Großes Problem oder doch die Lösung ? Helft mir

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moerchen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 8. März 2012 22:09    Titel: Großes Problem oder doch die Lösung ? Helft mir Antworten mit Zitat

Hallo liebe hanfburg community ich möchte euch hier meine leidensgeschichte erzählen und hoffe ein paar leute können mir tipps oder eigene überwundene, ähnliche probleme und erfahrungen teilen.

Ich habe seit ich 15 bin ziemlich exzessiv konsumiert angefangen mit cannabis aber auch ab und zu durch schlechte Freunde chemische substanzen konsumiert, wenn auch sehr selten. Pausen habe ich durch den täglichen Konsum selten gemacht, aber eine etwa 6 monatige Pause hat mir sehr gut getan und ich hatte wieder lust das leben zu leben und nicht in meinem Zimmer zu verschimmeln.
Ich muss sagen ich habe mich im laufe der zeit zu einem "verdrängungskiffer" entwickelt und musste wegen dem konsum auch zwei jahre meiner schulichen Zeit widerholen. Ich bin jetzt 20 und stehe kurz vor dem Abitur (2 Wochen). Als ich 17 war habe ich mich durch ein privates Problem (Beschaffung von cannabis udn ein geplatzter "Deal" wurde zu einem echten Problem, wodurch ich mit leuten zu tun hatte, mit denen nicht gut kuchen essen ist..) Daraufhin habe ich mich stark zurückgezogen und paranoide Gedanken entwickelt, und eine gewisse grundangst aufgebaut obwohl ich bis dato ein sehr fröhlicher und eigentlich auch sportlicher typ war, der sich allerdings durch Verdrängung nur in den Tag gelebt hat und sich nicht wirklich Gedanken über seine Umwelt gemacht hat. Damals habe ich mich auch gerne auf Kosten anderer amüsiert und mich so zu einem Arschloch entwickelt um mich nicht selbst meinen Problemen stellen zu müssen. Zusätlich zur Cannabis abhängigkeit hat sich dann noch eine Computersucht entwickelt, die mein Zurückziehen verstärkt hat..
Nunja mir ging es dann mit 18,19 immer besser und ich habe in abbständen nurnoch gelegentlich konsumiert aber durch meinen Drang zum exzessiven hatte ich immer mal wieder durchhänger.
durch diese durchhänger und des langsamen "mir-klar-machen" / Reflektion meines Handelns hat sich immer mehr Hass und Frust auf mich selber aufgebaut, warum ich so bin wie ich bin, warum ich meine Familie und echten Freunde vernachlässige..Auch andere Dinge, wie z.b. dem Leben der westlich orientierten Welt auf kosten der Entwicklungsländer und der starke Egoismus unserer Gesellschaft hat mich tief deprimiert. Diese Gedanken schwebten mir seit anfang 2011 immer mal wieder durch den Kopf aber ich habe immer gedacht "ach komm schon das leben geht doch weiter, das wird schon von alleine wieder gut" Ich hatte dann auch immer weniger schlaf durch meine computersucht und ich denke ich habe langsam aber sicher eine Depression aufgebaut, die sich auch durch Angst und damit verbundene derealisationssymptome einherkamen.
Als ich nun im November 2011 ein stark irritierendes psychedelisches Ereignis hatte / Cannabis und Pilze nach etwa 2 monatigem nicht Komsum(Das Gras hat ziemlich eingeschlagen) hab ich mich in dieser besagten nacht stark in mich gekehrt und mir sind all die kleinen Gedanken die ich schon vorher hatte wie ein Brett vor meinen Kopf geknallt und haben mich stark verängstigt/zusätzlich noch Angst vor dem Scheitern, da ich bald abi schreib. Dieser knall war so extrem, dass mir auch an den nachfolgenden Tagen immer wieder die Gedanken durch den Kopf gegangen sind, dass ich verrückt werde und am schlimmsten war das Bewusstmachen, dass ich die Welt nichtmehr so wahrnehme wie z.b. ein jahr davor, alles hatte eine gewisse distanz, ich sah alles durch einen schleier und das schlimmste war, dass ich durch meine grundangst keine Gefühle mehr hatte, egal an welch schönen oder traurigen sachen ich gedacht habe, mein emotionales empfinden ist ehrheblich gestört gewesen.. durch die angst, durch die veränderte wahrnehmung schizo zu sein liess ich mich dann 4 tage nach dem ereignis einweisen und hing ein monat in einer psychatrie auf seroquel ab. Das seroquel und die bedrohliche Atmosphäre der Klapse hat mich noch weiter runtergezogen und ich habe irgendwann begriffen, dass mir das nicht weiterhilft, habe das medikament selbstständig abgesetzt und mich entlassen lassen. Ich habe seitdem keine substanzen ausser alkohol und zigarretten mehr angerührt, mich aber dennoch immer wieder durch selbstreflektion und der überprüfung der symptome weiter in mein loch gezogen..Bereits nach dem aufstehen kontrolliere ich mich und die symptome der angst sind immer noch da, wenn auch abgescwächter als nach dem vorfall. Z.b. hatte ich eine zeit lang einen starken tinnitus, der immer weiter abscwächt, auch die eingeschränkte dunkle sicht, die mich stark beängstigte hat sich leicht verbessert.. in der extremen zeit war es so, dass mir träume realer vorkamen, als die realität (vll war auch das seroqeel dran schuld). Was mir immer noch angst macht, dass meine rechte pupille größer ist als meine linke und ich auch dadurch an meiner angst hängenbleibe.. ich habe probleme mich mit menschen zu unterhalten, weil ich mich selbst immer wieder und wieder überprüfe und checke hey wie hörst du dich an, fällt dem gegenüber deine große pupille auf, denkt er du hättest was genommen etc...
Alles in Allem freue ich mich nur auf den sommer und hoffe dass ich durch viel sonne und sport wieder aus meiner depressiv/ängstlichen Gestörtheit herausfinde.. vorallem hoffe ich, dass ich dann wieder im hier und jetzt leben kann und meine Derealisation vollständig verschwindet und ich in den Genuss der Achtsamkeit http://de.wikipedia.org/wiki/Achtsamkeit kommen kann. Wer von euch hatte auch schonmal so eine krise und wenn, wie ist er da rausgekommen ? Hattet ihr auchschon solche derealisationsgefühle und wenn ja, wie lange ?
Insgesamt kann ich sagen dass mir diese erlernte Reflektion geholfen hat, mich selber wahrzunehmen, ich jedoch durch dieses "Erwachen" extrem schockiert über meine Vergangenheit denke und mich dieser Schock bis heute begleitet..Bitte schreibt ob es euch auch schon einmal so erging wie mir und helft mir damit besser umzugehen. Ich liebe euch
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Caitleen93
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 15. März 2012 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Puhh...ich versuchs mal das Du nicht ganz ohne Antwort da stehst. Also zum ersten find ich super das Du trotz allem bis zum ABI gekommen bist, genial, wirklich, das ist schon mal ne Leistung. Zum zweiten finde ich beachtlich wie kritisch Du dich mit Deinen jungen Jahren schon durchschaut hast und vieles erkannt hast, zweites Daumen hoch Smile
Ganz im Ernst, nun solltest Du, und ich wünsche Dir von Herzen das Du den Weg findest, den Weg suchen wo du das alles hinter Dir lässt, Du hast es so gut gemacht wie Du nur konntest, und das ist mit 20 wirklich nicht schlecht gewesen, und jetzt könnte ein ganz neuer Lebensabschnitt anfangen. Ich weiß wie sich das anhört wenn man betroffen ist, habe ja auch schon vieles an Dramen hinter mir bis ich soweit war, aber es gibt keine andere Lösung als sich selbst zu akzeptieren, die Vergangenheit hinter sich lassen und dann das Beste draus machen...denn ich denke nicht das Du noch so bist wie Du dich in Deiner Vergangenheit beschreibst, Du hast schon soviel erkannt, und mit der Selbsterkenntnis fängt es ja an. Nun kommt die Große Frage wie da raus?
Und das stellt jeder anders an, vielleicht musst Du nur raus bekommen was Dir am Leben gefällt und das öfter machen bis Du deine Lebensfreude wieder hast, vielleicht ist es aber auch was anderes, doch nur Du allein kannst den Hebel umlegen, niemand sonst auf der Welt. Ich selbst habe auch viele Dinge versucht um den ganzen Müll in meinem Leben los zu werden, letzendlich übermannte mich dann das Gefühl das ich genug gelitten habe und das es jetzt reicht, daraufhin habe ich alles umgekrempelt und möglich gemacht.
In der Psychiatrie bekam ich auch nie Hilfe, da läuft alles nur über Tabl. und paar Gespräche wenn einem eigentlich nicht danach ist und wenn einem danach ist gibts grad kein Therapeut mit offenem Ohr. Ich finde es gut das Du die Medis dort über Bord geschmissen hast und dich entlassen hast. Ich finde es auch noch genialer das Du jetzt schon einige zeit ohne Cannabis lebst, wenn Dus denn mit dem Alk nicht übertreibst. Das was Du schreibst zeigt mir das Du zwar jetzt sehr verzweifelt bist, aber auch das Du sehr viel erreichen kannst im Leben wenn Du es versuchst, Du scheinst wirklich eine starke Persönlichkeit zu haben und wenn einer den Weg finden kann, dann bist Du mit Sicherheit dabei Very Happy
Ich wünsche Dir nur das Beste, falls Du möchtest halte mich doch auf dem Laufenden
LG
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moerchen
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 22. Aug 2012 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Also das ganze ist jetzt schon ein 3/4 Jahr her und die Entwicklung meiner Verfassung sehe ich als super positiv an. Ich konzentriere mich nichtmehr nur auf meine schlechten Seiten und auch meine Ängste habe ich immer mehr im Griff. Dabei hilft mir mich sportlich extrem auszupowern und mir meine mich quälenden Gedanken einfach in einem Block niederzuschreiben um sie mir mit Distanz angucken zu können und daraus Schlüsse zu ziehen. Das hat mir auch ungemein Geholfen. Im Oktober fängt mein Studium an und ich habe wieder ein Ziel im Leben. Ich glaube das ist ganz wichtig für jeden von uns.
Caitleen ich danke dir für deine Antwort und hoffe du bist auch an der Stelle des Weges an der du stehen möchtest Smile
LG
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