Wirkungweise von Benzodiazepinen

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tim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 28. März 2012 16:38    Titel: Wirkungweise von Benzodiazepinen Antworten mit Zitat

Wirkungweise von Benzodiazepinen

Ich habe gerade gelesen (deutsche Wikipedia), daß Benzos eigentlich gar keine GABA-Agonisten sind, sondern eigentlich nur "Synergisten".
Das finde ich etwas verwunderlich, weil es so schrecklich viele Benzos gibt, die recht unterschiedlich wirken.
Zitat:
Benzodiazepine wirken nur zusammen mit GABA und sind nicht allein in der Lage, den GABA-A-Rezeptor zu öffnen. Streng genommen müßte man sie als Synergisten bezeichnen anstatt Agonisten.

Zitat:
Auch hohe Dosen von Benzodiazepinen verstärken die Maximalwirkung (die theoretisch auch allein durh GABA erreicht werden könnte) nicht. Sie setzen lediglich die GABA-Dosis herab, die zu einer Maximalwirkung führt. Pharmakologisch ausgedrückt führen sie zu einer Linksverschiebung der Dosis-Wirkungs-Kurve.


Wieso heißt es dann aber, daß Benzos einen zwar zum Schlafen bringen, aber keinen wirklich erholsamen Schlaf liefern würden?

Und wieso haben dann verschiedene Benzos so verschiedene Wirkungen? Damit meine ich jetzt nicht, daß einige nur muskelentspannend wirken, während andere als Beruhigungsmittel oder Schlafmittel gelten. Ich kenne Leute, die sich mit Diazepam (große Mengen) breit machen. Einer davon sagte, daß er Oxazepam zum Breitmachen nicht mag, weil das nicht so ein schönes Breitsein geben würde wie Dias oder Flunis.
Eigentlich dürfte man doch dann keinen großen Unterschied in der Rauschwirkung feststellen. Müßte dann doch nur ein Unterschied in Stärke und Dauer sein, oder? Es wird ja quasi nur eine körpereigene Wirkung verstärkt.
Und müßte es dann nicht so sein, daß Benzos, die nur "Muskelrelaxantien" sind in größerer Menge dann ebenfalls zu "Sedativa" und in noch größerer Menge zu "Hypnotika" werden? Ist das so?
Es gibt Benzos als "Anxiolytika", "Antikonvolsiva", "Muskelrelaxantien", "Sedativa" und "Hypnotika". Liegt der Unterschied also quasi nur in der Dosierung und könnte jedes Benzodiazepin durch eine andere Dosierung dann die "Wirkklasse" wechseln?

Wieso haben Benzos denn dann eigentlich so starke Wechselwirkungen mit Alkohol oder Opioiden?
OK, Alkohol hat auch was mit GABA-Rezeptoren zu tun. Das wäre dann wohl mehr oder weniger zu erklären. Aber wieso werden Opioide verstärkt? Die wirken doch auf andere Rezeptoren. Oder liegt die Wirkungsverstärkung von Opioiden an der Leber? Abgesehen von der Gehirnwirkung spielt ja auch die Leber eine Rolle (für die Verstoffwechslung). Eventuell haben Benzos eine Leberwirkung, wodurch vielleicht ein Leberenzym gehemmt/verstärkt wird und dies so eine Wirkung auf die Opioide hat..?
Kann mir das einer mal genau erklären?


Während eines Opiatantzugs bekommen viele Patienten in Entgiftungseinrichtungen Benzodiazepine. Studien deuten aber daraufhin, daß Benzos beim Entzug nicht großartig helfen (wenn auch etwas besser als andere Sachen).
Beispiel: Derik Hermann, Eckard Klages, Helga Welzel, Karl Mann, Bernhard Croissant. Low efficacy of non-opioid drugs in opioid withdrawal symptoms. Addiction Biology Volume 10, Issue 2, pages 165–169, June 2005
Mit selbst haben Benzos während des Entzugs nicht geholfen. Ich dachte, es könnte mir beim Schlafen helfen. Zum Schluß war ich so breit von den ganzen Benzos, daß ich die Tür nicht mehr getroffen habe und mehrfach gegen die Wand neben der Türe gelaufen sein muß. Nachher konnte ich nur noch Krabbeln und nicht mehr gehen, aber schlafen konnte ich trotzdem nicht. Ich kann auch nicht sagen, daß es mich großartig beruhigt hätte. Ich fühlte mich immernoch innerlich völlig aufgewühlt und ziemlich scheiße.
Und wenn ich Alkohol während eines Heroinentzugs getrunken habe, hat das auch nicht geholfen. Ich konnte mich nicht ins Koma saufen und je besoffener ich wurde, desto schlimmer wurde mein Suchtdruck. (Der Kater am nächsten Tag war auf Affen auch nicht gerade förderlich.)
Aber Alkohol wirkt auch auf GABA-Rezeptoren (Aber vlt auf andere?).
Baclofen und Pregabalin (Lyrica) helfen aber komischerweise wieder gut beim Opiatentzug.
Wie erklärt sich das?
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Der Eine087
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.02.2012
Beiträge: 281

BeitragVerfasst am: 28. März 2012 17:12    Titel: oxas Antworten mit Zitat

also ich war damals auch auf diaz oxas und flunis...schlafbenzos (Hypnotikum)machen allgemein breiter Tranquilizer (diaz,oxas und co)

deswegen gibs bei den schlafbenzos auch nur max n2 (20 tabs) da sie natürlich krasser anschlagen...

ich fande aber oxazepam 2-3 mal stärker als diezapam.wenn oxas dann natürlich die 50 mg.bei diazepam ist es halt so ne sache da sie am längsten die HWZ haben und oxas zb haben nur bis 15 std HWZ...

also das waren meine erfahrungen diaz vs.oxas

man merkt schon die unterschiede der benzos kommt halt immer drauf an.schlafbenzos machen anders zb breit als beruhigsbenzos ist ja klar...

also alkohol verstärkt den rausch der benzos (im normal fall schon).-..

ich habe damals auch 3 oxas genommen mir nen 0,5 bier drauf getrunken und nen kopf geraucht und war fast den ganzen tag breit...aber i-wann musste ich auch nen riegel oxas am tag nehmen um was zu merken das ist halt immer der mist mit der toleranz.diazepam wirkt bei mir auch nur die ersten 3 tage.dann habe ich mich gewundert warum ich 80 tropfen brauchte um was zu merken dann gg 18 uhr ging es wieder los und hätte wieder 80 tropfen nehmen müssen und deswegen hatte ich mich gleich umstellen lassen.diaz haben echt ne lange HWZ...
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tim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 28. März 2012 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das ist mir schon klar...
Aber nachdem ich jetzt gelesen habe, daß die Benzos eigentlich gar keine GABA-Agonisten sind, sondern alle quasi nur synergistisch wirken, verstehe ich nicht mehr, daß es so krasse Unterschiede (abgesehen von der Wirkungsstärke und Dauer) zwischen den einzelnen Bezos gibt.
Und wenn das der Fall ist, wieso heißt es dann, daß Benzos keinen wirklich erholsamen Schlaf bringen sollen wie der normale Schlaf. Das dürfte dann nach meinem Verständnis eigentlich auch nicht sein, weil sie ja sogesehen nur für eine effektive Verschiebung der Dosis-Wirkungs-Kurve führen...

Ich wäre echt dankbar, wenn mir mal jemand, der mehr von der Pharmakologie oder Medizin weiß, das erklären könnte.
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