ornamentalhermit Anfänger
Anmeldungsdatum: 27.04.2012 Beiträge: 2
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Verfasst am: 27. Apr 2012 02:33 Titel: Bringen wir uns gegenseitig zur Suchtverlagerung? |
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Hi! Ich bin neu hier und möchte kurz mein Problem schildern:
Seit einigen Monaten habe ich einen neuen Freund. Er ist früher heroin, kokain und benzoabhängig gewesen. Nachdem er auf der Strasse gelandet ist, hat er einen Entzug und mehrere Therapien hinter sich gebracht und ist nun seit etwa 7 Jahren clean. Bis vor etwa einem Jahr hat er nicht geraucht und auch keinen Alkohol getrunken. Noch immer geht er einmal wöchentlich zur existenzanalyse (Therapie).
Ich selber habe seit meinem 13. Lebensjahr gekifft, viel gefeiert und vor allem die letzten 2 Jahre dabei MDMA, Kokain, Speed und Alkohol in rauhen Mengen konsumiert.
Als wir uns etwa zwei Monate kannten, hatte ich eine Überdosis aufgrund ziemlich dämlichen Mischkonsums, danach ging es mir 4 Tage lang schlicht erbärmlich. seitdem nehme ich keine Drogen mehr, habe aber ziemlich mit den Folgen zu kämpfen: Depersonalisierung- und realisation und Panikattacken. Aber statt des abendlichen Joints trinke ich eigentlich jeden Abend Bier.
Das eigentliche Problem ist: Ich habe den Eindruck dass ich ihn runterziehe. Seitdem wir zusammen sind trinkt er ebenfalls jeden Abend. Einmal hat er sich dazu mit Benzos abgeschossen, ein anderes mal hat er versucht sich Koks zu besorgen, wurde aber (glücklicherweise denke ich) vom Dealer verarscht. Somit hat er nur Papierkügelchen gekauft. Das war in der Zeit, als ich noch Drogen genommen habe.
Als ich ihn kennengelernt habe hatte er sein Leben so gut im Griff! Seine Wohnung war ordentlich, er hatte einen strukturierten Tagesablauf, hat sein Studium sehr gut hinbekommen und höchstens ab und zu am Wochenende ein paar Bier getrunken. er hat mich dazu gebracht, den Scheiß zu lassen und mir Hilfe zu holen als die Panikattacken anfingen.
Heute war es soweit, dass er (da pleite) mich um Geld für Bier angeschnorrt hat. Ich bin aber selber völlig blank, ich bin auch Studentin und darum wolte ich ihm nichts geben. überhaupt meinte ich schon ein paar Mal, dass es nicht geht alles fürs Saufen rauszuhauen und dass irgendwann auch mal Schluss ist.
Er hat total sauer und eingeschnappt reagiert und meinte er bräuchte jetzt aber ein oder zwei Bier, weil es ihm nicht gut geht. In letzter Zeit denke ich, dass er sich wie ein kleiner Alki verhält. Er bekommt dann auch nicht genug vom Saufen, kriegt Fiilmrisse oder wird unberechenbar. Gestern Abend hat er nach einigen Bieren und einer halben Flasche Wein einfach sein Handy gegen die Wand gepfeffert.
Ich weiß nicht wirklich was ich tun soll, habe aber das gefühl dass wir uns da auf einem ganz schlechten Weg befinden. Vor allem habe ich Angst, dass er altes Suchtverhalten nun auf den Alkohol projeziert.
Das ist jetzt vielleicht alles ein wenig wirr, aber besser kann ich meine gedanken gerade nicht ordnen. Ich würde mich sehr über hilfreiche Kommentare freuen. |
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