Was ist Sucht für euch?

[Max1996]

Ich weis schon was es laut der WHO und den ganzen Definitionen her ist also deswegen frag ich nicht aber ich würde einfach gerne mal von euch hören was Sucht für euch ist? Also wie ihr Sucht definieren würdet

LG

[Frog]

Hi Max^^
Also für mich ist Sucht wenn etwas von mir Besitz ergreift und nicht andersrum. Damit meine ich meine Seele, meine ganzen Bedürfnisse, Hobbys, Freunde, Familie usw. sie zwingt mich dazu all das aufzugeben/nach hinten zu stellen oder erst dann wenn ich meine Sucht gestillt habe.
Ich vergleiche meine Sucht immer mit Luft oder der Sonne, man braucht sie zum Leben und das jeden Tag. Nur das es mit der Sucht so ist das die Sonne ein künstliches UV-Licht ist und die Luft i-welche Sauerstoffflaschen. Das sag ich deshalb weil man weiß das es auch die richtige Sonne und Luft von Bäumen gibt und man diese einfach nur vergessen hat.
Das ist mit der Sucht nichts anderes, was Menschen gefällt wollen sie immer wieder tun nur muss man wissen was man immer wieder tun kann ohne dabei Schaden zu nehmen.
Damit will ich sagen das man sogar kleine Belohnungen wie z.B sich selbst zu loben wenn mal was gut ging zur Sucht führen kann und man arogant wird.
Es liegt immer an Einem selber was man daraus macht.
Ob nun Drogen,Sex,Kaufsucht oder sonst was. Süchtig ist man erst dann wenn man das erste mal merkt es geht nicht ohne.

Hoffe du hast sowas in der Richtung gemeint ^^

Mfg der Frosch

[Max1996]

Ganz genau sowas habe ich gemeint
Einfach eure persönliche Bedeutung von Sucht.

Danke

Ich freu mich schon über die nächsten Antworten!

Danke schonmal (:

[Penny]

Ja, so wichtig wie die Luft zum Atmen - zumindest bei körperlicher Sucht.

Es gibt aber auch sonst nichts, was einem "normalem" Menschen fehlen könnte, ihn aber innerhalb von Sekunden wieder heilen kann - außer Luft (außer natürlich Medis bei z.B. Asthma, Zuckerkrankheit oder so, aber das ist ja auch nicht "normal").
Ich finde das immer bemerkenswert, wie einen die Droge, hat sie vorher gefehlt, sofort wieder aufblühen läßt. Kurz vorher ein schwitzendes, kraftloses Wrack - danach umgehend das blühende Leben - voller Kraft.
Sehr sehr krass...

[Leoni]

Also bei mir geht es nicht um die körperliche Sucht. Hab da zwar leicht reden weil ich einen prima Substiarzt habe, das seit 1997, shit ,aber mir geht es um was anderes.

Ich bin auf der jagt nach den guten feelings. Dem unbeschwerten, lebensbejahendem Gefühl, der Souverenität diesernSelbstsicherheit alles zu meistern, dem Trugschluß mit allem und jedem umgehen zun können. Und wenn nicht einfach ohne schlechtem Gewissen über den Dingen zu stehen. Dem Gefühl der Geselligkeit oder entspanntem Alleinsein. Der Kreativität die man empfindet und dem Interesse an Dingen oder Menschen sind sie auch noch so unwichtig oder nichtig. Allem und jedem gerecht geworden zu sein.

Dieses ich schaffe alles wenn ich nur will Gefühl. Das Gefühl das dich denken läßt, oh man warum bin ich so nicht immer drauf? Diesem Zustand jage ich immer und immer wieder hinterher!

Das verrückte ist und das war für mich meine Sucht ist, ist folgendes. Nehme ich eine Zeitlang nichts bin ich so wie es auf Drogen bin. Bin mit mir und der Welt im reinen. Aber dann kommt auf einmal der Gedanke auf das es ja noch besser ging. Dann muss "mal wieder was her" ! Vielleicht bin ich ja noch nicht gut genug drauf, höher geht's ja immer! Ja und am Anfang befriedigt mich das Drogen nehmen auch. Dieser "hab ich's doch gewußt, mir fehlt was" Gedanke kommt hoch. Dann hole ich mir was und konsumier und konsumier, es kommt gut aber aber dann bleibt das erwünschte Feeling aus. Toleranz? Mehr konsumieren! Vielleicht kommt ja nach dieser Nase, das erwünschte high! War schon oft so, einfach weitermachen.

Wenn dann alles verblasen ist, der Frust sich gelegt hat, dann kommt die große Erkenntnis! Warum durchbreche ich diesen Kreislauf nicht, das kanns doch nicht sein, bin ich blöd?

Nein blöd bin ich nicht. Ich bin süchtig! Und das bleibe ich auch bis an mein Lebebsende.


Leoni

[mesut76]

Also ich habe dieses Thema jetzt schon mehrfach gesehen, irgendwie fehlen mir die Worte das zu beschreiben, aber meine Sucht war schon extrem. Ich hab ca mit 27 angefangen Koks zu nehmen und war schon nach wenigen Monaten voll Drauf.

Bei mir war es so, das ich den Stress auf der Arbeit und meine allgemeine Lebenssituation irgendwie nicht akzeptieren konnte.

Es verging in 5 Jahren kein Tag ohne Kokain, ich konnte einfach nicht schlafen gehen, wenn ich nichts genommen hatte.

@Leoni

Dein Beitrag gefällt mir gut, du hast alles sehr gut reflektiert und in Worte gefasst. Aber dieses Gefühl wonach du jagst, wird nie kommen. Es ist doch so beim ziehen, man denkt doch die ganze Zeit bei der nächsten Nase da kommt es, da werde ich endlich platzen vor Glück. Vielleicht kommt es auch, aber nur für eine Millisekunde und man zieht und zieht und zieht...und gar nichts kommt, der nächste Tag ist voll im Eimer, Birne Matsche, 500 € weg usw

Ich hab mich von diesem Gefühl was man da jagen tut und auch ansatzweise spüren tut verabschiedet, das Gefühl wird man so gut wie nie im normalen Leben ersetzen können, also scheiß drauf !