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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 30. Aug 2012 19:02 Titel: Selbstportraits unter Drogeneinfluss |
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Kennt Ihr die Geschichten von Tieren auf Drogen? Zum Beispiel die Spinne, die auf LSD ein sehr akkurates Netz spinnt, auf Cannabis ein unfertiges hinterlässt und auf Amphetaminen überhaupt nix ´Gscheites zustandebringt?
Der folgende Artikel auf SPIEGEL online hat mich daran erinnert, schaut doch mal:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/kuenstler-bryan-saunders-malt-bilder-von-seinen-drogen-trips-a-852828.html
Das unter starken Psychopharmaka gemalte Bild finde ich ziemlich gut, das unter Kokaineinfluss entstandene grauenvoll. Vom Nikotinpflaster mal nicht zu reden .
Was meint Ihr dazu? |
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CFZ Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 30. Aug 2012 20:04 Titel: |
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Ich mache Dir einen Vorschlag:
Du sagst mir Deine Meinung zu meinem Drogenreformkonzept, und ich sage Dir meine Meinung zu den Bildern. Fairer Deal, findest Du nicht?
http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=9531
Gruß
CFZ |
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mesut76 Platin-User
Anmeldungsdatum: 04.03.2012 Beiträge: 1238
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Verfasst am: 30. Aug 2012 22:15 Titel: |
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keine Ahnung mir fehlt gerade ein bißchen die Phantasie, aber ich würde mich in Bild 4 wiedererkennen zu meiner Zeit, also irgendwie völlig verpeilt und verzweifelt, aber eben Harmoniebedürftig
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CFZ Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 31. Aug 2012 10:33 Titel: |
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Ich finde die Bilder im Einzelnen eher platt und wenig kunstvoll. Sie erscheinen mir mehr wie die Kritzeleien eines Laien als die Werke eines großen und begabten Künstlers. Im Vergleich sind sie aber sehr abwechslungsreich und verfolgen stilistisch sehr unterschiedliche Ansätze, was die Reihe dann wieder durchaus interessant macht. Das Cannabis-Bild erinnert ein wenig an die Pop-Art der 60er Jahre, das Kokain-Bild hat ein bischen was von Picasso (http://cache.gawker.com/assets/images/7/2011/07/0706_picasso.jpg ), das Adderall-Bild läßt an Werbezeichnungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts denken, das Cristall-Meth-Bild kopiert ebenfalls einen Stil, der mir vertraut vorkommt, den ich im Augenblick aber nicht zuordnen kann (bin kein Kunst-Experte), von allen Bildern gefällt es mir am Besten. Das Psychopharmaka-Cocktail-Bild läßt mich an die ersten Malversuche eines Jugendlichen denken, das Mariuhana-Bild ist meiner Ansicht nach nach dem Schauen einer Folge von South-Park entstanden, das Psychaktive-Pilze-Bild trägt leichte Spuren von Dali und gefällt mir auch ganz gut (Dali gefällt mir übrigens sehr gut), Bilder wie das Valium-Bild habe ich schon mehrmals von anderen psychisch Erkrankten gesehen, das Xanax-Bild geht - wie überhaupt die Idee der Selbstportraits - ein kleines bischen Richtung van Gogh während das Nikotin-Kaugummi-Bild wieder eher Richtung Picasso geht. Immerhin ist die Konsequenz, über 17 Jahre täglich ein Selbstportrait zu malen oder zu zeichnen, sehr beeindruckend. Auf dem Kunstmarkt werden allein deshalb Werke von Bryan Saunders nach seinem Tode sicher hohe Preise erzielen. Es ist halt schwer, heutzutage auf irgendeinem Gebiet etwas wirklich Neues hervorzubringen, da muß man schon ganz schön ausgefallen sein, um überhaupt wahrgenommen zu werden, ganz besonders in der Kunst. Wollen wir hoffen, daß Saunders seine Bilder als Künstler malt, und nicht als Kranker, der von der Medienwelt nur als Künstler verkauft wird. Dem Snobismus der Schickeria kann schließlich nichts abgedreht genug sein.
Gruß
CFZ |
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