Pola lässt in der Wirkung nach, gibt es das?

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Longhorn
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2012
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 13:06    Titel: Pola lässt in der Wirkung nach, gibt es das? Antworten mit Zitat

Ich bin seit über zwei Jahren im Programm, bin auf 6m Pola eingestellt und das war mir eigentlich zu viel, ich will runter. Jetzt war ich zum vierten Mal (!) in einem halben Jahr gezwungen, die Apo zu wechseln. (Zur Erklärung: Keine der ca. 20 Apos in unserer Stadt will unser Klientel, deshalb ständiger Wechsel. Wenn sich eine Apo dann doch bereit erklärt, gibt es immer wieder Idioten, die es versauen, durch Rausschmuggeln, Drohungen gegenüber Personal usw.) Jedenfalls bin ich jetzt seit ca. drei Wochen in der mittlerweile 4. Apo, und mir geht es von Tag zu Tag schlechter. Ich bin jeden Morgen entzügig, was ich von mir überhaupt nicht kenne, weil ich kein Schnellverbrenner bin. Ih hänge immer noch auf den sechs Metern rum. Auf Nachfrage beim Apotheker gibt es bei Pola keine Unterschiede wie bei Metha (von wegen 1% oder 0,5%). Habe ich auch noch nicht gehört. Mittlerweile glaube ich das aber nicht mehr. Wer kennt das Problem? Ich bin doch nicht im Programm, damit ich jeden Morgen nen Affen rumschleppe, von den damit verbundenen Depressionen ganz zu schweign. Kennt jemand das Problem oder hat einer vielleicht sogar einen Tipp für mich? Eilt ziemlich, sonst schmeiß' ich bald alles hin. Grüße aus der Cavern
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tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Auf Nachfrage beim Apotheker gibt es bei Pola keine Unterschiede wie bei Metha (von wegen 1% oder 0,5%).

Im Prinzip richtig. Da Polamidon nur aus dem aktiven Levomethadon besteht und Methadon zu gleichen Teilen noch quasi unwirksame Teile (Dextromethadon) enthält, braucht man nur halb soviel Pola wie Metha. Trotzdem kann das D-Methadon noch vermehrtes Schwitzen verursachen und Metha gibt der Leber halt doppelt soviel zu arbeiten wie Pola, was für Leberkranke von Bedeutung wäre.
Aber ja: Man hat die Dosis angeglichen. Ob du jetzt zur Substitution 1ml Metha oder 1ml Pola kriegst, kommt eigentlich auf's Gleiche raus.

Zitat:
Ich bin jeden Morgen entzügig, was ich von mir überhaupt nicht kenne, weil ich kein Schnellverbrenner bin.

Ja, es gibt einige Leute, die das Zeug bei weitem schneller metabolisieren als andere. In diesem Fall wäre es dann sinnvoll, wenn man nicht nur eine Dosis am Tag bekommt, sondern die Dosis aufsplittet und morgens und abends dann etwas nimmt.
Aber du sagst ja, daß du das Zeug nicht schneller metabolisieren würdest.
Wenn dem wirklich so ist, dann wird es wohl an etwas anderem liegen.
Da gäbe es mehrere Möglichkeiten. Es gibt einige Medikamente, die Auswirkungen auf bestimmte P450-Enzyme haben, die für den Abbau von Methadon verantwortlich sind. Zusammen mit Medikamenten wie Cimetidin, gewissen Antidepressiva und 'ner ganzen Menge anderem Zeugs, kann sich die Zeit wie schnell oder langsam das Metha abgebaut wird deutlich verändern. Schon das Trinken von Grapefruitsaft wird vermutlich einen Unterschied machen.
Nimmst du noch irgendwelche anderen Medikamente?
Trinkst du vielleicht Alkohol? Ich kenne Leute, die mit ihrer Methadondosis eigentlich wunderbar hinkommen und sogar mal einen Tag mit dem Methadon aussetzen können. Wenn sie aber 'ne halbe Flasche Schnapps dazu trinken, dann wachen sie am nächsten Mogen schon affig auf.
Benzodiazepine könnten eventuell zum gleichen Effekt führen, würd ich mal schätzen.

Du kannst versuchen, das mit deinem Arzt zu besprechen. Eventuell kann deine Dosis gesplittet werden, so daß du morgens und abends jeweils die Hälfte nimmst. Eventuell reicht das schon aus, so daß deine Dosis nicht erhöht werden muß.

Was könnte es sonst noch sein...?
Nimmst du das Zeugs auch wirklich regelmäßig? Wenn du ab und zu mal Heroin nimmst und dann das Metha weglässt, weil du dich nicht sinnlos hochdosieren willst, dann könnte das zu so einem Effekt führen.
Durch Kumulation muß bei Metha/Pola erstmal ein sogenannter Steady State erreicht werden. Normalerweise geschieht das in 3-5 Tagen. Dazu ist aber die regelmäßige Einnahme unbedingt notwendig. Wenn du ab und zu mal einen Tag auslässt oder nicht die volle Dosis nimmst, könnte das wohl auch zu dem von dir beschriebenen Effekt führen.
Wie fühlst du dich so ungefähr 3-5 Stunden nach der Einnahme? Da geht es gut? Das wäre dann in der Kumulationsphase, bevor der Steady State erreicht ist, ein Zeichen, daß du nicht mehr Metha, sondern nur mehr Zeit brauchst.

Ansonsten ist es wahr, daß bei Metha/Pola eine Toleranz aufgebaut wird und das Zeugs nach einiger Zeit nicht mehr so wirksam ist wie früher. Aber eigentlich dürfte das nicht so krasse Ergebnisse zu Folge haben, daß du dann schon morgens affig auswachst.

Zitat:
Kennt jemand das Problem oder hat einer vielleicht sogar einen Tipp für mich?

Was soll ich dir dazu denn groß sagen? Wie gesagt: Check, ob du eventuell noch andere Dinge einnimmst, die mit dem Metha/Pola zusammenspielen könnten.
Und ansonsten gibt es wohl nur eine einzige Antwort dazu: Erzähl das deinem Arzt. Der kann entweder deine Dosis erhöhen oder deine Dosis splitten lassen.
Der wird sicherlich wissen, wie mit der Sache umzugehen ist.
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Longhorn
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2012
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 17:45    Titel: Läßt Pola in der Wirkung nach... Antworten mit Zitat

Hallo Tim,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich gebe Dir noch ein paar Fakten:
ich gehe täglich zur Vergabe, lasse also keinen Tag aus. Vergabezeiten: dreimal in Folge um 12 Uhr mittags, einmal um neun Uhr, dann wieder einmal um zwölf, und Samstag/Sonntag wieder um neun, also mehr Angestellten-freundlich als gut für Substituierte. Aber das kann es nicht sein. Ich nehme seit ca. einem 3/4 Jahr eine Tablette Citalopram täglich, sonst habe ich auch nichts verändert. Ich betreibe keinen Alkoholmißbrauch, habe ich keine Lust drauf. Ich habe das Problem jetzt seit ca. 4 Wochen, es wird jeden Tag schlimmer statt besser, obwohl ich an meinem sonstigen Verhalten nichts geändert habe. Ich will weiter runter mit dem Pola, weil die Schwitzerei mir jede Lebensqualität nimmt, selbst bei Minusgraden läuft mir das Wasser aus allen Poren. Die einzige Antwort, die mein Arzt darauf hat: "Wir können ja die Dosis Citalopram erhöhen oder ein zusätzliches Mittel einsetzen...". Was ist das denn? Bei der Hep C dürfte ich eigentlic gar nicht zusätzlich einnehmen. Gruß aus der Cavern
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