Soll ich in Therapie gehen?

[m-inett-e]

Hay alle zusammen!

In der letzten Zeit läuft es bei mir mal wieder nicht so...
Ich habe eigentlich nie verstanden wieso die Therapeuten immer die komplette Abstinenz wollen. Ich habe immer gedacht, ich hab's geschafft vom H runterzukommen, wenn ich kiffe, tramadol nehme & ab und an am Wochenende mal ein, zwei Lines ziehe ists ja nicht so schlimm.
Ich habe es auch alles hingekriegt die letzten jahre, aber aufeinmal bekomme ich garnix mehr auf die Reihe.
Mit 13 habe ich angefangen Shore zu konsumieren, mit 14 habe ich mit meinen damaligen Freund zusammen entzogen.
Danach war ich auch fast ein Jahr clean, bis auf kiffen und so, ich hatte auch die Schule gewechselt und versucht mich nicht mehr so viel mit meinen alten Freunden zu treffen.
2010 war ich dann von September - januar wieder drauf und habe dann wieder einen Entzug gestartet. Bin dann aber im Mai wieder rückfällig geworden in der Schule. Das hat mir eine Menge Stress eingebracht. Mich hat jemand verpetzt, Anzeige, Schulflug wenn ich keine Therapie mache etc.
Von da an wurde ich wöchentlich bis August kontrolliert.
Habe eine Psychotherapie angefangen und war die 3 monate auch komplett clean.
Ab August habe ich dann Tramadol gegen meine migräne & meine ruckenschmerzen verschrieben bekommen. So dumm wie ich war habe ich das meiner Psychologin erzählt die daraufhin meine Mutter angerufen hat, und meine Mutter hat die dann weggeschmissen, Gott war ich sauer ...
In der darauf folgenden Woche habe ich mir beim doc gleich neue geholt.
Ich habe dann bis dezember etwa weiterhin tramadol genommen, etwa 800 mg am Tag manchmal auch mehr und dann bin ich bei meiner psychologin wieder aufgeflogen und sollte eig in die klinik, wie ich es mit ihr vereinbart hatte. Bin ich aber dann doch nicht. Ende Dezember hatte ich dann starke Bauchkrämpfe, war auch im Krankenhaus (sie haben nichts wirkliches gefunden außer einer Gastritis) und ich bin erst dieses Jahr nach den zeugnisferien wieder zur schule gegangen.
Zu meiner Psychologin bin ich nicht mehr gegangen da ich Angst hatte sie würde das alles für psychisch halten und mich in eine Klinik stecken.
Von Ende Januar bis zu den Osterferien habe ich jetzt wieder trama genommen und hatte schon wieder entzugssymptome beim absetzen und das bei solch einer Low-dose über so kurzen Zeitraum ...
In den Osterferien habe ich eigentlich kurz nach dem Entzug nicht wirklich viel anders gemacht als was zu nehmen und zu feiern. Ich habe wieder was mit ner Freundin gemacht mit der ich seit 3 Jahren fast kein Kontakt mehr hatte und ich kam wieder auf meine "is mir doch Scheiß egal" Einstellung und habe mir einen kleinen gesetzt. Ich habe mich am nächsten Tag dafür gehasst...

Jetzt bekomme ich wieder Tramadol verschrieben, aber diese beschissenen retardierten Tabletten. Ich habe sie meiner Mutter gegeben damit sie sie mir einteilt, am Tag 400 mg. Nicht viel aber ich komm klar.

Mein Problem:
Ich habe in 3 Wochen Abschluss Prüfungen, dadurch das ich 2 monate krank war ist mir viel Stoff verloren gegangen und ich habe Angst das ich meinen Realschulabschluss nicht schaffe. Ich habe mir seit der 9. Das Ziel gesetzt meinen Abschluss zu schaffen und mich auch echt den Arsch auf gerissen (für meine Verhältnisse) und jetzt weiß ich garnicht ob ich das überhaupt schaffe.
Ich bin nur noch krank. Und wenn ich dann mal in der Schule bin habe ich nichts anderes zu tun als den ganzen Tag lang zu kiffen. Ich weiß nicht, ich kann einfach nicht anders.
Was das komische daran ist, ich habe es wie gesagt immer bis jetzt alles so hinbekommen und jetzt geht garnix mehr...
Ich weiß einfach nicht weiter, nurnoch craving, ich kann nicht lernen und nicht schlafen und bin nur noch krank.
Dabei habe ich eigentlich ein Grund mich zu freuen wenn ih meinen Realschulabschluss schaffe, kann ich zur fachoberschule Gestaltung gehen und mein fachabi machen. Das war eigentlich das was ich wollte.

Doch langsam glaube ich das ich auch wenn meine Lage garnicht so schlimm aussieht, Hilfe brauche.

Meine Frage:
Was denkt ihr darüber? Ist es sinnvoll in eine Klinik zu gehen und das Jahr dann zu wiederholen.
Habt ihr irgendwelche Tipps ?


Ich möchte mich schonmal entschuldigen für den langen und schlecht geschrieben Text.

LG

[slimshady89]

Hi m-inett-e,

erstmal Daumen gedrückt, dass du die Mittlere Reife trotzdem irgendwie packst.

Vielleicht solltest du erstmal die Prüfungen schreiben, es wenigstens versuchen, und wenns dann nicht so geklappt hat wie du dir vorstellst, das Jahr einfach wiederholen. Auf Therapie würde ich bei deiner Suchtgeschichte so und so gehen, da du schon einen sehr frühen Einstieg mit einer der härtesten Drogen überhaupt hast und es (nachvollziehbarer Weise) auch nicht schaffst, dauerhaft von Tabletten clean zu bleiben.

Ich würde am Besten ne Langzeit machen - rein aus beruflicher/schulischer Sicht ist eine Lücke von einem Jahr im Lebenslauf durchaus zu verkraften, wenn du FOS Gestaltung machst interessiert sich nach dem Abi eh keiner mehr dafür.

Ich war auch auf der FOS Gestaltung in Nürnberg und ganz ehrlich, da musste echt deine 7 Sinne beisammen haben, weil einfach ist es nicht, und ich kam vom Gymnasium. Ich will dir keine Angst machen, ich sag dir nur wies ist.

Eine Therapie ist auch kein Allheilmittel, aber wenn man mit der richtigen Einstellung rangeht, kann sie durchaus Erleichterung und Besserung bringen.

LG
slimshady89