METHADON-ENTZUG von ca. 80mg

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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 00:00    Titel: METHADON-ENTZUG von ca. 80mg Antworten mit Zitat

hallo zusammen!

ich versuche mal fix, erstmal kurz die groben eckdaten zusammenzufassen, bevor ich weiter ins detail gehe:

es ist anfang april 2012, ich bin anfang dreißig. das erste mal opioide gab es ende der 1990er.. dann nur sporadisch bis jahrelang gar nicht mehr..
und nun bin ich seit über 5 jahren nahezu täglich auf opioiden. anfangs gab es tilidin, tramadol, codein, oxy u. hydro.. usw., aber jetzt seit ca. 3 jahren nur noch methadon.
über 2 jahre lang war ich konstant auf 40 mg, dann habe ich mich hochdosiert und bin seit ein paar monaten auf dosierungen zw. 60-100 mg methadon pro tag, manchmal auch weniger.

das wären die wichtigsten eckdaten zu meinem konsum.
jetzt noch ein paar dinge zu mir und meiner situation: ich bin mittlerweile insgesamt extrem unzufrieden mit den nebenwirkungen des methadons und habe 3 punkte, dich mich am methadon echt hart nerven:
1. EXTREMES SCHWITZEN
2. EXTREME GEWICHTSZUNAHME
3. EXTREME ANTRIEBSLOSIGKEIT

das ist keine nach stärke gewichtete rangfolge; alle faktoren stören mich wirklich massiv. hinzu kommt, dass es ins geld geht und das gerenne, um an seine pillen zu kommen, geht mir auf die eier...

mir stellt sich beim schreiben gerade übrigens die frage: "WARUM NEHME ICH DEN SCHEISS EIGENTLICH NOCH?!" ich muß dazu sagen, dass es anfangs eine erlösung war, methadon zu nehmen, da ich mich mit tramadol in bereiche hochdosiert habe, die sicherlich nicht mehr feierlich waren.. ich lag da an guten tagen bei ca. 1,5 gramm pro tag. dazu nahm ich dann schön benzos und ich hatte auch tatsächlich keinen krampfanfall.. aber das war wohl mehr glück als sonstwas. ich muß zu der zeit völlig gaga in der birne gewesen sein.. krank!
jedenfalls hatte ich durch das metha plötzlich ruhe. keine ausfallerscheinungen vom tramadol mehr, keine unmengen an benzos mehr und psychisch ging es mir wieder besser und ich wurde wieder "normaler".

leider wurde ich mit der zeit vom "TRAMADOLZOMBIE" zum "METHADONZOMBIE" und ich fürchte, dass ich genau genommen nichts gewonnen habe durch die umstellung...

ich habe es vor einigen jahren mal geschafft, von jahrelangem benzo-konsum alleine zu entziehen.. das ging mit viel, viel sport und ein paar feierabendbier auch recht gut..
dieses mal befinde ich mich in einer ähnlichen lage wie damals.. ich mache gerade einen "neustart", wechsle mein umfeld usw... da ist es für mich nun an der zeit, mich auch mal von meinem einzigen richtigen laster zu befreien: METHADON!
ich rauche nicht, ich trinke keinen alkohol, nehme keine sonstigen drogen, auch kein thc, und habe auch mit heroin gar nichts am hut. letzteres sage ich, weil die meisten bei methadon unweigerlich die verbindung zu vorherigem heroin-konsum herstellen. aber auch das ist nichts, was mich beschäftigt. ich habe einzig mit methadon probleme. aber das reicht mir ehrlich gesagt auch...

was meinen konsum noch problematisch für mich macht: ich merke vom metha noch was, wenn ich mal etwas höher dosiere. das führt an manchen tagen halt dazu, dass ich gerne high sein möchte und diesem wunsch dann auch nachgebe..
warum das ein problem ist? nun, ich glaube, dass ich einfacher abdosieren könnte, wenn ich vom metha gar nx merken würde und es halt einfach nur den affen killen würde..
naja, das ist für mich eine der größten hürden bei der sache.. das ist die crux: ICH MUSS BEIM ENTZUG ALSO EINERSEITS GENUNG METHADON NEHMEN, UM NICHT AFFIG ZU WERDEN UND ANDERERSEITS DARF ICH NUR SO WENIG NEHMEN DASS ICH NICHT HIGH DAVON WERDE.
um es auch eine kurze formel zu bringen:
SO VIEL WIE NÖTIG - SO WENIG WIE MÖGLICH.

das wird mich kitzeln.. das wird ganz, ganz knifflig, wenn man das nicht in ner entgiftungsstation macht.. womit ich beim nächsten punkt bin: ich würde das ganze zunächst in freiheit versuchen. ich weiß dass es leute gibt, die das geschafft haben. allerdings kann ich mich in bezug auf methadon nicht mehr gut einschätzen.
vor meiner opioid-phase hatte ich wirklich willenstärke in mir, habe viel sport getrieben, ein studium abgeschlossen und gearbeitet... mit tilidin und tramadol lief der alltag auch noch einigermaßen, aber seit ich mit methadon angefangen habe, bin ich enorm depressiv geworden, habe schulden angehäuft, mich gehen lassen und bin der allerletzte hänger vor dem herren geworden..
das ging phasenweise so weit, dass ich mich nicht mehr geduscht habe, monatelang keine post geöffnet hab und solche scherze.. also das war schon brutal, vor allem weil ich die seite an mir so gar nicht kannte..
wenn ich von 40 mg methadon sediert auf meinem bett lag, hätte neben mir eine bombe einschlagen können.. es hätte mich nicht gejuckt.. wahrscheinlich hätte ich mich nichtmal umgedreht.. kein joke!

ich bewegte meinen arsch erst langsam wieder, als der strom abgeschaltet wurde und mir haftbefehle wg. nicht bezahlter geldstrafen ins haus flatterten..
aber auch dann nur gaaaaaaaaaaaaaaanz laaaaaaaaaaaaangsaaaaaam..
das war ein mieser cocktail aus tiefster depression gemixt mit der nummer-1-abstumpf-substanz methadon..

leute, ich sag euch was: ich erschreckte vor mir selbst! was vor ein paar jahren als nettes chill-out mit tilidin und tramadol begann, gipfelte in der maximalen endstufe der abgestumpftheit.. eine absolute scheißegalhaltung kam durch das methadon in mir durch..

und ich trage mich schon länger mit dem gedanken, mal einen ernsthaften entzug zu starten. wenn das nicht klappt, kann ich immer noch in die entgiftung gehen und eine therapie beginnen..
es ist nur z zt so, dass ich aus dem gröbsten dreck raus bin und mein leben wieder besser geregelt krieg, aber trotzdem behindert mich dieses dreckszeug methadon dabei massiv...

deshalb muss etwas passieren.
ich werde mir jetzt mal gedanken machen und konkrete abdosierpläne im netz recherchieren. über tipps usw. wäre ich dankbar.

2 sachen noch:

1.
zunächst hoffe ich sehr, dass dies nicht einem der zigtausend "ICH HAB 1 TAG NIX GENOMMEN UND JETZT MACH ICH ENTZUG UND MORGEN BIN ICH LEIDER DOCH WIEDER DRAUF"-THREADS WIRD. diese themen starten meist voller elan und nach einigen tagen hört man vom threadstarter dann nur noch einen zweizeiler, dass er wieder rückfällig geworden ist.. oder man hört gar nichts mehr und der thread verschwindet in den weiten des WWW...
es gibt nämlich leider auch nur wenige positive methadon-entzugs-topics im netz, was dann auch dazu führt, dass alle welt noch weniger an sich glaubt während des entzugs..

2.
ich bin kein freund von halben sachen. deshalb werde ich mir einen einen plan erstellen, der mir als richtschnur dient.
dazu brauche ich eure hilfe: das schöne am internet ist ja, dass es auch beim thema sucht viele menschen gibt, die erfahrungen und wissen dazu teilen möchten.. es würde mich echt freuen, wenn hier möglichst viele kompetente beiträge zum thema kommen. nicht für mich in erster linie, sondern für alle, die es wissen wollen.
es gibt schliesslich so viele menschen, die bei google danach suchen, wie man vom methadon wegkommen kann und die dann hier aufs forum stossen..
vielleicht kann man auch diesen leuten helfen..

in diesem sinne: ALLES WIRD BESSER!
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

so, da kommt direkt schonmal meine erste frage:
es gibt doch die möglichkeit, gerade am anfang relativ schnell zu reduzieren, um dann sukzessive langsamer und kleinschrittiger abzudosieren..
hat jemand links und/oder quellen, welche schritte da so gemacht werden? ich werde die tage auch nochmal in ruhe suchen und hoffentlich texte finden, aus denen ich mir einen plan zusammenstellen kann, wie ich vorgehe.. es gibt ja auch in anderen foren schon nützliche themen und threads zu opioid-entzügen im allgemeinen.. mich interessiert aber speziell der entzug von methadon.

- kann man zb. von 80mg direkt auf 60mg gehen oder ist das schon viel zu heftig?
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roland1974
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Anmeldungsdatum: 15.07.2011
Beiträge: 107

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo saubermann,

also Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Wenn man noch den Wunsch nach dem Highsein hat ist es sehr schwer davon wegzukommen.

Das ist das Erste was Du bekämpfen musst, sonst brauchst gar nicht erst anfangen - sorry - aber das weisst Du denk ich selber.

Meine Frage: Hast Du die Möglichkeit auf Subutex zu wechseln ? Da wäre das Runterdosieren einfacher.

Wenn nicht, meine Erfahrung ist, dass man bis 4 ml relativ leicht runterkommt.
Also in 0,5er Schritten jeden 3. Tag

Ab da, wirds schwieriger - auch in 0,5er Schritten aber mit mehr Tagen dazwischen.

Außerdem könntest Du dann noch Medis dazunehmen. Sehr hilfreich ist Clonidin und Doxepin - letzteres stumpft einen zwar sehr ab, aber man kann wenigstens schlafen.

Mein Tipp Nummer 1 wäre allerdings Lyrica - ein Geheimmedi - wenn Du das bekommen könntest, behaupte ich mal, dass es relativ locker geht, wenn Dein Kopf mitspielt.

Aber nimm das Lyrica nicht zu lange, da es selber auch ein Abhängigkeitspotential hat.

Wünsch Dir gutes Gelingen und hoffe Dir etwas weitergeholfen zu haben...

Gruß
Roland
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

hi roland!

schonmal danke für deine tipps. ja, ich werd mal sehen, was ich an medis auftreiben kann. benzos habe ich noch etliche hier, aber die werden nur extrem sparsam eingesetzt wg. suchtverlagerung...
ach je, ich muß definitiv noch einige dinge in die wege leiten, damit das ganze halbwegs erfolgversprechend wird.. also n geregelter job wieder steht da ganz oben auf der agenda. denn ich gehöre leider auch zu denjenigen, die gern aus langeweile mal was nehmen.. und das ist erst recht doof, weil ich mir durch das metha etliche hobbies kaputt gemacht habe.. zb. sport fällt z zt eigentlich komplett flach.. das einizige, was ich machen kann, ist fahrrad fahren.. laufen und fußball hat mir aber immer mehr spass gemacht.. aber durch das metha bin ich zu fett und auch zu "voll", da kann ich keinen echten sport betreiben.. das ist keine ausrede.. ich habs probiert.. mehr als einmal.. aber ich bin zu schwer.. es ginge noch walking, aber das macht mir gar keinen spass..

naja, wenn ich beschäftigt bin, fällt es mir gar nicht mal schwer, aufs metha zu verzichten.. wenn ich erst abends nach hause komme, nehme ich es meist auch erst gg abend.. wenn ich aber zu hause abhänge, werf ichs mir halt schon früher ein..
ich denke, dass ich DIESEN punkt erst strategisch bekämpfen muß.. am besten such ich mir wieder n job.. und vermutlich ist es auch gut, zu nem psychologen oder ner suchtgruppe zu gehen, um über diese probleme zu sprechen..

für meinen geschmack sind das alles zu viele wenns und abers.. entweder man zieht das durch oder man ist halt n zauderer..
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roland1974
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 15.07.2011
Beiträge: 107

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saubermann,

wie ich aus Deinen Texten raushöre bist Du ein intelligenter und sensibler Mensch - genau DIE sind am anfälligsten für die Drogenkacke.

Genau, ein geregelter Alltag ist das A und O. Solange Du daheim hockst und nicht weisst was Du machen sollst, hast Du kaum ne Chance davon wegzukommen.

Klingt hart, aber ist meineserachtens einfach Tatsache...

Versuch die Medis zu bekommen. In Deinem Fall wärs echt sinnvoll auf Subutex umzusteigen, denn da wirste klarer im Kopf und kannst erst mal vorbauen bzgl. Job etc... außerdem wird auch das Schwitzen aufhören und das Gewicht runtergehen.

Wenn noch Fragen sind, dann frag einfach denn hier im Forum bist Du gut aufgehoben was Tipps betrifft - den Rest musst allerdings schon selber schaffen.

Viel Glück
Roland
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2012 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

hi roland!

ich danke dir für die netten worte. das tut in der tat auch mal gut..
ja, kann gut sein dass ich nicht ganz so doof bin und etwas sensibel bin ich wohl auch.. aber manchmal denk ich auch schon, dass ich irgendwie nicht richtig alltagsfähig in dieser gesellschaft bin.. es geht so oft nur noch um selbstdarstellung.. wenn man etwas erreichen will, muß man laut ICH ICH ICH schreien.. mich kotzt das einfach nur an. die meisten menschen nehmen sich viel zu wichtig, wenn man mal bedenkt, dass sie nur ein fliegenschiss im universum sind..
dazu kommt noch, dass ich mich für diese ganze karrierescheisse nicht erwärmen kann.. aber genau das wird von mir erwartet als akademiker.. so lange die opiate noch gut gewirkt haben, hab ich auch funktioniert.. aber seit ich metha nehme, ist dieser künstliche antrieb weg und eine extreme sedierung hinzugekommen..

vermutlich ist es das beste, wenn ich langsam mal das metha weiter reduziere.. ich neme die letzten tage schon zw. 10-20mg weniger.. aber das ist noch nicht der richtige, konsequente entzug, sondern ich teste einfach schonmal etwas an..

ich könnte an etwas subutex rankommen.. aber leider weiß ich nicht, ab wieviel mg methadon man gefahrlos umstellen kann usw.. ich hab sehr viel darüber gelesen, aber ich habe angst, dass etwas schief geht.. ich würde ohnehin erst ab einer dosis von 20-10mg metha auf subu umsteigen, da mir persönlich alles was darüber liegt, noch zu stark wirkt..
verglichen mit strassenshore ist metha ein panzer, wenn shore eine maschinenpistole ist.. naja, ich werd es langsam aber sich angehn..
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roland1974
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 15.07.2011
Beiträge: 107

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2012 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Saubermann,

Zitat:
aber leider weiß ich nicht, ab wieviel mg methadon man gefahrlos umstellen kann usw


Gefahrlos könntest Du auch jetzt schon umsteigen, denn Du wirst sicher nicht dran sterben.

Relativ problemlos könntest Du bei ca. 20mg umsteigen. Warten bis Du leicht affig bist (die Ärzte sagen immer mindestens 24h nach der letzten Einnahme).

Aber bist Du sicher, dass Du schon aufhören magst ? Also vielleicht mit Metha ja, aber generell ohne Opiate ist es ziemlich schwer - weiß ich aus eigener Erfahrung...

Die ganze Karrierekacke geht mir auch auf die Eier, jeder muss immer und überall erreichbar sein, und der Nächste zählt meistens gar nix mehr - echt traurig Sad

Na ja, aber wenn wir auf dieser Welt überleben wollen, müssen wir zumindest teilweise genauso sein und leben - auch wenn es einem widerstrebt..

Gruß
Roland
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2012 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

hi roland!

tja, da hast du mir wohl die gretchenfrage gestellt:
WILL ICH SCHON OHNE OPIOIDE LEBEN?

ehrliche antwort:
JEIN!

selbstbeschiss ist bei süchtigen oftmals ja extrem ausgeprägt.. und auch ich bin davon nicht komplett frei.. jedoch versuche ich zumindest, wirklich offen zu mir zu sein, denn wenn man sich bescheisst, hat man davon rein gar nichts, außer dass es kraft kostet, sich immer neue teile in sein lügenmosaik einzubauen..

warum sage ich "jein"?
nun, es ist so, dass ich eines sagen kann: ich bin nicht bereit, für immer und ewig auf opiate zu verzichten. opiatkonsum hat mir nämlich auch sehr viel schöne momente beschert und er war lange zeit auch gut in mein leben integrierbar. deshalb will ich nicht ausschliessen, dass ich irgendwann mal wieder davon naschen werde.. da bin ich ganz offen. und selbst jetzt sind 1-2 tage pro woche echt ganz angenehm durch den konsum..

nun kommt die kehrseite:
der opioidkonsum hat mittlerweile sehr, sehr viele negative aspekte, die insgesamt deutlich überwiegen. das sind faktoren wie zeit und geld, übergewicht, schwitzen, schwerfälligkeit, ein riesengrosses phlegma usw...
und SO wie ich hier momentan sitze, werde ich keine frau kennenlernen, die mir gefällt, ich habe wenig selbstwertgefühl, was aber nicht nur am metha und ich bin auf dem bestem wege, mir meinen weiteren lebensweg zu verbauen..

bis vor einigen jahren war ich ganz gut unterwegs, was meine lebensziele betrifft.. ich hatte ausreichend geld, war fit und fresh und in form, hatte ne wirklich nette freundin, einen guten studienabschluss und war insgesamt auf einem guten weg.. auch wenn es damals natürlich auch schon gewisse probleme gab, so war all das gut zu regeln.. ich habe einige jahre komplett clean gelebt und es ging mir hervorragend..

nun, inzwischen habe ich vorstrafen kassiert, bin z zt arbeitslos, solo, fett, pleite usw... und das schlimmste daran: mir ging all das wirklich lange komplett am arsch vorbei.. erst seit letzten spätherbst/winter bin ich wieder etwas aufgetaut und arbeite wieder an mir.. das ist noch nicht auf hohem niveau, aber um gewisse dinge kümmere ich mich wieder..

um es mal kurz zu machen:
in meiner birne hat es noch nicht 100% "KLICK" gemacht.. obwohl ich schon nen harten abfuck auf methadon schieb, werf ich es ja immer noch ein.. ok, das ist halt eines dieser probleme: man MUSS es ja relativ langsam abdosieren, damit der affe einen nicht so extrem fertig macht.. aber trotzdem: wenn ich schon die volle überzeugung im kopf hätte, könnte ich ja auch mal warten, bis ich richtig affig bin und erst dann etwas nehmen...
aber so weit bin ich noch nicht. ich habe trotzdem schon große fortschritte gemacht, was mein leben angeht: so werde ich den schritt wagen und komplett mein umfeld wechseln.. ich ziehe ganz weit weg von meinem momentanen wohnort.. das mache ich aber nicht in erster linie wegen der szene, sondern weil ich einen reset brauche..

ich rauche nicht, trinke keinen alk, nehme keine schore, kiffe nicht usw.. das ist für mich übrigens sogar ein hindernis beim entzug: ich habe halt noch ab und zu bock auf high sein.. aber mir gefällt keine andere substanz so gut wie opiate.. ich hatte schon öfter mal drüber nachgedacht, ab und zu tramadol zu nehmen, aber seit ich metha nehme, bringt tramadol echt gar nix mehr außer kreislaufproblemen...
in meiner jetzigen situation würd ich es als riesenfortschritt betrachten, wenn ich nicht mehr täglich konsumieren würde, sondern zb. nur 3 tage pro woche..
aber das ist bei opioiden auch unrealistisch, wenn man davon abhängig ist, dann entgleitet einem der konsum ganz bestimmt wieder und aus 2x die woche werden 4x usw... ihr kennt die leier ja...

hmmm... ich bin echt noch nicht so ganz am startblock angekommen und noch nicht wirklich überzeugt, wann ich losrennen soll... DASS ich irgendwann entziehen werde, steht fest, ich weiß nur noch nicht wann und wie..
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2012 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

so, inzwischen bin ich auf ca. 80mg+0 gegangen.. habe vorher ab und ab mal bis 100mg konsumiert.. heute werde ich es mit 60mg versuchen.. hab mir extra nicht mehr besorgt..
das wird schon klappen.. und 1 tag hält man eh aus, wenn man die arschbacken zusammenkneift.. mein ziel ist jetzt folgendes: ich möchte in etwa "bis zum sommer" eine dosis zw. 20-40mg+0 erreichen.
plus null soll heißen, dass ich nicht mehr drüber gehe bzw. es zumind. versuche.

dann werde ich weitersehen. habe mir 2 optionen gegeben:

1.
entgiftung vom methadon und der versuch, clean zu leben.

2.
als plan b, wenn ich es nicht schaffen sollte, werde ich fix in substi gehen und mich dann aber auf jeden fall mit subutex substituieren zu lassen.

diese ganzen NW vom metha sind für mich nicht mehr tragbar. in meiner derzeitigen verfassung kann ich nichtmal im traum daran denken, ein hübsches mädel anzuflirten.. ich will abnehmen.
und dann dieses penetrante schwitzen.. als ob man die ganze zeit unter der dusche steht.. ich muß mir schon immer ausreden eifallen lassen, warum ich so schwitze, obwohl weit und breit keine anstrengung zu sehen ist..
und zuletzt will ich diese antriebslosigkeit loswerden.. ich habe keinen bock mehr drauf, bis mittags im bett zu faulen, um dann meinen ungeduschten "astralkörper" in die versiffte jogginghose zu zwängen und mein hartz4-dasein zu kultivieren...
allein das, was mir gerade wieder auffällt: weil ich zu faul zum abwaschen bin, hab ich n alten becher, der neben meinem bett stand, nur kurz ausgespült mit kaltwasser und dann cola reingeschüttet.. und was passiert? der scheiss schmeckt nach kaffee und zahnpasta, weil ich heut morgen kaffee draus getrunken hab und den becher danach als zahnputzbecher mißbraucht hab.. bäh! ist das ekelhaft, ey... mir ist jetzt latent übel von dem geschmack..
aber das ist n gutes beispiel für die vielen kleinen dinge, die mir früher nie passiert wären, weil ich im grunde sehr pingelig bin und n sauberkeitstick hatte..
ICH KANN JEDEM, DER SICH ÜBERLEGT OB ER IN SUBSTITUTION GEHEN SOLL NUR RATEN, NICHT LÄNGER ALS NÖTIG METHADON ZU NEHMEN!
es ist sicher gut, dass es dieses mittel gibt und es gibt auch leute, die drauf schwören.
aber dann gibts halt so leute wie mich, bei denen metha solche nebenwirkungen hat.. und das liegt am metha, ganz klar! ich kenne ja etliche leute, denen es mit metha so oder ähnlich geht..

bäh.. keinen bock mehr drauf...
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

gerade vorhin kam wieder der spruch: "HAHA! DER SCHWITZT JA VOM SITZEN!"
heute isses aber auch besonders schlimm... dreckszeug.. ich schwör auf die methaflasche! Cool
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koko
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hy Saubermann,
das es nicht leicht sein wird, vom Metha zu entziehen,
hast du ja sicher schon in diversen Berichten gelesen.
- und im Hinblick darauf, das du derzeit ja noch nicht wirklich bereit bist,
auf Opiate usw. zu verzichten, würde ich mich vom Metha runter dosieren
und auf Subutex umsteigen.
Dann hast du erst mal die Möglichkeit, dich ohne Metha und seine Nebenwirkungen zu stabilisieren.
Auf Subutex kommst du dann auch wieder etwas hoch Wink
LG KOKO
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tim
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Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
1. EXTREMES SCHWITZEN
2. EXTREME GEWICHTSZUNAHME
3. EXTREME ANTRIEBSLOSIGKEIT

Das könnte am Dextromethadon liegen. Versuche dich vom racemischen Methadon auf reines Levomethadon (=Polamidon) umstellen zu lassen, und vermutlich wird dann das Schwitzen aufhören. Eventuell wird auch die Gewichtszunahme besser.
Die extreme Antriebslosigkeit könnte an einer zu hohen Dosierung liegen. Eventuell nimmst du mehr Methadon als dein Körper wirklich braucht.
Naja, und wenn man wirklich große Mengen nimmt (auch wenn der Körper sie braucht), könnte das auch zur Antriebslosigkeit führen, weil das Methadon Auswirkungen auf das endokrinine System hat. So wird beispielsweise weniger Testosteron produziert. Dann wäre es sinnvoll, sich so schnell wie möglich, so weit es geht, runterzudosieren.

Zitat:

deshalb werde ich mir einen einen plan erstellen, der mir als richtschnur dient.

Was genau willst du denn?
Wenn du kalt entziehen willst, würde ich dazu raten, von 80mg erstmal etwas runterzukommen. Reduzier die Dosis. Der Entzug von 80mg tut ziemlich weh, aber damit sage ich dir sicherlich nichts, was du nicht schon weißt.
Ich würde versuchen, mich so weit es geht runterzudosieren. Ich fand den Metha-Entzug von nur 1ml (10mg) schon verdammt beschissen...

Am einfachsten wäre es sicher, bis auf vielleicht 20mg runterzugehen und dann auf Subutex/Suboxone umzusteigen. Damit kannst du dich dann weiter runterdosieren. Die Buprenorphin-Entzugserscheinungen von kleinen Dosen sind nicht mehr wirklich schlimm. Das letzte Mal habe ich mich mit Metha runterdosiert (denn nur bei geringen Metha-Mengen klappt der Umstieg auf Buprenorphin bei mir problemlos) und bin umgestiegen. Dann habe ich mich mit Subutex weiter runterdosiert, so daß ich mir zum Schluß eine 8mg-Tablette zu Pulver zerdrückt habe und jeden morgen ein wenig Pulver unter die Zunge gelegt hab. Mit 8mg bin ich nachher 16 Tage ausgekommen und der Entzug war ein Witz. Eigentlich hab ich noch immer drauf gewartet, daß der Entzug richtig einsetzt als ich im Endeffekt schon durch war. Nur ein wenig mehr Schwitzen vielleicht und eventuell ein wenig schlechter geschlafen. Aber keine echten Probleme.

Ja, und ansonsten könnte es natürlich auch sein, daß du nach etwas suchst, daß dir den Entzug erleichtert. Da gibt es auch einiges.
GHB/GBL nimmt dir fast alle deine Entzugserscheinungen. Du kannst dann sogar wieder anständig schlafen.
Ansonsten hilft auch Kratom recht gut. Bei einer solchen Metha-Dosis, wie du sie nimmst, wirst du absolut null Wirkung vom Kratom spüren. Aber es hilft trotzdem gegen Entzugserscheinungen. Du mußt vielleicht alle 4 Stunden einen Kratomtee trinken, aber damit kannst du die Entzugserscheinungen schätzungsweise um 90-95% reduzieren.

Und sonst gibt es noch ein paar weitere Hilfsmittel, die einzelne Entzugssymptome verbessern können und problemlos und legal zu kriegen sind.
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Stehaufmännchen
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2012 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

DU hast Dich ja offensichtlich entschieden. Super. Ich persönlich halte nix von diesem hin und her. Das Meta mit was weiß ich zu ersetzen um abzudosieren. Augen zu und durch ist meine Devise. Die ersten Schritte, z.B. von 80 auf 60 sind nicht angenehm, aber erträglich, normale Menschen ertragen auch mal ne Grippe, bzw. dessen Symtome ohne gleich Dias einzuwerfen. Ich bin der Meinung der Entzug ist unterm Strich immer derselbe. Soll heissen, Entzug über einen kurzen Zeitraum bis Kalt, der ist heftig und relativ kurz. Langsames abdosieren, bedeutet permanenten (leichten) Entzug über Wochen. Addierst Du die Unannehmlichkeiten, ist die Summe am Ende dieselbe. Ich habe oft von Meta/Codein entzogen. Dabei immer erst große Schritte, dann ausschleichen und die Nullphase in nem Kurzurlaub. Irgendwo am Strand und ohne Sorgen, vor allem ohne Connection, gehts einfacher und schmerzloser.
Aber wie dem auch sei, ohne Schmerz, körperlich wie auch seelisch, gehts nicht.
Ich wünsche Dir das es nicht allein beim Meta bleibt. Vieleicht findest Du ja in naher Zukunft den Willen auch den Pillen den Rücken zu kehren. Du glaubst nicht wie befreiend ein Leben ohne Zwang sein kann.
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tim
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 11. Apr 2012 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die ersten Schritte, z.B. von 80 auf 60 sind nicht angenehm

Von 80 auf 60 habe ich absolut nichts gemerkt. Erst als ich weiter runter ging, bemerkte ich Entzugserscheinungen.

Zitat:
Langsames abdosieren, bedeutet permanenten (leichten) Entzug über Wochen

Nein. Wenn man es langsam genug macht, merkt man gar nichts davon.
Ich bin von 150mg auf 40mg runter und habe nichts gemerkt. Darf man nur nicht zu schnell machen.
Am besten reduziert man nicht jedesmal milliliterweise, sondern prozentual. Alle 3-4 Tage um 10% reduzieren und man sollte eigentlich keine Entzugserscheinungen spüren. Falls doch, kann man ja langsamer vorgehen.

Zitat:
Irgendwo am Strand und ohne Sorgen, vor allem ohne Connection, gehts einfacher und schmerzloser.

Ja, sowas ist das Beste. Raus aus der normalen Umgebung. Urlaub ist gut. Da hat man Spaß und andere Dinge im Kopf. Das lässt einen den Suchtdruck eventuell erstmal vollständig vergessen.
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SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2012 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

so, kurzer zwischenstand:

ich halte jetzt seit ca. 2 wochen zumindest schonmal die 80mg und komme seitdem auch nicht mehr drüber.. das ist zwar noch kein gewaltiger fortschritt, weil ich erst richtig happy bin, wenn ich bei ca. 20mg bin.. denn dann kann ich mit dem eigentlich interessanten entzug beginnen, alles vorher ist zwar nervig usw., aber es geht schon...

leider schlafe ich schon deutlich schlechter und bin spätestens ab 7 uhr früh nur noch im halbschlaf, was richtig anstrengend ist, da ich spät ins bett gehe und schon ca. 8std schlaf brauche, um mich gut zu fühlen..

jetzt döse ich bis teilweise mittags rum.. das nervt, aber wenn ich früher einfach aufstehe, bin ich ab 16uhr totmüde...

ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das schon am metha liegt, weil ich vorher nie konstant 100mg genommen hab, sondern nur gelegentlich.. aber ok..

ich hab 2x kleine dosen tramadol probiert, aber der effekt bei 50mg war gleich null. ok, das war klar, aber wirklich richtig hohe einzeldosen nehme ich davon nicht mehr.. ich hatte zt tagesdosierungen von ca. 1500mg tramadol früher und das war nicht mehr funny..
versteh auch nicht, weshalb ich davon so süchtig war, aber das is n anderes fass...

ich hoffe, dass ich so in 4 wochen irgendwo bei ca 40mg metha liegen werde..

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