlicher antworten. Ich versuche mal zu schlafen.
Bis morgen, Leute!







Ich finde diese Regelung ziemlich nervig. Man ist dazu gezwungen unnütze Dinge zu schreiben, die dem eigentlichen Beitrag die Ernsthaftigkeit nehmen.
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du es tatsächlich eine Woche durchgehend konsumiert hast, ist es nichts anderes als Entzug. Wie du schon selber vermutest, deine "Grippe" wird sofort kuriert sein, nimmst du deine gewohnte Dosis H. Das ist aber schon irgendwie lustig! Sorry, aber die Situation ist nun mal wirklich komisch. Zu Anfang dachte ich aber auch, ich hätte eine Grippe.

Was das Immunsysten betrifft: Ganz im Gegenteil! Die Leute, die regelmäßig H nehmen, bekommen oft über Jahre nicht nicht mal eine einfache Erkältung. Vermutlich ist das dadurch zu erklären, weil H die Anzahl der weissen Blutkörperchen erhöht, die für die Abwehr zuständig sind.

Wochen? Nein, es reichen 4 Tage und du merkst schon einen kleinen Entzug. Nach einer Woche aber wirst du den Entzug deutlich spüren. Je länger, desto ausgeprägter wird der Entzug sein, bis es höchstmögliches Maximum erreicht hat.

Das, was du derzeit erlebst, ist noch harmlos. Immerhin war es nur eine Woche. Es ist aber ein guter Vorgeschmack, was dich erwartet, nimmst du es einen Monat und länger durch. Ich vermute, nach 3 bis 4 Wochen hat man das Maximum erreicht.

Ich rate dir übrigens, dich nicht unnötig mit Grippe-Medikamenten voll zu stopfen! Wink
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Es würde mich schon wundern, wenn du schlafen kannst. Ok, zu Anfang hat man ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Dann aber bekommt man kein Auge zu, so hibbelig ist man. Gliederschmerzen, Muskelkrämpfe, Durchfall, Gänsehaut, Depressionen, ein komisches, ekliges Gefühl auf der Haut, man sie sich vom Leibe reißen.

Letztendlich aber ist das H heutzutage nicht mehr so stark wie in der Anfangszeit, also den 60'ern. Entsprechend "milde" ist der Entzug. So etwas, wie es Lennon in seinem "Cold Turkey" singend beschreibt, wird es kaum noch anzutreffen sein. Damals konnte es tatsächlich lebensgefährlich werden, derart verrückt spielte der Körper. Heute meinen nur Wichtigtuer und Angeber: "Klar, das ist auch heute noch lebensgefährlich!"
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo BlancheNeige,

hab mir viele Gedanken gemacht über deinen Beitrag gemacht, in dem du schreibst, du würdest dich nur auf Droge zugehörig fühlen. Veilchenfee hat ja diesbezüglich Ähnliches erlebt und ich frage mich folgendes:

Ist es so, dass du dich auf Droge den andere Menschen zugehörig fühlst oder so dass dich die Droge genug abstumpft, dass du nicht ausrasten musst, wenn sich die anderen Studenten wieder über Party und Jungs unterhalten?

Der Unterschied für mich ist folgender: Wenn dich die Droge "normal" macht, dann kann eine Depression der Grund sein, dass du dich so zu Drogen hingezogen fühlst. Sowohl Crack als auch Heroin die Glückshormone im Gehirn stimulieren und vielleicht fehlt dir das einfach und du medikamentierst dich sozusagen selbst damit. Hast du schon mal probiert, mit einem Therapeuten darüber zu sprechen und dich vielleicht auf ein Antidepressivum einstellen zu lassen. Zwar bin ich kein Fan von Medikamenten, doch das ist doch allemal besser als dich so unglücklich durchs Leben zu schleppen bzw. H zu konsumieren.

Du selbst hast ja geschrieben, dass du befürchtest, wir würden uns hier umsonst Mühe geben, weil du dich irgendwie von der Drogenszene angezogen fühlst. Vielleicht ändert sich das, wenn du eben durch Medikamente gut eingestellt bist.

Zu deiner sonstigen Lebenssituation hab ich mir auch was überlegt. Wenn du mit 24 Jahren bereits eine Drogensucht durchgestanden hast, dann bist du ja deinen Komilitonen in Sachen Lebenserfahrung um einiges voraus und dann ist das ja auch normal, dass dich deren Themen langweilen. Hast du schon mal versucht, Kontakt zu Älteren aufzunhemen, die dich intellektell erreichen können. Denn Studenten gerade in den ersten Semestern leben in einer Hybris und mussten ja meist auch noch nicht selber für sich sorgen und da kann ich mir schon vorstellen, dass die Welten von dir entfernt sind.

Und noch was ganz anderes: Mit 24 bist du, wie du ja schon angedeutet hast, nicht mehr bei den Studenten, die dann mit 27 schon promovieren. Die Frage ist, ob du das überhaupt willst? Vielleicht kannst du ja erst eine Lehre machen oder ein Praktikum und vielleicht deinen Studiengang neu bestimmen. Ich hab ja keine Ahnung, ich erhebe auch keinen Anspruch darauf, dass meine Tipps nützlich für dich sind. Nur scheint es mir so, dass dir deine momentane Situation nicht gefällt und man kann auch auf andere Art aus diesen Lebensumständen ausbrechen als mit Drogen.

Vielleicht kannst du dich mal fragen, was du mal sein willst, was dich froh machen würde und das dann mit deiner Mutter besprechen. Ein Studium kannst du auch später noch anfangen und das muss kein Nachteil sein. Wenn du sagst, du schreibst für ne Zeitung (und das will jeder und die Tatsache, dass du da nen bezahlten Job hast - und sei es nur auf Honorarbasis zeigt doch auch dein Talent). Dann verstärke doch deine Tätigkeiten in diesem Bereich, mit Bloggen oder so. Es gibt so viele Möglichkeiten und deine derzeitige Tendenz, dem Drogenkonsum nachzugehen, ist ja nur eine Variante. Und denk mal drüber nach, ob du das wirklich willst? Ich glaube nicht - aber ich weiß es ja auch nicht.

Liebe Grüße
Sabiote
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Zu deiner sonstigen Lebenssituation hab ich mir auch was überlegt. Wenn du mit 24 Jahren bereits eine Drogensucht durchgestanden hast, dann bist du ja deinen Komilitonen in Sachen Lebenserfahrung um einiges voraus und dann ist das ja auch normal, dass dich deren Themen langweilen. Hast du schon mal versucht, Kontakt zu Älteren aufzunhemen, die dich intellektell erreichen können.

Eine Drogensucht halte ich persönlich nicht für eine Erfahrung, die es lohnt, zu durchleben. Man kann ja so einiges als positive Lehre abhaken und in eine geistige Schublage packen, aber eine Drogensucht?! Eher als Leere, aber nicht als Lehre. Alleine was da an Kohle draufgeht. Wenn man meint, das anderen "voraus" zu haben, bedeutet das nichts anderes, als dass es die anderen noch zu durchleben haben und dass es zum normalen Weg eines Menschen oder Studenten gehört. Und ob das einen Menschen vom Intellekt her wirklich höher positioniert, das halte ich für fraglich. Ich würde auf jeden Fall niemandem davon erzählen. Es sei denn, man möchte ins Aus katapultiert und für den Rest des Studiums als Vollassi abgestempelt werden. Und das geht schnell an der Uni unter den zumeinst jüngeren Leuten! Ich habe es selber erlebt, wie schnell dort ein bestimmtes Bild auferlegt wird. Wobei es aber letztendlich nicht anders ist als in anderen Gesellschaften.
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, solange du, "BlancheNeige", Kontakt zu H und Kontakt zu abhängigen Leuten aufrecht erhältst, solange wird überhaupt nichts richtig klappen. Weder ein Studium, weder eine Lehre, noch eine Partnerschaft. Alle diese Punkte sind für sich alleine schon anspruchsvoll - auch ein Partnerschaft! Wie sollte das dann mit H funktionieren? Klar, du könntest dich in eine Partnerschaft flüchte, in der beide Partner abhängig sind. Das ist dann mehr eine Zweckgemeinschaft, als eine liebevolle Beziehung. Bisher ist mir noch keine einzige H-Beziehung über den Weg gelaufen, die so ist, wie ich mir eine Beziehung normalerweise vorstelle, also von liebevollen Gesten geprägt, von Innigkeit und auch von schönen, gemeinsamen Ausflügen. Zu letzterem hat ohnehin niemand Zeit. Wenn dann noch Kinder dazukommen, können vor allem diese bemitleidet werden.

Finde zuerst deinen eigenen Weg, bevor du neue einschlägst. Sei dir sicher, was du willst, ob du für den Rest deines Lebens abhängig erleben möchtest, oder ob du ein richtiges Leben mit Gefühlen und Glück und Frohsinn führen möchtest. Wenn H, dann bunkere so viel und so viel auf einmal wie möglich, denn es ist teuer! Am besten kommt man über die Runden, wenn nebenbei verkauft wird. Anders ist das nicht möglich, es sit einfach zu viel Geld, das benötigt wird. Wenn ohne H, dann solltest du idealerweise in eine Klinik gehen. Du hast doch zeitlich die Möglichkeit dazu, oder nicht? Ich an deiner Stelle würde sofort in Therapie gehen! Was du nun machst, ist deine Entscheidung, hängt von deiner Vorstellung vom Leben ab, wie du dir dein Leben wünschst.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wobei ich ganz ausgelassen, weil vergessen habe, H ist nicht das einzige Problem. Um so mehr würde ich mich in eine geschlossene Therapieeinrichtung begeben, eine, die auf so etwas spezialisiert ist, also keine einfache, geschlossene Psychiatrie, denn in letzterer Klinik werden dir keine begleitenden Therapien angeboten, es gibt nicht genug Beschäftigung, es wird nur die Zeit abgesessen, was häufig alleine schon für viele Grund ist, die Therapie abzubrechen.
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Crazy Man,

da hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich meinte, dass BlancheNeige mit ihrer bereits durchgestandenen Crack-Sucht ihren Kollegen an Lebenserfahrung etwas voraus hat. Keinesfalls wollte ich ihr raten, H-Sucht als Lebenserfahrung zu forcieren. Da bin ich mit dir einer Meinung.

Lieben Gruß
Sabiote555
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Oh je, lauter Missverständnisse:

Mit intellektuell erreichen meinte ich, dass sie Leute um sich herum hat, die Themen besprechen, die sie auch interessieren (also nicht, dass irgend jemand schlauer ist als jemand anders) und ältere Leute deshalb, weil mir das eben so zu sein scheint, dass da die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit Leuten auf einer Interessenebene landet, größer ist.

Und ich wollte BlancheNeige auch nicht dazu animieren, jedem von ihrer Sucht zu erzählen.

Was ich wollte war, dass ich glaube, dass es nicht unnormal ist, dass man sich in gewissen Kreisen unwohl fühlt und dass sie. Bevor sie Drogen nimmt, erst mal andere Leute "testen" soll, ob sie sich da wohler fühlt.

So schnell entstehen Missverständnisse.

Lieben Gruß
Sabiote555
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

erstmal zu Veilchenfee, ich habe auch heute noch tierischen Respekt oder gar Angst vor Koks, wie du. Genauso auch vor Amphetaminen. Ich denke immer sofort an die Paranoia. Einmal hatte ich einen kleinen Rückfall vor einem Jahr mit Kokain. Danach ging es mir sooo elend, das ist es nicht wert.

Wie lange nach deinem Konsum hat sich das alles gebessert bei dir?
Also, wie lange hat es gedauert, bis die Ängste nachgelassen haben?
Und Depersonalisation...ja, das kenne ich leider auch Sad



Yolande, du wohnst doch mit Sicherheit im Osten? So ein großes Crystal Aufkommen kenne ich nur von da. Aber vielleicht liege ich auch falsch.
Jedenfalls ist C für mich die Droge, von der man mir lebenslang ein Kilo pro Woche schenken könnte, ich würde das niemals anrühren. Ich glaube, die Süchtigen von C haben mit das härtseste Los gezogen Crying or Very sad

Ich stelle mir das häufig vor, wie das ist Mutter zu sein. Ich wollte nie Kinder haben, finde sie auch gar nicht "süß" oder so. Aber irgendwann dachte ich, dass es vielleicht gut für mich wäre. Naja, man hat mir dann nahegelegt, dass Frauen wie ich, mit diesen psychischen Erkrankungen besser keine Kinder bekommen sollten. Ich könnte eine potentielle "Schüttel-Mama" werden.
Das war schon ziemlich hart. Ich glaube auch, ich wäre keine gute Mama.
Aber eigentlich ist das doch die Bestimmung von Frauen, genrell von den Menschen, sich fortzupflanzen. dann fragt man sich schon, welche Daseinsberechtigung man hat.

Wie alt warst du, als du Mama geworden bist? Und ist das Kind von deinem jetzigen Freund mit dem Crystal Problem?
Danke, ich fasse es als Kompliment auf, dass du mich für älter gehlaten hast Embarassed

Ich fühle mich manchmal auch so richtig alt. So, als ob gar nichts mehr kommen könnte. Wenn ich mit meiner Oma telefoniere stelle ich fest, dass ihr Alltag und meiner sich manchmal ziemlcih ähneln Smile
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BlancheNeige
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Crazy,

ich konnte natürlich nicht schlafen. habe mich totgeschwitzt und hatte Panik.
Allerdings glaube ich trotzdem nicht, dass es so ist, wie du sagst.
Ich hatte einen Infekt und mein Körper hat sich gewehrt.

Ich habe schon verstanden, wie Sabiote es gemeint hat. Ich bilde mir bestimmt nicht ein, dass mich diese Randerfahrungen allgemein reifer gemacht haben, oder so. Allerdings sehe ich manche Dinge schon gelassener oder sog. "Krisen" erscheinen für mich nicht sooo krass. Ich weiß ja selber, dass ich Defizite habe.
Allein meine Sprache musste ich mit den Jahren optimieren. Ich hatte einen üblen Gossenslang drauf. Für mich war das ganz normal aber für alle anderen ( als ich das Abi nachgeholt habe) war es schon richtig asozial. Ich habe ganz schön an mir gearbeitet. Ich denke mal, ich bin aus der ganzen Sache zu einfach rausgekommen.
Ich habe kaum körperliche Schäden, bis auf einen Zahn, den ich einbüßen musste ganz hinten. Doch dank super teurem Implantat alles kein Thema.

Migräne ist seit einem Jahr verschwunden. Ich habe gute Leberwerte. Alles gut.
Nur die Psyche eben. Und mit Heroin in der letzten Woche ging es mir so gut. So unglaublich gut! Ich konnte schlafen, wie ein Baby. Keine Ängste oder Panik.
Wahrscheinlich muss ich nochmal auf die Schnauze fallen. Who knows.

Aber so eine typische H-Beziehung will ich keinesfalls. Ich möchte eig einen cleanen Freund. Naja. Wenn du das alles so schreibst, dann gehst du gleichzeitig ganz schön hart mit dir ins Gericht. Siehst du dich kategorisch immernoch als nicht guter Umgang für andere? Du bist doch in Substitution, oder nicht?

Jedenfalls gefallen mir deine Beiträge Wink
Du hast ja recht und sprichst aus Erfahrung. Aber du kennst das bestimmt, man denkt von sich immer man könne es anders machen. Besser, irgendwie.
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Und nun zu Sabiote,

Also, Antidepressiva wurden mir schon als junges Mädchen verschrieben. Meine Erfahrungen damit sind nicht soo gut. Im Grunde bin ich dann doch von etwas abhängig. Das ist mir einfach zuwider. Man muss es einfach jeden Tag einnehmen.
Das finde ich krass. Also, die meisten sedieren einen irgendwie. Das einzige, was ok ist und den Antrieb steigert ist Fluoxetin, das geht aber so arg auf den Magen.
Ich bin da sehr empfindlich, leider. Außerdem regt es dann zu sehr an, man bekommt Schlafprobleme, und ich habe wieder so einen enormen Gedankenfluss. Ich bin froh, wenn mein Kopf mal Ruhe gibt. Lieber lethargisch als psychotisch.
Aber an sich sind Antidepressiva eine gute Sache. Ich mag nur nicht so abstumpfen. Ich habe schlimme Tiefen aber auch phantastische, fast manische Höhen, von denen ich zehre.

Ja, ne Therapie. Ich wurde vor ein paar Monaten in die Klinik eingewiesen, wegen meiner Psychose. Für mich gibt es keine Möglichkeit eine ambulante Thera zu machen. Nicht einmal Tagesklinik. Ich bin den meisten zu Komplex, sie sind nicht für mich zuständig sondern nur die Klapse. Und dann auch direkt für mind. 3 Monate. Das packe ich nicht. Dann muss ich schon wieder alles abbrechen...verliere wieder so viel Zeit, um mit anderen Leuten zu malen oder so.

Suchtklinik, wie Crazy meinte, ja, das wäre vielleicht was. Wobei mich das vielleicht auch eher runter zieht. Eig sollte ich eine Traumatherapie machen und Psychoanalyse, weit weg von Berlin. Aber ich kam nicht durch das Screening. Tja. Andere leute haben keine Schuld an meinem Unvermögen. Auch nicht Paul.
Heute bin ich kurz zu ihm, trotz meines Unwohlseins. Im Euphorierausch am WE meinte ich zu ihm, dass ich mich mit meiner Mum treffe am kommenden Wochenende. Und er so, ja super, dann können wir ja zusammen was trinken gehen o_O

An sich ja gar nicht so schlimm, meine Mama ist sehr tolerant, aber sie wird es checken, denk ich. Crazy, was sachste? Eine bescheuerte Idee?! Ich muss dazu erwähnen, dass er sich unglaublich gut ausdrücken kann! Hat ein gutes Allgemeinwissen, woher auch immer, und ist verdammt höflich!
Also wirklich nicht so, wie man es sich vorstellt! Ich finde ihn fast normal.

Naja, was mir noch gefällt an ihm und mir zusammen ist, dass ich bei uns beiden die "Normale" bin. Das fühlt sich richtig gut an.

Ja, das Schreiben. Da bin ich nur durch mein gequatsche dran gekommen Smile
Ich liebe das Schreiben! Es ist das Einzige, womit ich wirklich gern Geld verdienen möchte! Doch dazu muss ich auch mein Studium beenden. Ich habe nur so Angst, dass ich es nicht packe, wieder abbreche. Ich würde jetzt ins 4. Semester kommen. WÜRDE. Dank Beurlaubung habe ich schon wieder zeit verloren. Eine Ausbildung ginge gar nicht, ich halte einfach nichts durch. Nichts, was jeden tag ist und wo nur ein Hauch Monotonie aufkommt. Alles, was nicht irgendwie kreativ sondern logisch ist, überfordert mich Crying or Very sad

Aber wenigstens den blöden bachelor möchte ich haben. Sonst habe ich ja noch nichts erreicht. Und wenn ich da andere Leute sehe in meinem Alter...dann will ich schon wieder aufgeben.

Aber wie gesagt, ich bin alleine daran Schuld. mein Umfeld war neimals schlecht. Eher elitär. ich bin damals, mit 15, alleine los, wir waren in den ferien in Holland, und habe mir Steine besorgt. Gut, ich wollte Koks haben, ahbe ALLEINE einen Dealer angequatscht, bin alleine mit ihm mitgegangen und habe mein Taschengeld dafür ausgegeben. Keiner meiner damaligen Freunde hätte soetwas angerührt. Es waren Kiffer und Tripsschmeißer. Alle trotzdem vernünftig. Ich bin als Einzige und ganz allein abgerutscht. Habe mich selber in diese Bahnhofsszene manövriert. Habe alleine und heimlich konsumiert, in meinem Kinderzimmer. Ich saß freiwillig an einschlägigen Plätzen, mit Nutten und habe zugehört. Richtig krank! Niemand hat mich verführt. Es hat mich auch niemand gezwungen Heroin zu rauchen damals, ich habe danach verlangt.
Also daher, mein Umfeld kann wirklich nichts dafür. Und Paul eben jetzt auch nicht. Er ist wirklich ein guter Typ!

Auch auf die Gefahr hin, dass ich naiv klinge Laughing
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BlancheNeige
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, ich habe doch noch eine Frage an Yolande:

Wie hat sich da bei dir geändert und wann? Also das mit dem Unwohl fühlen, vor allem dieses Hadern mit dem Aussehen? Hast du irgendwas unternommen?
Ich ahbe mich z.B damals systematisch verstümmelt. Ich habe mich schlimm geschnitten, meine Beine waren so vernarbt. Meine langen, blonden Haare habe ich mir mit der Nagelschere ratzekurz geschnitten und dann noch abrasiert Rolling Eyes

Hast du ähnliche Dinge unternommen? Oder hat sich das mit einer Beziehung verändert? Also mittlerweile achte ich schon akribisch auf das Aussehen, also dass ich nicht so aussehe, als hätte ich jemals Drogen genommen Shocked

Also antworte nur, wenn dir das jetzt nicht zu persönlich ist. Es würde mich bloß interessieren, wie es sich bei dir geändert hat...


Liebe Grüße!
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Sabiote555
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 7. März 2012 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Liebes Schneewittchen,
Dein Eintrag ist sehr vielfältig und ich möchte dir auf alles antworten.
Als aller erstes möchte ich den Zeitfaktor ansprechen. In mehreren Beiträgen von dir war bereits die Rede von Zeit verlieren bzw. kam eine zugrunde liegende Vorstellung durch, dass du schnell irgend etwas erreichen müsstest. Du bist 24 und hast alle Zeit der Welt. Selbst, wenn es in deinem Umfeld oder wo auch immer eine ungeschriebene Regel gibt, dass man bis zu einem bestimmten Zielalter dies und jenes erreicht haben sollte/muss, so darfst du dich gerne mal davon befreien. Du hast dir da eine Überzeugung zu Eigen gemacht, die dich einengt.
Was würdest du denn gerne machen, wenn es keinen Zeitdruck gäbe? Würdest du dann beispielsweise eine dreimonatige Therapie machen? Wenn deine Antwort ja ist, dann mach das doch einfach. Es gibt bestimmt auch Therapieansätze, die dir liegen und wo du nicht das Gefühl hast, dass dir eine Gestaltungstherapie oder wie es auch heißen mag, nichts bringt. Und wenn wir das dann mal pragmatisch anschauen, sind drei oder sechs Monate Therapie, die dir wirklich was bringen keine verschwendete Zeit. Wenn du von H abhängig wirst, dann ist das im Zweifel zeitaufwändiger.

Und irgendwie fällt mir auch auf, dass du trotz dieser Distanzierung zu dem Druck, den dein Vater auf dich ausgeübt hat und der offensichtlichen Opposition, in die du zu seinem Wertesystem gehst, trotzdem nicht abgenabelt genug bist, weil du eben dieses "ich muss ja schnell mein Studium abschliessen" so sehr verinnerlicht hast.

Das wichtigste im Leben ist deine innere Zufriedenheit und dass es dir gut geht. Wie du zu diesem Weg kommst, das kannst du selber entscheiden. Drogen nehmen soll allerdings keine Alternative sein. Und wenn du zur Überwindung eines seelischen Leidens eben Jahre brauchst und danach ein glücklicher Mensch wirst, dann hast du mehr gewonnen als verloren.

Deine Einwände bezüglich der Antidepressiva zeigen, dass du da ne Menge Erfahrung hast. Mich hat es etwas verwundert, dass du befürchtest, sie könnten dich zu sehr abstumpfen. Verzeih mir meine Offenheit – das machen andere Drogen, vor allem H, in einem noch viel größeren Ausmaß. Und obwohl ich noch nie H konsumiert hab, weiß ich aus diversen Büchern und auch hier aus dem Forum, dass die meisten Konsumenten nach dem ersten Konsum erbrechen müssen, was nicht für Magenfreundlichkeit spricht. Und dass es irgendwann auch lethargisch macht (warum wohl ist Paul an 6 von 7 Tagen eher ungepflegt) ist auch bekannt.
Schreiben: Ich glaube persönlich ja, dass du nicht nur durch „dein Gequatsche“ an den Job gekommen bist – ich glaub du kannst was. Dass du befürchtest, das Studium nicht zu packen, das kann ich dir nachvollziehen. In kleinerem oder größerem Umfang hat diese Ängste jeder Student – mal mehr, mal weniger. Da bist du in bester Gesellschaft. Das B.A-Studium ist ja auch mit einem enormen Zeitdruck verbunden. Klausuren am Ende des Semesters, meistens zwei HA usw., da muss man fit sein.

Nimm dir doch erst mal Zeit, seelisch wieder auf die Füße zu kommen und dann kannst du aus einer gestärkten Position heraus dein Leben neu angehen und schaffst auch den Abschluss. Glaub mir, es stimmt schon, dass man sagt: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam.“

Und was mir ganz ganz wichtig ist: wenn deine Mum so tolerant ist, dann kannst du ihr doch bestimmt sagen, was mit dir los ist und dass du dich nicht wohl fühlst. Viele Konsumenten beschrieben im Nachblick auch oft, dass sie in Situationen, die ihnen schwierig erschienen, glaubten, nicht durchhalten zu können. Meist hatten sie durch ihre Eltern in schwierigen Situationen in der Kindheit Rückhalt durch Verschonung erfahren. Weiß nicht, ob das bei dir zutrifft, aber mal angenommen, es träfe zu. Dann haben Süchtige oft zu dem Mittel gegriffen, die vermeintliche Anerkennung, die sie in einem normalen gesellschaftlichen Umfeld nicht bekommen haben über eine Ersatzprofilierung in einem Drogenumfeld zu bekommen. Das ist mir eingefallen, als du sagtest, niemand deiner Freunde hätte sich die Drogen beschafft, du allein hättest das gemacht und keiner hätte Koks genommen usw.

Und, was mir auch noch auffällt, ist dieser Schuldkomplex. Auch ich wurde in so einer Schuldvorstellung aufgezogen und bin, nach jahrelangem Nachdenken, zu folgendem Schluss gekommen: Alle Menschen machen alles so gut, wie sie es gerade können. Könnten sie es besser machen, würden sie es tun. D.h., dass jeder für das, was er tut, Verantwortung übernehmen muss, jedoch ist Schuld und dass man sich schuldig fühlen muss eher etwas Anerzogenes. Auch der Drang, Drogen zu konsumieren, kommt irgendwo her, aus einer inneren Leere heraus, starken Angstgefühlen, was weiß ich. Du hast es ja nicht gemacht, um jemand anderem zu schaden. Befreie dich also mal von diesem Schuldgefühl, das nützt niemand was.
Man kann diese schwierigen Lebenssituationen anders lösen als durch Drogenkonsum und dazu versuchen wir hier dich zu überzeugen. Man kann mehr aushalten als man denkt und ich traue dir das Durchhalten einer Therapie zu.

Momentan erlebe ich dich in einem Verleugnusmodus. Du leugnest die Entzugserscheinungen, du sagst, du kannst keine Antidepressiva nehmen usw. Ich will dich nicht verletzen oder dich ärgern oder besserwisserisch sein. Doch ich möchte dir das alles so deutlich sagen, weil ich finde, dass bei dir Alarmstufe rot angezeigt ist. Da sind schöne Reden für die Katz.

Liebe Grüße
Sabiote
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