Wie schaffe ich es meinen Rythmus wieder zu finden?

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redchili
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.03.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 28. März 2012 20:55    Titel: Wie schaffe ich es meinen Rythmus wieder zu finden? Antworten mit Zitat

Hallo Leute,
ich weiß garnicht wie ich am besten anfangen soll, darum leg ich einfach mal los.

Vor etwas mehr als 2 jahren fing mein Leidensweg langsam aber stetig an. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich noch in der Ausbildung und ich kam ins 3. Lehrjahr. Bereits beide Lehrjahre zuvor hatte ich immer zu kämpfen und konnte leider oft die einfachsten Dinge nicht ordnungsgemäß abliefern, so dass ich nach und nach mich selbst immer mehr ins Abseits drängte und oft von Kollegen dies auf mehr oder weniger rücksichtsvolle Art zu spüren bekam. Nungut, die Anforderungen stiegen, mein Interesse schrumpfte nach und nach. Das große Problem der Unsicherheit wuchs immer mehr, und ich merkte wie ich langsam den Boden unter den Füßen verliere. Um wenigstens ab und zu von diesen Dingen abstand zu gewinnen fing ich an des öfteren Gras zu rauchen. Die bleierne Schwere tat zu diesem Zeitpunkt verdammt gut. Einfach mal abschalten können, ohne Gedanken daran zu verschwenden wie absurd die vielen Kleinigkeiten sind die mir immer wieder passieren. Ich war nie ein wirklich selbstbewusster Mensch, irgendwie hab ich mich immer total eingeengt gefühlt, ohne Raum zum atmen zu haben. Selbst in Pausen, in denen man ja wirklich nicht bedrängt wird, konnte ich nur sehr schlecht mit den anderen zusammen sitzen, weil es mich innerlich einfach so schüttelte. Ich mochte das nicht. Lieber alleine was arbeiten ohne einen Kollegen. Hauptsache seine Ruhe haben.

Der innerliche Abgrund in mir riss immer mehr auf, ich merkte langsam, dass Ich es bin der hier irgendwie fehl am Platz ist. Meine Schwäche mit anderen in Kontakt zu kommen habe ich so gut wie möglich verdrängt und so machte ich einfach weiter, rauchte mehr und intensiver um irgendwie einen Ausgleich zu haben. Als es dann zum Schlussspurt ging und die letzten Monate meiner Ausbildung anbrachen, merkte ich auf einmal was von mir abverlangt werden würde. Ich stellte nun meinen fast 1 Jahr anhaltenden Konsum ein um mich voll auf die Abschlussprüfung zu fokusieren. Geplagt von starken Schlafstörungen und dem Gefühl irgendwie versagen zu werden, geriet ich ein tiefes Loch. Ich raffte mich auf um weiter zu machen, aber der Schlafentzug hatte mich so fest im Griff, dass ich irgendwann einfach nur noch liegen blieb und die abenteurlichsten Geschichten im Betrieb erfand, warum ich schon wieder so lange Zeit krank geschrieben war. Wie das so ist kam irgendwann alles raus und mein Ausbilder tauchte bei mir zu Hause auf und wollte wissen was den los sei. Ich erzählte ihm von den Schlafstörrungen und stieß verwunderlicherweise auf Verständniss ohne das Kiffen ins Spiel zu bringen. Er bot mir im kleinen Kreis, zusammen mit dem Betriebsrat an, trotzdem weiter zu machen. Nach langen hin und her ging ich den schweren Weg zurück in meinen Betrieb und erdultete das ganze Getuschel über meine Person sowie die Blicke der Kollegen. Ich kniff die Arschbacken zusammen und legte eine gute schriftliche und praktische Prüfung ab. Ich war froh als diese graue Zeit zu Ende war und ich gelassen meinen Zivildienst beginnen konnte.

Der Zivildienst verlief sehr harmonisch, und zu meiner Überraschung auch sehr therapierend ab für mich. Ich bekochte rund 6-7 Leute täglich und war froh wieder eine Tätigkeit auszuüben die auf positive Resonanz stößt. Ich rauchte nun auch wieder regelmäßiger Gras und war froh, dass ich das alles was zuvor geschehen war so gut verkraftete. Obwohl ich in dieser Zeit ebenso meine Konzentrationsschwierigkeiten hatte und diese mal stärker und schwächer ausfielen, so konnte ich eine gute Arbeit leisten und man war mit mir recht zufrieden.

Als auch dieser Lebensabschnitt zu Ende ging, enschtloss ich mir neue Ziele zu setzten um persönlich und beruflich weiter zu kommen. Ich redete mir ein, dass es alles mit dem Beruf zu tun hatte den ich in diesem Zeitraum ausüben musste und fokusierte mich auf die vorliegende Aufgabe eine WG zu finden und auf eine weiterführende Schule aufgenommen zu werden in der mein Abi nachmachen kann. Was auch alles sowei funktioniert und relativ Reibungsfrei ablief.

Ich wohne jetzt seit 6 Monaten selbständig, was mit mehreren Hochs und Tiefs verbunden ist. Ich war schon immer jemand der sehr ruhig und schüchtern war, jedoch hab ich durch meinen exzisiven Konsum viel von mir kaputt gemacht oder zumindest unterdrückt. Ich kann seit Wochen Wochen kaum etwas lernen, schwänze die Schule regelmäßig, weil ich es nicht ertrage so kaputt so viel Aufnehmen zu müssen. Ich fange wieder an alles schwarz weiß zu sehen und stehe wieder total neben der Spur. Auch wenn es eine banale Notlösung ist, so rauche ich immernoch und bekomme starke Probleme, wenn ich längere Zeit nichts auftreiben kann. Ich komme nicht mehr dazu klar zu denken und fühle mich gestresst, schäbig, dumm und verpeile die einfachsten Dinge, wenn ich nicht bekifft bin. Ich glaub mein Körper hat sich dermaßen an den Zustand gewöhnt, dass er nicht mehr richtig funktionieren kann wenn ich aufhören will bzw. meine Psyche. Außerdem ziehe ich mich mehr und mehr zurück und Schlafe zwar dann am Tag aber von zur Ruhe kommen ist kaum zu denken. Ich habe öfters versucht aufzuhören, aber die Schlafprobleme und die Psyche treiben immer wieder zurück.

Ich war bereits zweimal beim Doc und hab mir Schlaftabletten geholt, sowie eine Überweisung zum Psychiater. Zu diesem bin ich aber nicht gegangen, da ich der Meinung bin, dass der mir nicht merklich helfen kann, da dieses Gesungheitssystem allen nützt nur nicht dem der krank ist. Was natürlich radikal ist aber meiner Überzeugung entspricht.

Wer kennt diese Probleme und kann mir weiterhelfen? Leide ich an einer Psychose? Ist es möglich wieder "normal" zu werden oder ist das ab jetzt mein Laster nicht mehr richtig zu ticken und mir selbst im Weg zu sein?

Ich bitte um Rat
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Raver
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 25.02.2012
Beiträge: 640

BeitragVerfasst am: 29. März 2012 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Selbstverständlich kannst Du einen Weg finden, wieder normal zu ticken und ein ganz normales Leben ohne Weed zu leben.

Ich hab selbst zwanzig Jahre gekifft, zehn Jahre extrem exzessiv und war eigentlich zehn Jahre ausschliesslich und ohne Pause dauerstoned. Die anderen zehn Jahre habe ich ausschliesslich Gras, und ausschliesslich abends geraucht. Manchmal nur ein, zwei Züge, Hauptsache ein -wenn auch "nur" smoother- Kick zum Abschalten, runterzufahren, entspannen und um schlafen zu können -glaubte ich damals zumindest.

Du hast für Dich gemerkt, dass Dir das Kiffen nicht gut tut, und Du würdest es gerne lassen, was auch sehr ratsam wäre. Aber Du merkst auch, dass Du es nicht schaffst.

Von Schlaftabletten würde ich prinzipiell abraten, denn damit verlagerst Du nur Deine Sucht vom Kiffen auf die Tabletten.

Ich befürchte, alleine wirstr Du das nicht in den Griff bekommen. Was spricht also gegen einen Psychiater? Die Psychotherapeuten versuchen mit Dir, einen gemeinsamen Weg zu finden, wie Du wieder Dein Leben in geregelte Bahnen lenken kannst. Ein Psychoanalytiker wird mit Dir ergründen, warum Du so bist, wie Du bist, und wie zu Deiner jetzigen Situation gekommen ist. Du musst für Dich selbst entscheiden, was Dir wichtiger ist, und welche Art der Psychotherapie eher in Frage kommen würde.

Psychiater sind darin geschult, mit Situationen umzugehen, in denen Du Dich gerade befindest, und einen Weg mit Dir zu finden, wie Du Dein Leben wieder in geregelte Bahnen bekommst.

Es ist keine Schande, ein, zwei Mal die Woche einen Fachmann aufzusuchen, der sich damit auskennt. Was Deine Überzeugung betrifft kann ich -in Bezug auf die Pharmalobby- gut und ansatzweise verstehen und nachvollziehen, aber ein Psychiater ist kein medizinischer Arzt, der Dich mit Medikamenten vollstopft und Dich als Versuchskaninchen misbraucht. Deren Arbeit setzt wo ganz anders an...also wäre ein Psychiater definitiv mit deiner Überzeugung zu vereinbaren.

Wichtig ist, dass Dir der Psychiater sympathisch ist, und Du Dich ihm öffnen kannst...und Du absolut Vertrauen in ihn setzt, und die Maßnahmen ergreifst, die dort im Rahmen der Sitzungen gefunden und beschlossen werden. Anders wie bei "normalen Ärzten", die Dir sagen: "Nimm Medikament X morgens und abends ein und hör sofort mit dem Kiffen auf", wird in der Psychotherapie ein ganz individueller Weg mit Dir zusammen gefunden werden, wie Du da wieder raus kommst, und wenn Du sagst "Keine Medikamente!", dann werden sie es auch ohne Medikamente tun, es sei denn Du wärst extremst psychotisch und bestimmte Medikamente wären unumgänglich Wink

Lass Dir "Deine Überzeugung" und die Fakten über Psychotherapie noch mal durch den Kopf gehen, und Du wirst merken, dass der Besuch beim Hausarzt und das Verschreiben von Schlafmitteln -was eigentlich überhaupt nicht in den Rahmen Deiner "Überzeugungen" passt- etwas ganz, ganz anderes ist als mit offenen Gesprächen mit Dir zusammen einen Weg aus Deiner Missere zu finden.

Alleine kommst Du da nicht raus, aber das hast Du ja schon längst selbst gemerkt...nimm Hilfe an, das ist keine Schande, und auch mit Deiner "Überzeugung" absolut zu vereinbaren.

Viel Erfolg
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