Wie Drogen meine Freundin zerstören.

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lettim2012
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.07.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2012 14:33    Titel: Wie Drogen meine Freundin zerstören. Antworten mit Zitat

Schwarzes langes Haar. Eine weibliche und dennoch schmale Figur. Sie protzte nur so von Weiblichkeit. Eine rosa Perlenkette um ihren Hals kombiniert mit einem ebenso beeindruckenden Make-up dass ihr Gesicht und dessen Schönheit noch mehr hervorhob. Ich bewunderte sie so sehr, ich beobachtete sie so oft, wenn sie redete, und lachte immer über ihre lustige, außergewöhnliche Art. So einen Menschen hatte ich noch nie kennengelernt. Mein Wunsch war es so wie sie zu sein. So cool, so lustig und so locker wie sie. Und trotzdem nochimmer weiblich..
Sie rauchte und trank hier und da mal ein Bier oder manchmal auch Wodka. Das war aufregend und lustig. Immer wenn wir mit dem Bus in die Stadt fuhren saß sie voller Vitalität im Bus, redete lustiges Zeug und wir lachten. Sie war so hübsch wie niemand anderes. Alles an ihr war perfekt und ich war froh sie meine beste Freundin nennen zu dürfen. Wir hatten so viel Spaß zusammen. Wir liefen durch die Stadt und bummelten herum. Ich fing auch an zu rauchen. Immernoch bewunderte ich ihre Art, dieses anderssein als andere Mädchen. Dieses lässige aber dennoch niveauvolle Benehmen. Ihr ganzes Erscheinungsbild war für mich fazinierend. Und was ist heute? Was zeigt uns die Gegenwart? Nach einigen Jahren voller Drogen, Alkohol und Zigarretten erkenne ich meine Freundin nicht wieder. Und diese Erkenntnis kommt erst seitdem ich mich selbst nicht mehr wiedererkannt habe. Wenn wir heute mal in die Stadt fahren, was sehr selten nur noch vorkommt, da meine Freundin nicht mehr gerne unter Leute geht, dann sitzt sie da im Bus, Schweißperlen auf der Stirn, überhaupt total verschwitzt. Das Gesicht bleich wie eine Leiche, das Make-up nur noch ganz dezent. Keine Vitalität. Die einst so schönen Haare sind jetzt nur noch ein Selbst-Haarschnitt. Sie hat lange Haare, aber nur noch wenige. Das dicke, volle Haar von damals ist Vergangenheit. Sie sitzt da im Bus, verschwitzt, mit gespreizten Beinen und schweratmig. Die Weiblichkeit die ich so bewunderte ist vollkommen weg. Ihr ist es völlig egal was die anderen von ihr denken, sie sitzt da wie ein Junge. Sie ist gekleidet wie ein Junge beziehungsweise trägt alte und hässliche Klamotten die ihre abgemagerte und unattraktive Figur noch mehr betonen. Anscheinend denkt sie wohl dass das sexy ist , oder es ist ihr egal. Schon lange weiß ich nicht mehr was eigentlich in ihrem Kopf vor sich geht. Mit ihr irgendwas unternehmen ist unmöglich, da sie meist kein Geld hat, keine Lust hat oder ihr Körper völlig ausgezert ist von den ganzen Drogen. Schon wenn sie die Stufen zu meinem Zimmer hochkommt, kommt die Laut nach Luftschnappend in mein Zimmer rein, völlig verschwitzt und legt sich in mein Bett. Wir reden dann kaum ein Wort. Sie liegt nur da in meinem Bett und betrachtet in einem kleinem Spiegel ihre Nase und schaut nach ob man da noch etwas Kokain sehen könnte. Immer hat sie schlechte Laune. Die einst so fröhliche Person die mir immer ein lächeln ins Gesicht gezaubert hat ist gestorben. Jetzt ist sie eine deprimierte Furie die bei jeder Kleinigkeit ausrastet, gegen die Wände schlägt bis ihre Hände bluten oder ihre eigenen Gegenstände kaputt macht. Ohne Alkohol, Drogen oder Zigaretten kann man nichts mit ihr unternehmen. Dann ist sie noch aggressiver zu mir und meinen anderen Freunden. Mitlerweile ist sie jeden Tag schlecht gelaunt, schreibt nicht mehr zurück und meldet sich nicht mehr. Wenn ich sie frage ob wir was unternehmen kommt nur ein gelangweiltes und desinteressiertes „jo“ aus ihr raus. So habe ich auch keine Lust was mit ihr zu unternehmen. Ich will schon garnicht mehr dass sie zu mir kommt. Ich ekle mich schon ein wenig vor ihr. Wenn ich sie heute ansehe denke ich mir wie schlecht sie aussieht. Ich finde nichts mehr besonders an ihr. Heute ist sie 19 Jahre alt. Wir beide haben viele Drogen ausprobiert und es auch oft übertrieben. Jedoch war sie immer diejenige die es am meisten übertrieben hat. Ich war immer diejenige die noch die Kraft hatte sich davon zu lösen und wieder normal zu leben. Seit 3 Wochen nehme ich nun gar keine Drogen mehr zu mir, beziehungsweise kein Kokain mehr. Kiffen tun wir ja schon lange nicht mehr, weil das ja zu "läpsch" ist. Ich muss sagen, dass ich ohne Drogen echt glücklicher bin. Ich habe wieder Freunde am Leben, genieße die Zeit mit meiner Familie und meinen anderen Freunden und fühle mich allgemein auch viel Vitaler.
Meine beste Freundin jedoch kann das garnicht verstehen und gibt ihr ganzes Geld nur für ihren Stoff aus. Ich erkenne sie echt nicht wieder und ich kann auch an der ganzen Sache nichts machen. Schon oft habe ich ihr gesagt sie soll mal ne Pause machen oder sonst was. Aber bei der Sache lässt sie sich halt nicht reinreden. Würde ich weitere Schritte einleiten , wie z.B es ihren Eltern zu sagen oder Hilfe bei irgendeiner Organisation zu holen, würde sie sich bei mir Rächen und mir mein jetziges Leben zerstören. Sie würde allen Personen in meinem Leben sagen dass ich Drogen nehme. Ich würde viele Freunde verlieren und auch meine Familie wäre mehr als enttäuscht von mir.
Ich bin jedenfalls froh wieder zu "Leben" und aus dieser Hölle raus zu sein.

Ich rate jedem von Drogen und ähnlichen Sachen ab! Lebt euer Leben , habt Spaß! Dafür bracht man sicherlich keine Drogen. Ich habe sogar mehr Spaß ohne Drogen! Wink
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Luukas
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.06.2012
Beiträge: 590

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2012 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Herzlich Willkommen in unserem Forum!
Das ist auch schon ziemlich traurig jemanden zu sehen, der an Drogen kaputt geht. Wie konntet ihr beiden denn die ganzen Jahre über so viele Drogen nehmen ohne, dass eure Eltern und viele eurer Freunde nix mitbekommen haben?
Nimmt sie jetzt "nur" noch Kokain? Ich denke wenn sie zuerst die Erkenntnis hätte, dass sie mit den Drogen aufhören sollte, das dann gemacht hätte, dann wärst du jetzt in ihrer Lage und sie in deiner.
Ich bin mir sicher, dass wenn sie damit aufhört langsam wieder zu ihrer alten Persöhnlichkeit zurück findet, denn die hat sie immer noch, und trägt sie immer noch in sich.
Ihre Eltern sollten das aufjeden Fall wissen. Aber du nimmst doch auch keine Drogen mehr. Also hast du eigentlich nix mehr zu befürchten ist aber trotzdem eine schwierige Lage, da du deiner Freundin helfen willst, denk ich mal.
Ich finde es toll, dass du die Sucht so besiegen konntest. Echt Respekt Smile
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Lilith76
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.09.2011
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2012 04:05    Titel: Antworten mit Zitat

Als ich Deine Geschichte gelesen habe, dachte ich da schreibt gerade meine beste Freundin über mich.

Als wir in Eurem Alter waren war es bei uns genauso... ich hab sie dann auch verloren, weil sie es ned mehr ertrug.

Ich habe den Kampf gegen die Drogen (fast) gewonnen (ich nehme keine illegalen Drogen mehr, bin aber im Methadon-Programm, deswegen das 'fast').

Lass sie hängen. Das einzige was helfen wird, ist wenn ihr Leidensdruck so stark wird, daß sie es nicht mehr aushält und an den Punkt kommt, wo sie selbst realisiert was sie sich antut und nur noch da raus will. Glaube mir...das ist der einzige Weg. Das sagen Ex-User, Drogenberatung..alle die Erfahrung mit dem Thema Drogen haben wissen, daß es NUR SO geht.

Ausserdem musst Du Dir sagen, daß du sie ja eigentlich nicht wirklich hängen lassen hast, sondern du tust es um ihr vielleicht noch helfen zu können.

Alle Drogensüchtigen die ich kenne, die ned von der Sucht wegkommen (also richtig süchtige meine ich, ned so n Pillepalle-Konsum), sind immer die, die immernoch igdwo einen Rückhalt haben. So lange ein Drogensüchtiger noch jemanden hat, der ihm das abnimmt was er sich selbst die ganze Zeit vorgaukelt, wird er es nie schaffen von dem DRECK loszukommen.
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Was aber auch wichtig ist ... Du musst ihr das ungefähr so sagen:

'Du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, und ich kann es nicht sehen wie Du Dich kaputt machst, wie Du dein Leben wegschmeisst, wie egal Du Dir selbst geworden bist. Ich kann es einfach nicht mehr. Das kannst Du auch nicht von mir verlangen.
(Wenn sie Einwände bringt, lass sie nicht ausreden...lass Dich in keinster weise auf igdetwas wie eine Diskussion ein. Wenn sie ihr ganzes Dilemma abstreitet und es nicht so sieht wie Du, egal. Das ist ihr Problem .. genau DAS ist ja das Problem. Sag einfach was Du sagen willst...sie kann Dir nichts mehr vormachen.)

Ich will auch nicht so enden wie Du.
Solange Du so weiter machst brauchst Du Dich nicht bei mir melden. Ich will keinerlei Kontakt zu Dir in diesem Zustand. Meine drogensüchtige Freundin ist für mich gestorben.

Durch meine Tür kommt nur noch der Mensch, den ich mal kannte. Oder der Mensch, der eingesehen hat was mit ihm los ist und wieder der sein will, der er mal war.
Solltest Du wirklich mal an den Punkt kommen, wieder die werden zu wollen, was ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, DANN melde Dich.
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Also sie muss wirklich absolut unmissverständlich und gandenlos kapieren, daß Du weg bist, daß Du unter keinen Umständen mehr zu igdwas bereit bist und daß sie wirklich für Dich gestorben ist, wenn sie sich weiter kaputt macht. das ist absolut wichtig daß Du ihr das klar machst.

Und genauso wichtig ist ABER, daß Du ihr ebenso unmissverständlich zu verstehen gibst, daß Du in jedem Fall an ihrer Seite bist... und NUR DANN...(und wenn Du da ned konsequent bist, wird das alles 0 geholfen haben).. wenn sie dich braucht um davon loszukommen..um wieder der Mensch zu sein, der Deine beste Freundin mal war.

(Und lass Dich da bloss ned von ein bissl Gelaber überzeugen, sie muss Dir schon igdwie zeigen(beweisen, daß sie es ernst meint. Obwohl ich bezweifel, daß sie es beim 1. Mal schaffen wird, wenn sie wirklich so krass drauf ist von dem Zeug...konsumiert sie täglich? Und wenn ja auch mehrmals?)

Sie muss verstehen, daß du das ned tust weil Du eine schlechte Freundin bist..sie muss verstehen, daß du das tust weil du eben genau das Gegenteil bist: Eine Gute Freundin...die Beste ! Daß es Dir um SIE geht.

Solltest Du Dir aber sagen, ich will ihr gar ned helfen, ich will einfach gar nix mehr mit ihr zu tun haben. Dann hab kein schlechtes gewissen..denn einem Süchtigen zu helfen, der nie wirklich einsieht, daß er süchtig ist, das macht nur dich mit kaputt.
Für den Fall, daß Du ihr helfen willst, stell Dich bitte auch drauf ein, daß sie all das erst in Jahren kapieren wird. Daß es Jahre dauern wird, bis sie plötzlich vor Deiner Tür steht, entweder weil sie dich um die angebotene Hilfe bittet oder sie hat sich schon helfen lassen und ist der Mensch der sie mal war.

Denn wenn das noch gar keiner weiß ausser Dir.. in der Regel muss ein richtig Süchtiger erst alle verloren haben. Und für Dich muss die drogensüchtige Freundin WIRKLICH gestorben sein. So oder so ist dieser Weg der beste für Dich.Dich nicht mehr mit einem Menschen abzugeben, der sich und sein Umfeld kaputtmacht, da ist nix schlimmes dran. Es ist nur verständlich.

Ich selbst habe mir von meinem 18. bis. 27. Lebensjahr immer gesagt: 'Ja klar ich bin süchtig. Klar..klar...ich weiiiiss schon.'

Das war aber nur so n dummeas Gelaber von mir, was ich zu dem Zeitpunkt gar ned kapiert hab.

Daß ich tatsächlich ein echtes Suchtproblem habe, habe ich erst mit 27 wahrhaftig realisiert. Mit all seinen Bedeutungen und Konsequenzen. Und da war ich wohlgemerkt schon seit 6 Jahren ohne Beigebrauch im Methadonprogramm.

Sich seine Sucht wahrhaftig einzugestehen, ist ein total grosser Schritt und ein langer Prozess.

Ich glaube, weil ich will Dir ned unnötig Hoffnungen machen, daß sie es beim 1.Mal ned schaffen wird.

Sie wird es in jedem Fall NUR schaffen, wenn ihr Leidensdruck sooo hoch ist, daß sie selbst ned mehr kann, wenn sie selbst die Droge dafür verantwortlich macht, daß es ihr geht wie es ihr geht.

Und das bedeutet mehr als EINE Wahrheit zu erkennen.

Nämlich:
Mir geht es dreckig.
Ich bin dreckig/ungepflegt/vernachlässige mich.
Ich seh scheisse aus.
Ich bin eine Zumutung.
Ich belüge andere und vor allem MICH SELBST..dieser Selbstbetrug wird in meinem Tod enden und zum Unglück vieler Menschen führen.

Zeig ihr doch mal die Doku von dieser Michaela.. die ist an ihrer Kokssucht gestorben und wurde dabei vom 14. Ljahr bis zur Ihrem Tod (der war mindestens 15 Jahre später) von einem Kamerateam begleitet. Die sah am Ende aus wie ne Pennerin .. keine Zähne mehr im Mund ... und am Anfang war sie ein hübsches Mädchen.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen. Es ist ein schweres Thema..eines der schwersten. Egal ob Du Dich für sie oder absolut gegen sie entscheidest... alles ist okay...und solltest Du Dicg dazu entscheiden ihr zu helfen, dann mach es ecth auf dem weg den ich vorgeschlagen hab. Ich weiß es aus eigener Erfahrung und aus Erfahrung vieler anderer Ex-Drogensüchtiger.

Wenn ich nur 1 davon abhalten kann tiefer in die Scheisse zu rutschen... wie oft denke ich sogar heute noch .. wieso bin ich an dem Tag wo ich mit meinem ex zusammen gekommen bin, ned woanders hingegangen..eine kleine Entscheidung ... und mein Leben sähe ganz anders auch..meine Erinnerungen wären andere.

Oh Leute, alle die gerade mit der Scheisse anfangen (Koks, Meth, Heroin) .. ich weiß was ihr jetzt noch alle denkt ... aber in einigen Jahren werdet ihr wissen, daß ihr soooo falsch gedacht habt...soo falsch und ihr werdet Euch selbst verfluchen. Jeden einzelnen Tag Eures Lebens.
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Lilith76
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.09.2011
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2012 04:09    Titel: Antworten mit Zitat

Luukas hat Folgendes geschrieben:

Ich bin mir sicher, dass wenn sie damit aufhört langsam wieder zu ihrer alten Persöhnlichkeit zurück findet, denn die hat sie immer noch, und trägt sie immer noch in sich.


Denkst Du daß in jedem Menschen, der sich durch Drogen verändert hat, egal wie lange er diese genommen hat/nimmt, noch sein altes Ich steckt? Und daß er igdwann wieder zu diesem ICH finden wird, wenn er mit den Drogen aufhört? Egal wie lange er und welche Drogen er nahm?
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Luukas
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.06.2012
Beiträge: 590

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2012 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

Klar gibt es Ausnahmen die für immer ein komplett anderer Mensch sein werden.
Aber in jedem dieser Menschen steckt immer noch ihr altes ich.
Leute die Drogen nehmen kriegen Psychosen. Entweder nur für ein paar Tage, einige für Monate andere ihr Lebenlang. Aber bei den Leuten wo die Psychose dann wieder aufhört und diese behandelt wurde, da seh ich noch Hoffnung, dass diese wieder "ich selbst" werden.
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